Einblicke in hSIDT1 und RNA-Transport
Die Studie über hSIDT1 beleuchtet die RNA-Transportmechanismen in Zellen.
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Inhaltsverzeichnis
RNA-Interferenz (RNAi) ist ein Prozess, der hilft, die Menge an Protein in Zellen zu kontrollieren. Dabei spielen kleine RNA-Stücke wie kleine interferierende RNA (SiRNA) und MikroRNA (miRNA) eine Rolle, die die messenger RNA (mRNA) in Zellen angreifen und abbauen. Dieser Mechanismus ist wichtig, weil er Wissenschaftlern erlaubt, die Genexpression für Forschungs- und medizinische Zwecke zu studieren und möglicherweise zu verändern. Wie doppelsträngige RNA (DsRNA) in die Zellen transportiert wird, ist jedoch noch nicht vollständig verstanden.
In Pflanzen kann dsRNA durch Zellverbindungen, die Plasmodesmen genannt werden, bewegen, während es bei Tieren oft einen Prozess namens clathrin-vermittelter Endozytose nutzt. Einige Berichte deuten darauf hin, dass bestimmte spezialisierte Proteine beim Transport dieser kleinen RNAs helfen. Bei dem Modellorganismus C. elegans kontrolliert eine spezielle Genreihe, die systemische RNA-Interferenz-defekt (sid) Gene genannt wird, diesen Prozess. Eines dieser Gene, SID1, kodiert ein Protein, das hilft, kleine RNA-Moleküle zwischen den Zellen zu bewegen.
Bei Menschen spielen zwei Proteine, bekannt als SIDT1 und SIDT2, ähnliche Rollen wie die in C. elegans. Diese Proteine sind an mehreren wichtigen biologischen Prozessen beteiligt, einschliesslich wie die Leber Fette und Zucker verarbeitet, wie Tumore wachsen und wie das Immunsystem reagiert. Zu verstehen, wie SIDT1 und SIDT2 in den Zellen funktionieren, könnte Einblicke in ihr Potenzial als Ziele für neue Behandlungen gegen Krebs, Lebererkrankungen und Diabetes geben.
Struktur und Funktion von hSIDT1
hSIDT1 findet man in verschiedenen Teilen der Zelle, wie der Zellmembran und speziellen Kompartimenten, die Endosomen und Lysosomen heissen. Wenn Forscher die Menge an hSIDT1 in Zellen künstlich erhöhen, bemerken sie einen Anstieg beim Transport von siRNA und eine Zunahme der Genstilllegung durch siRNA.
Eine onkogene MikroRNA namens miR-21 ist bekannt dafür, Tumore resistent gegen das weit verbreitete Krebsmedikament Gemcitabin zu machen. Man glaubt, dass hSIDT1 hilft, miR-21 in Tumorzellen zu transportieren, was erklären könnte, wie einige Tumore die Wirkung von Chemotherapie überstehen. Im Magen scheint hSIDT1 zu helfen, kleine diätetische RNA aufzunehmen, was beeinflussen könnte, wie Gene im Körper exprimiert werden.
Ein weiteres Protein, hSIDT2, hilft ebenfalls beim Transport von siRNA, tut das aber in spezifische Teile der Zelle (späte Endosomen und Lysosomen). Studien deuten darauf hin, dass eine Erhöhung von hSIDT2 zu einem grösseren siRNA-Transport führt, während eine Verringerung zu weniger RNA-Abbau führt und das Gleichgewicht von Zucker im Körper beeinflussen kann.
Die Rolle von SIDT-Proteinen bei Krankheiten
Sowohl hSIDT1 als auch hSIDT2 werden als potenzielle Ziele für neue Therapien gesehen, die darauf abzielen, das Tumorwachstum zu verhindern, Lebererkrankungen zu behandeln und Typ-II-Diabetes zu managen. Allerdings ist die Forschung zu diesen Proteinen langsam vorangekommen, da es an detaillierten strukturellen Informationen mangelt.
