Verstehen der Rolle von GGCX bei der Infektion mit dem Influenza-A-Virus
Forschung zeigt, dass GGCX ein wichtiger Faktor bei der Infektion mit dem EA H1N1-Virus ist.
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Inhaltsverzeichnis
Influenza A-Virus (IAV) ist ein Virus, das sich leicht verbreitet und Atemwegserkrankungen verursacht. Es führt zu saisonalen Ausbrüchen und gelegentlichen Pandemien und betrifft viele Menschen weltweit. Schweine sind in diesem Zusammenhang besonders interessant, weil sie sowohl Vogel- als auch menschliche Grippeviren tragen können. Diese Fähigkeit macht sie zu potenziellen Mischbehältern für neue Virusvarianten, die Menschen infizieren könnten.
Eine spezifische Variante, das Eurasische vogelähnliche (EA) H1N1, tauchte 1979 bei Vögeln auf und wurde in Schweinen in Europa und Asien gefunden. Im Laufe der Zeit hat sich dieses Virus so angepasst, dass es sowohl an vogelähnliche als auch an menschliche Rezeptoren binden kann, was die Chancen erhöht, Menschen zu infizieren. Die Pandemie von 2009 brachte eine neue Dynamik, da das Virus von Menschen zurück zu Schweinen überging, was zu neuen Varianten führte, die sich unter Tieren verbreiten und potenziell wieder ein Risiko für Menschen darstellen könnten.
Das Risiko von EA H1N1
Mit der Anpassung des EA H1N1-Virus gibt es Bedenken, dass es möglicherweise leicht von Mensch zu Mensch übertragen werden könnte. Genetische Veränderungen im Virus haben es ihm ermöglicht, Barrieren zwischen den Arten zu überwinden. Bestimmte Veränderungen im Hämagglutinin (HA)-Protein des Virus, darunter E190D und D225E, sind bekannt dafür, wie gut das Virus an Zellen in Säugetieren bindet.
Das Vorhandensein der D225E-Veränderung im HA-Protein ist besonders bemerkenswert, weil es dem Virus scheinbar hilft, effizienter zu replizieren, und möglicherweise die Art der Rezeptoren verändert, an die es sich bindet, was es gefährlicher macht. Die Einzelheiten darüber, wie sich dieses Virus an verschiedene Wirte anpasst, sind noch unklar.
Um die Mechanismen besser zu verstehen, die es diesem Virus ermöglichen, sich zu verbreiten, versuchen Forscher, die Wirtsfaktoren zu identifizieren, die eine Infektion erleichtern. Dieses Wissen könnte zu Strategien führen, um die Übertragung des Virus zu unterbrechen.
Entdeckung von GGCX als Schlüsselfaktor
Mit modernen genetischen Werkzeugen wurde eine Studie durchgeführt, um Gene in Schweinen zu identifizieren, die für die EA H1N1-Infektion wichtig sind. Die Forscher verwendeten eine Technik namens CRISPR/Cas9, mit der Wissenschaftler Gene bearbeiten und ihre Rollen in verschiedenen Prozessen bewerten können.
Bei dem Screening wurde ein Protein namens Gamma-Carboxylase (GGCX) als entscheidend für die Fähigkeit des Virus, zu infizieren, entdeckt. Dieses Protein spielt eine Rolle bei der Modifizierung des HA-Proteins des Virus, was für seine Fähigkeit, an Rezeptoren auf Wirtszellen zu binden, wichtig ist.
Die Experimente zeigten, dass das Virus eine viel schwierigere Zeit hatte, sich zu replizieren, wenn GGCX ausgeschaltet wurde. Die Forscher testeten verschiedene Influenza-Stämme und fanden heraus, dass die Auswirkungen von GGCX im EA H1N1-Virus im Vergleich zu anderen am deutlichsten waren.
Auswirkungen von GGCX auf die Virusreplikation
Um die Bedeutung von GGCX eingehender zu untersuchen, schauten die Forscher, wie sich dessen Abwesenheit auf das Virus in lebenden Tieren auswirkte. Sie verwendeten ein Mausmodell und behandelten die Mäuse mit siRNA, um die GGCX-Spiegel zu senken. Nach der Infektion der Mäuse mit einem Virus überwachten sie den Gewichtsverlust und die Überlebensraten.
Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass Mäuse mit niedrigeren GGCX-Spiegeln weniger schwere Infektionen im Vergleich zur Kontrollgruppe hatten. Dieser schützende Effekt stand in Zusammenhang mit einer reduzierten Virusreplikation in der Lunge, was durch Analysen bestätigt wurde. Als sie sich Gewebeproben aus den Lungen ansahen, stellten sie fest, dass die Entzündung und der Schaden in den Mäusen mit herabgesetztem GGCX weniger schwerwiegend waren.
GGCX's Rolle bei der Virusbindung
Die Forscher stellten die Hypothese auf, dass GGCX das HA-Protein des Virus modifiziert, das eine entscheidende Rolle bei der Bindung des Virus an die Wirtszellen spielt. Um dies zu testen, infizierten sie Zellen mit dem Virus und untersuchten die Interaktionen zwischen GGCX und HA.
Ihre Experimente bestätigten, dass GGCX mit HA interagiert und es modifiziert, um dem Virus zu helfen, an die richtigen Rezeptoren auf Wirtszellen zu binden. Ohne diese Modifikation konnte das Virus nicht effektiv binden, was zu reduzierten Infektionsraten führte.
