Simple Science

Hochmoderne Wissenschaft einfach erklärt

# Physik# Erd- und Planetenastrophysik# Sonnen- und Stellarastrophysik

Neue Erkenntnisse zur Planetenbildung um PDS 70

Astronomen untersuchen Protoplaneten in der PDS 70 Scheibe mit JWST-Beobachtungen.

― 5 min Lesedauer


PDS 70 Protoplanet StudiePDS 70 Protoplanet StudiePlanetenbildung.verbessern unser Bild von derNeue Erkenntnisse über Protoplaneten
Inhaltsverzeichnis

Im weiten Raum sind junge Sterne oft von Scheiben aus Gas und Staub umgeben. In diesen Scheiben können neue Planeten entstehen. Ein solcher Stern ist PDS 70, der kürzlich die Aufmerksamkeit von Astronomen auf sich gezogen hat, weil zwei Protoplaneten in seiner protoplanetaren Scheibe entdeckt wurden. Mit dem James-Webb-Weltraumteleskop (JWST), das mit einer speziellen Kamera namens NIRCam ausgestattet ist, wollten die Forscher mehr über diese Protoplaneten und die Materialien um sie herum erfahren.

Die Bedeutung von PDS 70

PDS 70 ist ein junger Stern, der nur etwa 5 Millionen Jahre alt ist und ungefähr 370 Lichtjahre entfernt liegt. Er hat eine Materialscheibe, die die Bausteine für Planeten enthält. Bei diesem Stern wurden bereits zwei bestätigte Protoplaneten gefunden, bekannt als PDS 70 b und PDS 70 c. Ein dritter möglicher Protoplanet wurde ebenfalls festgestellt, muss aber noch weiter untersucht werden.

Die Umgebung um PDS 70 ist faszinierend, weil sie Wissenschaftlern ermöglicht, zu studieren, wie Planeten entstehen und wachsen. Das Verständnis dieser Prozesse kann helfen, ein klareres Bild davon zu bekommen, wie sich unser eigenes Sonnensystem entwickelt haben könnte.

Was wird untersucht?

Das Ziel war es, Bilder der PDS 70-Scheibe bei spezifischen Infrarotwellenlängen aufzunehmen, die von der Erde aus schwer zu beobachten sind. Indem sie das Licht untersuchten, das von der Scheibe ausgeht, wollte das Team herausfinden, ob es Anzeichen für Gas und Staub gibt, die sich in den Bereichen um die Protoplaneten ansammeln. Diese Ansammlung kann darauf hindeuten, dass die Protoplaneten immer noch wachsen, indem sie Material aus ihrer Umgebung anziehen.

In diesen Beobachtungen wurde ein besonderer Fokus auf eine bestimmte Art von Strahlung gelegt, die als Pa-alpha-Emission bekannt ist und mit dem Prozess der Akkretion verbunden ist. Akkretion ist, wenn Material auf einen Protoplaneten fällt und ihn grösser macht. Die Wissenschaftler suchten auch nach Wärmeabstrahlungen von erhitzten Materialien, die die Protoplaneten umgeben.

Die Beobachtungen mit JWST

Die Beobachtungen von PDS 70 waren Teil eines grösseren Programms, das sich auf protoplanetare Scheiben konzentrierte. Die JWST-Bilder wurden ohne Verwendung eines Koronagrafen aufgenommen, einem Werkzeug, das das Licht von einem Stern blockiert, um klarere Ansichten dimmerer Objekte in der Nähe zu ermöglichen. Stattdessen verwendete das Team fortschrittliche Bildverarbeitungstechniken, um das Hintergrundrauschen zu reduzieren und die Sichtbarkeit der Protoplaneten und der Merkmale in der Scheibe zu verbessern.

Die Forscher verwendeten spezifische Techniken, um das Licht des Sterns genau zu subtrahieren und sich auf das Geschehen in der Scheibe zu konzentrieren. Mithilfe einer Methode namens iterative Hauptkomponentenanalyse schafften sie es, klarere Bilder sowohl der Protoplaneten als auch der umliegenden Strukturen zu erhalten.

Entdeckung von Protoplaneten und erweiterten Merkmalen

Während der Beobachtungen wurden beide bestätigten Protoplaneten erneut entdeckt. Interessanterweise wurde auch ein spiralförmiges Merkmal in der Scheibe gesichtet. Dieses spiralförmige Merkmal könnte das Ergebnis des gravitativen Einflusses der Protoplaneten sein, die die Scheibe um sie herum formen. Es könnte den Weg des Materials nachzeichnen, das auf jeden Protoplaneten fällt und einen Akkretionsstrom bildet.

Neben den bekannten Protoplaneten identifizierten die Forscher ein helles Signal in der Nähe eines zuvor vorgeschlagenen Standorts für einen dritten Kandidaten-Protoplaneten. Dieses helle Signal wird als verbunden mit der inneren Scheibe angesehen, die reich an Staub und Gas ist.

Datenanalyse

Um die Beobachtungen besser zu verstehen, stützte sich das Team auf ein Modell, das hilft, die gesammelten Daten von der Scheibe zu interpretieren. Das Modell ermöglichte es ihnen, den Lichtbeitrag, der von der Scheibe selbst kommt, von dem zu trennen, der von den Protoplaneten kommt. Durch die Subtraktion des Lichtbeitrags der Scheibe aus ihren Bildern konnten sie die Signale der Protoplaneten isolieren und ihre Eigenschaften genauer analysieren.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Helligkeit eines Protoplaneten mit den Vorhersagen übereinstimmte, die auf theoretischen Modellen planetaryer Atmosphären basieren. Die Helligkeit des anderen Protoplaneten passte jedoch nicht zu den Erwartungen, was zu Diskussionen über mögliche Ursachen führte, einschliesslich zusätzlicher Linienemissionen, die vorhanden sein könnten.

