Die Auswirkungen von Afadin auf die Entwicklung der Netzhaut
Der Verlust von Afadin führt zu schweren Sehstörungen bei Mäusen.
Matthew R. Lum, Sachin H. Patel, Hannah K. Graham, Mengya Zhao, Yujuan Yi, Liang Li, Melissa Yao, Anna La Torre, Luca Della Santina, Ying Han, Yang Hu, Derek S. Welsbie, Xin Duan
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Inhaltsverzeichnis
- Bedeutung von Zelladhäsionsmolekülen
- Rolle von Afadin in der Neuronalen Entwicklung
- Untersuchung der Mausnetzhaut
- Auswirkungen des Afadin-Verlusts auf die Netzhautentwicklung
- Rosetten und neuronale Fehlplatzierung
- Axonbahnsuche und visuelle Funktion
- Verlust von Photorezeptoren und visuelle Beeinträchtigung
- Fazit
- Originalquelle
Das zentrale Nervensystem (ZNS) setzt sich aus Nervenzellen zusammen, die Neuronen genannt werden, die während der Entwicklung Netzwerke oder Schaltungen bilden. Diese Schaltungen sind ähnlich wie elektrische Verdrahtungen und können durch die Aktivität der Neuronen selbst oder durch den natürlichen Tod einiger Zellen verändert werden. Die genauen Wege, wie Neuronen diese Verbindungen herstellen, insbesondere wie spezielle Moleküle auf ihrer Oberfläche ihnen helfen, an die richtigen Stellen zu gelangen und Verbindungen zu bilden, sind jedoch noch nicht vollständig verstanden.
Bedeutung von Zelladhäsionsmolekülen
Eine Gruppe dieser speziellen Oberflächenmoleküle nennt sich Zelladhäsionsmoleküle (CAMs). Die helfen Neuronen, zusammenzukleben und Verbindungen zu bilden, was für das ordnungsgemässe Funktionieren des Gehirns unerlässlich ist. Studien haben gezeigt, dass CAMs eine entscheidende Rolle bei der Organisation der Schichten von Neuronen und bei der Bildung von Synapsen spielen, das sind die Punkte, an denen Neuronen miteinander kommunizieren.
Die Netzhaut von Mäusen, die die lichtempfindliche Schicht am hinteren Teil des Auges ist, wurde als Modell verwendet, um diese Entwicklungsfragen zu studieren. Forscher fanden heraus, dass bestimmte Arten von Cadherinen, eine Familie von CAMs, wichtig sind, um Verbindungen zwischen verschiedenen Arten von Netzhauttonneuronen, wie retinalen Ganglienzellen (RGCs) und bipolaren Zellen (BCs), herzustellen.
Afadin in der Neuronalen Entwicklung
Rolle vonAfadin ist ein weiteres wichtiges Protein, das CAMs an die Struktur der Zelle bindet. Es hilft, verschiedene Moleküle an den Stellen zusammenzubringen, an denen Neuronen sich verbinden. Während viele Teile dieser Verbindungsstellen entscheidend dafür sind, dass Neuronen überleben und sich organisieren, haben nicht alle Teile die gleiche Aufgabe.
Forschungen haben gezeigt, dass wenn Afadin im Gehirn von Mäusen fehlt, es zu Problemen führen kann. In Bereichen wie dem Hippocampus und der Grosshirnrinde führt dieser Verlust zu weniger Verbindungen und Problemen damit, wie Neuronen organisiert sind. Die Auswirkungen können ernsthafte Veränderungen in der Gehirnstruktur nach sich ziehen.
Interessanterweise heisst das Protein, das dem Afadin in Fruchtfliegen entspricht, Canoe. Dies wurde mit der Art und Weise in Verbindung gebracht, wie Neuronen sich verbinden und kommunizieren, was zeigt, wie wichtig diese Proteine über verschiedene Arten hinweg sind.
Untersuchung der Mausnetzhaut
Die Mausnetzhaut ist ein nützlicher Ort, um die Entwicklung von Neuronen zu studieren, da sie in verschiedene Schichten mit unterschiedlichen Arten von Neuronen organisiert ist. Während der Entwicklung bewegen sich Zellen, die als retinalen Vorläuferzellen bekannt sind, herum und teilen sich, wodurch schliesslich die verschiedenen Arten von Neuronen gebildet werden, die für das Sehen nötig sind. Dazu gehören Photorezeptoren, die Licht erfassen, und andere Zelltypen, die helfen, visuelle Informationen zu verarbeiten.
