Verstehen von Kollagen VI-assoziierten Dystrophien
Ein Blick auf UCMD und Bethlem-Myopathie und deren Auswirkungen.
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Inhaltsverzeichnis
Kollagen-VI-verwandte Dystrophien sind eine Gruppe von Bedingungen, die Muskeln und Bindegewebe betreffen. Die zwei Haupttypen sind die Ullrich kongenitale Muskeldystrophie (UCMD) und die Bethlem Myopathie (BM). Beide resultieren aus Veränderungen in bestimmten Genen, die für die Herstellung von Kollagen Typ VI verantwortlich sind, das hilft, Muskeln zu bilden und zu unterstützen. Diese Zustände können schwerwiegend oder mild sein, mit unterschiedlichen Symptomen und Verläufen.
Ullrich kongenitale Muskeldystrophie (UCMD)
UCMD ist eine ernste Muskelerkrankung, die normalerweise bei der Geburt oder kurz danach auftritt. Sie wurde erstmals 1930 beschrieben und ist durch Muskelschwäche, Gelenkprobleme und andere physische Probleme gekennzeichnet. Einige der frühen Anzeichen sind niedriger Muskeltonus, Spannung in bestimmten Gelenken und lockere Gelenke in anderen Bereichen. Babys mit UCMD haben möglicherweise Schwierigkeiten zu bewegen und zeigen auch Anzeichen wie Hüftdysplasie oder ungewöhnliche Positionen von Händen und Füssen.
Symptome und Verlauf
Symptome von UCMD sind oft sogar schon vor der Geburt sichtbar, wo verringerte Bewegungen im Mutterleib ein frühes Indiz sein können. Bei der Geburt haben betroffene Personen normalerweise:
- Schwache Muskeln (Hypotonie)
- Spannung rund um die Hüften und Knie
- Hüftdysplasie
- Ungewöhnliche Positionen von Händen und Füssen
- Eine bemerkenswerte Krümmung der Wirbelsäule (Skoliose)
Während Kinder mit UCMD aufwachsen, können sie gewisse Meilensteine erreichen, wie das Laufen, aber viele verlieren die Fähigkeit, selbstständig zu laufen, etwa mit zehn Jahren. Wenn sie nicht mehr laufen können, benötigen sie möglicherweise einen Rollstuhl für Mobilität. Muskelschwäche bleibt relativ stabil, aber Gelenkprobleme können im Laufe der Zeit schlimmer werden, was es für die Betroffenen schwieriger macht, sich zu bewegen.
Atemprobleme sind auch häufig bei UCMD. Viele Kinder benötigen in älteren Jahren Unterstützung beim Atmen, und das beginnt oft um das elfte Lebensjahr. Eine angemessene Pflege und Überwachung können helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen.
Bethlem Myopathie (BM)
Die Bethlem Myopathie ist normalerweise milder als UCMD, verursacht aber trotzdem Muskelschwäche und Gelenkprobleme. Die Erkrankung wurde erstmals 1976 dokumentiert und betrifft eher Erwachsene als Kinder.
Symptome und Verlauf
Frühe Anzeichen der Bethlem Myopathie können ebenfalls bei der Geburt auftauchen. Zu den frühen Symptomen gehören:
- Niedriger Muskeltonus
- Schwäche in den Nackenmuskeln
- Spannung in den Gelenken, insbesondere rund um die Achillessehne und die Ellenbogen
Während viele Personen mit Bethlem Myopathie etwas Muskelschwäche erleben, behalten sie oft die Fähigkeit, bis ins Erwachsenenalter zu laufen. Allerdings werden viele ab dem fünfzigsten Lebensjahr einen Rollstuhl für längere Strecken benötigen. Bei einigen Erwachsenen können Atemprobleme auftreten, aber das passiert nicht bei jedem.
