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# Gesundheitswissenschaften# Genetische und genomische Medizin

Neue Einblicke in neurodegenerative Krankheiten

Forschung zeigt, dass es gemeinsame genetische Faktoren bei verschiedenen neurodegenerativen Krankheiten gibt.

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Inhaltsverzeichnis

Neurodegenerative Krankheiten (NDDs) sind zum Beispiel Alzheimer, Parkinson, amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Lewy-Körper-Demenz und frontotemporale Demenz. Diese Krankheiten betreffen das Gehirn und das Nervensystem und über 40 Millionen Menschen weltweit. Mit dem Altern der Bevölkerung wird die Zahl der Betroffenen voraussichtlich steigen, was die Forschung nach Ursachen und möglichen Behandlungen anregt.

Genetische Faktoren bei Neurodegenerativen Krankheiten

Wissenschaftler nutzen genomweite Assoziationsstudien (GWAS), um Genetische Merkmale zu identifizieren, die das Risiko erhöhen könnten, diese Krankheiten zu entwickeln. Einige genetische Merkmale, die für eine NDD das Risiko erhöhen, könnten auch mit anderen verbunden sein. Diese Überlappung in den genetischen Merkmalen kann Hinweise darauf geben, warum bestimmte Symptome und Gesundheitsprobleme bei verschiedenen Krankheiten auftreten.

Zum Beispiel wurden bestimmte Gene wie GRN und GBA mit mehreren NDDs in Verbindung gebracht, was darauf hindeutet, dass sie eine Rolle bei den gemeinsamen Merkmalen dieser Bedingungen spielen. Forscher untersuchen auch, wie sich Menschen mit hohem und niedrigem genetischen Risiko für diese Krankheiten in ihren Krankheitserfahrungen unterscheiden.

Forschungsansatz

In dieser Studie schauten die Forscher sich genetische Daten von mehreren NDDs an, um Patienten basierend auf ihren genetischen Merkmalen zu gruppieren. Sie sammelten Daten aus verschiedenen öffentlich verfügbaren Quellen und konzentrierten sich auf fünf Hauptkrankheiten. Sie arbeiteten mit Tausenden von genetischen Proben, um eine diverse Vertretung sicherzustellen.

Um die Datenqualität und Genauigkeit sicherzustellen, überprüften die Forscher die genetischen Daten sorgfältig und nahmen notwendige Anpassungen vor, damit sie sich auf die relevantesten genetischen Informationen zu diesen Krankheiten konzentrieren konnten.

Cluster-Analyse

Die Forscher verwendeten eine Methode namens UMAP zur Analyse, die hilft, grosse Datensätze einfacher darzustellen. Durch die Anwendung dieser Technik reduzierten sie komplexe genetische Informationen auf drei Schlüsseldimensionen für eine einfachere Analyse.

Sie verwendeten eine andere Methode namens Mean Shift, um Personen in Cluster basierend auf Ähnlichkeiten in ihren genetischen Daten zu gruppieren. Dieser Ansatz ermöglichte es ihnen, Hauptcluster von Individuen zu identifizieren und gleichzeitig die Komplexität ihres genetischen Aufbaus zu berücksichtigen.

Durch dieses Clustering fanden die Forscher drei Hauptgruppen von Individuen:

  • Cluster 0 (C0): Diese Gruppe hatte die höchste Anzahl an Individuen und war hauptsächlich mit ALS verbunden.
  • Cluster 1 (C1): Dieses Cluster war hauptsächlich mit Alzheimer verbunden.
  • Cluster 2 (C2): Diese kleinere Gruppe war vor allem mit frontotemporaler Demenz verbunden.

Krankheitsassoziationen

Weitere Analysen zeigten, dass jedes Cluster spezifische Verbindungen zu verschiedenen NDDs hatte. Cluster 0 hatte beispielsweise eine starke Verbindung zu ALS, während Cluster 1 hauptsächlich aus Personen bestand, die ein Risiko für Alzheimer hatten. Das kleinere Cluster 2 wies eine starke Verbindung zur frontotemporalen Demenz auf.

Interessanterweise fanden die Forscher heraus, dass Personen in jedem Cluster nicht nur bestimmte genetische Merkmale teilten, sondern auch unterschiedliche Risikomuster für verschiedene neurodegenerative Krankheiten zeigten. Das deutet darauf hin, dass die Grenzen zwischen diesen Krankheiten vielleicht nicht so klar sind, wie man früher dachte.

Polygenetische Risikowerte

Die Forscher berechneten polygenetische Risikowerte (PRS), um zu bewerten, wie genetische Risiken für verschiedene Krankheiten die Clusterzugehörigkeit beeinflussten. Die Ergebnisse zeigten, dass bestimmte genetische Faktoren die Clusterzugehörigkeit signifikant beeinflussten. Beispielsweise hatten Personen in Cluster 0 niedrigere Risikoscores für Alzheimer, aber höhere Scores für ALS.