Forscher haben kürzlich den Fokus auf die Rolle von Afadin in der Netzhaut gelegt. Indem sie gezielt Afadin in RGCs und amakrinen Zellen (ACs) anvisierten, fanden sie heraus, dass es eine grosse Rolle dabei spielt, wie diese Neuronen miteinander verbinden. Doch die genaue Aufgabe von Afadin in anderen Prozessen, wie zum Beispiel wie Neuronen sich bewegen und wie sie in die richtigen Schichten sortiert werden, bleibt ein Rätsel.
Um mehr zu erfahren, haben Wissenschaftler Mäuse mit einer modifizierten Form von Afadin geschaffen, die nur seine Funktion in der Netzhaut beeinflusst. Das hat es ihnen ermöglicht zu untersuchen, wie das Fehlen von Afadin die frühen Stadien der Netzhautentwicklung beeinflusst.
Auswirkungen des Afadin-Verlusts auf die Netzhautentwicklung
Als die Forscher die Netzhaut von Mäusen ohne Afadin anschauten, stellten sie fest, dass die Schichten von Neuronen alle durcheinander waren. Normalerweise sind die Neuronen ordentlich in drei Schichten angeordnet, aber in diesen Mutanten bildeten sie seltsame rosettenartige Strukturen und waren auf unerwartete Weise durcheinandergeraten. Diese Störung war in verschiedenen Entwicklungsstadien sichtbar, beginnend von den allerersten Tagen nach der Geburt.
In gesunden Mäusen sieht die Netzhaut aus wie eine gut organisierte Struktur, mit klaren Trennungen zwischen den verschiedenen Zellschichten. In den Mutanten waren diese Schichten jedoch entweder ganz verschwunden oder schlecht ausgebildet, sodass sie eher wie ein chaotischer Haufen als eine ordentliche Struktur aussahen.
Obwohl die Organisation chaotisch war, war die Anzahl der verschiedenen Arten von Neuronen nicht signifikant anders als das, was bei normalen Mäusen gesehen wird. Das deutet darauf hin, dass, während Afadin entscheidend dafür ist, alles organisiert zu halten, es anscheinend die Gesamtzahl der produzierten Neuronen nicht zu beeinflussen scheint.
Rosetten und neuronale Fehlplatzierung
Unter den seltsamen Strukturen, die in den Afadin-Mutanten entstanden, waren etwas, das man Rosetten nennt. Das sind kreisförmige Anordnungen von Neuronen, die innerhalb des Chaos zumindest etwas organisiert erscheinen. In diesen Rosetten können verschiedene Neuronentypen zusammengeballt antreffen, was potenziell darauf hinweisen könnte, dass unter ihnen immer noch eine Art Kommunikation stattfindet.
Die Forscher zählten die Anzahl der Rosetten in den betroffenen Netzhäuten und fanden eine beträchtliche Anzahl. Das könnte darauf hindeuten, dass, obwohl die Neuronen nicht an ihren richtigen Plätzen sind, sie immer noch versuchen, miteinander zu verbinden, was einer Art verzweifeltem Versuch entspricht, ein gewisses Mass an Funktion aufrechtzuerhalten.
Axonbahnsuche und visuelle Funktion
Neben den Problemen mit der Platzierung der Neuronen in der Netzhaut untersuchten die Forscher, wie der Verlust von Afadin die Projektionen der RGCs in wichtige Bereiche des Gehirns beeinflusst, wo visuelle Informationen verarbeitet werden. Das ist entscheidend für das Sehen, denn RGCs müssen ihre Signale an die richtigen Teile des Gehirns schicken, um eine ordentliche visuelle Funktion zu gewährleisten.
Mit speziellen Farbstoffen kennzeichneten die Wissenschaftler die Axone der RGCs und beobachteten, wo sie im Superior Colliculus (SC) endeten, einem wichtigen Bereich zur Verarbeitung visueller Informationen. Sie waren überrascht zu entdecken, dass trotz einiger fehlplatzierter RGCs viele immer noch in der Lage waren, ihre Signale an den SC zu senden, auch wenn es Schwierigkeiten gab, wie diese Verbindungen organisiert waren.
