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Aktivitätsanstieg im Schwarzen Loch von SDSS J1335+0728

Ein schwarzes Loch in SDSS1335+0728 zeigt deutliche Helligkeitsänderungen, was auf eine gesteigerte Aktivität hinweist.

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Inhaltsverzeichnis

Im riesigen Universum gibt's einige Galaxien, die Supermassive Schwarze Löcher (SMBHs) beherbergen. Diese Schwarzen Löcher zeigen manchmal Aktivitätsausbrüche, auch bekannt als "einschalten", oder während Ereignissen, die man als Gezeitenstörungsereignisse (TDEs) bezeichnet. Eine spezielle Galaxie, SDSS J133519.91+072807.4, oder SDSS1335+0728, hat neulich Aufmerksamkeit erregt, weil sie seit Dezember 2019 deutliche Helligkeitsveränderungen gezeigt hat. In diesem Artikel geht's um die Beobachtungen und Ergebnisse zu diesem Schwarzen Loch und seiner Aktivität.

Hintergrund

SDSS1335+0728 war fast zwei Jahrzehnte lang ruhig, ohne nennenswerte Veränderungen in seiner Helligkeit. Aber ab Dezember 2019 gab's Alarmzeichen von einer Umfrage namens Zwicky Transient Facility (ZTF), die darauf hindeuteten, dass sich in dieser Galaxie was verändert. Die Veränderungen deuteten darauf hin, dass ein Schwarzes Loch aktiv wird oder ein Stern von der Schwerkraft des Schwarzen Lochs zerfetzt wird.

Beobachtungen

Photometrische Analyse

Die photometrische Analyse beschäftigt sich mit dem Licht, das aus der Galaxie kommt. Verschiedene Teleskope und Instrumente wurden genutzt, um Daten aus verschiedenen Wellenlängen zu sammeln, wie z.B. optisch, ultraviolett (UV) und infrarot (IR).

2021 bemerkten Forscher, dass das Schwarze Loch in seinem UV-Licht deutlich heller wurde, mit einer vierfachen Zunahme im Vergleich zu den vorherigen Beobachtungen aus 2004. Auch das IR-Licht zeigte eine Zunahme, was darauf hindeutet, dass tatsächlich was in der Galaxie passiert. Diese Veränderung war kein einmaliges Ereignis; die Helligkeit zeigte weiterhin Schwankungen.

Spektroskopische Nachverfolgung

Spektroskopie beinhaltet das Studium der Wechselwirkungen von Licht mit Materie. Forscher nahmen Spektren der Galaxie mit verschiedenen Instrumenten auf, um die vorhandenen Elemente zu analysieren. Sie fanden spezifische Merkmale im Licht, die auf Veränderungen in der Aktivität des Schwarzen Lochs hinwiesen.

Die Beobachtungen deuteten darauf hin, dass das Verhalten der Galaxie mit einem aktiven galaktischen Kern (AGN) übereinstimmte. In AGNs wird Materie in das Schwarze Loch geleitet, was helle Emissionen erzeugen kann. Allerdings bemerkten die Forscher auch einige Merkmale, die auf ein anderes Phänomen, wie TDEs, hinweisen könnten.

Mögliche Szenarien für die Aktivität

Einschalten als AGN

Eine Theorie ist, dass das Schwarze Loch in SDSS1335+0728 ein Aktiver galaktischer Kern wird. Das würde bedeuten, dass es vorher ruhig war und jetzt anfängt, Material anzuziehen, es aufzuheizen und Energie in Form von Licht abzugeben. In diesem Szenario deutet der plötzliche Anstieg der Helligkeit und die beobachteten Farbänderungen darauf hin, dass das Schwarze Loch jetzt aktiv Materie konsumiert.