Dieser Ansatz zeigte auch, dass Personen, bei denen eine Krankheit diagnostiziert wurde, tatsächlich ein höheres genetisches Risiko für eine andere haben könnten. Das hebt die Wechselwirkungen zwischen Genetik und Krankheit hervor und deutet darauf hin, dass neurodegenerative Erkrankungen eher auf einem Spektrum existieren als als separate Einheiten.

Implikationen für das Verständnis von Krankheiten

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass neurodegenerative Krankheiten durch gemeinsame genetische Faktoren miteinander verbunden sind. Das könnte bedeuten, dass Behandlungen den breiteren Kontext des genetischen Profils eines Patienten berücksichtigen sollten, anstatt sich nur auf eine einzelne Krankheitsdiagnose zu konzentrieren.

Die Forschung betont die Notwendigkeit, über traditionelle Klassifikationen dieser Krankheiten hinauszuschauen und die komplexen genetischen Risiken zu erkennen, die Individuen mit sich bringen. Indem man sich auf diese Überschneidungen konzentriert, könnten Ärzte besser Behandlungspläne anpassen und diejenigen identifizieren, die von spezifischen Interventionen profitieren könnten.

Einschränkungen der Studie

Obwohl die Forschung wertvolle Einblicke bietet, hat sie auch Einschränkungen. Die Studie konzentrierte sich hauptsächlich auf Personen europäischer Abstammung, was bedeutet, dass die Ergebnisse möglicherweise nicht auf alle Populationen anwendbar sind. Ausserdem gab es ein erhebliches Ungleichgewicht in der Anzahl der Proben aus verschiedenen Krankheiten, was die Ergebnisse beeinflusst haben könnte. Zudem lag der Fokus der Forschung hauptsächlich auf häufigen genetischen Variationen und schloss seltene Varianten aus, die möglicherweise mehr Informationen über diese Bedingungen liefern könnten.

Zukünftige Richtungen

In Zukunft wollen die Forscher diese Studien erweitern, indem sie vielfältigere Populationen einbeziehen und seltene genetische Varianten untersuchen. Sie möchten auch Umwelt- und Lebensstilfaktoren erforschen, die mit genetischen Risiken interagieren könnten. Das könnte ein vollständigeres Bild davon liefern, was den Ausbruch und den Verlauf neurodegenerativer Krankheiten beeinflusst.

Ein besseres Verständnis der Verbindungen zwischen diesen Krankheiten könnte zudem zu effektiveren Behandlungen und verbesserten Diagnosen führen. Die Forscher sind optimistisch, dass die Erforschung der komplexen Beziehungen zwischen diesen Bedingungen letztlich die Lebensqualität der von neurodegenerativen Krankheiten betroffenen Patienten verbessern wird.

Fazit

Diese Forschung bietet einen tieferen Einblick in die Verbindungen zwischen neurodegenerativen Krankheiten und zeigt, wie gemeinsame genetische Faktoren eine zentrale Rolle bei verschiedenen Bedingungen spielen. Diese Beziehungen zu erkennen, könnte unsere Denkweise über Diagnose und Behandlung dieser Krankheiten in Zukunft verändern. Während unser Wissen weiter wächst, könnten wir neue Wege finden, um diejenigen zu unterstützen, die mit diesen herausfordernden Bedingungen leben, und den gesamten Ansatz zur Behandlung neurodegenerativer Krankheiten zu verbessern.

Originalquelle

Titel: Genetic risk factor clustering within and across neurodegenerative diseases

Zusammenfassung: Overlapping symptoms and copathologies are common in closely related neurodegenerative diseases (NDDs). Investigating genetic risk variants across these NDDs can give further insight into disease manifestations. In this study we have leveraged genome-wide single nucleotide polymorphisms (SNPs) and genome-wide association study (GWAS) summary statistics to cluster patients based on their genetic status across identified risk variants for five NDDs (Alzheimers disease [AD], Parkinsons disease [PD], amyotrophic lateral sclerosis [ALS], Lewy body dementia [LBD], and frontotemporal dementia [FTD]). The multi-disease and disease-specific clustering results presented here provide evidence that NDDs have more overlapping genetic etiology than previously expected and how neurodegeneration should be viewed as a spectrum of symptomology. These clustering analyses also show potential subsets of patients with these diseases that are significantly depleted for any known common genetic risk factors suggesting environmental or other factors at work. Establishing that NDDs with overlapping pathologies share genetic risk loci, future research into how these variants might have different effects on downstream protein expression, pathology and NDD manifestation in general is important for refining and treating NDDs.

Autoren: Mathew J Koretsky, C. Alvarado, M. B. Makarious, D. Vitale, K. Levine, S. Bandres Ciga, A. Dadu, S. W. Scholz, L. Sargent, F. Faghri, H. Iwaki, C. Blauwendraat, A. Singleton, M. Nalls, H. Leonard

Letzte Aktualisierung: 2023-04-11 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2022.12.01.22282945

Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2022.12.01.22282945.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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