Die Rolle von Cerium in der galaktischen Geschichte verfolgen
Diese Studie untersucht die Veränderungen von Cerium in der Milchstrasse im Laufe der Zeit.
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Inhaltsverzeichnis
Die Untersuchung, wie sich Elemente im Laufe der Zeit in unserer Galaxie verändern, hilft uns, ihre Geschichte besser zu verstehen. Ein Element, auf das wir uns konzentrieren, ist Cer (Ce), das durch einen Prozess namens Neutroneneinfang in bestimmten Sternen entsteht. Indem wir verschiedene Arten von Sternen betrachten, besonders grössere, die als Riesensterne bekannt sind, können wir zurückverfolgen, wie sich Cer im Laufe der Zeit in unserer Galaxie verändert hat.
Hintergrund
Sterne wie die, die in den Kepler-, K2- und TESS-Missionen beobachtet wurden, geben wichtige Hinweise auf die chemische Zusammensetzung unserer Galaxie. Diese Missionen erfassen detaillierte Lichtdaten von Sternen, wodurch Wissenschaftler ihre Eigenschaften und Altersstudien durchführen können. Das Apache Point Observatory Galactic Evolution Experiment (APOGEE) liefert spektroskopische Daten, die uns etwas über die chemische Zusammensetzung von Sternen, einschliesslich Cer, verraten.
Die Rolle von Cer
Cer ist ein wichtiges Element, das hauptsächlich in niedermassigen Riesensternen durch einen Prozess namens langsamer Neutroneneinfang entsteht. Dieser Prozess geschieht über lange Zeiträume und trägt zur chemischen Anreicherung der Galaxie bei. Das Verständnis der Häufigkeit von Cer – wie viel es im Vergleich zu anderen Elementen gibt – kann Einblicke in die Sternentstehung und die Nukleosynthese geben, den Prozess, durch den neue Elemente in Sternen entstehen.
Datensammlung
Um Cer besser zu verstehen, haben wir Daten von Riesensternen gesammelt, die in den Kepler-, K2- und TESS-Missionen beobachtet wurden. Wir haben diese Daten mit stellaren Parametern und chemischen Häufigkeiten aus APOGEE sowie astrometrischen Daten von der Gaia-Mission kombiniert. Dieses umfassende Datenset ermöglicht es uns, die Alter der Sterne in unserer Stichprobe mithilfe einer Bayesian-Schätzmethode zu berechnen, was uns hilft, ihre Entwicklung zu verstehen.
Trends in der Cer-Häufigkeit
Wir haben analysiert, wie die Häufigkeit von Cer mit der Metallizität (der Menge an schweren Elementen in Sternen) und dem Alter variiert. Speziell haben wir das [Ce/Fe]-Verhältnis untersucht, das die Häufigkeit von Cer mit Eisen vergleicht, und wie dieses Verhältnis sich mit dem Alter der Sterne verändert.
Unsere Forschung zeigt, dass die Cer-Häufigkeiten sowohl von der Metallizität der Sterne als auch von ihren Entstehungsgeschichten beeinflusst werden. Jüngere Sterne haben tendenziell höhere [Ce/Fe]-Verhältnisse, während ältere Sterne einen Rückgang zeigen. Dieses Muster deutet darauf hin, dass der Beitrag niedermassiger und intermediär-massiger Riesensterne zum gesamten Metallgehalt in der Galaxie sich im Laufe der Zeit verändert hat.
Bedeutung der Geschichte der Sternentstehung
Die Beziehung zwischen Cer-Häufigkeit und Alter zeigt, wie die Sternentstehung in unserer Galaxie stattgefunden hat. Genauer gesagt haben wir festgestellt, dass die Trends von [Ce/Fe] und [Ce/] – was Cer mit anderen Elementen vergleicht – in den äusseren Regionen der Galaxie steiler werden. Das deutet darauf hin, dass die Geschichte der Sternentstehung in den inneren Bereichen intensiver war als in den äusseren Regionen.
Wir haben auch eine starke Abhängigkeit der Cer-Häufigkeit von den Positionen der Sterne in der galaktischen Scheibe festgestellt. Sterne, die sich in der inneren Scheibe befinden, zeigen tendenziell andere [Ce/Fe]-Trends als die in der äusseren Scheibe. Diese Beobachtung stimmt mit unserem Verständnis einer Innen-Aussen-Bildung der Galaxie überein, wo die inneren Bereiche früher und schneller entstanden als die äusseren Bereiche.
Die Rolle von AGB-Sternen
Niedermassige und intermediär-massige Asymptotic Giant Branch (AGB) Sterne spielen eine entscheidende Rolle bei der Produktion von Cer. Diese Sterne, die im Vergleich zu anderen relativ niedermassig sind, entwickeln sich langsam und tragen über die Zeit zur chemischen Anreicherung der Galaxie bei. Ihre längeren Lebensdauern bedeuten, dass sie Elemente wie Cer später in das interstellare Medium freisetzen als massereichere Sterne.
Die zeitliche Entwicklung von Cer zeigt, dass seine Produktion schrittweise erfolgt und mit der jüngsten Sternentstehung zunimmt. Dieses Ergebnis hebt die Bedeutung von AGB-Sternen bei der Anreicherung des chemischen Inhalts der Galaxie hervor, besonders in den späteren Phasen ihrer Entwicklung.
Beobachtung galaktokentrischer Gradienten
Unsere Studie hat auch untersucht, wie die Cer-Häufigkeit in verschiedenen Regionen der Galaxie variiert. Durch die Analyse von Leitstrahlen konnten wir beurteilen, wo die Sterne entstanden sind und wie ihre Umgebung ihre chemische Zusammensetzung beeinflusst hat.
