Risikowahrnehmung in Multi-Agenten-Systemen einbeziehen
Ein Blick auf Risikomassnahmen bei der Entscheidungsfindung für Multi-Agenten-Rahmenbedingungen.
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Inhaltsverzeichnis
In der heutigen Welt werden Systeme mit mehreren interagierenden Agenten immer häufiger. Beispiele sind Finanzmärkte, Verkehrsnetze und Gruppen von autonomen Fahrzeugen. Die Art und Weise, wie diese Systeme Entscheidungen treffen, kann stark variieren, je nachdem, welche Ziele die beteiligten Agenten haben. Traditionell geht man in diesen Bereichen davon aus, dass alle Agenten "risikoneutral" sind, was bedeutet, dass sie nur darauf aus sind, ihre erwarteten Ergebnisse zu maximieren, ohne die Risiken zu berücksichtigen, denen sie ausgesetzt sind. In der Realität haben Menschen jedoch oft unterschiedliche Sichtweisen auf Risiko; einige versuchen, Risiken zu vermeiden, während andere bereit sind, Chancen für potenziell höhere Belohnungen einzugehen. Das Verständnis und die Modellierung dieses Verhaltens sind entscheidend, um genauere Systeme zu schaffen.
Markov-Spiele und Multi-Agenten-Verstärkungslernen
Markov-Spiele oder MGs sind ein Rahmen, um die Interaktionen zwischen mehreren Agenten zu untersuchen, die über die Zeit Entscheidungen treffen. In diesen Spielen repräsentieren Zustände die verschiedenen Situationen, in denen die Agenten sich befinden könnten, und Aktionen sind die Entscheidungen, die sie treffen können. Jeder Agent versucht, sein eigenes Ergebnis basierend auf den Aktionen der anderen zu optimieren, was zu kooperativen, wettbewerbsorientierten oder gemischten Szenarien führen kann.
Ähnlich ist das Multi-Agenten-Verstärkungslernen, oder MARL, eine Methode innerhalb der Informatik, die es Agenten ermöglicht, durch Ausprobieren und Fehler lernen, wie sie Entscheidungen treffen können. In diesem Setting lernen die Agenten nicht nur aus ihren eigenen Erfahrungen, sondern auch aus den Interaktionen, die sie mit anderen haben, und passen ihre Strategien entsprechend an.
Der Bedarf an Risikosensitivität
In vielen realen Kontexten reicht es nicht aus, sich einfach auf die Maximierung der erwarteten Renditen zu konzentrieren. Nehmen wir zum Beispiel Investoren in Finanzmärkten. Viele Anleger sind sehr risikoscheu und ergreifen Massnahmen, um sicherzustellen, dass sie keine extremen Verluste erleiden, selbst wenn das bedeutet, potenzielle Gewinne zu opfern. Dieses Verhalten unterstreicht die Wichtigkeit, Risiko in Modelle einzubeziehen, die Entscheidungsfindungen beeinflussen.
Ähnlich können in Bereichen wie dem autonomen Fahren die Präferenzen jedes Fahrzeugs unterschiedlich sein. Einige Autos könnten Sicherheit priorisieren, während andere sich auf Geschwindigkeit oder Effizienz konzentrieren. In beiden Fällen beeinflussen diese unterschiedlichen Einstellungen zum Risiko, wie Agenten sich in ihren Umgebungen verhalten.
Der Rahmen der Risikomassnahmen
Um Risikosensitivität in MGs und MARL zu integrieren, haben Forscher verschiedene Risikomassnahmen entwickelt. Diese Massnahmen dienen als Werkzeuge, um Agenten zu helfen, informierte Entscheidungen zu treffen, die mit ihren einzigartigen Perspektiven auf Risiko in Einklang stehen. Es gibt zwei Hauptkategorien von Risikomassnahmen: explizite und implizite.
Explizite Risikomassnahmen
Explizite Risikomassnahmen verändern das Ziel des Entscheidungsprozesses direkt. Hier sind einige bemerkenswerte Beispiele:
Exponentialbelohnung/-kosten: Diese Massnahme ermöglicht es Agenten, ihre Leistung basierend auf ihren Belohnungen und den damit verbundenen Risiken zu bewerten, wobei festgestellt wird, wie sensitiv sie gegenüber Risiko sind. Agenten können ihre Strategien je nachdem anpassen, ob sie risikoscheu oder risikofreudig sind.
Kohärentes Risiko: Kohärente Risikomassnahmen sind darauf ausgelegt, ein umfassenderes Verständnis von Risiko durch mathematische Eigenschaften zu erfassen. Diese Eigenschaften ermöglichen die Formulierung von Strategien, die sowohl mit den Zielen der Agenten als auch mit den Prinzipien des Risikomanagements in Einklang stehen.
Kumulative Prospect-Theorie: Dieser Ansatz modelliert, wie Individuen auf Risiko und Unsicherheit reagieren, wobei psychologische Elemente wie Verlustaversion berücksichtigt werden, um ein realistischeres Bild von Entscheidungen zu schaffen.
Implizite Risikomassnahmen
Auf der anderen Seite behalten implizite Risikomassnahmen die ursprünglichen Entscheidungsziele der Agenten bei, fügen jedoch Risikoberücksichtigungen als Einschränkungen hinzu. Hier sind einige gängige implizite Massnahmen:
Varianz: Diese Massnahme konzentriert sich auf die Variabilität der Renditen und ermutigt Agenten, die Streuung ihrer Ergebnisse zu managen, anstatt nur für erwartete Werte zu optimieren.
