Fortschritte in der Quantencomputer-Technologie für Materialwissenschaften
Neue Techniken verbessern Elektronensimulationen in Materialien mithilfe von Quantencomputing.
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Inhaltsverzeichnis
- Das Problem mit der Schaltkreis-Tiefe
- Variational Quantum Eigensolver (VQE)
- Adaptive Variational Quantum Eigensolver (ADAPT-VQE)
- Störungstheorie
- VQE-basierte Störungstheorie
- VQE-basierte Multireferenz-Störungstheorie (VQE-MRPT)
- VQE-basierte Ähnlichkeitstransformierte Störungstheorie (VQE-STPT)
- Numerische Simulationen und Ergebnisse
- Auswirkungen auf die Materialwissenschaft
- Zukunftsperspektiven
- Fazit
- Originalquelle
Quantencomputing ist ein Forschungsbereich, der die Prinzipien der Quantenmechanik nutzt, um Informationen auf eine Art zu verarbeiten, die traditionelle Computer nicht können. Es gibt vielversprechende Ansätze zur Lösung komplexer Probleme, besonders in Bereichen wie Materialwissenschaft und Medikamentenentwicklung. Eine der grössten Herausforderungen im Quantencomputing ist die Simulation des Verhaltens von Elektronen in Materialien. Das erfordert eine Menge Rechenleistung, was für die aktuellen Quantenmaschinen ein Problem sein kann.
Um das anzugehen, entwickeln Forscher Methoden, die effizientere Simulationen ermöglichen. Eine Methode ist die Variational Quantum Eigensolver (VQE). Die VQE ist ein Verfahren, um den niedrigsten Energiezustand eines Systems zu finden, was hilft zu verstehen, wie sich Elektronen verhalten. Allerdings gibt es Einschränkungen in der Tiefe der Schaltkreise, die in aktuellen Quantenanlagen verwendet werden können. Die Tiefe des Schaltkreises bezieht sich auf die Anzahl der Schritte, die in einer Quantenberechnung erforderlich sind, und kürzere Schaltkreise werden normalerweise bevorzugt, um Fehler zu reduzieren.
Das Problem mit der Schaltkreis-Tiefe
Bei der Simulation von Materialien, besonders solchen mit vielen Elektronen, kann die Anzahl der benötigten Berechnungen exponentiell ansteigen. Das schafft eine erhebliche Herausforderung, die als "exponentielle Wand" bezeichnet wird. Je tiefer der Schaltkreis, desto mehr Berechnungen sind nötig, und das kann die Fähigkeiten der heutigen Quantencomputer übersteigen.
Um diese Herausforderung zu bewältigen, suchen Forscher nach Möglichkeiten, die Schaltkreis-Tiefe zu reduzieren und gleichzeitig das Verhalten der Elektronen genau abzubilden. Eine vielversprechende Möglichkeit dazu ist die Störungstheorie. Das ist eine Methode, die Korrekturen zu den Energieberechnungen basierend auf einfacheren Referenzzuständen hinzufügt. Durch die Verwendung der Störungstheorie in Verbindung mit der VQE können Wissenschaftler Materialien genauer simulieren, ohne sehr tiefe Schaltkreise zu benötigen.
Variational Quantum Eigensolver (VQE)
Die VQE funktioniert, indem sie einen parametrierbaren Schaltkreis erstellt, der den Zustand des untersuchten Systems darstellt. Durch das Anpassen der Parameter kann der Schaltkreis optimiert werden, um den niedrigsten Energiezustand zu finden. Allerdings bleibt es eine herausfordernde Aufgabe, einen guten Schaltkreis zu entwerfen, der sowohl flach als auch ausdrucksvoll genug ist, um die notwendigen Details über die Elektronenkorrelation einzufangen.
Um die VQE-Designs zu verbessern, wurden verschiedene Algorithmen vorgeschlagen. Einige Algorithmen erhöhen beispielsweise adaptiv die Komplexität, nur wenn es nötig ist, während andere Erkenntnisse aus der Chemie nutzen, um Schaltkreise zu erstellen. Trotz dieser Fortschritte haben die meisten aktuellen Methoden Schwierigkeiten mit starker Elektronenkorrelation in komplexen Systemen.