Gezeitenstörungsereignis

Die zweite Theorie bezieht sich auf ein Gezeitenstörungsereignis. In diesen Fällen kommt ein Stern zu nah an das Schwarze Loch und wird von seiner starken Schwerkraft zerrissen. Das kann zu einem vorübergehenden Aufleuchten führen, während das Schwarze Loch die Trümmer auffrisst. Die Daten von SDSS1335+0728 könnten in dieses Modell passen, aber die spezifischen Lichtmuster, die beobachtet wurden, stimmen nicht perfekt mit dem typischen Verhalten von TDEs überein.

Aktuelles Verständnis

Forscher haben Daten aus verschiedenen Quellen zusammengetragen und festgestellt, dass, obwohl beide Szenarien möglich sind, das AGN-Szenario basierend auf den Beweisen wahrscheinlicher ist. Zum Beispiel zeigt die Lichtkurve des Schwarzen Lochs eine Variabilität, die typischer für AGNs ist als für TDEs. Das Fehlen bestimmter erwarteter Merkmale in den Spektren, wie breite Emissionslinien, unterstützt ebenfalls die Idee, dass es sich möglicherweise nicht um ein TDE handelt.

Variabilitätsanalyse

Die Analyse der Variabilität hilft zu verstehen, wie schnell sich die Helligkeit ändert. Die Forscher suchten nach Anzeichen von Helligkeitsschwankungen über die Zeit. SDSS1335+0728 hat seit dem ersten Alarm im Jahr 2019 für mehr als 1.550 Tage Variationen gezeigt.

Die Lichtkurven zeigten signifikante Variationen, was darauf hindeutet, dass die Aktivität des Schwarzen Lochs nicht stabil ist. Dieses Muster sieht man oft bei AGNs, wo die Akretion schnell schwanken kann.

Infrarot- und Ultraviolettdaten

Die infraroten Beobachtungen deuteten darauf hin, dass sich die Umgebung des Schwarzen Lochs verändert, möglicherweise neue Strukturen wie einen staubigen Torus bildet. Das ist interessant, weil die Bildung solcher Strukturen oft ein Zeichen dafür ist, dass ein Schwarzes Loch in einen aktiven Zustand übergeht.

Im UV-Bereich zeigten die Daten, dass die Helligkeit deutlich anstieg, was darauf hindeutet, dass mehr Energie freigesetzt wird, während das Schwarze Loch Masse gewinnt. Das könnte mit der AGN-Aktivität zusammenhängen, da das "Einschalten" des Schwarzen Lochs zu erhöhten Emissionen über verschiedene Wellenlängen führen würde.

Spektroskopische Ergebnisse

Die spektroskopischen Beobachtungen zeigten, dass sich die Emissionslinien in der Galaxie verändert haben. Die Stärken verschiedener Linien, die mit Elementen wie Sauerstoff und Stickstoff zusammenhängen, wiesen auf einen Anstieg der Energie hin, die vom Schwarzen Loch ausgeht. Dieser Anstieg steht im Einklang mit der Idee, dass das Schwarze Loch aktiver wird.

Allerdings bemerkten die Forscher, dass breite Emissionslinien, die typischerweise mit einem vollständig aktiven AGN assoziiert sind, fehlten. Diese Abwesenheit deutet darauf hin, dass das Schwarze Loch möglicherweise noch nicht vollständig aktiv ist oder sich in einer Übergangsphase befindet.

Eigenschaften des Schwarzen Lochs

Die Masse des Schwarzen Lochs in SDSS1335+0728 wird basierend auf den Eigenschaften der Wirtsgalaxie geschätzt. Diese Informationen geben Kontext für das Verständnis, wie es mit seiner Umgebung interagiert. Kleinere Schwarze Löcher könnten unterschiedlichen Herausforderungen gegenüberstehen, wenn sie aktiv werden, im Vergleich zu massereicheren.

Zukünftige Überwachung

Die Situation mit SDSS1335+0728 bleibt dynamisch. Laufende Beobachtungen werden entscheidend sein, um herauszufinden, ob das Schwarze Loch sich als AGN stabilisieren wird oder ob es verblassen und wieder in einen ruhigen Zustand zurückkehren wird. Die vergängliche Natur dieser Ereignisse macht kontinuierliches Monitoring wichtig, um Veränderungen festzuhalten, während sie auftreten.

