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Reaktion auf den Mpox-Ausbruch in Kanada

Gemeinschafts- und Gesundheitsmassnahmen haben die mpox-Fälle unter GBM in Kanada reduziert.

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Im Jahr 2022 gab's weltweit einen grossen Ausbruch von mpox (früher als Affenpocken bekannt), der über 90.000 Leute in 110 Regionen betraf, in denen diese Krankheit vorher nicht aufgetreten war. In Kanada hat der Ausbruch besonders schwule, bisexuelle und andere Männer, die Sex mit Männern haben (GBM), getroffen. Dieser Ausbruch war anders als die früheren Fälle in Afrika, weil er hauptsächlich durch engen menschlichen Kontakt, insbesondere sexuelle Interaktionen, verbreitet wurde.

Überblick über die Fälle in Kanada

Von Mai 2022 bis Oktober 2023 wurden fast alle bestätigten Fälle in Kanada unter GBM gemeldet. Die meisten Fälle traten in drei grossen Städten auf: Montréal, Toronto und Vancouver. Trotz unterschiedlicher Zeitpunkte und Arten des Ausbruchs lag die Infektionsrate unter GBM in diesen Städten bei etwa 1%. Der erste Fall in Kanada wurde am 19. Mai 2022 in Montréal bestätigt, gefolgt von Fällen in Toronto und Vancouver kurz darauf.

Reaktion auf den Ausbruch

Gemeinschaftsorganisationen, Gesundheitsbeamte und Sexualgesundheitsexperten haben schnell auf den Ausbruch reagiert. Die Zahl der neuen Fälle erreichte Ende Juni ihren Höhepunkt und begann dann zu sinken, dank verschiedener gesundheitsfördernder Massnahmen. Mehrere Faktoren haben wahrscheinlich die Übertragung des Virus verringert, darunter Verhaltensänderungen beim Sex, Kontaktverfolgung, Isolation betroffener Personen und Impfaktionen.

Öffentliche Gesundheitsbotschaften ermutigten hochriskante Personen, insbesondere GBM, ihre Anzahl an Sexualpartnern zu reduzieren und sich testen zu lassen. Umfragen im UK und in den USA zeigten, dass viele GBM nach Beginn des Ausbruchs weniger Sexualpartner hatten. Es ist jedoch noch unklar, ob vergleichbare Änderungen auch bei GBM in Kanada stattfanden und wie signifikant diese Änderungen waren.

Die lokalen Gesundheitsbehörden ergriffen Massnahmen zur Verwaltung von Fällen und zur Kontaktverfolgung. Sie ermutigten Personen, die Kontakt zu infizierten Personen hatten, sich selbst zu isolieren. In Montréal wurden etwa 20% der Kontakte bestätigter Fälle verfolgt und informiert. Den identifizierten Kontakten wurde geraten, auf Symptome zu achten, und sie erhielten ein Impfangebot zur Nachexpositionsprophylaxe.

Impfstrategien

Ein Impfstoff namens MVA-BN, der ursprünglich für Pocken entwickelt wurde, wurde für Personen mit hohem Risiko für eine Exposition zur Verfügung gestellt. Bis Mitte Oktober 2022 waren tausende Dosen dieses Impfstoffs in den drei Städten vergeben worden. Obwohl die Impfungen im Juni begannen, blieben die Fälle bis Mitte November 2022 in geringerem Masse bestehen.

Um die Auswirkungen der Interventionen in den Städten besser zu verstehen, wollten die Forscher herausfinden, wie sehr die Änderungen in der Anzahl der Sexualpartner, die Kontaktverfolgung und die ersten Impfungen zur Kontrolle des Ausbruchs beigetragen haben. Sie nutzten Daten aus einer Studie, die GBM in Montréal, Toronto und Vancouver verfolgte, um zu untersuchen, wie sich das Sexualverhalten während des Ausbruchs änderte.

Studiendaten und Methode

Die Engage-Kohortenstudie umfasste GBM-Teilnehmer aus den drei Städten. Diese Teilnehmer mussten spezifische Kriterien erfüllen, um teilzunehmen, darunter, dass sie in den letzten sechs Monaten sexuellen Kontakt mit Männern hatten. Die Forscher wollten analysieren, wie sich das Sexualverhalten dieser Personen während des mpox-Ausbruchs änderte.

Um die Änderungen zu bewerten, berücksichtigten sie die Besuche der Teilnehmer in der Studie zwischen dem 19. Mai 2022 und dem 14. August 2022. Dieser Zeitraum wurde gewählt, um Verhaltensänderungen während des Ausbruchs abzubilden. Die Forscher nutzten statistische Methoden, um die Anzahl der Sexualpartner und andere Faktoren wie Alter, Beziehungsstatus und HIV-Status zu betrachten.

Veränderungen in der Anzahl der Sexualpartner

Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass es möglicherweise einen Rückgang der Anzahl der Sexualpartner unter GBM während des Ausbruchs gab. Die Analyse legte nahe, dass Personen mit einer Vorgeschichte von mehr Sexualpartnern während dieser Zeit weniger Partner berichteten. Auch wenn dies nicht schlüssig bewiesen werden konnte, wiesen die Ergebnisse auf einen Trend hin, dass GBM wahrscheinlich weniger sexuelle Kontakte hatten.

Die Forscher bewerteten auch, wie viele Teilnehmer in dieser Zeit Orte wie Sauna-Clubs und Sexclubs besucht haben. Die Ergebnisse zu diesen Aktivitäten waren weniger klar, was darauf hindeutet, dass mehr Forschung nötig ist, um die volle Auswirkung auf das Sexualverhalten zu bestimmen.