Neueste Klassifizierungen setzen SIDTs in eine Kategorie von Proteinen, die als α-Typ Kanäle bekannt sind und eine Rolle beim Transport von Cholesterin und dsRNA über Zellmembranen spielen. Sie alle teilen ein einzigartiges Muster von Aminosäuren, das es ihnen ermöglicht, Cholesterin zu binden und zu transportieren; Veränderungen in diesen Bereichen können beeinflussen, wie gut sie funktionieren.
Diese Proteine funktionieren vermutlich als Paare (Dimere) in der Zelle. Während Studien gezeigt haben, dass beide SIDTs in Laborumgebungen Paare bilden, denken Forscher auch, dass bestimmte Teile dieser Proteine entscheidend dafür sind, wie sie verschiedene RNA-Typen erkennen und binden.
Analyse der Struktur von hSIDT1
Um die Struktur von hSIDT1 besser zu verstehen, verwendeten Forscher fortschrittliche Bildgebungstechniken, wie Kryo-Elektronenmikroskopie (cryo-EM). Damit konnten sie das Protein in hoher Auflösung visualisieren. Die Studien zeigten, dass hSIDT1 als Dimer existiert und dass spezifische Regionen des Proteins essentiel für seine Funktion sind.
Die Gesamtstruktur zeigt, dass hSIDT1 eine komplexe Anordnung mit mehreren unterschiedlichen Regionen hat. Der extra-zytosolische Bereich (ECD) und der transmembranäre Bereich (TMD) spielen eine entscheidende Rolle in seiner Funktion. Der ECD hat die Form von zwei übereinanderliegenden "Jelly Rolls" und ist entscheidend dafür, wie das Protein mit RNA interagiert.
Der TMD besteht aus mehreren membranüberspannenden Helices, die zur Stabilität des Proteins und seiner Wechselwirkung mit Lipiden beitragen. Diese Helices bilden auch eine Stelle, die als notwendig für die Transportaktivität des Proteins angesehen wird. Die Interaktion zwischen ECD und TMD ist wichtig für die Gesamtstabilität des hSIDT1-Proteins.
Strukturelle Details von hSIDT1
Der ECD von hSIDT1 besteht aus 260 Aminosäuren und hat eine einzigartige Struktur, die ihm Stabilität verleiht. Sein Design beinhaltet zwei jelly roll-artige Formationen, die durch flexible Verbindungen und spezifische Bindungen zwischen bestimmten Aminosäuren zusammengehalten werden. Dieses strukturelle Design ermöglicht umfangreiche Interaktionen, die eine Rolle darin spielen, wie das Protein funktioniert.
Der TMD, der die Zellmembran überspannt, ist etwa 500 Aminosäuren lang und bildet eine Kernstruktur sowie eine Lipidbindungsdomäne. Die Anordnung dieser Helices zeigt konservierte Interaktionen, die helfen, die strukturelle Integrität des Proteins aufrechtzuerhalten. Diese Interaktionen sind wichtig für die Koordination von Metallionen, die möglicherweise für die Funktion des Proteins notwendig sind.
Die Forscher entdeckten auch, dass bestimmte Regionen innerhalb des TMD dynamisch sind und ihre Form ändern können, was beeinflusst, wie das Protein in verschiedenen Situationen funktioniert. Diese Flexibilität ist entscheidend, damit das Protein seine Rolle effektiv erfüllen kann, insbesondere im Kontext des dsRNA-Transports.
Bedeutung der Lipidbindung für die Aktivität von hSIDT1
Die Lipidbindungsdomäne (LBD) ist ein Teil von hSIDT1, der wahrscheinlich mit Lipiden interagiert und möglicherweise eine Rolle bei der Regulierung des RNA-Transports spielt. Allerdings ist diese Region in Bezug auf die Struktur weniger gut definiert als der TMD und der ECD. Analysen deuten darauf hin, dass diese Flexibilität in der LBD entscheidend für ihre Funktion ist, da sie sich an verschiedene Bedingungen anpassen kann und möglicherweise beeinflusst, wie RNA verarbeitet wird.