Unterschiede und Ähnlichkeiten
Obwohl UCMD und Bethlem Myopathie ursprünglich als unterschiedliche Bedingungen wahrgenommen wurden, versteht man jetzt, dass sie auf einem Spektrum existieren. UCMD repräsentiert schwerere Symptome, während die Bethlem Myopathie normalerweise milder verläuft. Zwischen diesen beiden Bedingungen gibt es sogenannte intermediate Phänotypen, die Merkmale beider Zustände zeigen.
Intermediate Phänotypen
Personen mit intermediären Formen dieser Erkrankungen können länger laufen als die mit UCMD, erreichen aber nicht das Aktivitätsniveau von denen mit Bethlem Myopathie. Sie verlieren normalerweise die Fähigkeit zu laufen im Alter von etwa neunzehn Jahren und benötigen möglicherweise auch in den frühen Zwanzigern Atemunterstützung.
Genetische Ursachen
Sowohl UCMD als auch Bethlem Myopathie werden durch Veränderungen in den Genen verursacht, die für die Herstellung von Kollagen VI verantwortlich sind. Diese genetischen Veränderungen können vererbt werden oder spontan auftreten. Die spezifischen betroffenen Gene sind COL6A1, COL6A2 und COL6A3.
COL6A1 c.930+189C>T Variante
Ein signifikantes Ergebnis ist eine spezifische genetische Veränderung im COL6A1-Gen, bekannt als c.930+189C>T. Diese Variante kann zu einer Form von UCMD führen, die zunächst milder beginnt, aber schnell fortschreitet und Symptome ähnlich wie bei klassischer UCMD verursacht.
Patienten mit dieser Variante zeigen möglicherweise bei der Geburt weniger Symptome im Vergleich zu anderen mit UCMD, entwickeln jedoch schneller Probleme. Dies führt zu erheblichen Herausforderungen in der Mobilität und Atmung, während sie älter werden.
Klinische Präsentation
Patienten mit der COL6A1 c.930+189C>T Variante zeigen häufig:
- Verminderte Bewegung während der Schwangerschaft
- Symptome wie niedriger Muskeltonus und Gelenkprobleme bei der Geburt
- Ein durchschnittliches Alter für den Beginn des Laufens von etwa 1,4 Jahren
- Verlust der unabhängigen Mobilität im Alter von etwa 8 Jahren
- Beginn der Atemunterstützung um das 11. Lebensjahr
Im Vergleich dazu zeigen diejenigen mit klassischer UCMD oft ausgeprägtere Symptome bei der Geburt und verlieren schneller ihre Mobilität.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose dieser Erkrankungen umfasst eine Kombination aus klinischer Bewertung, genetischer Testung und bildgebenden Verfahren. Muskelbiopsien und bildgebende Techniken wie MRT und Ultraschall können helfen, den Zustand und die Funktion der Muskeln zu verstehen.
Bedeutung der frühen Diagnose
Eine zeitnahe Erkennung von Symptomen und genetischen Tests ist entscheidend für das effektive Management dieser Erkrankungen. Frühzeitige Intervention kann die Lebensqualität erheblich beeinflussen und helfen, Muskelschwäche und Atembeschwerden zu adressieren.
Management und Pflege
Das Management von COL6-verwandten Dystrophien erfordert einen Teamansatz. Regelmässige Physiotherapie kann helfen, die Muskel funktion und Flexibilität zu erhalten. Atemunterstützung kann diejenigen unterstützen, die Atemprobleme haben.
Unterstützende Pflege
Regelmässige Bewertungen durch Gesundheitsfachkräfte und massgeschneiderte unterstützende Pflege sind unerlässlich. Interventionsstrategien können Folgendes umfassen:
- Ergotherapie und Physiotherapie
- Regelmässige Überwachung der Atemfunktion
- Nutzung von Mobilitätshilfen nach Bedarf
Familien- und soziale Auswirkungen
Familien spielen eine wichtige Rolle bei der Pflege von Personen mit COL6-verwandten Dystrophien. Das Verständnis der Erkrankung und ihrer Auswirkungen kann Familien helfen, besser Unterstützung und Ressourcen zu bieten.
