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# Biologie# Evolutionsbiologie

Wie chronische Infektionen die Evolution von SARS-CoV-2 beeinflussen

Dieser Artikel untersucht die Evolution von SARS-CoV-2 während langfristiger Infektionen.

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Das SARS-CoV-2-Virus, das COVID-19 verursacht, hat sich seit Beginn der Pandemie im Laufe der Zeit verändert. Diese Veränderungen sind hauptsächlich auf Mutationen zurückzuführen, das sind kleine Veränderungen im genetischen Material des Virus. Einige dieser Mutationen helfen dem Virus, besser zu überleben und sich auszubreiten. Dieser Artikel untersucht, wie sich SARS-CoV-2 entwickelt hat, besonders bei Menschen mit langanhaltenden Infektionen.

Mutationsakkumulation

In den frühen Phasen der Pandemie haben Forscher bemerkt, dass das Virus vielfältiger wurde, je mehr Mutationen es sammelte. Eine Mutation, genannt D614G, war besonders wichtig. Diese Mutation trat 2020 häufiger im Vereinigten Königreich auf und schien dem Virus zu helfen, die Viruslast in infizierten Personen zu erhöhen. Mit der Zeit wuchs die genetische Distanz des Virus von dem ursprünglichen Stamm, der in Wuhan, China, gefunden wurde. Das bedeutet, dass das Virus, während es sich ausbreitete, Veränderungen ansammelte, die es von seiner ursprünglichen Form unterschieden.

Unterschiedliche evolutionäre Wege

Es gab auch Fälle, in denen Forscher Virusvariationen mit mehreren Mutationen fanden, die ganz anders waren als zuvor beobachtet. Die Alpha- und Omikron-Varianten sind zwei Beispiele für dieses Phänomen. Diese beiden Prozesse der Mutation und Variation zeigen, wie das Virus sowohl innerhalb einzelner Patienten als auch zwischen verschiedenen Menschen evolvieren kann.

In einigen chronischen Fällen, in denen eine Person über einen längeren Zeitraum mit dem Virus infiziert ist, kann das Virus verschiedene Mutationen erlangen, ohne erkannt zu werden. Diese Mutationen können dann auf andere übertragen werden, wenn die Person das Virus weitergibt. Es gibt dokumentierte Fälle von Menschen mit langanhaltenden SARS-CoV-2-Infektionen, die einzigartige Mutationen zeigen, die bei anderen nicht zu finden sind.

Chronische Infektionen und das Auftreten von Varianten

Eine wichtige Idee, die aufkam, ist, dass langanhaltende Infektionen zur Entstehung neuer Virusvarianten wie Alpha und Omikron führen können. Damit dies passiert, müssen zwei Dinge geschehen. Erstens muss das Virus während einer verlängerten Infektion schneller mutieren als in normalen Fällen. Zweitens müssen diese neu mutierten Viren erfolgreich auf andere Menschen übertragen werden und wettbewerbsfähig gegenüber anderen Virusversionen bleiben.

Positive Selektion, was bedeutet, dass bestimmte Eigenschaften häufiger auftreten, weil sie einen Vorteil bieten, könnte diese schnelle Evolution erklären. Diese Art von Selektion wurde bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem beobachtet, wo Mutationen im Virus häufiger sind im Vergleich zu denen mit einem gesunden Immunsystem.

Komplexität in den Evolutionsraten

Obwohl klar ist, dass das Virus während der Infektion positive Selektion durchläuft, bedeutet das nicht immer, dass es schneller evolviert. Einige Studien zeigen, dass die Evolutionsraten innerhalb eines Wirts stark variieren können. Zum Beispiel zeigten einige Fälle in Krankenhäusern keinen klaren Anstieg in der Evolutionsrate des Virus. Eine aktuelle Übersicht über viele chronische Infektionsfälle fand sowohl niedrige als auch hohe Evolutionsraten.

Es ist kompliziert abzuschätzen, wie schnell sich das Virus innerhalb eines Patienten entwickelt. Verschiedene Faktoren können diese Berechnungen beeinflussen. Beispielsweise gehen die Methoden zur Analyse des genetischen Baum des Virus davon aus, dass die Sequenzen Genome von einzigartigen Individuen darstellen, was innerhalb eines einzelnen Patienten nicht der Fall sein könnte. Zudem können Fehler in der Sequenzierung die tatsächlichen Evolutionsraten verzerren.