Forschern fiel auf, dass bestimmte Modelle von hSIDT1 unterschiedliche Dynamik in der LBD zeigen, was darauf hindeutet, dass dieser Teil des Proteins je nach Bedingungen wie Lipidpräsenz oder pH-Änderungen in der Umgebung unterschiedlich reagieren könnte.
Vergleich von hSIDT1 mit ähnlichen Proteinen
Da immer mehr Strukturen von Proteinen verfügbar werden, die hSIDT1 ähnlich sind, wird es möglich, Vergleiche anzustellen, die wichtige Einblicke in deren Funktion offenbaren. hSIDT1 hat viele Gemeinsamkeiten mit seinen Verwandten, aber es gibt einzigartige Aspekte seiner Struktur, die auf seine spezifische Rolle im dsRNA-Transport hindeuten.
Forscher bemerkten, dass die Flexibilität in der LBD ein gemeinsames Merkmal verwandter Proteine ist, was darauf hindeutet, dass es sich um ein gemeinsames Merkmal handelt, das für das Funktionieren dieser Arten von Transportern nötig ist.
Zukünftige Richtungen für die Forschung
Die Forschung zu hSIDT1 eröffnet viele Wege für weitere Studien. Zu verstehen, wie dieses Protein funktioniert, kann Einblicke in den RNA-Transport in Zellen geben und wie dieser für therapeutische Anwendungen manipuliert werden kann.
Zukünftige Arbeiten könnten sich auf die Wechselwirkungen zwischen hSIDT1 und RNA konzentrieren, sowie darauf, wie die Struktur des Proteins seine Funktion beeinflusst. Zu untersuchen, wie Lipide die Aktivitäten von hSIDT1 beeinflussen, könnte ebenfalls zu neuen Strategien führen, um seine Rolle in Krankheitsprozessen zu steigern oder zu hemmen.
Zusammenfassend ist das Studium von hSIDT1 und seinen Homologen entscheidend für das Verständnis der Mechanismen der RNA-Interferenz und ihrer potenziellen therapeutischen Anwendungen. Indem die Struktur und Funktion dieser Proteine entschlüsselt wird, können Forscher den Weg für die Entwicklung innovativer Strategien zur Behandlung verschiedener Krankheiten ebnen. Das Erkunden dieser Zusammenhänge hilft dabei, ein klareres Bild davon zu schaffen, wie RNA die Zellfunktionen beeinflusst und wie wir in diese Prozesse eingreifen können, um bessere Gesundheitsergebnisse zu erzielen.
Titel: Structure of the human systemic RNAi defective transmembrane protein 1 (hSIDT1) reveals the conformational flexibility of its lipid binding domain
Zusammenfassung: In C. elegans, inter-cellular transport of the small non-coding RNA causing systemic RNA interference (RNAi) is mediated by the transmembrane protein SID1, encoded by the sid1 gene in the systemic RNA interference-defective (sid) loci. SID1 shares structural and sequence similarity with cholesterol uptake protein 1 (CHUP1) and is classified as a member of the cholesterol uptake family (ChUP). Although systemic RNAi is not an evolutionarily conserved process, the sid gene products are found across the animal kingdom, suggesting the existence of other novel gene regulatory mechanisms mediated by small non-coding RNAs. Human homologs of sid gene products - hSIDT1 and hSIDT2 - mediate contact-dependent lipophilic small non-coding dsRNA transport. Here, we report the structure of recombinant human SIDT1. We find that the extra- cytosolic domain (ECD) of hSIDT1 adopts a double jelly roll fold, and the transmembrane domain (TMD) exists as two modules - a flexible lipid binding domain (LBD) and a rigid TMD core. Our structural analyses provide insights into the inherent conformational dynamics within the lipid binding domain in cholesterol uptake (ChUP) family members.
Autoren: Vikas Navratna, A. Kumar, J. K. Rana, S. Mosalaganti
Letzte Aktualisierung: 2024-06-12 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2023.12.21.572875
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2023.12.21.572875.full.pdf
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