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# Biologie# Biophysik

FSGS: Neue Einblicke in die Nierenfunktion

Forschung hebt die Rolle von CRB2-Mutationen bei FSGS und der Gesundheit von Podozyten hervor.

Malte C Gather, Y. Sun, N. M. Kronenberg, S. K. Sethi, S. N. Dash, M. E. Kovalik, B. Sempowski, S. Strickland, R. Raina, C. J. Sperati, X. Tian, S. Ishibe, G. Hall

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Inhaltsverzeichnis

Fokale segmentale glomeruläre Sklerose (FSGS) ist eine Nierenerkrankung, die zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann. Sie betrifft die kleinen Filter in den Nieren, die Glomeruli genannt werden. Bei FSGS werden diese Filter beschädigt, was dazu führen kann, dass die Nieren Schwierigkeiten haben, ihre Arbeit zu machen. Das führt oft zu einem Zustand, der als Nephrotisches Syndrom bekannt ist, bei dem der Körper zu viel Eiweiss im Urin produziert. Im Laufe der Zeit können viele Patienten mit FSGS im Endstadium der Nierenerkrankung (ESKD) enden, wo die Nieren komplett aufhören zu funktionieren.

Symptome und Verlauf

Die meisten Leute mit FSGS zeigen früh Zeichen eines nephrotischen Syndroms. Das kann Schwellungen in verschiedenen Körperteilen, Gewichtszunahme und hohen Blutdruck umfassen. Traurigerweise werden etwa die Hälfte aller Patienten mit FSGS innerhalb von zehn Jahren zu ESKD fortschreiten. Studien zeigen, dass ungefähr 20 % derjenigen, die Behandlungen wie Hämodialyse erhalten, mit FSGS diagnostiziert wurden.

In den letzten Jahren ist die Häufigkeit von FSGS deutlich gestiegen. Es ist jetzt die häufigste Ursache für primäre Nierenerkrankungen, die zu ESKD in den USA führt. Weltweit variiert die Rate von FSGS stark, kann aber sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auftreten.

Ursachen und Risikofaktoren

FSGS kann aus verschiedenen Gründen auftreten. Verschiedene Faktoren können zur Verschlechterung der Glomeruli führen. Unabhängig von der Ursache ist das Endergebnis oft Schäden oder Verlust von Podozyten, das sind spezialisierte Zellen, die eine Schlüsselrolle beim Filtern von Blut in den Nieren spielen.

Bestimmte Gene wurden mit familiärer FSGS in Verbindung gebracht, was bedeutet, dass es in Familien vorkommen kann. Forscher haben viele Mutationen in Genen identifiziert, die die Podozytengesundheit beeinflussen. Ein wichtiges Gen ist CRB2. Mutationen im CRB2-Gen können zu früh einsetzenden Formen des nephrotischen Syndroms und FSGS führen, die oft nicht gut auf traditionelle Behandlungen ansprechen.

Die Rolle der Podozyten

Podozyten sind entscheidend für eine gesunde Nierenfunktion. Sie helfen, die Filtrationsbarriere aufrechtzuerhalten, die verhindert, dass wichtige Substanzen wie Eiweisse in den Urin gelangen. In einer gesunden Niere sind die Podozyten gut organisiert und bilden enge Verbindungen zueinander und zu den umgebenden Strukturen.

Wenn Podozyten beschädigt werden, wird diese Barriere gestört. Das kann zu einem Verlust von Proteinen im Urin und anderen Komplikationen führen. Bei FSGS können Podozyten aus verschiedenen Gründen, einschliesslich genetischer Mutationen wie bei CRB2, verletzt werden.

CRB2 und seine Bedeutung

CRB2 ist ein Protein, das eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Struktur von Podozyten spielt. Es hilft, andere Proteine zu organisieren, die für die Funktion der Filtrationsbarriere notwendig sind. Wenn es Mutationen im CRB2-Gen gibt, kann das die Gesundheit der Podozyten beeinträchtigen und sie anfälliger für Verletzungen machen.