Adaptive Variational Quantum Eigensolver (ADAPT-VQE)
Die ADAPT-VQE ist eine Variante der VQE, die den Schaltkreis schrittweise aufbaut, um das System besser zu beschreiben. Sie wählt dabei wichtige Operatoren aus, die zur Energie des Systems beitragen. Der Hauptvorteil dieses Ansatzes ist, dass er den Aufbau flacher Schaltkreise ermöglicht, während er trotzdem in der Lage ist, die meisten notwendigen Elektronenkorrelationen einzufangen.
In der Praxis startet die ADAPT-VQE mit einem einfachen Schaltkreis und fügt schrittweise mehr Komplexität hinzu, bis die Energie ausreichend minimiert ist. Allerdings gibt es immer noch eine Einschränkung in Bezug darauf, wie tief diese Schaltkreise gehen können, ohne die Genauigkeit zu beeinträchtigen.
Störungstheorie
Die Störungstheorie wird seit langem verwendet, um quantenmechanische Probleme zu lösen, indem kleine Korrekturen zu bekannten Lösungen hinzugefügt werden. Im Kontext der Elektronenkorrelation ist dieser Ansatz nützlich, um die Ergebnisse von VQE-Berechnungen zu verbessern.
In der Störungstheorie beginnt man mit einem einfacheren Modell, das leichter zu berechnen ist, und fügt dann kleine Korrekturen hinzu, um die Unterschiede zu berücksichtigen. Das ermöglicht es Wissenschaftlern, das Verhalten komplexerer Systeme genau zu approximieren, ohne erschöpfende Berechnungen durchführen zu müssen.
VQE-basierte Störungstheorie
Jetzt schauen Forscher nach Möglichkeiten, VQE mit der Störungstheorie zu kombinieren, um effizientere Algorithmen zur Simulation der Elektronenkorrelation in Materialien zu erstellen. Die Idee ist, die Ergebnisse einer VQE-Berechnung als Ausgangspunkt zu verwenden und dann Störungskorrekturen anzuwenden, um die Ergebnisse zu verfeinern.
Zwei Hauptansätze wurden für diese Integration vorgeschlagen. Der erste besteht darin, einen Multireferenz-Zustand basierend auf den ursprünglichen VQE-Ergebnissen zu erstellen. Der zweite nutzt eine Ähnlichkeitstransformationsmethode, die einen effektiven Hamiltonoperator erzeugt, der verwendet werden kann, um Korrekturen effizienter abzuleiten.
VQE-basierte Multireferenz-Störungstheorie (VQE-MRPT)
Bei der VQE-MRPT-Methode dient das anfängliche VQE-Ergebnis als guter Bezugspunkt. Von diesem Referenzzustand aus können Forscher dann eine Menge angeregter Zustände konstruieren, die mehr von der Elektronenkorrelation erfassen können. Durch die Anwendung der Störungstheorie verfeinern sie die Energieberechnungen und verbessern die Genauigkeit der Simulation.
VQE-basierte Ähnlichkeitstransformierte Störungstheorie (VQE-STPT)
Der VQE-STPT-Ansatz funktioniert anders. Hier wird der Referenzzustand aus VQE verwendet, um einen effektiven Hamiltonoperator durch eine Ähnlichkeitstransformation zu erstellen. Diese Transformation vereinfacht die Berechnungen, indem sie die Wechselwirkungen auf eine handhabbarere Weise berücksichtigt. Die VQE-STPT nutzt auch diese Vereinfachung, um perturbative Korrekturen zur Energieabschätzung anzuwenden.
Numerische Simulationen und Ergebnisse
Sowohl die VQE-MRPT- als auch die VQE-STPT-Methoden wurden durch numerische Simulationen validiert. Diese Simulationen beinhalten das Testen der Algorithmen an verschiedenen Materialien, wie Lithiumhydrid (LiH)-Kristallen und Diamantstrukturen. Die Ergebnisse zeigen, dass diese neuen Methoden eine hohe Genauigkeit erreichen können, während sie bedeutend weniger Schaltkreisparameter als traditionelle Ansätze verwenden.
