Einfluss von Elektronenstrahlen auf MoS-Material
Eine Studie zeigt, wie Elektronenstrahlen auf Schwefelatome in MoS wirken.
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Inhaltsverzeichnis
Die Elektronenstrahlung kann Materialien schädigen, die empfindlich auf Ionisation oder elektronische Anregungen reagieren. Das gilt besonders, wenn man Elektronenmikroskope nutzt, um diese Materialien zu filmen. Mit fortschrittlichen Elektronenmikroskopen und zweidimensionalen Materialien ist es möglich geworden, diese Prozesse im ganz kleinen Massstab zu messen und zu verstehen. Solche Materialien ermöglichen eine detaillierte Bildgebung jedes Atoms.
Frühere Studien haben gezeigt, dass bei Materialien wie Graphen der Schaden hauptsächlich durch direkte Streuung von Elektronen entsteht, die dazu führt, dass Atome verschoben werden. Bei Halbleitermaterialien wie MoS ist die Lage jedoch etwas komplizierter. Dieser Artikel konzentriert sich darauf, zu messen, wie Elektronenstrahlen die Schwefelatome in MoS beeinflussen, insbesondere wenn die Strahlungsenergie erhöht wird.
Messung von Schäden in MoS
Die Studie misst, wie Schwefelatome in monolayer MoS durch Elektronen verschoben werden. Mit Strahlen mit Energien zwischen 55 und 90 keV fanden die Forscher eine Korrelation zwischen ihren Messungen und bestehenden Daten und Modellen. Sie beobachteten, dass die Verschiebung der Atome nicht nur aus dem Grundzustand, sondern auch aus angeregten Zuständen resultieren kann, die durch dasselbe Elektron verursacht werden, das das Material trifft.
Die Ergebnisse stimmen mit der aktuellen Literatur überein und liefern die notwendigen experimentellen Daten, um den Elektronenschaden in zweidimensionalen Materialien besser zu verstehen. Genauer gesagt deutet es darauf hin, dass sowohl Elastische Streuung als auch inelastische Prozesse bei mittleren Energien beteiligt sind, während bei höheren Energien nur elastische Streuung dominiert.
Verständnis der Elektronenstreuung
Elektronenstreuung erfolgt auf zwei Hauptweisen: elastisch und inelastisch. Bei elastischer Streuung kollidiert ein Elektron mit dem Atomkern und überträgt Energie. Wenn genug Energie übertragen wird, kann das Atom verschoben werden, was typischerweise bei höheren Elektronenenergien passiert. Inelastische Streuung hingegen beinhaltet Interaktionen, die das Atom aufladen, Ionisation verursachen oder zu verschiedenen Anregungen führen können, was atomare Bindungen schwächen oder brechen kann.
Für Materialien wie MoS müssen beide Streuarten berücksichtigt werden, um den Schaden vollständig zu verstehen. Frühe Modelle konzentrierten sich hauptsächlich auf elastische Streuung, was sich als unzureichend herausgestellt hat, um zu erklären, wie Halbleiter wie MoS negativ beeinflusst werden.
Neue Messtechniken
Um zu analysieren, wie Elektronenstrahlen MoS beeinflussen, verwendeten die Forscher eine Methode, die ein abbildendes Transmissionselektronenmikroskop mit fortschrittlichen Bildanalysetechniken kombinierte. Sie zeichneten eine Reihe von Bildern bei unterschiedlichen Strahlenenergien auf, um zu beobachten, wie die Schwefelatome betroffen waren, als die Elektronendosis zunahm.
Durch den Einsatz fortschrittlicher Bildgebungstechniken konnten sie die Gitterstruktur von MoS auf atomarer Ebene sehen. Die Bilder zeigten deutlich, dass einige Schwefelatome an Intensität verloren, was darauf hindeutete, dass sie aufgrund von Schäden durch den Elektronenstrahl fehlten. Die Forscher erwarteten, dass die Anzahl der neu geschaffenen Vakanzstellen einem vorhersehbaren Muster basierend auf der Elektronendosis folgte.
Datenanalyse und Ergebnisse
Für die Analyse wurde ein konvolutionales neuronales Netzwerk genutzt, um die Positionen der Atome in den Bildern zu identifizieren. Diese fortgeschrittene Analyse ermöglichte es den Forschern, die Anzahl der in der Struktur durch den Elektronenstrahl geschaffenen Vakanzstellen zu berechnen. Die Ergebnisse waren über mehrere Bildserien hinweg konsistent.
Während sie mehr Daten sammelten, konnten sie feststellen, wie viele Vakanzstellen pro auftreffendem Elektron geschaffen wurden. Interessanterweise zeigten die Ergebnisse, dass während der Verschiebungsprozess in Graphen allein durch elastische Streuung genau beschrieben werden konnte, das für MoS nicht der Fall war. Die experimentellen Daten zeigten ein erheblich anderes Verhalten.