Modellierung der Krankheitsübertragung

Die Forscher erstellten ein Modell, um zu simulieren, wie mpox unter GBM in einer geschlossenen Population verbreitet wurde. Sie betrachteten verschiedene Faktoren, die das Infektionsrisiko beeinflussten, einschliesslich Alter, Anzahl der Sexualpartner und HIV-Status. Das Modell half dabei, vorherzusagen, wie sich der Ausbruch ohne irgendwelche Interventionen entwickelt hätte.

Durch die Verwendung von Daten zu gemeldeten Fällen passten die Forscher das Modell an, um zu schätzen, wie viele Infektionen aufgrund von Verhaltensänderungen, Kontaktverfolgung und Impfungen vermieden wurden. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass durch diese Massnahmen bedeutende Infektionszahlen verhindert wurden.

Auswirkungen der Interventionen

Die Studie stellte fest, dass die Kombination aus Änderungen in der Anzahl der Sexualpartner, Kontaktverfolgung und Impfungen einen erheblichen Einfluss auf die Verringerung der mpox-Infektionen hatte. Konkret deuteten Schätzungen darauf hin, dass diese Interventionen insgesamt einen signifikanten Prozentsatz neuer Infektionen in allen drei Städten verhindert haben. Die Impfaktionen waren besonders wirkungsvoll, trotz mässiger Abdeckungsraten, was darauf hindeutet, dass zeitnahe Impfungen einen Unterschied in der Kontrolle von Ausbrüchen machen können.

Obwohl der Ausbruch ohne Interventionen allmählich hätte abklingen können, zeigt die Studie, dass die Reaktion der Gesundheitsbehörden und Gemeinschaftsorganisationen effektiv dazu beigetragen hat, den Rückgang der Fälle zu beschleunigen.

Einschränkungen und Überlegungen

Es gab Einschränkungen in der Studie, die berücksichtigt werden sollten. Zum Beispiel war die verfügbare Kontaktverfolgungsdaten begrenzt, und die tatsächliche Anzahl der nachverfolgten Kontakte könnte unterschätzt worden sein. Zudem könnte die Annahme, dass alle GBM keinen vorherigen Kontakt mit dem Virus hatten, nicht für jeden zutreffend sein. Diese Faktoren könnten die Ergebnisse und die Interpretation der Ergebnisse beeinflussen.

Fazit

Der mpox-Ausbruch in Kanada hat die Rolle von Gemeinschaftsengagement und öffentlichen Gesundheitsinitiativen beim Umgang mit Infektionskrankheiten hervorgehoben. Die Reaktion umfasste verstärkte Impfaktionen, Kontaktverfolgung und Veränderungen im Sexualverhalten unter GBM. Während sich der Ausbruch ohne diese Interventionen erheblich ausgeweitet hätte, trugen die schnellen und gezielten Reaktionen dazu bei, viele Infektionen zu verhindern, was die Bedeutung zeitnahen Handelns im Gesundheitswesen unterstreicht. Fortgesetzte Anstrengungen in der Impfung und Öffentlichkeitsarbeit sind entscheidend, um solche Ausbrüche unter Kontrolle zu halten und die Gesundheit der Gemeinschaften zu schützen.

Originalquelle

Titel: Impact of interventions on mpox transmission during the 2022 outbreak in Canada: a mathematical modeling study of three different cities

Zusammenfassung: BackgroundThe 2022-2023 global mpox outbreak primarily affected gay, bisexual, and other men who have sex with men (GBM). It was met with swift community and public health responses. The relative impact of GBMs reductions in sexual partners, contact tracing/isolation, and vaccination on transmission in Canadian cities remain unknown. MethodsWe estimated changes in sexual behaviours during the outbreak using 2022 data from the Engage Cohort Study which recruited self-identified GBM in Montreal, Toronto, and Vancouver (n=1,445). The numbers of sexual partners in the past 6 months (P6M) were modeled using negative binomial regressions. A transmission-dynamic compartmental model was calibrated to surveillance data. We estimated the averted fraction of new infections attributable to reductions in sexual partners, contact tracing/isolation, and first-dose vaccination, versus an unmitigated epidemic scenario, in each of the three cities. ResultsThe empirical estimates of sexual behaviours changes were imprecise: 20% (RR=0.80; 95% credible intervals [95%CrI]: 0.47-1.36) fewer sexual partners among those reporting [≤]7 partners (P6M) and 33% (RR=0.67; 95%CrI: 0.31-1.43) fewer among those with >7 partners (P6M). Compared to the unmitigated epidemics, we estimated that the three interventions combined avert 46%-58% of cases. Reductions in sexual partners, contact tracing/isolation prevented approximately 12% and 14% of cases, respectively. Vaccinations effect varied across cities by start date and coverage, with 21%-39% mpox infections prevented. ConclusionsReduction in sexual activity, contact tracing/isolation, and vaccination all contributed to accelerating epidemic control and infections averted. Early vaccination had the largest impact.

Autoren: Mathieu Maheu-Giroux, F. Xiu, C. Doyle, J. L. Flores Anato, J. Knight, L. Wang, J. Cox, D. Grace, T. A. Hart, T. Zhang, S. Skakoon-Sparling, M. Dvorakova, R. Shahin, H. Sachdeva, N. Lachowsky, H. Sbihi, D. H. S. Tan, M. A. Irvine, S. Mishra

Letzte Aktualisierung: 2024-06-21 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.06.20.24309262

Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.06.20.24309262.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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