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Die Rolle von Vimentin bei Zellbewegung und Krankheiten

Vimentin ist wichtig für die Zellbewegung in Geweben und beeinflusst Heilungsprozesse und die Ausbreitung von Krebs.

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Inhaltsverzeichnis

Die Bewegung von Zellen durch Gewebe ist wichtig, um das Gewebe gesund zu halten. Wenn die Zellbewegung jedoch schiefgeht, kann das zu Krankheiten wie Fibrose und Krebs führen. Zellen bewegen sich auf komplexe Weise und interagieren sowohl miteinander als auch mit dem Material, das sie umgibt, dem extrazellulären Matrix (ECM). Fibroblasten sind die Hauptzellen, die die ECM erzeugen und verändern, sowohl wenn alles normal ist als auch bei Verletzungen. Sie spielen auch eine Rolle bei Tumoren und helfen Krebszellen beim Wachsen und Streuen.

Damit Zellen effizient bewegen können, produzieren Fibroblasten Proteine, die helfen, die ECM abzubauen und Platz für andere Zellen zu schaffen. Diese Proteine können auch helfen, dass Fibroblasten an Kollagenfasern in der ECM ziehen, was bei Bewegung und Heilung hilft.

Vimentin ist eine Art von Protein, das in Zellen vorkommt, die aus Bindegeweben stammen, einschliesslich Fibroblasten. Es ist entscheidend für die Wundheilung, wird aber auch in hohen Mengen bei sich ausbreitenden Krebserkrankungen gesehen, was mit schlechteren Ergebnissen für Patienten verbunden ist. Vimentin wird häufig verwendet, um eine spezifische Veränderung in Zellen zu identifizieren, bei der eng verbundene Zellen ihre Verbindungen verlieren und mobiler werden. Während vimentin dafür bekannt ist, der Zellstruktur Stabilität zu verleihen, spielt es auch verschiedene Rollen dabei, wie Zellen aneinander haften, ihre inneren Teile bewegen und ihre Zellkerne positionieren. Dennoch ist seine genaue Rolle bei der Zellbewegung durch die ECM nicht gut verstanden.

Bedeutung von Vimentin

Die Rolle von Vimentin war schwer zu fassen. Untersuchungen an Mäusen ohne Vimentin zeigten, dass sie sich normal entwickeln konnten, aber spätere Studien fanden heraus, dass diese Mäuse Probleme bei der Wundheilung hatten. Im Laufe der Zeit wurden viele Funktionen im Zusammenhang mit Vimentin entdeckt, einschliesslich seiner Beteiligung an der Gewebeheilung, der Funktion von Blutgefässen, der Fettansammlung, dem Tumorwachstum und Infektionen. Einige Studien haben vorgeschlagen, wie Vimentin Zellen dabei hilft, zusammenzuziehen, besonders in realen Situationen. Zum Beispiel könnte es die Wundheilung unterstützen, indem Zellen sich in Gruppen bewegen. Zudem kann Vimentin auch bei der Kontraktion von Kollagennetzen helfen, aber in bestimmten Situationen kann es die Bewegung einzelner Zellen verlangsamen.

Neueste Erkenntnisse haben auch eine neue Rolle für Vimentin bei der Bewegung eines spezifischen Proteins gezeigt, das hilft, Kollagen abzubauen. Die Funktion dieses Proteins könnte entscheidend für die Bewegung von Zellen durch Kollagennetze sein. Dennoch ist unklar, wie genau Vimentin dazu beiträgt, dass Fibroblasten kollektiv durch Kollagen bewegen.

Forschungsfokus

Diese Studie zielt darauf ab, die Rolle von Vimentin zu untersuchen, wie Zellgruppen durch dreidimensionale Kollagenumgebungen bewegen, die echte Gewebebedingungen nachahmen. Kollagen ist der Hauptbestandteil der ECM in vielen Geweben und wird oft verwendet, um das Zellverhalten im Labor zu studieren. Fibroblastensphäroide, also kleine Ansammlungen von Fibroblasten, sind ähnlich wie natürliche Bedingungen, bei denen sich Fibroblasten während der Heilung von Gewebe oder beim Streuen von Krebszellen lösen. Das Ziel ist es, herauszufinden, wie Vimentin die Bewegung dieser Zellgruppen in Kollagen beeinflusst, insbesondere wenn sie mit Brustkrebszellen gemischt werden.

Um dies zu erreichen, haben die Forscher Sphäroide aus Fibroblasten mit und ohne Vimentin erstellt und ihr Verhalten in Kollagenmatrizes beobachtet, sowohl allein als auch mit Krebszellen. Die Ergebnisse zeigten, dass Vimentin die Bewegung von Fibroblastengruppen durch Kollagen erheblich steigerte, sowohl von Fibroblastensphäroiden als auch von gemischten Populationen von Fibroblasten und Krebszellen.

