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# Biologie# Zellbiologie

Riesige Vakuolen: Ein neuer Überlebensmechanismus für Zellen

Forschung zeigt, wie riesige Vakuolen Zellen helfen, unter Stress zu überleben.

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Zellen sind die grundlegenden Bausteine des Lebens und enthalten viele Teile, die Organelle genannt werden, von denen jede bestimmte Funktionen hat. Diese Organellen helfen dabei, das Innere der Zelle in verschiedene Bereiche zu unterteilen, was der Zelle erlaubt, verschiedene Aufgaben zu erledigen. Wenn sich die Bedingungen um sie herum ändern, passen sich die Zellen an, indem sie die Grösse oder die Anzahl dieser Organellen ändern.

Ein wichtiger Typ von Organellen ist die Vakuole, die in vielen lebenden Organismen vorkommt, besonders in Pflanzen und Tieren. In Pflanzen helfen grosse Vakuolen, den Druck der Zelle aufrechtzuerhalten und wichtige Substanzen zu speichern. Auch Säugetierzellen, wie die in unserem Körper, können grosse Vakuolen bilden, besonders während bestimmter Prozesse wie der Entwicklung von Blutgefässen und in einigen Krebszellen.

Vakuolen und ihre Rolle

Pflanzenzellen haben typischerweise eine grosse saure Vakuole, die den Grossteil des Platzes in der Zelle einnimmt. Diese Vakuole spielt eine entscheidende Rolle, um die Zelle fest und voller Wasser zu halten, was für die Gesundheit der Pflanze wichtig ist. Bei Tieren, besonders bei Prozessen wie der Bildung von Blutgefässen, können Zellen ebenfalls grosse Vakuolen bilden. Zum Beispiel bilden Zellen während der Schaffung der Auskleidung von Blutgefässen eine bedeutende Vakuole, die in diesem Prozess hilft.

Bestimmte Krebszellen, insbesondere Glioblastomzellen, zeigen eine Zunahme spezifischer Aktivitäten wie Makropinozytose, was zur Bildung grosser Vakuolen führt. Dies kann zu einer Art von Zelltod führen, die nicht dem typischen Apoptose-Prozess folgt. Fettzellen in unserem Körper bilden auch grosse Vakuolen, die als Lipidtröpfchen bekannt sind und Fette speichern.

Trotz des Wissens, dass verschiedene Zellen grosse Vakuolen bilden können, war unklar, ob diese Fähigkeit ein gemeinsames Merkmal verschiedener Tierzellen ist.

Zelltod und Überleben

Bei normalen Zellen, wenn sie ihre Bindung an die extrazelluläre Matrix (ECM) verlieren, durchlaufen sie oft einen programmierten Zelltodprozess, der als Anoikis bekannt ist. Einige Krebszellen finden jedoch Wege, diesen Tod zu vermeiden, indem sie sich mit anderen Zellen zusammenhalten. Die Interaktion zwischen Zellen und der ECM ist entscheidend für die Aufrechterhaltung eines gesunden Zellverhaltens. Sie beeinflusst die Struktur der Zelle und ihr Schicksal – ob sie überlebt oder stirbt.

Neuere Studien zeigen, dass bei bestimmten Zellen, die empfindlich auf den Verlust ihrer Bindung zur ECM reagieren, die Störung der Aktin-Filamentstruktur tatsächlich das Überleben der Zelle fördert, anstatt den Tod. Dieses Überleben ist mit der Bildung einer riesigen Vakuole verbunden, die den Grossteil des Zellinneren einnimmt.

Die Bildung von riesigen Vakuolen

Die Schaffung dieser riesigen Vakuolen, oder GUVacs, hängt von einem speziellen Zellprozess ab, der den Abbau von Aktinfilamenten und die Rekrutierung eines anderen Proteins umfasst, das hilft, gebogene Strukturen in der Zellmembran zu erzeugen. Als Forscher genauer hinsahen, stellten sie fest, dass, wenn die Bildung dieser riesigen Vakuolen gestoppt wurde, die Zellen starben, wenn die Aktinstruktur gehemmt wurde. Das zeigt, dass die GUVac-Bildung entscheidend für das Überleben der Zelle ist, wenn die ECM verändert wird.

Einzigartige Beobachtungen im Zellverhalten

In einer Studie schauten Forscher sich menschliche Mammakarzinomzellen an, die von der ECM abgetrennt waren. Sie beobachteten eine einzigartige Art von Zellverhalten, bei dem diese Zellen eine riesige Vakuole bildeten, anders als bei einem Prozess namens Entose, bei dem eine Zelle in eine andere eindringt.