Erkenntnisse aus neuen Ansätzen

Um besser zu verstehen, wie sich das Virus innerhalb von Patienten entwickelt, wurden zwei neue Ansätze verwendet. Die erste Methode besteht darin, Virussequenzen visuell zu kartieren, um Evolutionsmuster zu identifizieren. Während diese Methode nicht ganz präzise ist, hilft sie, komplexe Muster zu erkennen, einschliesslich der Existenz von Subpopulationen innerhalb des Virus.

Die zweite Methode umfasst formale statistische Berechnungen, um herauszufinden, wie viele unterschiedliche Virusgruppen innerhalb eines Patienten existieren. Durch die Untersuchung einer Gruppe von neun Fällen chronischer SARS-CoV-2-Infektionen fand man Hinweise darauf, dass unterschiedliche Viruspopulationen möglicherweise unabhängig innerhalb des gleichen Wirts evolvieren.

Patientenfallstudien

Die Studie untersuchte neun hospitalisierte Patienten mit chronischen SARS-CoV-2-Infektionen genauer, um zu verstehen, wie sich das Virus in diesen Individuen verhielt. Jeder Patient hatte über die Zeit genetische Sequenzdaten gesammelt, was den Forschern ermöglichte, Veränderungen im Virus zu analysieren.

Die Sequenzdaten gaben Einblicke in die verschiedenen Viruspopulationen, die vorhanden waren. Zum Beispiel wurden bei einem Patienten über 39 Tage keine Veränderungen im Virus gefunden. Ein anderer Patient zeigte nur eine einzige Veränderung, während andere komplexe Muster mit vielen Zweigen aufwiesen, die unterschiedliche sich entwickelnde Gruppen anzeigten.

Ergebnisse zu Evolutionsraten

Die Analyse zeigte, dass die Evolutionsraten bei den Patienten erheblich variierten. In einigen Fällen entwickelte sich das Virus schneller als das, was für die globale Bevölkerung typisch ist, während es in anderen Fällen langsamer vorankam.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass selbst innerhalb einer infizierten Person unterschiedliche Viruspopulationen auf bemerkenswert unterschiedliche Raten evolvieren können. Diese Variabilität betont, dass die Dynamik, wie das Virus evolviert, viel komplizierter sein kann als bisher angenommen.

Synonyme vs. nicht-synonyme Stellen

Die Studie untersuchte auch die Raten von evolutionären Veränderungen an verschiedenen Stellen im Genom des Virus. Veränderungen an synonymen Stellen (die das Protein des Virus nicht verändern) wurden im Allgemeinen schneller beobachtet als an nicht-synonymen Stellen (die das Protein des Virus verändern). Es wurde jedoch kein einfacher Zusammenhang zwischen schnelleren Evolutionsraten und dem Auftreten signifikanter Mutationen gefunden.

Die Komplexität, Selektion in kleinen Proben zu messen, stellt Herausforderungen dar, da möglicherweise nicht genügend Daten vorhanden sind, um klare Beziehungen zwischen Mutationen und Evolutionsraten zu identifizieren.

Spike-Protein-Mutationen

Die Analyse stellte eine höhere Rate von Mutationen im Spike-Protein fest, das entscheidend für die Fähigkeit des Virus ist, Zellen zu infizieren. Schätzungen deuten darauf hin, dass mehr Substitutionen im Spike-Protein auftraten als in anderen Teilen des Genoms. Allerdings war dieser Unterschied nicht gross genug, um statistisch signifikant zu sein, was zeigt, dass, während bestimmte Regionen schneller evolvieren, die gesamte Mutationsverteilung ziemlich gleichmässig bleibt.

Interpretation von Veränderungen und Schwankungen

Bei einem Patienten zeigte die detaillierte Analyse des Spike-Proteins schnelle Schwankungen in der Häufigkeit bestimmter Varianten. Diese Variationen könnten durch stabile Subpopulationen erklärt werden, die innerhalb des Wirts konkurrieren, anstatt durch eine ständig wechselnde Population. Diese Einsicht deutet darauf hin, dass verschiedene Varianten zu unterschiedlichen Zeiten dominieren können, möglicherweise beeinflusst durch Behandlungsreaktionen oder zufällige Ereignisse.