Zellmigration und Vimentin

Die Untersuchung konzentrierte sich darauf, wie Vimentin die kollektive Zellbewegung in Kollagen beeinflusst. Sphäroide wurden aus Fibroblasten gebildet, entweder mit oder ohne Vimentin, indem sie in nicht haftenden Wells platziert wurden. Die Sphäroide wurden dann in einer Kollagenmatrix eingebettet. Beobachtungen zeigten, dass Sphäroide mit Vimentin sich erheblich mehr in das Kollagen ausdehnten als solche ohne. Diese Ausdehnung wurde über die Zeit gemessen und zeigte, dass Vimentin eine wichtige Rolle dabei spielt, diesen Zellen zu helfen, durch die ECM zu bewegen.

Zeitrafferbilder zeigten, dass Wildtyp-Sphäroide (mit Vimentin) typische Anzeichen kollektiver Bewegung zeigten, wobei Zellen aus dem Hauptsphäroid herausbewegten. Im Gegensatz dazu hatten die vimentin-null Sphäroide viel weniger Bewegung, wobei nur ein paar Zellen es schafften, in das umgebende Kollagen zu gelangen.

Um diese Bewegung zu quantifizieren, verfolgten die Forscher die Ränder der Sphäroide und berechneten ihre Fläche. Die Ergebnisse zeigten, dass Vimentin die Fläche der Sphäroide um 60 % im Vergleich zu denen ohne Vimentin erhöhte.

Umformung von Kollagennetzen

Als Nächstes untersuchte die Studie, wie Vimentin das Kollagennetzwerk selbst beeinflusst. Mithilfe fortschrittlicher Bildgebungstechniken bewerteten die Forscher, wie sich das Kollagen um die Sphäroide im Laufe der Zeit veränderte. Die Wildtyp-Sphäroide zogen am Kollagen, schufen Räume und richteten die Fasern aus, was bei den vimentin-null Sphäroiden nicht beobachtet wurde.

Durch Techniken zur Messung der Kräfte, die die Sphäroide auf das Kollagen ausübten, wurde festgestellt, dass die Fähigkeit der Wildtyp-Sphäroide, das Kollagen zu kontrahieren, wesentlich stärker war als die der vimentin-null Sphäroide. Diese Erkenntnis deutet darauf hin, dass Vimentin nicht nur die Zellbewegung unterstützt, sondern auch die Fähigkeit verbessert, die umgebende ECM zu modifizieren.

Die Rolle der Vimentinstruktur

Die Struktur des Vimentinnetzwerks war ebenfalls entscheidend für die beobachtete kollektive Zellbewegung. Die Forscher führten eine mutierte Form von Vimentin ein, die sich nicht in langen Fasern zusammenschloss, aber dennoch einige Funktionen behielt. Zellen mit diesem verkürzten Vimentin zeigten eine schlechte Bewegung in die ECM, ähnlich wie die Zellen, die ganz ohne Vimentin waren. Dies deutet darauf hin, dass die richtige Struktur von Vimentin notwendig ist, um effektive kollektive Migration zu ermöglichen.

MMP-abhängige Migration

Matrixmetalloproteinasen (MMPs) sind Proteine, die ECM-Komponenten abbauen und eine wichtige Rolle bei der Zellbewegung durch Kollagen spielen. Die Studie untersuchte, wie MMPs die Erweiterung der Sphäroide beeinflussten, indem sie Inhibitoren verwendeten, um ihre Wirkung zu blockieren. Die Ergebnisse zeigten, dass das Blockieren von MMPs die Ausdehnung der Fibroblastensphäroide stoppte und ihre Kontraktion reduzierte. Das deutet darauf hin, dass der Beitrag von Vimentin zur Bewegung mit seiner Rolle bei der Förderung der MMP-Aktivität verknüpft ist.

Experimente mit Laserablation, um Kanäle im Kollagen zu schaffen, zeigten, dass während Wildtyp-Zellen ihre Bewegung in diese Kanäle ausdehnen konnten, die vimentin-null Zellen nur in die Kanäle bewegten und keine neuen Wege für Bewegung schufen. Diese Erkenntnis deutet darauf hin, dass vimentin-null Zellen Schwierigkeiten haben, in der ECM zu bestehen.

Die Fluidität von Zellaggregaten

Mit dem Fortschreiten der Studie schauten die Forscher auch auf die Formen der Zellkerne innerhalb der Sphäroide. Ihr Ziel war es zu verstehen, wie Vimentin die Fluidität dieser Zellgruppen beeinflussen könnte, was für ihre Bewegung wichtig ist. Sie massen die Verteilung der Kernformen und stellten fest, dass Wildtyp-Zellen längere Kerne hatten als solche ohne Vimentin. Diese Verlängerung wird mit einem fluidartigen Verhalten in Geweben in Verbindung gebracht, das Zellen ermöglicht, freier zu bewegen.

