Fortschritte in der Modellierung komplexer Flüssigkeitsgemische
Neue Methoden verbessern das Verständnis von Flüssigkeitsgemischen mit mehreren Komponenten.
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Inhaltsverzeichnis
Das Studieren von Flüssigkeiten, die auf unterschiedliche Weise mischen, ist wichtig in vielen Bereichen wie Ingenieurwissenschaften, Chemie und Umweltwissenschaften. Oft müssen Wissenschaftler verstehen, wie sich diese Mischungen verhalten, wenn mehrere Zutaten beteiligt sind. Traditionelle Methoden zur Untersuchung dieser Mischungen schränken oft die Anzahl der Zutaten ein, die gleichzeitig betrachtet werden können, besonders wenn sie sich teilweise vermischen.
Eine Methode, die sich in diesen Studien als hilfreich erwiesen hat, ist die Lattice-Boltzmann-Methode (LBM). Diese Methode ermöglicht es Wissenschaftlern, zu simulieren, wie Flüssigkeiten fliessen und wie sie miteinander interagieren. Allerdings gab es Probleme bei der Anwendung dieser Methode auf Systeme mit vielen Komponenten. Viele frühere Studien konzentrierten sich auf Systeme mit nur einer oder zwei Hauptzutaten.
Die Herausforderungen mit vielen Komponenten
In der Realität haben viele Mischungen zahlreiche Komponenten, besonders wenn es um komplexe Flüssigkeiten wie Kohlenwasserstoffe geht. Zum Beispiel kann Öl Hunderte von verschiedenen Substanzen enthalten. Die Herausforderung liegt darin, wie sich diese verschiedenen Komponenten zusammen verhalten, besonders wenn sie sich teilweise vermischen. Das Verständnis dieses Mischverhaltens ist entscheidend für Anwendungen wie die Erdölerholung, die CO2-Abscheidung und die Extraktion verschiedener Substanzen aus Flüssigkeiten.
Wenn Wissenschaftler versuchen, diese Systeme mit LBM zu modellieren, stehen sie oft vor erheblichen Herausforderungen, weil jede hinzugefügte Zutat das Verhalten der Mischung komplizieren kann. Mit zunehmender Anzahl der Zutaten wird es komplexer, ihre Wechselwirkungen genau vorherzusagen.
Ein neuer Ansatz mit Fugazität
Um diese Herausforderungen anzugehen, wurde ein neuer Ansatz entwickelt, der auf einem Konzept basiert, das als Fugazität bekannt ist. Fugazität kann als eine Möglichkeit betrachtet werden, zu messen, wie viel von einem Stoff vorhanden ist und wie er mit anderen Stoffen interagiert. Durch die Verwendung dieses Konzepts im LBM-Rahmen wollen die Forscher die Einschränkungen überwinden, die die Anzahl der Komponenten in ihren Modellen beschränken.
Dieser spannende Ansatz ermöglicht Simulationen, die Mischungen mit vielen Komponenten betrachten können, sogar solche, die sich teilweise mischen. Die Theorie hinter dieser Methode hat sich für Mischungen mit nur zwei Komponenten gut bewährt, aber jetzt ist es an der Zeit zu sehen, ob sie auch grössere Mischungen genau darstellen kann.
Validierung des Modells
Bevor diese neue Methode vollständig genutzt werden kann, müssen Wissenschaftler sie gegen etablierte Modelle testen. Eine Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, zu überprüfen, wie gut sie das Verhalten von Tropfen aus mehreren Komponenten vorhersagt. Eine bekannte Gleichung in der Fluiddynamik, die Young-Laplace-Gleichung, kann bei dieser Validierung helfen.
Indem Tropfen aus verschiedenen Substanzen simuliert werden, können die Forscher die Druckunterschiede zwischen dem Inneren und dem Äusseren des Tropfens beobachten. Dieser Druckunterschied sollte mit den Vorhersagen der Young-Laplace-Gleichung übereinstimmen und damit validieren, dass der neue Ansatz wie gewünscht funktioniert.
Ergebnisse der Validierung
Als die Simulationen durchgeführt wurden, zeigten die Ergebnisse, dass die neue Methode das erwartete Verhalten der Tropfen genau vorhersagte. Die beobachteten Druckunterschiede stimmten mit den theoretischen Erwartungen überein, was darauf hinweist, dass dieser neue Ansatz für komplexere Simulationen vertrauenswürdig ist.