Beobachtungen deuten darauf hin, dass es einen Gradienten in der Cer-Häufigkeit über die galaktische Scheibe gibt, wobei die äusseren Regionen oft höhere [Ce/Fe]-Verhältnisse aufweisen als innere Regionen im gleichen Alter. Dieses Muster passt zu der Vorstellung, dass in der inneren Scheibe mehr Sternentstehung stattfand, wo die Cer-Produktion intensiver war.
Vergleich mit anderen Elementen
Wir haben Cer mit anderen Elementen verglichen, die oft in Studien über das Alter von Sternen verwendet werden, wie Sauerstoff und Magnesium. Durch die Untersuchung von Verhältnissen wie [Ce/O] können wir besser verstehen, wie verschiedene Elemente die Entwicklung von Sternen und der Galaxie als Ganzes verfolgen.
Die Beziehungen, die wir beobachtet haben, zeigen, dass die chemische Zusammensetzung von Sternen erheblich variiert, während sie älter werden. Jüngere Sterne, besonders die in metallarmen Umgebungen, weisen oft höhere Verhältnisse von Cer zu anderen Elementen auf als ältere Sterne. Dieser Aspekt deutet auf ein komplexes Zusammenspiel zwischen Metallizität und Geschichte der Sternentstehung hin.
Herausforderungen bei der Messung der Cer-Häufigkeit
Trotz der gewonnenen Einblicke hatte unsere Studie Schwierigkeiten in Bezug auf Unsicherheiten bei der Messung der Cer-Häufigkeit. Die Streuung in den Daten spiegelt sowohl Messfehler als auch die Effekte der stellarischen Migration wider – dabei haben sich Sterne aufgrund gravitativer Wechselwirkungen in der Galaxie von ihren ursprünglichen Positionen bewegt.
Diese Unsicherheiten können unser Verständnis der tatsächlichen Cer-Häufigkeiten und ihrer Beziehung zu Alter und Metallizität komplizieren. Diese Probleme anzugehen, ist entscheidend, um unsere Ergebnisse zuverlässig auf andere Feldsterne anzuwenden und ihre Altersbestimmungen auf der Grundlage chemischer Häufigkeiten zu schätzen.
Fazit
Unsere Untersuchung zur Entwicklung von Cer in der Milchstrasse hebt seine komplexe Beziehung zur Geschichte der Sternentstehung in unserer Galaxie hervor. Die Ergebnisse zeigen, dass Cer, wie andere s-Prozess-Elemente, erheblich von Metallizität und dem Alter der Sterne beeinflusst wird.
AGB-Sterne bieten einen Schlüsselmechanismus für die Cer-Produktion, und ihre Beiträge offenbaren wichtige Muster in der chemischen Evolution der Galaxie. Durch die Kombination von Daten aus verschiedenen Missionen und Erhebungen erhalten wir ein vollständigeres Bild davon, wie sich Elemente wie Cer im Laufe der Zeit entwickelt haben und wie sie uns helfen können, die Entstehung und Evolution der Milchstrasse zu verstehen.
Eine fortgesetzte Erforschung von Cer und anderen Elementen wird zweifellos unser Verständnis der galaktischen Chemie und der Prozesse, die unser Universum formen, bereichern. Weitere Studien könnten unsere Messungen verfeinern und die Nützlichkeit chemischer Uhren zur Bestimmung des Alters von Sternen verbessern, was tiefere Einblicke in das Leben und die Zeiten von Sternen und Galaxien bieten würde.
Titel: Time evolution of Ce as traced by APOGEE using giant stars observed with the Kepler, TESS and K2 missions
Zusammenfassung: Abundances of s-capture process elements in stars with exquisite asteroseismic, spectroscopic, and astrometric constraints offer a novel opportunity to study stellar evolution, nucleosynthesis, and Galactic chemical evolution. We aim to investigate one of the least studied s-process elements in the literature, Ce, using stars with asteroseismic constraints from the Kepler, K2 and TESS missions. We combine the global asteroseismic parameters derived from precise light curves obtained by the Kepler, K2 and TESS missions with chemical abundances from the APOGEE DR17 survey and astrometric data from the Gaia mission. Finally, we compute stellar ages using the code PARAM. We investigate the different trends of [Ce/Fe] as a function of [Fe/H], [alpha/Fe] and age considering the dependence on the radial position, specially in the case of K2 targets which cover a large Galactocentric range. We, finally, explore the [Ce/alpha] ratios as a function of age in different Galactocentric intervals. The studied trends display a strong dependence of the Ce abundances on [Fe/H] and star formation history. Indeed, the [Ce/Fe] ratio shows a non-monotonic dependence on [Fe/H] with a peak around -0.2 dex. Moreover, younger stars have higher [Ce/Fe] and [Ce/alpha] ratios than older stars, confirming the latest contribution of low- and intermediate-mass asymptotic giant branch stars to the Galactic chemical enrichment. In addition, the trends of [Ce/Fe] and [Ce/alpha] with age become steeper moving towards the outer regions of the Galactic disc, demonstrating a more intense star formation in the inner regions than in the outer regions. Ce is thus a potentially interesting element to help constraining stellar yields and the inside-out formation of the Milky Way disc. However, the large scatter in all the relations studied here, suggests that spectroscopic uncertainties for this element are still too large.
Autoren: G. Casali, V. Grisoni, A. Miglio, C. Chiappini, M. Matteuzzi, L. Magrini, E. Willett, G. Cescutti, F. Matteucci, A. Stokholm, M. Tailo, J. Montalban, Y. Elsworth, B. Mosser
Letzte Aktualisierung: 2023-05-10 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2305.06396
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2305.06396
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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