Bei niedrigeren Strahlenenergien blieben die Werte der Verschiebungsquerschnitte nahezu konstant und erhöhten sich nur merklich bei höheren Energien. Diese reale Beobachtung wich von den erwarteten Kurven basierend auf rein elastischen Streuungsmodellen ab.
Die Rolle der inelastischen Streuung
Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass inelastische Streuung eine bedeutende Rolle im Schadensprozess spielte. Die Forscher schlugen Modelle vor, die Beiträge von inelastischer Streuung beinhalteten, um ihre Ergebnisse besser zu erklären. Sie betrachteten die Impakt-Ionisation als mögliche Erklärung dafür, wie Elektronen Schwefelatome anregen und so den beobachteten Schaden verursachen.
Die Forscher konzentrierten sich darauf, wie lange die Anregungen anhielten, was betraf, ob sie zu den Verschiebungen beitragen konnten. Sie theorisierten, dass verschiedene Arten von Anregungen unterschiedliche Lebensdauern hatten, was sich auf den gesamten Schadensmechanismus auswirkte.
Experimentelle Ergebnisse
Die Experimente lieferten wertvolle Einblicke in den Verschiebungsprozess in MoS. Insgesamt unterstützten die Ergebnisse die Idee, dass mehrere Mechanismen zur Schädigung durch Elektronenstrahlung beitrugen. Es wurde spezifisch bestätigt, dass inelastische Streuung zusammen mit elastischer Streuung einbezogen werden muss, um die beobachteten Ergebnisse zu erklären.
Die Daten deuteten zudem auf die Energieniveaus hin, bei denen der grösste Schaden auftritt, was auf einen kombinierten Einfluss sowohl elastischer als auch inelastischer Prozesse hindeutet. Diese differenzierte Sicht trägt zur laufenden Forschung darüber bei, wie zweidimensionale Materialien unter Elektronenstrahlen reagieren.
Implikationen für zukünftige Forschung
Diese Ergebnisse haben wichtige Implikationen für zukünftige Studien auf diesem Gebiet. Sie liefern ein klareres Verständnis dafür, wie halbleitende zweidimensionale Materialien wie MoS mit Elektronenstrahlen interagieren. Mit diesem Wissen können Forscher Modelle verfeinern und bessere Bildgebungstechniken ausprobieren, die diese Interaktionen berücksichtigen.
Die Ergebnisse ebnen auch den Weg für weitere Forschungen zu den physikalischen Phänomenen, die den Interaktionen zugrunde liegen, was möglicherweise zu verbesserten Materialdesigns und Anwendungen in verschiedenen Bereichen führt.
Fazit
Zusammenfassend hebt die Studie die Komplexität hervor, die mit der Verwendung von Elektronenstrahlen zur Bildgebung von zweidimensionalen Materialien wie MoS verbunden ist. Die Ergebnisse zeigen, dass es notwendig ist, sowohl elastische als auch inelastische Streuprozesse zu berücksichtigen, um die Schadensmechanismen genau zu beschreiben.
Durch sorgfältige Experimente und fortschrittliche Analysen sammelten die Forscher entscheidende Daten, die Lücken in unserem Verständnis der Elektroneneffekte auf Halbleiter schliessen. Während sich das Feld weiterentwickelt, werden diese Erkenntnisse wahrscheinlich zukünftige Entwicklungen in der Mikroskopietechnik und Materialwissenschaft beeinflussen.
Titel: Combined electronic excitation and knock-on damage in monolayer MoS2
Zusammenfassung: Electron irradiation-induced damage is often the limiting factor in imaging materials prone to ionization or electronic excitations due to inelastic electron scattering. Quantifying the related processes at the atomic scale has only become possible with the advent of aberration-corrected (scanning) transmission electron microscopes and two-dimensional materials that allow imaging each lattice atom. While it has been shown for graphene that pure knock-on damage arising from elastic scattering is sufficient to describe the observed damage, the situation is more complicated with two-dimensional semiconducting materials such as MoS2. Here, we measure the displacement cross section for sulfur atoms in MoS2 with primary beam energies between 55 and 90 keV, and correlate the results with existing measurements and theoretical models. Our experimental data suggests that the displacement process can occur from the ground state, or with single or multiple excitations, all caused by the same impinging electron. The results bring light to reports in the recent literature, and add necessary experimental data for a comprehensive description of electron irradiation damage in a two-dimensional semiconducting material. Specifically, the results agree with a combined inelastic and elastic damage mechanism at intermediate energies, in addition to a pure elastic mechanism that dominates above 80 keV. When the inelastic contribution is assumed to arise through impact ionization, the associated excitation lifetime is on the order of picoseconds, on par with expected excitation lifetimes in MoS2, whereas it drops to some tens of femtoseconds when direct valence excitation is considered.
Autoren: Carsten Speckmann, Julia Lang, Jacob Madsen, Mohammad Reza Ahmadpour Monazam, Georg Zagler, Gregor T. Leuthner, Niall McEvoy, Clemens Mangler, Toma Susi, Jani Kotakoski
Letzte Aktualisierung: 2023-02-27 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2302.10529
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2302.10529
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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