Es schien jedoch, dass das übliche Muster des Überkreuzens zur anderen Seite des Gehirns gestört war. Mehr RGCs schickten ihre Signale zur gleichen Seite des Gehirns, anstatt zur gegenüberliegenden Seite, was normalerweise passiert. Das deutet auf ernsthafte Kommunikationsprobleme in den Signalisierungsprozessen dieser Neuronen hin.
Verlust von Photorezeptoren und visuelle Beeinträchtigung
Als die Forscher weiterhin die Auswirkungen des Verlusts von Afadin untersuchten, fanden sie ein weiteres grosses Problem: eine Reduktion der Photorezeptoren, der Zellen, die Licht erfassen und uns beim Sehen helfen. Diese Zellen verschwanden im zentralen Teil der Netzhaut, was zu erheblichen visuellen Beeinträchtigungen führte.
Die Situation verschlechterte sich, als die Mäuse älter wurden, viele der Photorezeptoren verschwanden ganz bis ins Erwachsenenalter. Das ist ein grosses Anliegen, denn Photorezeptoren sind essenziell für das Sehen, und ihr Verlust kann zu grossen Sehstörungen führen.
Als die Wissenschaftler testeten, wie gut die Mäuse sehen konnten, indem sie ihre retinalen Reaktionen unter verschiedenen Lichtbedingungen massen, wurde deutlich, dass die Afadin-Mutanten Schwierigkeiten hatten. Ihre Augen zeigten schwächere Reaktionen im Vergleich zu gesunden Mäusen, was auf eine schlechte visuelle Funktion hinweist.
Fazit
Zusammenfassen hat der Verlust von Afadin massive Auswirkungen auf die Entwicklung und Funktion der Netzhaut. Die resultierende Unordnung in der neuronalen Organisation und der Verlust wesentlicher Photorezeptoren führt zu erheblichen visuellen Beeinträchtigungen. Auch wenn einige Neuronen Verbindungen aufrechterhalten und Rosetten bilden, sind die gesamte Funktion und Kommunikation innerhalb der Netzhaut stark beeinträchtigt.
Diese Studie hebt hervor, wie wichtig Zelladhäsionsmoleküle wie Afadin für die Entwicklung und Organisation des Gehirns sind. Sie erinnert uns daran, wie sogar die kleinsten Veränderungen in unseren Zellen eine wellenartige Wirkung auf unsere Sinne, wie das Sehen, haben können. Also, das nächste Mal, wenn du bei etwas Unklarem zusammenkneifst, stell dir einfach eine Gruppe verwirrter Neuronen vor, die ihren Weg suchen – es könnte einfach ein Fall von Afadin in Aktion sein!
Originalquelle
Titel: Afadin Sorts Different Retinal Neuron Types into Accurate Cellular Layers
Zusammenfassung: Neurons use cell-adhesion molecules (CAMs) to interact with other neurons and the extracellular environment: the combination of CAMs specifies migration patterns, neuronal morphologies, and synaptic connections across diverse neuron types. Yet little is known regarding the intracellular signaling cascade mediating the CAM recognitions at the cell surface across different neuron types. In this study, we investigated the neural developmental role of Afadin1-4, a cytosolic adapter protein that connects multiple CAM families to intracellular F-actin. We introduced the conditional Afadin mutant5 to an embryonic retinal Cre, Six3-Cre6-8. We reported that the mutants lead to the scrambled retinal neuron distribution, including Bipolar Cells (BCs), Amacrine Cells (ACs), and retinal ganglion cells (RGCs), across three cellular layers of the retina. This scrambled pattern was first reported here at neuron-type resolution. Importantly, the mutants do not display deficits for BCs, ACs, or RGCs in terms of neural fate specifications or survival. Additionally, the displayed RGC types still maintain synaptic partners with putative AC types, indicating that other molecular determinants instruct synaptic choices independent of Afadin. Lastly, there is a significant decline in visual function and mis-targeting of RGC axons to incorrect zones of the superior colliculus, one of the major retinorecipient areas. Collectively, our study uncovers a unique cellular role of Afadin in sorting retinal neuron types into proper cellular layers as the structural basis for orderly visual processing.
Autoren: Matthew R. Lum, Sachin H. Patel, Hannah K. Graham, Mengya Zhao, Yujuan Yi, Liang Li, Melissa Yao, Anna La Torre, Luca Della Santina, Ying Han, Yang Hu, Derek S. Welsbie, Xin Duan
Letzte Aktualisierung: 2024-12-25 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.12.24.630272
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.12.24.630272.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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