Fortschritte in der Ganganalyse-Technologie
Neue Methoden machen die Ganganalyse einfacher und genauer.
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Inhaltsverzeichnis
- Bedeutung der Ganganalyse
- Methoden der Ganganalyse
- Die Herausforderung der Kinetikmessung
- Die Rolle des maschinellen Lernens in der Ganganalyse
- Systematischer Ansatz zur Sensorplatzierung
- Experimentelle Einrichtung und Datenerfassung
- Vergleich von Sensoranordnungen
- Ergebnisse der Studie
- Leistung verschiedener Setups
- Auswirkungen auf reale Anwendungen
- Zukünftige Richtungen
- Fazit
- Originalquelle
Ganganalyse ist eine Methode, die verwendet wird, um zu studieren, wie wir uns bewegen, wenn wir gehen oder laufen. Sie hilft uns, Probleme zu verstehen, die die Bewegung beeinträchtigen können, die Effektivität von Geräten wie Prothesen zu bewerten und sogar Wege zu finden, um die Leistung im Sport zu verbessern und Verletzungen zu vermeiden.
Bedeutung der Ganganalyse
Ganganalyse ist aus mehreren Gründen wichtig:
- Bewegungsstörungen: Sie hilft dabei, Probleme in der Art, wie jemand sich bewegt, zu identifizieren, was entscheidend für die Diagnose von Erkrankungen sein kann.
- Hilfsmittel: Sie bewertet, wie gut Geräte wie Prothesen und Orthesen funktionieren und stellt sicher, dass sie den Bedürfnissen der Nutzer entsprechen.
- Sportliche Leistung: Sportler können von der Ganganalyse profitieren, um ihre Bewegungsmuster zu optimieren, die Leistung zu steigern und das Risiko von Verletzungen zu verringern.
Um die Ganganalyse zugänglicher zu machen, brauchen wir Methoden, die erschwinglich sind und ausserhalb traditioneller Labore eingesetzt werden können. Das könnte eine breitere Anwendung in verschiedenen Bereichen wie Gesundheitsversorgung und Sport ermöglichen.
Methoden der Ganganalyse
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Gangart zu analysieren. Zu den häufigeren Methoden gehören:
- Video-basierte Bewegungsaufzeichnung: Diese Methode nutzt Kameraufzeichnungen, um Bewegungen zu verfolgen. Allerdings muss die Person für die Kamera sichtbar sein, und Lichtverhältnisse und Kamerawinkel können die Ergebnisse beeinflussen.
- Inertiale Messeinheiten (IMUs): Das sind kleine, tragbare Sensoren, die an verschiedenen Körperteilen befestigt werden können. IMUs können messen, wie schnell und wie viel sich jedes Körperteil bewegt. Sie ermöglichen Messungen in realen Situationen, was sie zu einer guten Option für Ausseneinsätze oder weniger kontrollierte Umgebungen macht.
Obwohl viele Techniken existieren, um Bewegung zu messen, ist es komplexer, die Kräfte zu erfassen, die beim Bewegen wirken (bekannt als Kinetik). Diese Informationen sind jedoch nötig, um zu verstehen, wie unsere Körper mechanisch und physiologisch funktionieren.
Die Herausforderung der Kinetikmessung
Um die Kinetik während der Bewegung zu berechnen, brauchen wir sowohl detaillierte Bewegungsdaten (Kinematik) als auch Informationen über die Kräfte, die auf den Boden wirken (Bodenreaktionskräfte oder GRFs). Dies geschieht normalerweise mit einer Methode namens inverse Dynamik. Das kann allerdings zu Fehlern führen, denn wenn irgendein Teil der kinematischen Daten falsch ist, kann das die Berechnungen der Kinetik beeinflussen.
Um dies anzugehen, suchen Forscher derzeit nach Wegen, sowohl die Kinematik als auch die Kinetik direkt aus den Rohdaten der IMUs gleichzeitig zu schätzen, anstatt sich auf sequenzielle Methoden zu verlassen, die mehr Fehler einführen können.
