Die Auswirkungen von Tsetsefliegen auf die Verbreitung von Krankheiten
Forschung zeigt Kontaminationsrisiken bei der Erkennung von T. brucei DNA in TseTse-Fliegen.
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Inhaltsverzeichnis
Tsetsefliegen sind Insekten, die Krankheiten übertragen, die sowohl für Menschen als auch für Tiere schädlich sind. Sie kommen hauptsächlich in Afrika vor und sind bekannt dafür, Trypanosoma-Parasiten zu verbreiten, die die menschliche afrikanische Schlafkrankheit (HAT) und die tierische afrikanische Schlafkrankheit (AAT) verursachen. Es gibt verschiedene Arten von Trypanosoma, und eine der bemerkenswertesten Arten ist T. Brucei, die sowohl Menschen als auch Tiere infizieren kann.
T. brucei hat drei Haupttypen:
- T. brucei rhodesiense: Diese Art kommt in Ostafrika vor und kann sowohl Menschen als auch Tiere infizieren. Sie ist verantwortlich für eine Form von HAT, die als rhodesische Schlafkrankheit bekannt ist.
- T. brucei gambiense: Diese Art ist in Westafrika häufiger und betrifft hauptsächlich Menschen, die die gambische Schlafkrankheit verursacht.
- T. brucei brucei: Diese Art betrifft hauptsächlich Nutztiere und ist für Menschen nicht schädlich.
Die Überwachung der Anwesenheit von T. brucei in Tsetsefliegen war ein wichtiger Teil der Kontrolle dieser Krankheiten. Traditionell fingen Wissenschaftler Tsetsefliegen, sezieren sie und untersuchen sie unter dem Mikroskop, um auf Infektionen zu prüfen. Obwohl diese Methode seit vielen Jahren Standard ist, ist sie kostspielig und arbeitsintensiv.
Veränderungen in den Nachweismethoden
Kürzlich wurden neuere Methoden eingeführt, die als molekulare Xenomonitorierung bekannt sind. Anstatt sich auf physische Untersuchungen zu verlassen, verwenden diese Methoden genetische Analysen, um das Vorhandensein von Trypanosoma-DNA in den Fliegen zu erkennen. Dieser Ansatz bietet mehrere Vorteile:
- Er ermöglicht die Prüfung vieler Proben auf einmal.
- Er bietet höhere Sensitivität und Spezifität, was die genaue Erkennung der Krankheit erleichtert.
Verschiedene molekulare Techniken wurden entwickelt, um verschiedene Teile des T. brucei-Genoms zu identifizieren. Das sensitivste Ziel ist ein spezifischer DNA-Bereich, der in grossen Mengen im T. brucei-Genom vorkommen kann. Dieser neue Ansatz wird zunehmend übernommen.
Herausforderungen beim Nachweis
Trotz dieser Fortschritte können hochsensible Methoden Herausforderungen mit sich bringen. Ein zentrales Problem ist die Unterscheidung zwischen einer echten Infektion und blossen DNA-Spuren, die von Dingen wie infiziertem Blut stammen könnten, das die Fliege konsumiert hat. Zum Beispiel kann DNA von Parasiten mehrere Tage im Darm einer nicht infizierten Fliegen verweilen, nachdem sie gefüttert wurde. Daher bedeutet das blosse Finden von DNA in einer Probe nicht immer, dass die Fliege aktiv infiziert ist.
Zusätzlich kann es während verschiedener Phasen des Prozesses, einschliesslich beim Fangen, Extrahieren oder Analysieren der Fliegen, zu Kontaminationen kommen. Dies kann zu falsch-positiven Ergebnissen führen, bei denen nicht infizierte Fliegen aufgrund von Kontamination durch infizierte Fliegen oder deren Abfälle als infiziert erscheinen.
Tsetse-Fangen und -Sammlung
Die aktuellen Fallen, die verwendet werden, um Tsetsefliegen zu fangen, wurden vor der Einführung von DNA-Nachweismethoden entwickelt. Das traditionelle Fallen-Design, wie die Nzi-Falle, besteht aus Paneelen, die Tsetsefliegen anziehen und sie in einen Sammelkäfig leiten. Die Käfige können verschiedene Designs haben, verwenden jedoch oft transparente Materialien, um die Fliegen zu halten.
