Zielgerichtete Behandlung von Actin und MreB bei Krankheiten
Forschung zeigt A22s Auswirkungen auf Actin und MreB in Zellen.
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Inhaltsverzeichnis
In lebenden Organismen ist die Anordnung der Moleküle in Zellen sehr wichtig für verschiedene Funktionen. Ein wichtiger Teil dieser Anordnung ist das Zytoskelett, das der Zelle Form gibt und Bewegungen ermöglicht. Aktin ist ein Hauptbestandteil des Zytoskeletts und kommt in allen Zelltypen vor, von einfachen Bakterien bis zu komplexen menschlichen Zellen. Aktin hat viele Aufgaben, darunter die Unterstützung bei Zellteilung, Bewegung und dem Transport von Materialien innerhalb der Zelle. Deshalb konzentriert sich viel Forschung auf die Entwicklung von Medikamenten, die Aktin anvisieren, besonders bei Krankheiten wie Krebs.
Die Bedeutung von MreB
MreB ist ein Protein, das Aktin ähnlich ist und in vielen stäbchenförmigen Bakterien vorkommt. Es hilft, die Form dieser Bakterien zu erhalten und unterstützt andere Funktionen wie den Materialtransport innerhalb der Zelle und das Trennen von Chromosomen während der Zellteilung. MreB kann lange Ketten bilden, wenn es an bestimmte Moleküle bindet, und nutzt dabei Energie aus ATP oder GTP. Wie MreB genau funktioniert, ist nicht vollständig verstanden, aber seine Rolle bei der Zellform von Bakterien ist klar.
Forscher sind an MreB interessiert, weil es ein potenzielles Ziel für neue Antibiotika sein könnte. Ein Molekül namens A22, in Verbindung mit einem anderen namens MP265, hat gezeigt, dass es MreB hemmt. A22 wurde zunächst als Blockierer von ATP angesehen, das an MreB bindet, aber spätere Studien haben gezeigt, dass es nahe dem Bindungsort für ATP bindet, sodass beide gleichzeitig interagieren können. Diese Wechselwirkung beeinflusst, wie MreB seine Strukturen bildet, was zu Problemen in der bakteriellen Zellwand führt und letztendlich die Zelle zum Absterben bringt.
Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen MreB und Aktin
MreB und Aktin haben einige strukturelle Ähnlichkeiten, obwohl ihre Sequenzen unterschiedlich sind. Eukaryotisches Aktin bildet gedrehte Ketten, während bakterielles MreB gerade Ketten bildet. Das bedeutet, dass sie zwar ähnlich aussehen, aber leicht unterschiedlich funktionieren. Forscher haben jedoch noch nicht untersucht, ob Medikamente, die MreB beeinflussen, auch Aktin beeinflussen.
Aktin spielt eine sehr wichtige Rolle im Krebs, da es Krebszellen hilft, sich zu bewegen und zu wachsen. Viele Krebszellen zeigen Veränderungen in der Organisation von Aktin. Deshalb wird Aktin als potenzielles Ziel für Medikamente zur Krebsbehandlung angesehen. Verschiedene Medikamente, die Aktin beeinflussen, werden entwickelt, um zu prüfen, ob sie den Krebs bekämpfen können.
Der Bedarf an besserem Verständnis
Um bessere Medikamente gegen Krankheiten wie Krebs zu entwickeln, müssen Wissenschaftler verstehen, wie Moleküle wie Aktin und MreB mit verschiedenen Verbindungen interagieren. Mit Computersimulationen können Forscher untersuchen, wie diese Wechselwirkungen auf einem detaillierten Niveau funktionieren. Jüngste Fortschritte in der Computertechnik ermöglichen es Wissenschaftlern, Simulationen durchzuführen, die ihnen helfen, zu erkunden, wie Medikamente mit Proteinen interagieren, sogar in grossen Systemen wie Zellen.
Eine Studie zu den A22-Interaktionen
In dieser Studie untersuchten Wissenschaftler, wie A22 sowohl mit MreB als auch mit Aktin interagiert. Sie verwendeten Computersimulationen, um diese Interaktionen zu analysieren, und überprüften ihre Ergebnisse anschliessend mit Experimenten im Labor. Zuerst bereiteten sie die Proteine MreB und Aktin vor, indem sie ihre bekannten Strukturen verwendeten und sicherstellten, dass sie alle notwendigen Komponenten hatten.
Molekulardynamik und Simulationen
Als die Proteine bereit waren, platzierten die Forscher A22 in der Nähe der Bindungsstellen beider Proteine und fügten Wassermoleküle hinzu, um eine realistische Umgebung zu schaffen. Dann verwendeten sie ein Software-Tool, um das Verhalten dieser Proteine und A22 über die Zeit zu simulieren. So konnten sie sehen, wie A22 mit jedem Protein interagierte und wie stabil diese Wechselwirkungen während der Simulation waren.