Gemeindliche Ressourcen, lokale Selbsthilfegruppen und Informationen von Gesundheitsfachkräften können Familien dabei helfen, die Herausforderungen zu bewältigen, die mit diesen Erkrankungen verbunden sind.
Fazit
Kollagen-VI-verwandte Dystrophien, einschliesslich UCMD und Bethlem Myopathie, stellen einzigartige Herausforderungen für betroffene Personen und ihre Familien dar. Das Verständnis der Unterschiede zwischen diesen Erkrankungen, insbesondere der Auswirkungen bestimmter genetischer Varianten wie COL6A1 c.930+189C>T, ist entscheidend für eine effektive Diagnose und Behandlung. Frühzeitige Intervention und unterstützende Pflege können helfen, die Lebensqualität zu verbessern und Mobilität sowie Atemfunktion zu fördern.
Das wachsende Wissen über diese Erkrankungen ist wichtig für zukünftige Forschung und mögliche Therapien, die die Ergebnisse für Personen mit diesen Muskeldystrophien verbessern könnten.
Titel: The recurrent deep intronic pseudoexon-inducing variant COL6A1 c.930+189C>T results in a consistently severe phenotype of COL6-related dystrophy: Towards clinical trial readiness for splice-modulating therapy
Zusammenfassung: Collagen VI-related dystrophies (COL6-RDs) manifest with a spectrum of clinical phenotypes, ranging from Ullrich congenital muscular dystrophy (UCMD), presenting with prominent congenital symptoms and characterised by progressive muscle weakness, joint contractures and respiratory insufficiency, to Bethlem muscular dystrophy, with milder symptoms typically recognised later and at times resembling a limb girdle muscular dystrophy, and intermediate phenotypes falling between UCMD and Bethlem muscular dystrophy. Despite clinical and immunohistochemical features highly suggestive of COL6-RD, some patients had remained without an identified causative variant in COL6A1, COL6A2 or COL6A3. With combined muscle RNA-sequencing and whole-genome sequencing we uncovered a recurrent, de novo deep intronic variant in intron 11 of COL6A1 (c.930+189C>T) that leads to a dominantly acting in-frame pseudoexon insertion. We subsequently identified and have characterised an international cohort of forty-four patients with this COL6A1 intron 11 causative variant, one of the most common recurrent causative variants in the collagen VI genes. Patients manifest a consistently severe phenotype characterised by a paucity of early symptoms followed by an accelerated progression to a severe form of UCMD, except for one patient with somatic mosaicism for this COL6A1 intron 11 variant who manifests a milder phenotype consistent with Bethlem muscular dystrophy. Characterisation of this individual provides a robust validation for the development of our pseudoexon skipping therapy. We have previously shown that splice-modulating antisense oligomers applied in vitro effectively decreased the abundance of the mutant pseudoexon-containing COL6A1 transcripts to levels comparable to the in vivo scenario of the somatic mosaicism shown here, indicating that this therapeutic approach carries significant translational promise for ameliorating the severe form of UCMD caused by this common recurrent COL6A1 causative variant to a Bethlem muscular dystrophy phenotype.
Autoren: A. Reghan Foley, V. Bolduc, F. Guirguis, S. Donkervoort, Y. Hu, R. Orbach, R. M. McCarty, A. Sarathy, G. Norato, B. B. Cummings, M. Lek, A. Sarkozy, R. J. Butterfield, J. Kirschner, A. Nascimento, D. Natera-de Benito, S. Quijano-Roy, T. Stojkovic, L. Merlini, G. Comi, M. Ryan, D. McDonald, P. Munot, G. Yoon, E. Leung, E. Finanger, M. E. Leach, J. Collins, C. Tian, P. Mohassel, S. B. Neuhaus, D. Saade, B. Cocanougher, M.-L. Chu, M. Scavina, C. Grosmann, R. Randal, B. D. Kossak, S. M. Gospe, V. Bhise, G. Taurina, B. Lace, M. Troncoso, M. Shohat, A Shalata
Letzte Aktualisierung: 2024-03-29 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.03.29.24304673
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