Bei ihren Beobachtungen bemerkten sie, dass die Hemmung der Aktin-Polymerisation dazu führte, dass mehr Zellen diese riesigen Vakuolen entwickelten. Im Gegensatz dazu führten Mittel, die Aktin stabilisierten oder andere zelluläre Prozesse hemmen, nicht zu demselben Anstieg in der Vakuolenbildung.

Durch den Einsatz spezifischer Toxine, die Aktin vollständig stören, bestätigten die Forscher, dass der Abbau der Aktinstruktur die Bildung dieser riesigen Vakuolen fördert.

GUVac-Bildung in verschiedenen Zelltypen

Um zu sehen, ob die Entstehung von riesigen Vakuolen eine häufige Reaktion in verschiedenen Zelltypen sein könnte, untersuchten die Forscher verschiedene Zelllinien. Sie stellten fest, dass Zellen aus sekretorischen Geweben, wie dem Magen und der Schilddrüse, ebenfalls dazu neigten, unter ähnlichen Umständen diese riesigen Vakuolen zu bilden. Das deutet darauf hin, dass die Fähigkeit, GUVacs zu schaffen, eine einzigartige Reaktion ist, die spezifisch für Epithelzellen aus sekretorischen Organen ist.

Die Mechanismen hinter der GUVac-Bildung

Um tiefer zu verstehen, wie GUVacs gebildet werden, verwendeten die Forscher fortschrittliche Bildgebungstechniken in Zellen, die mit Medikamenten behandelt wurden, die die Aktinstruktur stören. Sie entdeckten, dass die anfängliche Bildung dieser Vakuolen anscheinend aus inneren Faltungen in der Zellmembran resultiert, die viel grösser sind als normale endozytische Strukturen.

Zusätzlich erkundeten die Forscher, ob bestimmte Proteine, bekannt als Septine, eine Rolle bei der Bildung dieser riesigen Vakuolen spielten. Septine können Krümmung in Zellmembranen erkennen und induzieren, was entscheidend für die Bildung der GUVacs ist. Sie fanden heraus, dass Septin-Proteine zu den Bereichen der Membran rekrutiert wurden, die sich nach innen krümmten, was ein entscheidender Schritt im Prozess ist.

Die Rolle von Dynamin bei der GUVac-Bildung

Dynamin ist ein Protein, das dafür bekannt ist, Vesikel von der Zellmembran abzuschnüren, und seine Rolle bei der GUVac-Bildung wurde ebenfalls untersucht. Die Forscher fanden heraus, dass das Herunterregulieren der Dynamin-Expression oder die Verwendung spezifischer Inhibitoren, die die Dynamin-Funktion blockierten, die Fähigkeit, GUVacs zu bilden, verringerten. Das bedeutet, dass nicht nur die Aktindepolymerisation entscheidend ist, sondern auch Dynamin für die ordnungsgemässe Bildung dieser riesigen Strukturen benötigt wird.

Die Bedeutung von Phosphoinositiden bei der Vakuolenfusion

Bei der Bildung von GUVacs ist der Prozess der Vakuolenfusion ebenfalls entscheidend. Damit die Vakuolen sich zu einer einzigen riesigen Vakuole verbinden können, spielen spezifische Lipide, sogenannte Phosphoinositide, eine Schlüsselrolle. Die Forscher testeten Inhibitoren, die auf verschiedene Arten von Phosphoinositiden abzielen, und fanden heraus, dass bestimmte Inhibitoren die GUVac-Bildung erheblich reduzierten.

Als sie spezifische Proteine, die Phosphoinositide produzieren, herunterregulierten, bemerkten sie, dass die anfängliche Vakuolenbildung zwar stattfand, die Vakuolen jedoch im Laufe der Zeit nicht zu einer grossen Struktur verschmolzen. Das wies darauf hin, dass diese Lipide entscheidend für den Fusionsschritt in der GUVac-Entwicklung sind.

GUVac-Bildung und Zellüberleben

Die Relevanz der GUVac-Bildung wurde klar, als die Forscher anschauten, ob Zellen mit diesen Strukturen Bedingungen standhalten konnten, die typischerweise zu Zelltod führen. Sie entdeckten, dass Zellen, die GUVacs enthielten, viel widerstandsfähiger gegenüber Anoikis waren.

MCF-10A-Zellen, die behandelt wurden, um die GUVac-Bildung zu induzieren, wurden auf Zelltodmarker getestet. Unter normalen Bedingungen zeigten diese Zellen keine Anzeichen von Apoptose; jedoch, als sie mit Mitteln behandelt wurden, die ihre Fähigkeit zur Bildung von GUVacs störten, begannen sie, Anzeichen von Zelltod zu zeigen.