Studien haben gezeigt, dass Veränderungen in CRB2 zu reduzierten Proteinwerten in Podozyten, erhöhtem Zelltod und beeinträchtigter Haftung zueinander führen können. Das kann eine Kettenreaktion auslösen, die zu weiteren Schäden und einem Verlust der Nierenfunktion führt.

Neueste Erkenntnisse

Aktuelle Studien konzentrieren sich darauf, wie CRB2-Mutationen die Funktion der Podozyten beeinflussen. Wissenschaftler haben in der Labore Modelle erstellt, die die Auswirkungen dieser Mutationen nachahmen. Durch das Studium dieser Modelle hoffen Forscher, die zugrunde liegenden Mechanismen zu entdecken, wie CRB2-Mutationen zu Podozytenverletzungen führen.

Ein wichtiger Befund ist, dass wenn CRB2 nicht richtig funktioniert, es zu Veränderungen in einem anderen Protein namens YAP führen kann. YAP ist an verschiedenen zellulären Prozessen beteiligt, einschliesslich der Reaktion der Zellen auf ihre Umgebung. Wenn CRB2 fehlt oder nicht funktioniert, kann YAP überaktiv werden. Diese Überaktivität kann zu weiteren Schäden an den Podozyten beitragen.

Mechanotransduktion in Zellen

Zellen haben die Fähigkeit, ihre Umgebung wahrzunehmen. Das ist besonders wichtig in den Nieren, wo Podozyten ihre Aktivität basierend auf den Kräften, die sie erfahren, anpassen müssen. Diese Fähigkeit, mechanische Kräfte zu spüren und darauf zu reagieren, nennt man Mechanotransduktion.

In gesunden Podozyten hilft die Mechanotransduktion ihnen, sich an Veränderungen anzupassen, wodurch sie ihre Struktur und Funktion aufrechterhalten können. Wenn CRB2 jedoch mutiert ist, kann diese Fähigkeit beeinträchtigt werden. Infolgedessen reagieren Podozyten möglicherweise nicht richtig auf Veränderungen in ihrer Umgebung, was zu erhöhten Schäden und Funktionsstörungen führt.

Experimentelle Ansätze

Um die Auswirkungen von CRB2-Mutationen besser zu verstehen, haben Wissenschaftler Techniken im Labor entwickelt. Sie haben Zelllinien mit reduzierten CRB2-Werten erstellt, die es ihnen ermöglichen, das Verhalten dieser Zellen unter verschiedenen Bedingungen zu untersuchen.

Mit fortgeschrittenen Bildgebungstechniken können Forscher beobachten, wie diese modifizierten Zellen auf verschiedene mechanische Kräfte reagieren. Sie können messen, wie gut die Zellen Kräfte erzeugen können und wie sie mit ihrer Umgebung interagieren. Solche Experimente haben gezeigt, dass CRB2-defiziente Zellen eine erhöhte Kontraktionsfähigkeit aufweisen können, was bedeutet, dass sie stärker an ihrer Umgebung ziehen können als normale Zellen.

Auswirkungen auf die Behandlung

Derzeit gibt es keine spezifischen Behandlungen für FSGS, die die zugrunde liegenden Ursachen wie CRB2-Mutationen angehen. Ärzte konzentrieren sich normalerweise darauf, die Symptome zu behandeln, wie zum Beispiel den Blutdruck zu kontrollieren und die Eiweisswerte im Urin zu senken. Das Verständnis der Mechanismen von CRB2-Mutationen und deren Auswirkungen auf Podozyten könnte jedoch neue Therapien ermöglichen.

Durch die gezielte Ansprache von Wegen, die an der Verletzung von Podozyten und der Mechanotransduktion beteiligt sind, könnten zukünftige Behandlungen in der Lage sein, die Funktion der Podozyten zu schützen oder wiederherzustellen. Zum Beispiel könnte die Entwicklung von Medikamenten, die die YAP-Aktivität modulieren oder die Widerstandsfähigkeit der Podozyten verbessern, zu besseren Ergebnissen für Patienten mit FSGS führen.