Wenn Tsetsefliegen gefangen werden, können sie koten, und dieser Abfall enthält verdautes Blut. Wenn die Fliege infiziert ist, kann der Abfall auch Trypanosoma-DNA enthalten. Studien haben bestätigt, dass infizierte Tsetse DNA in ihrem Kot abgeben können, was zu potenzieller Kontamination in Fallen führen kann. Die Menge an Abfall, die diese Fliegen produzieren, kann erheblich sein, besonders wenn sie aufgeregt oder gestresst sind.
Studienziele
In dieser Studie wollten die Forscher untersuchen, ob infizierte Tsetsefliegen nicht infizierte Fliegen mit T. brucei-DNA in einer Fangumgebung kontaminieren könnten. Sie wollten auch eine Methode entwickeln, um die tatsächliche Infektionshäufigkeit genau zu schätzen, in Situationen, in denen Kontamination auftreten könnte.
Experimenteller Aufbau
Um ihre Hypothese zu testen, infizierten die Forscher eine Charge von Tsetsefliegen mit T. brucei. Sie verfolgten dann die Infektion und sammelten zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Infektion Kotproben von diesen Fliegen. Die Studie kontrollierte die Umgebung sorgfältig, um die Bedingungen im Feld zu imitieren.
Anschliessend wurden die infizierten und nicht infizierten Fliegen in kontrollierten Umgebungen zusammengesetzt, um zu beobachten, wie die Kontamination mit T. brucei-DNA erfolgte. Sie verwendeten verschiedene Verhältnisse von infizierten zu nicht infizierten Fliegen, um zu sehen, wie der Anteil der infizierten Fliegen die Kontaminationsniveaus beeinflusste.
Proben sammeln und analysieren
Nach der Exposition der Fliegen untereinander sammelten die Forscher Proben und führten DNA-Analysen durch, um das Vorhandensein von T. brucei-DNA zu erkennen. Sie sezieren auch einige der Fliegen, um Infektionen durch mikroskopische Untersuchungen zu bestätigen.
Es wurden auch Feldstudien in Tansania durchgeführt, in denen Tsetsefallen Fliegen in verschiedenen Lebensräumen fingen. Das Ziel war es, eine grosse Anzahl von Proben zu sammeln, um ein breiteres Verständnis über die Präsenz von T. brucei in wildlebenden Fliegenpopulationen zu gewinnen.
Ergebnisse und Erkenntnisse
Die Studie stellte fest, dass nicht infizierte Fliegen, die Zeit mit infizierten Fliegen verbracht haben, positiv auf T. brucei-DNA getestet wurden. Die Menge der Kontamination nahm mit der Anzahl der infizierten Fliegen in der Falle zu. Selbst wenn der Anteil der infizierten Fliegen niedrig war, testeten viele nicht infizierte Fliegen positiv auf die DNA des Parasiten.
Das deutete darauf hin, dass die Präsenz von T. brucei-DNA in der Umgebung zu ungenauen Einschätzungen der Infektionsraten führen könnte. Um weiter zu untersuchen, erforschten die Forscher auch, ob Luftkontamination auftreten könnte, und fanden heraus, dass Fliegen, die in der Nähe von infizierten platziert wurden, ebenfalls positiv testeten.
Bei der Analyse der Feldproben, die in Tansania gesammelt wurden, entdeckten die Forscher eine viel höhere Prävalenz von T. brucei als erwartet. Traditionelle Mikroskopie zeigte eine Infektionsrate von weniger als 1 %, während molekulare Methoden in bestimmten Fällen viel höhere Raten voraussagten. Dies warf Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Infektionseinschätzungen auf, die ausschliesslich auf diesen quantitativen DNA-Methoden basierten.
Implikationen für zukünftige Forschung
Die Studie hob die Notwendigkeit besserer Methoden und Praktiken beim Fangen von Tsetsefliegen hervor. Kontamination durch Kot und Umweltfaktoren kann zu irreführenden Ergebnissen führen. Die Forscher schlugen vor, die Fangtechniken zu verfeinern, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass Fliegen sich gegenseitig kontaminieren.
Zukünftige Studien sollten auch Bemühungen beinhalten, das Niveau von T. brucei-DNA sowohl im Feld als auch im Labor zu quantifizieren. Dies kann helfen, ein genaueres Bild der Infektionsprävalenz zu liefern und die Bemühungen zur Überwachung und Kontrolle der durch Tsetsefliegen verbreiteten Krankheiten zu verbessern.