Zum Beispiel wurde in Tests an dem LiH-Kristall gezeigt, dass VQE-PT-Algorithmen Energiewerte mit Abweichungen von nur 0,1 kcal/mol liefern konnten, während konkurrierende Methoden viele mehr Parameter benötigten, um ähnliche Genauigkeit zu erreichen. Das zeigt, dass VQE-basierte Störungsverfahren die nötige Präzision für genaue elektronische Simulationen beibehalten, ohne die Last von tiefen Schaltkreisen.
Auswirkungen auf die Materialwissenschaft
Die Fortschritte im Quantencomputing, insbesondere durch die Nutzung von VQE und Störungstechniken, haben grosses Potenzial für die Materialwissenschaft. Mit der Fähigkeit, die elektronische Struktur von Materialien besser zu modellieren, können Forscher das Design neuer Materialien und Medikamente beschleunigen.
Durch das Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Elektronen in einem Material können Wissenschaftler Eigenschaften wie Leitfähigkeit, Magnetismus und chemische Reaktivität vorhersagen. Diese Fähigkeit kann zu bedeutenden Fortschritten in Bereichen von der Energiespeicherung bis zur Medikamentenentwicklung führen.
Zukunftsperspektiven
Die Forschung in diesem Bereich ist im Gange, und es gibt viele Bereiche, die noch erkundet werden müssen. Zum Beispiel besteht Verbesserungspotenzial bei den Algorithmen, die zur Implementierung von VQE-PT verwendet werden. Wege zu finden, die Rechenkosten zu senken und gleichzeitig die Genauigkeit beizubehalten, ist eine wichtige Herausforderung, die angegangen werden muss.
Ausserdem gibt es Potenzial, verschiedene Ansatzdesigns und Messtechniken zu erkunden. Durch die Verfeinerung dieser Aspekte können Forscher die Leistung von VQE und perturbativen Methoden verbessern und sie zu noch effektiveren Werkzeugen für Simulationen in der Quantenchemie und Materialwissenschaft machen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Integration der Störungstheorie mit VQE einen vielversprechenden Weg für den Fortschritt von Quanten-Simulationen elektronischer Strukturen in Materialien darstellt. Mit diesen Entwicklungen sind Forscher besser gerüstet, um komplexe Probleme in der Materialwissenschaft anzugehen, und ebnen den Weg für Innovationen in Technologie und Pharmazie. Die Arbeit in diesem Bereich hat erhebliches Potenzial, verschiedene Industrien zu beeinflussen, und weitere Erkundungen könnten noch mehr Möglichkeiten erschliessen.
Titel: Perturbative variational quantum algorithms for material simulations
Zusammenfassung: Reducing circuit depth is essential for implementing quantum simulations of electronic structure on near-term quantum devices. In this work, we propose a variational quantum eigensolver (VQE) based perturbation theory algorithm to accurately simulate electron correlation of periodic materials with shallow ansatz circuits, which are generated from Adaptive Derivative-Assembled Pseudo-Trotter or Qubit-Excitation-based VQE calculations using a loose convergence criteria. Here, the major part of the electron correlation is described using the VQE ansatz circuit and the remaining correlation energy is described by either multireference or similarity transformation-based perturbation theory. Numerical results demonstrate that the new algorithms are able to accurately describe electron correlation of the LiH crystal with only one circuit parameter, in contrast with ~30 parameters required in the adaptive VQE to achieve the same accuracy. Meanwhile, for fixed-depth Ansatze, e.g. unitary coupled cluster, we demonstrate that the VQE-base perturbation theory provides an appealing scheme to improve their accuracy.
Autoren: Jie Liu, Zhenyu Li, Jinlong Yang
Letzte Aktualisierung: 2024-01-13 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2401.06984
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2401.06984
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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