Simulation des Dampf-Flüssigkeits-Gleichgewichts
Als Nächstes richteten die Forscher ihre Aufmerksamkeit auf ein entscheidendes Szenario, wie sich verschiedene Phasen, wie Dampf und Flüssigkeit, verhalten, wenn sie im Gleichgewicht zueinander stehen, bekannt als Dampf-Flüssigkeits-Gleichgewicht (VLE). Durch die Simulation von Mischungen mit unterschiedlichen Zahlen von Komponenten ist es möglich zu erkunden, wie gut das neu entwickelte modell auf Fugazität basierende Modell unter diesen Bedingungen funktioniert.
Testen von Systemen mit mehreren Komponenten
Die Forscher führten Simulationen für verschiedene Mischungen durch, beginnend mit nur einer Komponente bis hin zu sechs Komponenten. Jede Simulation wurde mit bestimmten Bedingungen in Bezug auf Temperatur und Druck initialisiert. Die Ergebnisse zeigten, dass das neue Modell genaue Vorhersagen für die verschiedenen Phasen in den Mischungen lieferte.
Eine willkommene Entdeckung: Lineare Skalierung
Eine bedeutende Erkenntnis aus diesen Simulationen war, wie die benötigte Zeit für die Berechnung dieser Szenarien mit der Anzahl der vorhandenen Komponenten wuchs. Die Studie fand heraus, dass die Rechenzeit linear anstieg, was im Vergleich zu traditionellen Methoden vorteilhaft ist, bei denen die Zeit mit der Anzahl der Komponenten viel steiler ansteigt.
Detaillierte Studie von ternären Systemen
Nachdem die Modelle an einfacheren Mischungen validiert wurden, konzentrierten sich die Forscher auf komplexere Systeme mit drei Komponenten, bekannt als Ternäre Systeme. Dies umfasst das Verständnis, wie drei verschiedene Substanzen unter verschiedenen Bedingungen interagieren und sich mischen.
Erstellen von ternären Diagrammen
Simulationen wurden für ternäre Systeme bei unterschiedlichen Temperaturen, Drücken und Zusammensetzungen durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Simulationen halfen, visuelle Darstellungen, sogenannte ternäre Diagramme, zu erstellen, die zeigen, wie sich die Komponenten unter verschiedenen Bedingungen verhalten.
Durch den Vergleich der simulierten Ergebnisse mit theoretischen Vorhersagen konnten die Forscher bestätigen, dass ihr Modell genaue Darstellungen des Phasenverhaltens lieferte. Dieser Beitrag ist entscheidend, da umfassende Studien über ternäre Systeme in der bisherigen Literatur gefehlt haben.
Drei-Phasen-Gleichgewicht
Über die Systeme mit nur zwei Phasen hinaus testeten die Forscher auch Szenarien, in denen drei unterschiedliche Phasen gemeinsam existieren, wie Dampf, Flüssigkeit1 und Flüssigkeit2. Für diese Simulationen wurden verschiedene Mischungen getestet, um zu bewerten, wie gut das Modell funktioniert, wenn drei separate Phasen koexistieren.
Gute Übereinstimmung mit den Vorhersagen
Die Ergebnisse zeigten erneut, dass das auf Fugazität basierende Modell das erwartete Verhalten dieser Drei-Phasen-Systeme genau darstellte. Geringe Unterschiede zwischen den durch Simulationen getätigten Vorhersagen und theoretischen Berechnungen zeigten die Zuverlässigkeit der Methode.
Umgang mit zehn Komponenten
Die Fähigkeit, mit vielen Komponenten zu arbeiten, ist ein bedeutender Durchbruch in dieser Forschung. Die Forscher testeten die auf Fugazität basierende LBM an einer komplexen zehn-Komponenten-Kohlenwasserstoffmischung, um zu sehen, wie gut sie bei Mischungen funktioniert, die realen Flüssigkeiten ähnlich sind.