Einschränkungen der Studie

Die Studie hatte mehrere Einschränkungen. Erstens wurden nur Atemwegproben verwendet, um die virale Populationsstruktur zu bewerten. Es ist möglich, dass das Virus in anderen Organen existiert, was zu mehr genetischer Variation führen könnte, als festgestellt wurde.

Zweitens vereinfachten die verwendeten statistischen Methoden einige Annahmen, die die Ergebnisse beeinflussen könnten. Zum Beispiel ging das Modell davon aus, dass alle Viruspopulationen innerhalb eines Wirts von einem Virus mit einer gemeinsamen Sequenz abstammten. Das bedeutet, dass das Modell möglicherweise nicht berücksichtigt, dass unterschiedliche Viren ebenfalls beteiligt sein könnten.

Drittens behandelte der Ansatz Sequenzierungsfehler als einen normalen Prozess, ohne kompliziertere Fehlertypen zu berücksichtigen.

Und schliesslich könnte die Annahme, dass jede Sequenz mit einer bestimmten Subpopulation verknüpft werden könnte, nicht immer zutreffen. Dies fügt der Komplexität hinzu, das virale Population innerhalb eines Wirts zu verstehen.

Fazit

Die Studie bietet neue Einblicke, wie chronische Infektionen die Evolution von SARS-CoV-2 beeinflussen können. Durch die Identifizierung unterschiedlicher Viruspopulationen innerhalb infizierter Individuen und die Analyse ihrer Evolutionsraten hebt die Forschung eine komplexere Sicht auf die Virusentwicklung hervor, als zuvor anerkannt wurde. Das Vorhandensein schnell evolvierender Subpopulationen deutet darauf hin, dass chronische Infektionen erheblich zur Gesamtentwicklung des Virus beitragen können. Weitere Forschung ist notwendig, um die Dynamik dieser Viruspopulationen zu entdecken und wie sie die Pandemie im grösseren Massstab beeinflussen könnten.

Zu verstehen, wie sich SARS-CoV-2 entwickelt, kann helfen, öffentliche Gesundheitsreaktionen und Behandlungsstrategien zu informieren. Während weiterhin neue Varianten auftauchen, ist es entscheidend, die Evolution des Virus innerhalb einzelner Patienten weiter zu studieren, um seine potenziellen Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit besser zu verstehen und unsere Strategien im Kampf gegen COVID-19 zu verbessern.

Originalquelle

Titel: Variable rates of SARS-CoV-2 evolution in chronic infections

Zusammenfassung: An important feature of the evolution of the SARS-CoV-2 virus has been the emergence of highly mutated novel variants, which are characterised by the gain of multiple mutations relative to viruses circulating in the general global population. Cases of chronic viral infection have been suggested as an explanation for this phenomenon, whereby an extended period of infection, with an increased rate of evolution, creates viruses with substantial genetic novelty. However, measuring a rate of evolution during chronic infection is made more difficult by the potential existence of compartmentalisation in the viral population, whereby the viruses in a host form distinct subpopulations. We here describe and apply a novel statistical method to study within-host virus evolution, identifying the minimum number of subpopulations required to explain sequence data observed from cases of chronic infection, and inferring rates for within-host viral evolution. Across nine cases of chronic SARS-CoV-2 infection in hospitalised patients we find that non-trivial population structure is relatively common, with four cases showing evidence of more than one viral population evolving independently within the host. We find cases of within-host evolution proceeding significantly faster, and significantly slower, than that of the global SARS-CoV-2 population, and of cases in which viral subpopulations in the same host have statistically distinguishable rates of evolution. Non-trivial population structure was associated with high rates of within-host evolution that were systematically underestimated by a more standard inference method.

Autoren: Christopher J. R. Illingworth, E. Smith, W. L. Hamilton, B. Warne, E. R. Walker, A. S. Jahun, M. Hosmillo, ISARIC Consortium, R. K. Gupta, I. Goodfellow, E. Gkrania-Klotsas, M. E. Torok

Letzte Aktualisierung: 2024-05-31 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.05.31.596818

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.05.31.596818.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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