Integration von Quanten-Schlüsselverteilung in bestehende Netzwerke
Eine neue Methode ermöglicht es, dass Quanten- und klassische Kanäle sicher in der Glasfaser koexistieren können.
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Inhaltsverzeichnis
Quanten-Schlüssel-Verteilung (QKD) ist eine Technologie, die es zwei Parteien ermöglicht, einen geheimen Schlüssel sicher zu teilen, indem sie die Prinzipien der Quantenmechanik nutzen. Dieser Schlüssel kann dann für sichere Kommunikation verwendet werden. Da sich die Quantencomputing-Technologie weiterentwickelt, könnten traditionelle Verschlüsselungsmethoden anfällig werden, weshalb QKD eine theoretisch sichere Lösung bietet. Allerdings erfordert der erfolgreiche Einsatz von QKD in der realen Welt sorgfältige Planung, besonders wenn es um bestehende Glasfasernetzwerke geht, die auch regulären Datenverkehr transportieren.
Die Herausforderung der Koexistenz
Die meisten aktuellen Kommunikationssysteme nutzen klassische Datenkanäle, die die QKD-Kanäle stören können, wenn sie sich dieselben Glasfaserleitungen teilen. Eines der Hauptprobleme ist eine Art von Rauschen, das Spontane Raman-Streuung (SpRS) genannt wird, welches auftritt, wenn Lichtsignale in der Faser streuen und zusätzliches Rauschen erzeugen. Dieses Rauschen kann die Leistung von QKD-Systemen beeinträchtigen.
Um dieses Problem zu lösen, erforschen die Forscher verschiedene Methoden, die es erlauben, dass Quanten- und Klassische Kanäle in derselben Faser koexistieren. Einige Lösungen bestehen darin, den QKD-Kanal in einem anderen Wellenlängenband, wie zum Beispiel dem O-Band, zu platzieren. Diese Methode leidet jedoch unter hohen Faserverlusten und begrenzten Reichweiten, die normalerweise 80 km nicht überschreiten. Andere Ansätze versuchen, die Leistung der klassischen Kanäle zu reduzieren, was jedoch auch zu einer verminderten Leistung führen kann.
Einführung der Zeitinterleaving-Technik
Eine vielversprechende Lösung ist eine Technik namens Zeitinterleaving. Diese Methode erlaubt es, dass Quanten- und klassische Kanäle zusammenarbeiten, ohne ihre individuelle Leistung zu beeinträchtigen. Dabei werden die QKD-Pulse in die Zeitlücken zwischen den klassischen Datensignalen eingeordnet. So kann der Quantenkanal Störungen durch das Rauschen der klassischen Kanäle umgehen.
Diese Technik wird im C-Band demonstriert, das häufig in der Telekommunikation eingesetzt wird. Indem QKD-Signale in die Lücken der klassischen Datenrahmen eingebettet werden, isolieren die Forscher die Quantensignale effektiv vom SpRS-Rauschen.
Versuchsaufbau
Um die Effektivität des Zeitinterleavings zu testen, wurde ein Versuchsaufbau erstellt. Dabei wurde die gleichzeitige Übertragung eines polarisationkodierten Täuschungszustands-BB84-QKD-Kanals mit verschiedenen klassischen Datenkanälen untersucht. Der Versuch verwendete ein bestimmtes Wellenlängenband und beinhaltete Werkzeuge wie Intensitätsmodulatoren, Polarisationsregler und Filter, um die Signale zu verwalten.
Es wurden mehrere Fasernlängen getestet: 20 km, 50 km und 100 km. Die klassischen Kanäle arbeiteten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, entweder mit 10 Gb/s On-Off-Keying oder mit schnelleren 100 Gb/s Quadratur-Phasen-Shift-Keying. Das Ziel war zu sehen, wie gut das QKD-System unter diesen unterschiedlichen Bedingungen funktionierte.
Ergebnisse des Experiments
Die experimentellen Ergebnisse zeigten, dass die Leistung des QKD-Systems selbst in Anwesenheit von leistungsstarken klassischen Kanälen stark blieb. Zum Beispiel hielt der QKD-Kanal bei 20 km Faser eine niedrige Fehlerquote, bekannt als Quantum Bit Error Rate (QBER), während er eine sichere Schlüsselrate (SKR) erreichte, die angibt, wie schnell sichere Schlüssel generiert werden können. Als die Faserlänge auf 50 km und dann auf 100 km erhöht wurde, stieg die QBER leicht an, blieb jedoch handhabbar.