Was bedeutet das für das Verständnis der Planetenbildung?

Diese Entdeckungen zeigen aufregende Perspektiven für weitere Studien in ähnlichen Scheiben. Die Fähigkeit, Protoplaneten zu identifizieren und zu analysieren, bietet die Chance, mehr darüber zu lernen, wie Planeten entstehen, welche Materialien sie während ihrer Entwicklung erwerben und wie die Dynamik ihrer Umgebung ist.

Die Beobachtungen von JWST bestärken auch die Idee, dass viele junge Sterne komplexe Umgebungen haben, in denen mehrere Prozesse, einschliesslich der Wechselwirkung zwischen Sternen und ihren Scheiben, aktiv neue Welten formen. Dieses Verständnis kann zu breiteren Implikationen hinsichtlich der Vielfalt planetaryer Systeme in unserer Galaxie führen.

Zukünftige Forschungsrichtungen

In Zukunft streben die Forscher an, weiterhin fortschrittliche Teleskope wie JWST zu nutzen, um PDS 70 und ähnliche Systeme zu beobachten. Kommende Beobachtungen werden versuchen, weitere Beweise für den Kandidaten-Protoplaneten zu finden und die komplexeren Merkmale in der Scheibenumgebung zu erkunden. Die gesammelten Informationen werden helfen, Modelle der Planetenbildung und den Einfluss von Akkretionsprozessen auf das Wachstum protoplanetar zu verfeinern.

Diese laufende Forschung verspricht, mehr der Geheimnisse rund um die Planetenbildung und die natürlichen Phänomene, die unser Universum regieren, zu enthüllen. Das Verständnis dieser Prozesse ist entscheidend, da es unser Wissen über das Sonnensystem im breiteren Kontext der planetaryen Bildung im gesamten Kosmos einordnet.

Fazit

Zusammenfassend hat die Studie der PDS 70 protoplanetaren Scheibe mithilfe von JWST wichtige Einblicke in die Eigenschaften wachsender Protoplaneten und deren Wechselwirkungen mit umliegendem Material geliefert. Die Entdeckung struktureller Merkmale, wie dem spiraligen Akkretionsstrom, bietet eine neue Perspektive darauf, wie Planeten ihre Umgebungen formen können, und nährt weiterhin die Begeisterung für astronomische Forschung in diesem Bereich. Die Ergebnisse betonen das Potenzial für zukünftige Entdeckungen, während wir unser Verständnis unseres Universums und seiner vielen sich bildenden Welten erweitern.

Originalquelle

Titel: MINDS: JWST/NIRCam imaging of the protoplanetary disk PDS 70

Zusammenfassung: Context. Two protoplanets have recently been discovered within the PDS 70 protoplanetary disk. JWST/NIRCam offers a unique opportunity to characterize them and their birth environment at wavelengths difficult to access from the ground. Aims. We aim to image the circumstellar environment of PDS 70 at 1.87 $\mu$m and 4.83 $\mu$m, assess the presence of Pa-$\alpha$ emission due to accretion onto the protoplanets, and probe any IR excess indicative of heated circumplanetary material. Methods. We obtain non-coronagraphic JWST/NIRCam images of PDS 70 within the MINDS (MIRI mid-INfrared Disk Survey) program. We leverage the Vortex Image Processing (VIP) package for data reduction, and develop dedicated routines for optimal stellar PSF subtraction, unbiased imaging of the disk, and protoplanet flux measurement in this type of dataset. A radiative transfer model of the disk is used to disentangle the contributions from the disk and the protoplanets. Results. We re-detect both protoplanets and identify extended emission after subtracting a disk model, including a large-scale spiral-like feature. We interpret its signal in the direct vicinity of planet c as tracing the accretion stream feeding its circumplanetary disk, while the outer part of the feature may rather reflect asymmetric illumination of the outer disk. We also report a bright signal consistent with a previously proposed protoplanet candidate enshrouded in dust, near the 1:2:4 mean-motion resonance with planets b and c. The 1.87 $\mu$m flux of planet b is consistent with atmospheric model predictions, but not that of planet c. We discuss potential origins for this discrepancy, including significant Pa-$\alpha$ line emission. The 4.83 $\mu$m fluxes of planets b and c suggest enshrouding dust or heated CO emission from their circumplanetary environment.

Autoren: V. Christiaens, M. Samland, Th. Henning, B. Portilla-Revelo, G. Perotti, E. Matthews, O. Absil, L. Decin, I. Kamp, A. Boccaletti, B. Tabone, G. -D. Marleau, E. F. van Dishoeck, M. Güdel, P. -O. Lagage, D. Barrado, A. Caratti o Garatti, A. M. Glauser, G. Olofsson, T. P. Ray, S. Scheithauer, B. Vandenbussche, L. B. F. M. Waters, A. M. Arabhavi, S. L. Grant, H. Jang, J. Kanwar, J. Schreiber, K. Schwarz, M. Temmink, G. Östlin

Letzte Aktualisierung: 2024-03-07 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2403.04855

Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2403.04855

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

Vielen Dank an arxiv für die Nutzung seiner Open-Access-Interoperabilität.

Mehr von den Autoren

Ähnliche Artikel