Die Rolle des maschinellen Lernens in der Ganganalyse
Ein moderner Ansatz zur Schätzung von Kinematik und Kinetik ist die Nutzung von maschinellem Lernen. Dabei werden Modelle trainiert, um Bewegungsdaten auf der Grundlage der IMU-Messungen vorherzusagen. Viele Modelle wurden jedoch nur in kontrollierten Laborumgebungen getestet und haben oft Schwierigkeiten, mit dem Rauschen aus realen Messungen umzugehen.
Zusätzlich gab es Bedenken, dass diese Modelle nicht immer physikalisch genaue Ergebnisse liefern, was bedeutet, dass die Ausgaben manchmal den Gesetzen der Physik widersprechen könnten. Das macht es schwer, den Ergebnissen voll und ganz zu vertrauen.
Systematischer Ansatz zur Sensorplatzierung
Um die Genauigkeit bei der Verwendung weniger Sensoren zu verbessern, haben Forscher Methoden entwickelt, die gleichzeitig die notwendigen Bewegungsmetriken schätzen. Indem sie Simulationen menschlicher Bewegung mit einem muskuloskelettalen Modell erstellen, können sie bewerten, wie gut die Gangmessungen mit den tatsächlich aufgezeichneten Bewegungen übereinstimmen.
Studien haben gezeigt, dass die Verwendung weniger Sensoren dennoch zuverlässige Daten liefern kann. Das Ziel ist, ein Gleichgewicht zu finden zwischen der Anzahl der Sensoren für genaue Daten und der Einfachheit und Unaufdringlichkeit des Setups.
Experimentelle Einrichtung und Datenerfassung
Forscher führten Studien unter Verwendung verschiedener Setups mit unterschiedlichen IMU-Zahlen durch. Sie zeichneten Daten von gesunden Teilnehmern auf, die mit verschiedenen Geschwindigkeiten gingen und rannten. Jeder Teilnehmer gab sein Einverständnis, und alle Methoden wurden von Ethikkommissionen genehmigt, um Sicherheit und Compliance zu gewährleisten.
Die Daten wurden mit IMUs erfasst, die an verschiedenen Körperteilen platziert waren, einschliesslich der Füsse, Schienbeine (Unterschenkel), Oberschenkel und Becken. Jedes Setup wurde getestet, um zu sehen, wie gut es bekannte Bewegungsmuster reproduzieren konnte.
Vergleich von Sensoranordnungen
Die Forscher erstellten mehrere Konfigurationen für ihre Sensoren, darunter Setups mit:
- Nur Fusssensoren
- Fuss- und Schienbeinsensoren
- Fuss- und Oberschenkelsensoren
- Fuss- und Beckensensoren
- Ein vollständiges Setup mit Sensoren an allen wichtigen Körpersegmenten
Sie verglichen die Genauigkeit dieser verschiedenen Konfigurationen, um zu sehen, wie gut sie räumlich-zeitliche Variablen (wie Geschwindigkeit und Schrittlängen) sowie kinematische und kinetische Daten (wie Gelenkwinkel und Kräfte) schätzen konnten.
Ergebnisse der Studie
Die Ergebnisse zeigten, dass mehr als nur Fusssensoren die Genauigkeit der Messungen unter verschiedenen Bedingungen verbesserten. Einige wichtige Erkenntnisse waren:
- Die Genauigkeit der Schätzung von Geschwindigkeit und Schrittlänge war am besten, wenn Sensoren am Becken oder Oberschenkel eingebaut waren.
- Setups ohne Oberschenkelsensoren schnitten bei einigen Variablen, insbesondere beim Gehen, nicht so gut ab.
- Das vollständige Sensorsystem lieferte die insgesamt besten Daten, war aber auch am unangenehmsten für die Teilnehmer zu tragen.
Leistung verschiedener Setups
Die Forscher fanden heraus, dass Setups mit Sensoren an den Füssen und entweder am Becken oder an den Oberschenkeln in der Regel eine gute Genauigkeit boten. Sie bemerkten, dass Setups mit nur Fusssensoren normalerweise zu grösseren Fehlern führten, sowohl bei den Messungen als auch in den Beziehungen zwischen Gelenkwinkeln, Momenten und Kräften.
Eine Konfiguration mit nur drei oder vier Sensoren lieferte dennoch ähnliche Ergebnisse wie das vollständige Setup, während sie einfacher für die Teilnehmer zu tragen war.