Zukünftige Beobachtungen, besonders in den Röntgen- und Infrarotbereichen, werden helfen, die Natur der Emissionen zu klären und ob das Schwarze Loch eine typischer AGN-Struktur etabliert. Anzeichen eines staubigen Torus oder breiter Emissionslinien in der Zukunft würden die AGN-Hypothese weiter unterstützen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Schwarze Loch in SDSS1335+0728 bedeutende Veränderungen durchläuft, was darauf hindeutet, dass es sich als AGN "einschaltet". Dieser Übergang ist gekennzeichnet durch erhöhte Helligkeit in verschiedenen Wellenlängen und charakteristische spektrale Merkmale. Während Gezeitenstörungsereignisse weiterhin eine Möglichkeit bleiben, tendiert die Evidenz eher zu einem aktiven galaktischen Kern-Szenario.

Während Forscher weiterhin diese Galaxie beobachten, werden ihre Erkenntnisse unser Verständnis von Schwarzer Loch-Aktivität und dem Lebenszyklus dieser faszinierenden kosmischen Objekte erweitern. Die Entwicklungen in SDSS1335+0728 bieten eine einzigartige Möglichkeit, ein Schwarzes Loch in Transition zu beobachten und wertvolle Einblicke in unser Wissen über das Universum zu gewinnen.

Originalquelle

Titel: SDSS1335+0728: The awakening of a $\sim 10^6 M_{\odot}$ black hole

Zusammenfassung: The galaxy SDSS1335+0728, which had exhibited no prior optical variations during the preceding two decades, began showing significant nuclear variability in the Zwicky Transient Facility (ZTF) alert stream from December 2019 (as ZTF19acnskyy). Its behaviour suggests that SDSS1335+0728 hosts a $\sim 10^6 M_{\odot}$ black hole (BH) that is currently in the process of `turning on'. We present a multi-wavelength photometric analysis and spectroscopic follow-up performed with the aim of better understanding the origin of the nuclear variations detected in SDSS1335+0728. We used archival photometry and spectroscopic data to study the state of SDSS1335+0728 prior to December 2019, and new observations from Swift, SOAR/Goodman, VLT/X-shooter, and Keck/LRIS taken after its turn-on to characterise its current state. We find that: (a) since 2021, the UV flux is four times brighter than the flux reported by GALEX in 2004; (b) since June 2022, the mid-infrared flux has risen more than two times, and the W1-W2 WISE colour has become redder; (c) since February 2024, the source has begun showing X-ray emission; (d) the narrow emission line ratios are now consistent with a more energetic ionising continuum; (e) broad emission lines are not detected; and (f) the [OIII] line increased its flux $\sim 3.6$ years after the first ZTF alert, which implies a relatively compact narrow-line-emitting region. We conclude that the variations observed in SDSS1335+0728 could be either explained by an AGN that is just turning on or by an exotic tidal disruption event (TDE). If the former is true, SDSS1335+0728 is one of the strongest cases of an AGN observed in the process of activating. If the latter, it would correspond to the longest and faintest TDE ever observed (or another class of still unknown nuclear transient). Future observations of SDSS1335+0728 are crucial to further understand its behaviour.

Autoren: P. Sánchez-Sáez, L. Hernández-García, S. Bernal, A. Bayo, G. Calistro Rivera, F. E. Bauer, C. Ricci, A. Merloni, M. J. Graham, R. Cartier, P. Arévalo, R. J. Assef, A. Concas, D. Homan, M. Krumpe, P. Lira, A. Malyali, M. L. Martínez-Aldama, A. M. Muñoz Arancibia, A. Rau, G. Bruni, F. Förster, M. Pavez-Herrera, D. Tubín-Arenas, M. Brightman

Letzte Aktualisierung: 2024-06-17 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2406.11983

Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2406.11983

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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