Sie führten weitere Tests durch, bei denen sie Viren mit richtig modifiziertem HA mit solchen ohne verglichen. Die Ergebnisse zeigten durchweg, dass die modifizierten Versionen eine grössere Fähigkeit hatten, an Wirtszellen zu binden und sie zu infizieren.
Identifizierung spezifischer Modifikationsstellen
Um genau zu bestimmen, wo GGCX Modifikationen am HA-Protein vornimmt, führten die Forscher tiefere Analysen mit leistungsstarken Techniken durch. Sie entdeckten, dass GGCX spezifische Stellen am HA-Protein modifiziert. Unter diesen Stellen wurde die Position 225 als entscheidend identifiziert.
Diese spezifische Modifikation hilft dem Virus, seine Rezeptorbindung von dem vogelartigen Rezeptor auf den menschlichen Rezeptor umzustellen, was es ihm ermöglicht, Menschen besser zu infizieren. Die Fähigkeit des Virus, sich anzupassen, wird zum Teil durch diese Modifikationen vorangetrieben.
Implikationen für zukünftige Forschung
Die Erkenntnisse über GGCX verstärken das Verständnis, dass bestimmte Wirtsproteine für virale Infektionen essentiell sind. Sie deuten darauf hin, dass das Virus einen selektiven Vorteil haben könnte, wenn es Wirtsfaktoren ausnutzen kann, die seine Fähigkeit zur Verbreitung verbessern.
Während sich IAV weiterentwickelt, wird es immer wichtiger, diese Faktoren zu identifizieren, um vorherzusagen, welche Stämme möglicherweise ein Risiko für zukünftige Ausbrüche darstellen. Die Studie legt nahe, dass die gezielte Beeinflussung von GGCX oder der Prozesse, die es beeinflusst, eine vielversprechende Strategie zur Entwicklung von Behandlungen oder Impfstoffen sein könnte.
GGCX und die breitere Familie von Viren
Interessanterweise spielt GGCX nicht nur beim EA H1N1 eine Rolle; es scheint für mehrere Stämme des Influenza-A-Virus wichtig zu sein. Das deutet darauf hin, dass GGCX einen breiteren Einfluss darauf haben könnte, wie IAV sich repliziert, was möglicherweise auch andere Proteine neben HA beeinflusst.
Indem sie die verschiedenen Rollen von GGCX verstehen, können Forscher weitere therapeutische Zielstrukturen identifizieren, die die virale Replikation beeinflussen könnten. Das würde die Möglichkeiten für Behandlungen erweitern, anstatt sich nur auf einzelne Virusvarianten zu konzentrieren.
Fazit
Die Studie über GGCX und seine Rolle bei der Erleichterung der Infektion von EA H1N1 hat wichtige Implikationen für das Verständnis, wie sich Influenzaviren anpassen und verbreiten. Indem GGCX an der Modifizierung des HA-Proteins beteiligt ist, ermöglicht es dem Virus, besser an menschliche Zellen zu binden, was eine entscheidende Verbindung zwischen Wirtsfaktoren und viraler Evolution aufzeigt.
Eine fortgesetzte Untersuchung von GGCX und verwandten Wegen wird entscheidend sein, um Interventionen zu entwickeln, die darauf abzielen, zukünftige Influenza-Pandemien zu verhindern. Zu verstehen, wie verschiedene Stämme Wirtsfaktoren zu ihrem Vorteil nutzen, wird den Wissenschaftlern helfen, neuen viralen Bedrohungen einen Schritt voraus zu sein und eine bessere Vorbereitung gegen Infektionskrankheiten zu gewährleisten.
Titel: GGCX promotes Eurasian avian-like H1N1 swine influenza virus adaption to interspecies receptor binding
Zusammenfassung: The Eurasian avian-like (EA) H1N1 swine influenza virus (SIV) possesses the capacity to instigate the next influenza pandemic, owing to its heightened affinity for the human-type -2,6 sialic acid (SA) receptor. Nevertheless, the molecular mechanisms underlying the switch in receptor binding preferences of EA H1N1 SIV remain elusive. In this study, we conducted a comprehensive genome-wide CRISPR/Cas9 knockout screen utilizing EA H1N1 SIV in porcine kidney cells. Knocking out the enzyme gamma glutamyl carboxylase (GGCX) reduced virus replication in vitro and in vivo by inhibiting the carboxylation modification of viral haemagglutinin (HA) and the adhesion of progeny viruses, ultimately impeding the replication of EA H1N1 SIV. Furthermore, GGCX was revealed to be the determinant of the D225E substitution of EA H1N1 SIV, and GGCX-medicated carboxylation modification of HA 225E contributed to the receptor binding adaption of EA H1N1 SIV to the -2,6 SA receptor. Taken together, our CRISPR screen has elucidated a novel function of GGCX in the support of EA H1N1 SIV adaption for binding to -2,6 SA receptor. Consequently, GGCX emerges as a prospective antiviral target against the infection and transmission of EA H1H1 SIV.
Autoren: Hongbo Zhou, J. Zou, M. Jiang, R. Xiao, H. Sun, H. Liu, T. Peacock, S. Tu, T. Chen, J. Guo, Y. Zhao, W. Barclay, S. Xie
Letzte Aktualisierung: 2024-03-19 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.03.18.585644
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.03.18.585644.full.pdf
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