Auswirkungen auf reale Anwendungen
Die Ergebnisse zeigen, dass es möglich ist, effektive Ganganalysen mit weniger Sensoren durchzuführen, ohne die Genauigkeit signifikant zu beeinträchtigen. Das hat praktische Auswirkungen auf die Patientenüberwachung im Alltag, insbesondere für Menschen mit Bewegungsstörungen, und könnte helfen, Veränderungen im Laufe der Zeit zu verfolgen.
Einfachere Setups werden es einfacher machen, Daten in verschiedenen Situationen zu sammeln, was Ärzten und Forschern hilft, besser zu verstehen, wie verschiedene Bedingungen die Bewegung beeinflussen.
Zukünftige Richtungen
Um die Methoden der Ganganalyse weiter zu verbessern, ist mehr Forschung nötig, um die Platzierung und Konfiguration der Sensoren zu optimieren. Zu erforschen, wie maschinelles Lernen am besten mit physikalischen Modellen genutzt werden kann, könnte ebenfalls den Prozess verbessern.
Zudem könnte die Untersuchung, wie man experimentelle Daten genau vergleichen kann, ohne Verzerrungen durch unterschiedliche Verarbeitungen einzuführen, diese Techniken verfeinern.
Das Ziel ist, Systeme zu schaffen, die es einfach machen, Bewegungen im echten Leben zu überwachen, was zu besseren Behandlungsergebnissen und einem klareren Verständnis der menschlichen Bewegung führen könnte.
Fazit
Ganganalyse ist ein wichtiges Werkzeug im Gesundheitswesen und im Sport. Mit Fortschritten in der Sensortechnologie und Datenanalyse ist es jetzt möglich, umfassende Bewegungsbewertungen mit weniger Sensoren durchzuführen. Indem wir optimieren, wie wir Bewegungsdaten erfassen und analysieren, ebnen wir den Weg für ein besseres Verständnis und eine verbesserte Betreuung von Menschen mit Bewegungsstörungen oder Athleten, die ihre Leistung steigern wollen.
Diese Arbeit öffnet die Tür für die Nutzung einfacher, aber effektiver Methoden zur Ganganalyse in alltäglichen Umgebungen, was letztendlich die allgemeine Gesundheit und Lebensqualität vieler verbessern kann.
Durch die Validierung sparsamer inertialer Sensorsets können wir die weit verbreitete Nutzung von Ganganalysen ausserhalb von Laborumgebungen ermöglichen und wertvolle Einblicke in die menschliche Bewegung in natürlichen Umgebungen gewinnen.
Titel: Comparing sparse inertial sensor setups for sagittal-plane walking and running reconstructions
Zusammenfassung: Estimating spatiotemporal, kinematic, and kinetic movement variables with little obtrusion to the user is critical for clinical and sports applications. Previously, we developed an approach to estimate these variables from measurements with seven lower-body inertial sensors, i.e., the full setup, using optimal control simulations. Here, we investigated if this approach is similarly accurate when using sparse sensor setups with less inertial sensors. To estimate the movement variables, we solved optimal control problems on sagittal plane lower-body musculoskeletal models, in which an objective was optimized that combined tracking of accelerometer and gyroscope data with minimizing muscular effort. We created simulations for 10 participants at three walking and three running speeds, using seven sensor setups with between two and seven sensors located at the feet, shank, thighs, and/or pelvis. We calculated the correlation and root mean square deviations (RMSDs) between the estimated movement variables and those from inverse analysis using optical motion capture (OMC) and force plate data. We found that correlations between IMU- and OMC-based variables were high for all sensor setups, while including all sensors did not necessarily lead to the smallest RMSDs. Setups without a pelvis sensor led to too much forward trunk lean and inaccurate spatiotemporal variables. RMSDs were highest for the setup with two foot-worn IMUs. The smallest setup that estimated joint angles as accurately as the full setup (
Autoren: Anne Koelewijn, E. Dorschky, M. Nitschke, M. Mayer, I. Weygers, H. Gassner, T. Seel, B. Eskofier
Letzte Aktualisierung: 2024-06-17 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2023.05.25.542228
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2023.05.25.542228.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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