Simulation von flachen Oberflächen
In diesem Abschnitt der Studie wurden Mischungen unter kontrollierten Bedingungen simuliert, um flache Oberflächen zwischen Dampf- und Flüssigkeitsphasen zu erreichen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Interaktionen genau modelliert wurden, was bestätigte, dass der auf Fugazität basierende Ansatz erfolgreich viele Komponenten verarbeiten kann.
Spinodale Zersetzung
Ein interessanter Test war zu sehen, wie sich das System verhält, wenn es weit von Gleichgewichtsbedingungen entfernt ist. Diese Situation, bekannt als spinodale Zersetzung, tritt ein, wenn eine Mischung gestört wird, was zur spontanen Bildung von unterschiedlichen Phasen führt.
Beobachtung des Phasenverhaltens
Die Forscher untersuchten zwei Fälle der spinodalen Zersetzung: einen, in dem die Flüssigkeit eine kontinuierliche Phase bildet, und einen anderen, in dem der Dampf dies tut. In beiden Fällen zeigte die Simulation, wie sich diese Phasen im Laufe der Zeit entwickeln, was mit theoretischen Erwartungen übereinstimmt.
Testen unter Nicht-Gleichgewichtsbedingungen
Es wurden Versuche unternommen zu überprüfen, ob die Ergebnisse aus Nicht-Gleichgewichtsbedingungen mit früheren Vorhersagen übereinstimmten. Die Forscher massen die Fugazität für jede Komponente in beiden Phasen. Die Verhältnisse der Fugazität für die Flüssigkeits- und Dampfcvphase lagen nahe beieinander, was die Zuverlässigkeit des Modells bestätigte.
Fazit
Diese Forschung zeigt einen erfolgreichen Ansatz zur Modellierung komplexer Mischungen mit vielen Komponenten unter Verwendung der auf Fugazität basierenden Lattice-Boltzmann-Methode. Durch das Überwinden vorheriger Einschränkungen können Wissenschaftler jetzt Mischungen mit mehr als drei Komponenten simulieren und verstehen, was zuvor nicht weitgehend möglich war.
Die Fähigkeit, das Verhalten mehrerer Phasen unter einer Vielzahl von Bedingungen genau vorherzusagen, ist entscheidend für Anwendungen in vielen Bereichen, insbesondere dort, wo komplexe Flüssigkeiten involviert sind. Indem valide Simulationen sowohl für Gleichgewichts- als auch für Nicht-Gleichgewichtsbedingungen bereitgestellt werden, eröffnet diese Arbeit neue Möglichkeiten für zukünftige Studien und praktische Anwendungen in Energie, Umweltwissenschaften und darüber hinaus.
Titel: Unrestricted component count in multiphase lattice Boltzmann: a fugacity-based approach
Zusammenfassung: Studies of multiphase fluids utilizing the lattice Boltzmann method (LBM) are typically severely restricted by the number of components or chemical species being modeled. This restriction is particularly pronounced for multiphase systems exhibiting partial miscibility and significant interfacial mass exchange, which is a common occurrence in realistic multiphase systems. Modeling such systems becomes increasingly complex as the number of chemical species increases due to the increased role of molecular interactions and the types of thermodynamic behavior that become possible. The recently introduced fugacity-based LBM [M. Soomro, L. F. Ayala, C. Peng, and O. M. Ayala, Phys. Rev. E 107, 015304 (2023)] has provided a thermodynamically-consistent modeling platform for multicomponent, partially-miscible LBM simulations. However, until now, this fugacity-based LB model had lacked a comprehensive demonstration of its ability to accurately reproduce thermodynamic behavior beyond binary mixtures and to remove any restrictions in a number of components for multiphase LBM. In this paper, we closely explore these fugacity-based LBM capabilities by showcasing comprehensive, thermodynamically-consistent simulations of multiphase mixtures of up to ten chemical components. The paper begins by validating the model against the Young-Laplace equation for a droplet composed of three components. The model is then applied to study mixtures with a range of component numbers from one to six, showing agreement with rigorous thermodynamic predictions and demonstrating linear scaling of computational time with the number of components. We further investigate--which has been previously absent in LB literature--ternary systems in detail, by exploring a wide range of temperature, pressure, and overall composition conditions to produce various characteristic ternary diagrams. [cont. in pdf]
Autoren: Muzammil Soomro, Luis F. Ayala
Letzte Aktualisierung: 2023-06-18 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2306.10652
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2306.10652
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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