Das deutet darauf hin, dass die Bildung von GUVacs eine Überlebensstrategie ist, die Zellen anwenden können, wenn sie mit Stress durch den Verlust ihrer Bindung an die ECM oder durch Störungen ihrer Aktinstruktur konfrontiert sind.

Fazit: GUVacs als zelluläre Strategie

Die Ergebnisse über riesige Vakuolen heben einen neuen Abwehrmechanismus hervor, den bestimmte Zellen nutzen können, um sich an stressige Bedingungen anzupassen. Zellen mit GUVacs überleben nicht nur, wenn sie von ihrer gewohnten Umgebung abgetrennt sind, sondern zeigen auch Resilienz gegenüber anderen Stressarten, einschliesslich Immunantworten.

Weitere Forschungen zur GUVac-Bildung könnten Einblicke darin geben, wie verschiedene Zelltypen, einschliesslich Krebszellen, es schaffen, in herausfordernden Umgebungen zu überleben und sich anzupassen. Diese Forschung könnte bedeutende Auswirkungen auf das Verständnis des Tumorverhaltens und die Entwicklung von Behandlungsstrategien in der Krebstherapie haben.

Zukünftige Richtungen für die Forschung

Angesichts der überraschenden Resilienz, die GUVacs zu bieten scheinen, könnte sich die zukünftige Forschung darauf konzentrieren, wie diese Vakuolen in verschiedenen physiologischen Kontexten funktionieren. Es wäre interessant zu erkunden, ob die GUVac-Bildung eine Rolle im Verhalten von zirkulierenden Tumorzellen (CTCs) spielt, während sie durch den Blutkreislauf reisen, was möglicherweise ihre Fähigkeit zur Überlebensfähigkeit während der Zirkulation und zur Etablierung von Metastasen beeinflusst.

Diese Forschungsrichtung könnte zu neuartigen Ansätzen in der Krebsbehandlung führen, indem die Wege angegangen werden, die an der GUVac-Bildung beteiligt sind. Das Verständnis der spezifischen Gründe, die sekretorische Organelleszellen geschickter machen, diese Strukturen zu bilden, könnte wertvolle Informationen über die Funktion und Resilienz von Geweben offenbaren.

Zusammenfassung

Zusammenfassend hat die Studie zur GUVac-Bildung ein komplexes Zusammenspiel von zellulären Mechanismen aufgedeckt, das es Zellen ermöglicht, sich anzupassen und unter Stress zu überleben. Diese Organellen wirken als Schutzmassnahme und zeigen die unglaublichen Fähigkeiten von Zellen, auf herausfordernde Bedingungen zu reagieren. Durch die fortlaufende Untersuchung der Bildung, Funktion und Rolle von GUVacs könnten Forscher neue Wege für therapeutische Interventionen bei Krankheiten aufzeigen, bei denen das Überleben von Zellen eine entscheidende Rolle spielt.

Originalquelle

Titel: Formation of a giant unilocular vacuole via macropinocytosis-like process confers anoikis resistance

Zusammenfassung: Cell survival in metazoans depends on cell attachment to the extracellular matrix (ECM) or to neighboring cells. Loss of such attachment triggers a type of programmed cell death known as anoikis, the acquisition of resistance to which is a key step in cancer development. The mechanisms underlying anoikis resistance remain unclear, however. The intracellular F-actin cytoskeleton plays a key role in sensing the loss of cell-ECM attachment, but how its disruption affects cell fate during such stress is not well understood. Here, we reveal a cell survival strategy characterized by the formation of a giant unilocular vacuole (GUVac) in the cytoplasm of the cells whose actin cytoskeleton is disrupted during loss of matrix attachment. Time-lapse imaging and electron microscopy showed that large vacuoles with a diameter of >500 nm accumulated early after inhibition of actin polymerization in cells in suspension culture, and that these vacuoles subsequently coalesced to form a GUVac. GUVac formation was found to result from a variation of a macropinocytosis-like process, characterized by the presence of inwardly curved membrane invaginations. This phenomenon relies on both F-actin depolymerization and the recruitment of septin proteins for micron-sized plasma membrane invagination. The vacuole fusion step during GUVac formation requires PI(3)P produced by VPS34 and PI3K-C2 on the surface of vacuoles. Furthermore, its induction after loss of matrix attachment conferred anoikis resistance. Our results thus show that the formation of a previously unrecognized organelle promotes cell survival in the face of altered actin and matrix environments.

Autoren: Dae-Sik Lim, J. Kim, D. Kim, D.-K. Kim, S.-H. Lee, W. Jang

Letzte Aktualisierung: 2024-08-13 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.01.31.578296

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.01.31.578296.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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