Die Werte des SpRS-Rauschens wurden genau überwacht, und es stellte sich heraus, dass die Rauschzählungen in den Lücken niedrig gehalten wurden, was effektive QKD-Betriebe ermöglichte. In Szenarien, in denen bis zu acht klassische Kanäle neben dem Quantenkanal verwendet wurden, zeigte die Zeitinterleaving-Technik weiterhin vielversprechende Ergebnisse und hielt die QBER innerhalb akzeptabler Grenzen.
Dispersion Walk-off
Ein wichtiger Faktor, der die Leistung der Kanäle beeinflusst, ist ein Phänomen, das als Dispersion Walk-off bekannt ist. Das passiert, weil unterschiedliche Wellenlängen von Licht in optischen Fasern mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten reisen. Infolgedessen kann das Rauschen, das von klassischen Kanälen erzeugt wird, zeitlich versetzt beim Quanten-Detektor ankommen, im Vergleich zu den QKD-Pulsen.
In den Experimenten beobachteten die Forscher, wie diese Dispersion die Zeitlücken zwischen den klassischen Datensignalen beeinflusste. Je länger die Faserstrecke, desto mehr schrumpften die Lücken, was die Chancen erhöhte, dass das Rauschen das QKD-Signal stört. Durch sorgfältige Auswahl klassischer Kanäle, die in Bezug auf die Wellenlänge nahe am Quantenkanal sind, konnten die Effekte der Dispersion jedoch minimiert werden.
Fazit
Die Zeitinterleaving-Technik stellt eine solide Lösung dar, um QKD in bestehende Telekommunikationsinfrastrukturen zu integrieren. Indem sie es den Quantensignalen ermöglicht, sich mit klassischen Datenrahmen zu vermischen, wird das SpRS-Rauschen effektiv gemanagt, was den Weg für sichere Kommunikation ebnet, ohne die Leistung zu beeinträchtigen.
Mit erfolgreichen Tests über Entfernungen von bis zu 100 km zeigt diese Methode, dass QKD in der realen Welt neben traditionellen Datenkanälen funktionieren kann. Die Ergebnisse betonen die Bedeutung der Kanalauswahl und das Potenzial für hohe Ausgangsleistungen in klassischen Kanälen, während eine niedrige QBER und akzeptable SKR beibehalten werden.
Mit dem steigenden Bedarf an sicherer Kommunikation, insbesondere angesichts der Fortschritte im Quantencomputing, wird es entscheidend sein, QKD in bestehende Netzwerke zu integrieren. Die Forschung hebt die Notwendigkeit weiterer Verbesserungen hervor, wie z.B. die Leistung von Einzelphotonendetektoren zu steigern, um sowohl die Schlüsselrate als auch die Faserreichweiten in zukünftigen Einsätzen zu maximieren.
Insgesamt legt diese Forschung den Grundstein für praktische Anwendungen der Quantenkryptografie in modernen Telekommunikationsnetzen und bietet letztendlich einen Weg zu sichereren Kommunikationen in einer zunehmend digitalen Welt.
Titel: Time-Interleaved C-band Co-Propagation of Quantum and Classical Channels
Zusammenfassung: A successful commercial deployment of quantum key distribution (QKD) technologies requires integrating QKD links into existing fibers and sharing the same fiber networks with classical data traffic. To mitigate the spontaneous Raman scattering (SpRS) noise from classical data channels, several quantum/classical coexistence strategies have been developed. O-band solutions place the QKD channel in the O-band for lower SpRS noise but with the penalty of higher fiber loss and can rarely reach beyond 80 km of fiber; another method is C-band coexistence with attenuated classical channels, which sacrifices the performance of classical channels for lower SpRS noise. In this work, a time-interleaving technique is demonstrated to enable the co-propagation of quantum and classical channels in the C-band without sacrificing either performance. By embedding QKD pulses in the gaps between classical data frames, the quantum channel is isolated from SpRS noise in both wavelength and time domains. C-band co-propagation of a polarization-encoding decoy-state BB84 QKD channel with a 100 Gb/s QPSK channel is experimentally demonstrated with quantum bit error rate (QBER) of 1.12%, 2.04%, and 3.81% and secure key rates (SKR) of 39.5 kb/s, 6.35 kb/s, and 128 b/s over 20, 50, and 100 km fibers, respectively. These results were achieved with the presence of classical launch power up to 10 dBm, which is at least one order of magnitude higher than reported works. We also demonstrated the co-propagation of a QKD channel with eight classical channels with total launch power up to 18-dBm (9-dBm per channel), which is the highest power of classical channels reported in C-band coexistence works.
Autoren: Jing Wang, Brian J. Rollick, Bernardo A. Huberman
Letzte Aktualisierung: 2023-10-10 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2304.13828
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2304.13828
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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