Fazit
Zusammenfassend spielen Tsetsefliegen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Krankheiten wie der menschlichen afrikanischen Trypanosomiasis durch Trypanosoma-Parasiten. Während traditionelle Methoden zur Erkennung von Infektionen in diesen Fliegen durch molekulare Techniken ersetzt wurden, die eine höhere Sensitivität bieten, bleiben Herausforderungen in Bezug auf Kontamination und genaue Prävalenzbewertung bestehen.
Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die Bedeutung einer sorgfältigen Handhabung von Proben und des Designs von Fangmethoden, um zuverlässige Daten in zukünftigen Überwachungsbemühungen sicherzustellen. Zu verstehen, wie T. brucei-DNA nicht infizierte Fliegen kontaminieren kann, eröffnet neue Wege für die Forschung und effektivere Kontrollmassnahmen gegen diese gefährlichen Krankheiten.
Titel: Caught in a trap: DNA contamination in tsetse xenomonitoring can lead to over-estimates of Trypanosoma brucei infection
Zusammenfassung: BackgroundTsetse flies (Glossina sp.) are vectors of Trypanosoma brucei subspecies that cause human African trypanosomiasis (HAT). Capturing and screening tsetse is critical for HAT surveillance. Classically, tsetse have been microscopically analysed to identify trypanosomes, but this is increasingly replaced with molecular xenomonitoring. Nonetheless, sensitive T. brucei-detection assays, such as TBR-PCR, are vulnerable to DNA cross-contamination. This may occur at capture, when often multiple live tsetse are retained temporarily in the cage of a trap. This study set out to determine whether infected tsetse can contaminate naive tsetse with T. brucei DNA via faeces when co-housed. Methodology/Principle FindingsInsectary-reared teneral G. morsitans morsitans were fed an infectious T. b. brucei-spiked bloodmeal. At 19 days post-infection, infected and naive tsetse were caged together in the following ratios: (T1) 9:3, (T2) 6:6 (T3) 1:11 and a control (C0) 0:12 in triplicate. Following 24-hour incubation, DNA was extracted from each fly and screened for parasite DNA presence using PCR and qPCR. All insectary-reared infected flies were positive for T. brucei DNA using TBR-qPCR. However, naive tsetse also tested positive. Even at a ratio of 1 infected to 11 naive flies, 91% of naive tsetse gave positive TBR-qPCR results. Furthermore, the quantity of T. brucei DNA detected in naive tsetse was significantly correlated with cage infection ratio. With evidence of cross-contamination, field-caught tsetse from Tanzania were then assessed using the same screening protocol. End-point TBR-PCR predicted a sample population prevalence of 24.8%. Using qPCR and Cq cut-offs optimised on insectary-reared flies, we estimated that prevalence was 0.5% (95% confidence interval [0.36, 0.73]). Conclusions/SignificanceOur results show that infected tsetse can contaminate naive flies with T. brucei DNA when co-caged, and that the level of contamination can be extensive. Whilst simple PCR may overestimate infection prevalence, quantitative PCR offers a means of eliminating false positives. Author SummaryTsetse flies (Glossina sp.) are vectors of Trypanosoma brucei parasites that cause human African trypanosomiasis, also known as sleeping sickness. As part of disease surveillance, tsetse can be captured in traps and checked for parasite presence. The molecular screening of disease vectors (such as mosquitoes, ticks and blackflies) for the presence of pathogen DNA has gained popularity in recent years. However, DNA contamination may occur at capture when live vectors are retained for a limited period in a trap cage. To explore this, we conducted experiments, initially with laboratory-reared tsetse and then field-caught tsetse from Tanzania. Our results show that infected tsetse can contaminate uninfected tsetse with T. brucei DNA when retained together in a trap cage, and that the level of contamination can be extensive. Infected tsetse consistently shed T. brucei DNA in their faeces, which in turn contaminates other tsetse. This can produce false-positive results, leading to inaccurate reporting of infection prevalence. These findings impact not only trypanosomiasis surveillance, but may also have ramifications for the xenomonitoring of other vector-borne neglected diseases. Future work should explore whether pathogen DNA contamination routes exist in other vector species and, if so, the methods to mitigate DNA contamination in entomological traps.
Autoren: Isabel Saldanha, R. Lea, O. Manangwa, G. Garrod, L. R. Haines, A. Acosta-Serrano, H. Auty, M. Betson, J. S. Lord, L. J. Morrison, F. Mramba, S. J. Torr, L. J. Cunningham
Letzte Aktualisierung: 2024-03-28 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.03.25.586549
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.03.25.586549.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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