Ausserdem berechneten sie, wie sich die Wechselenergie zwischen A22 und den Proteinen im Laufe der Zeit änderte. Dadurch bekamen sie ein gutes Gefühl dafür, wie wahrscheinlich es war, dass A22 an MreB oder Aktin gebunden blieb.
Freie Energieberechnungen
Um zu verstehen, wie stark A22 an die Proteine bindet, berechneten die Forscher die freie Energie der Interaktionen. Sie fanden heraus, dass A22 eine viel stärkere Bindung zu MreB hat als zu Aktin. Das bedeutet, dass A22 effektiver MreB anvisiert, was mit seiner bekannten Rolle als Antibiotikum übereinstimmt.
Experimentelle Methoden
Neben den Computersimulationen führten die Forscher auch Experimente durch, um zu sehen, wie A22 lebende Zellen beeinflusste. Sie verwendeten zwei verschiedene Zelltypen: Hefe und menschliche Glioblastom-Zellen. Bei der Hefe testeten sie, wie A22 das Zellwachstum beeinflusste, indem sie es auf Platten mit unterschiedlichen Konzentrationen des Medikaments auftrugen. Sie beobachteten, dass A22 das Wachstum der Hefe bei höheren Konzentrationen beeinflusste, aber auf Bakterien wirksamer war.
Bei den Tests mit menschlichen Zellen fanden sie heraus, dass A22 die Lebensfähigkeit der Glioblastomzellen bei bestimmten Konzentrationen signifikant verringerte. Das deutet darauf hin, dass A22 das Potenzial hat, als Krebsbehandlung zu wirken.
Beobachtung der Aktin-Organisation
Ein wichtiger Teil der Studie war herauszufinden, wie A22 die Organisation von Aktin in Zellen beeinflusst. In unbehandelten Zellen ist Aktin richtig organisiert, was gut funktioniert. Aber bei Behandlung mit A22 zeigten die Zellen unorganisierte Aktin-Strukturen. Diese Störung trägt wahrscheinlich zur Verringerung des Zellwachstums bei und könnte ein Grund dafür sein, warum A22 gegen Krebszellen wirksam ist.
Fazit
Diese Forschung wirft Licht auf die Wechselwirkungen zwischen A22 und dem Aktin-ähnlichen Protein MreB sowie mit eukaryotischem Aktin. Sie hebt die Bedeutung hervor, zu verstehen, wie Medikamente spezifische Proteine anvisieren können und wie sie Krankheitsprozesse beeinflussen. Durch die Kombination von Computersimulationen mit Laborexperimenten können Wissenschaftler wertvolle Einblicke gewinnen, die bei der Entwicklung neuer und besserer Behandlungen für verschiedene Krankheiten, einschliesslich Krebs, helfen könnten. Während die Forscher weiterhin diese Wechselwirkungen untersuchen, besteht das Potenzial, neue therapeutische Anwendungen für Medikamente wie A22 zu entdecken, insbesondere bei der gezielten Behandlung von Aktin und MreB in verschiedenen Zelltypen.
Titel: Probing the Molecular Interactions of A22 with Prokaryotic Actin MreB and Eukaryotic Actin: A Computational and Experimental Study
Zusammenfassung: Actin is a major cytoskeletal system that mediates the intricate organization of macromolecules within cells. The bacterial cytoskeletal protein MreB is a prokaryotic actin-like protein governing cell shape and intracellular organization in many rod-shaped bacteria including pathogens. MreB stands as a target for antibiotic development, and compounds like A22 and its analogue, MP265, are identified as potent inhibitors of MreB. The bacterial actin MreB shares structural homology with eukaryotic actin, despite lacking sequence similarity. It is currently not clear whether small molecules that inhibit MreB can act on the eukaryotic actin due to their structural similarity. In this study, we investigate the molecular interactions between A22 and both MreB and eukaryotic actin through molecular dynamics approach. Employing MD simulations and free energy calculations with an all-atom model, we unveil robust A22-MreB interaction and substantial binding affinity with eukaryotic actin. Experimental assays reveal A22s toxicity to eukaryotic cells, including yeast and human glioblastoma cells. Microscopy analysis demonstrates profound effects of A22 on actin organization in human glioblastoma cells. Overall, this integrative computational and experimental study advances our understanding of A22s mode of action and highlights its potential as a versatile tool for probing actin dynamics and as a candidate for therapeutic intervention in pathological conditions like cancer.
Autoren: Debabrata Pramanik, A. Kumar, S. Kukal, A. Marepalli, S. Kumar, S. Govindarajan
Letzte Aktualisierung: 2024-04-29 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.04.27.591468
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.04.27.591468.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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