Der Bedarf an weiterer Forschung

Obwohl die aktuellen Erkenntnisse wertvolle Einblicke bieten, gibt es noch viel zu lernen über FSGS und CRB2-Mutationen. Fortlaufende Forschung ist entscheidend, um die gesamte Palette von Faktoren zu entdecken, die zu Podozytenverletzungen und dem Fortschreiten der Nierenerkrankung beitragen.

Zukünftige Studien könnten die Wechselwirkungen zwischen CRB2 und anderen Proteinen, die an der Nierenfunktion beteiligt sind, sowie die Auswirkungen variierender mechanischer Kräfte auf das Verhalten der Podozyten untersuchen. Durch ein vertieftes Verständnis dieser Prozesse wollen Wissenschaftler die Diagnose, Behandlung und letztlich die Patientenergebnisse für Personen mit FSGS verbessern.

Fazit

Fokale segmentale Glomerulosklerose ist eine komplexe Nierenerkrankung, die oft mit der Dysfunktion von Podozyten verbunden ist. Die Entdeckung von Mutationen im CRB2-Gen hat Licht auf die genetische Basis dieser Krankheit geworfen. Während die Forscher weiterhin die Verbindungen zwischen CRB2, der Gesundheit der Podozyten und der Mechanotransduktion untersuchen, entsteht Hoffnung auf wirksamere Behandlungen. Indem sowohl die Symptome als auch die zugrunde liegenden Mechanismen von FSGS angegangen werden, gibt es Potenzial für signifikante Verbesserungen in der Patientenversorgung und Lebensqualität.

Originalquelle

Titel: CRB2 Depletion Induces YAP Signaling and Disrupts Mechanosensing in Podocytes

Zusammenfassung: Focal Segmental Glomerulosclerosis (FSGS) is a histologic lesion caused by a variety of injurious stimuli that lead to dysfunction/loss of glomerular visceral epithelial cells (i.e. podocytes). Pathogenic mutations in CRB2, encoding the type 1 transmembrane protein Crumb 2 Homolog Protein, have been shown to cause early-onset corticosteroid-resistant nephrotic syndrome (SRNS)/FSGS. Here, we identified a 2-generation East Asian kindred (DUK40595) with biopsy-proven SRNS/FSGS caused by a compound heterozygous mutation in CRB2 comprised of the previously described truncating mutation p.Gly1036_Alafs*43 and a rare 9-bp deletion mutation p.Leu1074_Asp1076del. Because compound heterozygous mutations involving the truncating p.Gly1036_Alafs*43 variant have been associated with reduced CRB2 expression in podocytes and autosomal recessive SRNS/FSGS, we sought to define the pathogenic effects of CRB2 deficiency in podocytes. We show that CRB2 knockdown induces YAP activity and target gene expression in podocytes. It upregulates YAP-mediated mechanosignaling and increases the density of focal adhesion and F-actin. Using Elastic Resonator Interference Stress Microscopy (ERISM), we demonstrate that CRB2 knockdown also enhances podocyte contractility in a substrate stiffness-dependent manner. The knockdown effect decreases with increasing substrate stiffness, indicating impaired mechanosensing in CRB2 knockdown cells at low substrate stiffness. While the mechanical activation of CRB2 knockdown cells is associated with increased YAP activity, the enhanced cell contractility is not significantly reduced by the selective YAP inhibitors K-975 and verteporfin, suggesting that multiple pathways may be involved in mechanosignaling downstream of CRB2. Taken together, these studies provide the first evidence that CRB2 deficiency may impair podocyte mechanotransduction via disruption of YAP signaling in podocytes.

Autoren: Malte C Gather, Y. Sun, N. M. Kronenberg, S. K. Sethi, S. N. Dash, M. E. Kovalik, B. Sempowski, S. Strickland, R. Raina, C. J. Sperati, X. Tian, S. Ishibe, G. Hall

Letzte Aktualisierung: 2024-10-26 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.10.22.619513

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.10.22.619513.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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