Das Muster der Kernformen änderte sich im Laufe der Zeit und zeigte, dass Wildtyp-Sphäroide zunehmend verlängert wurden. Diese Veränderung der Kernform deutet darauf hin, dass Vimentin eine Rolle dabei spielen könnte, das gesamte Sphäroid flüssiger zu machen, was die kollektive Bewegung unterstützt.

Modellierung des Zellverhaltens

Um die experimentellen Ergebnisse zu interpretieren, entwickelten die Forscher ein computergestütztes Modell, das simuliert, wie Sphäroide innerhalb eines Kollagennetzwerks bewegen. Das Modell half dabei, zu visualisieren, wie Veränderungen in der Zellform, die mit Vimentin verknüpft sind, die Umformung des Kollagens um sie beeinflussten. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass Sphäroide mit verlängerten Zellformen effektiver am Kollagen zerren und die Kollagenfasern neu anordnen konnten als solche mit weniger verlängerten Formen.

Auswirkungen auf die Migration von Krebszellen

Die Ergebnisse dieser Forschung haben auch Implikationen dafür, wie Fibroblasten die Bewegung von Krebszellen beeinflussen. Durch Experimente mit Mischungen aus Fibroblasten und Brustkrebszellen beobachteten die Forscher, dass die Anwesenheit von Vimentin in Fibroblasten die Migration von Krebszellen gegenüber Gruppen ohne Vimentin erheblich verbesserte. Das hebt die wichtige Rolle hervor, die Fibroblasten beim Unterstützen des Krebsfortschritts spielen.

Fazit

Die Studie zeigt, dass Vimentin für die kollektive Zellmigration durch ECM-Netzwerke unerlässlich ist. Es verbessert die Kontraktion von Zellgruppen, unterstützt den Abbau von Kollagen durch MMPs und erleichtert die Zellfluidität. Zu verstehen, wie Vimentin die Zellmigration beeinflusst, kann zu Erkenntnissen über das Fortschreiten von Krebs führen und möglicherweise neue therapeutische Strategien aufdecken, um die Ausbreitung von Krebs zu hemmen.

Zusammenfassend beeinflusst Vimentin sowohl die mechanischen Aspekte der Zellbewegung als auch die Signalwege, die es den Zellen ermöglichen, mit ihrer Umgebung zu interagieren. Die doppelte Rolle von Vimentin, insbesondere sowohl in der mechanischen Unterstützung als auch bei der Förderung des ECM-Abbaus, betont die Notwendigkeit fortlaufender Forschung, um seine Beiträge zu Gewebedynamik und Gesundheit vollständig zu verstehen.

Originalquelle

Titel: Vimentin promotes collective cell migration through collagen networks via increased matrix remodeling and spheroid fluidity

Zusammenfassung: The intermediate filament (IF) protein vimentin is associated with many diseases with phenotypes of enhanced cellular migration and aggressive invasion through the extracellular matrix (ECM) of tissues, but vimentins role in in-vivo cell migration is still largely unclear. Vimentin is important for proper cellular adhesion and force generation, which are critical to cell migration; yet the vimentin cytoskeleton also hinders the ability of cells to squeeze through small pores in ECM, resisting migration. To identify the role of vimentin in collective cell migration, we generate spheroids of wide-type and vimentin-null mouse embryonic fibroblasts (mEFs) and embed them in a 3D collagen matrix. We find that loss of vimentin significantly impairs the ability of the spheroid to collectively expand through collagen networks and remodel the collagen network. Traction force analysis reveals that vimentin null spheroids exert less contractile force than their wild-type counterparts. In addition, spheroids made of mEFs with only vimentin unit length filaments (ULFs) exhibit similar behavior as vimentin-null spheroids, suggesting filamentous vimentin is required to promote 3D collective cell migration. We find the vimentin-mediated collective cell expansion is dependent on matrix metalloproteinase (MMP) degradation of the collagen matrix. Further, 3D vertex model simulation of spheroid and embedded ECM indicates that wild-type spheroids behave more fluid-like, enabling more active pulling and reconstructing the surrounding collagen network. Altogether, these results signify that VIF plays a critical role in enhancing migratory persistence in 3D matrix environments through MMP transportation and tissue fluidity.

Autoren: Alison Elise Patteson, M. T. Ho Thanh, A. Poudel, S. Ameen, R. Carroll, M. Wu, P. Soman, T. Zhang, J. Schwarz

Letzte Aktualisierung: 2024-06-18 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.06.17.599259

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.06.17.599259.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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