Bedingter Wert-at-Risk (CVaR): CVaR quantifiziert potenzielle Verluste, die in ungünstigen Szenarien auftreten können, und hilft Agenten, die Schwere der Risiken zu bewerten, denen sie möglicherweise ausgesetzt sind.
Chance Constraints: Dies sind Einschränkungen, die akzeptable Wahrscheinlichkeiten für potenzielle Verluste festlegen, um sicherzustellen, dass die Agenten bestimmte Risikoschwellen nicht überschreiten.
Anwendungen in der realen Welt
Finanzmärkte
In Finanzmärkten adressiert das traditionelle Ziel, die erwarteten Renditen zu maximieren, nicht die Sorgen der Investoren über potenzielle hohe Verluste. Durch die Integration von risikosensitiven Massnahmen können Modelle entwickelt werden, die die tatsächlichen Präferenzen der Investoren widerspiegeln und zu besseren Entscheidungsstrategien führen.
Autonomes Fahren
Der Anstieg autonomer Fahrzeuge bringt einzigartige Herausforderungen mit sich. Jedes Fahrzeug könnte unterschiedliche Ziele basierend auf den Vorlieben der Passagiere haben – einige könnten Geschwindigkeit priorisieren, während andere sich auf Sicherheit konzentrieren. Ein Rahmenwerk, das unterschiedliche Risikosensitivitäten berücksichtigt, wird es diesen Fahrzeugen ermöglichen, bessere kollektive Entscheidungen zu treffen, während sie komplexe Umgebungen durchqueren.
Methodologie zur Überprüfung der Risikosensitivität
Um die Literatur zur Risikosensitivität innerhalb von MGs und MARL zu analysieren, führten Forscher systematische Suchen durch, um relevante Studien zu identifizieren. Bestimmte Schlüsselwörter, die sich auf Risikosensitivität und Multi-Agenten-Rahmen beziehen, wurden verwendet, um Dokumente aus wissenschaftlichen Datenbanken zu sammeln.
Nach Abschluss dieser ersten Suche wurden Artikel bewertet, um sicherzustellen, dass sie bestimmte Kriterien erfüllten. Die Artikel mussten sich auf Multi-Agenten-Systeme konzentrieren, einen stochastischen Rahmen nutzen und Risikomassnahmen in ihre Analysen einbeziehen. Dieser rigorose Prozess führte zur Einbeziehung einer vielfältigen Reihe von Studien, die verschiedene Aspekte risikosensitiver Strategien beleuchten.
Aktuelle Trends und zukünftige Richtungen
Eine sorgfältige Überprüfung der Literatur zeigt mehrere Trends in der Studie von risikosensitiven MGs und MARL:
Wachstum der Forschung: Seit 2016 gibt es einen stetigen Anstieg der Forschung zur Risikosensitivität. Die Erweiterung der Risikomassnahmen über die explizite Belohnung hinaus zeigt ein wachsendes Bewusstsein für die unterschiedlichen Bedürfnisse von Anwendungen in Finanzen, Energie und Transport.
Anwendungsorientierte Ansätze: In letzter Zeit gab es einen Trend hin zu praktischen Anwendungen, der die Notwendigkeit massgeschneiderter Risikomassnahmen hervorhebt, die die spezifischen Herausforderungen berücksichtigen, mit denen Agenten in verschiedenen Kontexten konfrontiert sind.
Techniken des Deep Learning: Der Aufstieg des Deep Reinforcement Learning hat die Entwicklung ausgeklügelterer risikosensitiver Algorithmen erleichtert. Diese Fortschritte ermöglichen es Forschern und Praktikern, Risikomanagementstrategien in Echtzeitsystemen umzusetzen.
In Zukunft ist es wahrscheinlich, dass der Trend zur Integration von Risikosensitivität in MGs und MARL anhält, insbesondere da die Nachfrage nach intelligenten Systemen, die sich an Risiken in realen Anwendungen anpassen können, steigt.
Fazit
Da Agenten in Multi-Agenten-Umgebungen weiterhin auf komplexe und unvorhersehbare Weise interagieren, wird es immer wichtiger, die Risikosensitivität zu berücksichtigen. Durch die Entwicklung und Anwendung verschiedener Risikomassnahmen können Forscher Modelle erstellen, die die nuancierten Verhaltensweisen von Agenten genauer erfassen. Dieses Verständnis wird letztendlich zu besseren Entscheidungsstrategien in verschiedenen Bereichen führen und den Weg für effizientere und sicherere Systeme ebnen.
Titel: Risk Sensitivity in Markov Games and Multi-Agent Reinforcement Learning: A Systematic Review
Zusammenfassung: Markov games (MGs) and multi-agent reinforcement learning (MARL) are studied to model decision making in multi-agent systems. Traditionally, the objective in MG and MARL has been risk-neutral, i.e., agents are assumed to optimize a performance metric such as expected return, without taking into account subjective or cognitive preferences of themselves or of other agents. However, ignoring such preferences leads to inaccurate models of decision making in many real-world scenarios in finance, operations research, and behavioral economics. Therefore, when these preferences are present, it is necessary to incorporate a suitable measure of risk into the optimization objective of agents, which opens the door to risk-sensitive MG and MARL. In this paper, we systemically review the literature on risk sensitivity in MG and MARL that has been growing in recent years alongside other areas of reinforcement learning and game theory. We define and mathematically describe different risk measures used in MG and MARL and individually for each measure, discuss articles that incorporate it. Finally, we identify recent trends in theoretical and applied works in the field and discuss possible directions of future research.
Autoren: Hafez Ghaemi, Shirin Jamshidi, Mohammad Mashreghi, Majid Nili Ahmadabadi, Hamed Kebriaei
Letzte Aktualisierung: 2024-06-10 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2406.06041
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2406.06041
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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