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# Biologie# Bioinformatik

Fortschritte im Verständnis von Proteininteraktionen in Nicht-Modellorganismen

Neues Framework hilft dabei, Proteininteraktionen vorherzusagen, besonders für Korallen.

Samuel Sledzieski, C. Versavel, R. Singh, F. Ocitti, K. Devkota, L. Kumar, P. Shpilker, L. Roger, J. Yang, N. Lewinski, H. M. Putnam, B. Berger, J. Klein-Seetharaman, L. Cowen

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NeuesNeuesBioinformatik-Frameworkfür Proteinein Nicht-Modellarten voraus.PHILHARMONIC sagt Proteininteraktionen
Inhaltsverzeichnis

Das Verstehen, wie Proteine in lebenden Organismen interagieren, ist super wichtig, um das Leben selbst zu studieren. Diese Interaktionen helfen Wissenschaftlern zu lernen, wie Gene und Proteine zusammenarbeiten, um verschiedene biologische Funktionen zu erfüllen. Allerdings konzentriert sich die meiste Forschung auf gut untersuchte Organismen wie Menschen und ein paar Modellspezies, was dazu führt, dass viele Nicht-Modellorganismen kaum erforscht sind. Diese Wissenslücke kann Bemühungen behindern, biologische Herausforderungen anzugehen, besonders in wichtigen Ökosystemen wie Korallenriffen.

Die Herausforderung von Protein-Protein-Interaktionen

Wissenschaftler haben umfangreiche Datenbanken aufgebaut, um bekannte Proteininteraktionen zu katalogisieren. Diese Datenbanken, wie STRING und BioGRID, sammeln Informationen aus Experimenten, die detailliert beschreiben, wie Proteine in verschiedenen Organismen interagieren. Forscher nutzen diese Datenbanken oft, um biologische Funktionen und Beziehungen zwischen Genen abzuleiten. Das Problem ist, dass die meisten Daten in diesen Datenbanken von Menschen und wenigen Modellspezies stammen, was es schwierig macht, dieses Wissen auf die riesige Anzahl anderer Arten anzuwenden.

In vielen Nicht-Modellorganismen, wie Korallen, ist experimentelles Wissen über Proteininteraktionen knapp. Fehlen diese Daten, lässt sich kein nützliches Netzwerk von Interaktionen leicht aufbauen. Da Proteine selbst bei nah verwandten Arten unterschiedlich reagieren können, wird es schwierig, bestehende Daten zu nutzen, um Interaktionen in Nicht-Modellorganismen vorherzusagen. Traditionelle Methoden haben ausserdem Schwierigkeiten, über die grosse Vielfalt des Lebens hinweg genaue Vorhersagen zu treffen.

Einführung eines neuen Rahmens: PHILHARMONIC

Um diese Herausforderungen anzugehen, wurde ein neues bioinformatisches Framework namens PHILHARMONIC entwickelt. Diese Methode konzentriert sich auf Nicht-Modellorganismen, einschliesslich Korallen und anderer Arten mit begrenzten vorhandenen Daten. PHILHARMONIC zielt darauf ab, Proteininteraktionen vorherzusagen und biologische Funktionen effektiv zuzuordnen, auch wenn experimentelle Daten fehlen.

Die Grundidee hinter PHILHARMONIC ist, dass, obwohl die durch Computer-Methoden gemachten Vorhersagen nicht perfekt sind, sie dennoch wertvolle Einblicke enthalten. Durch das Verfeinern dieser Vorhersagen mit fortschrittlichen Verarbeitungstechniken kann PHILHARMONIC helfen, detaillierte funktionale Netzwerke zu schaffen, die Forscher nutzen können, um die Biologie von Nicht-Modellorganismen besser zu verstehen.

So funktioniert PHILHARMONIC

PHILHARMONIC besteht aus vier Hauptschritten. Zuerst wird eine Deep-Learning-Methode namens D-SCRIPT verwendet, um ein anfängliches Protein-Protein-Interaktionsnetzwerk zu erstellen. Dieses Netzwerk ist oft unübersichtlich und enthält viele potenzielle falsch-positive und ungenaue Angaben.

Als Nächstes wird ein neuartiger Clustering-Algorithmus angewendet. Dieser Algorithmus gruppiert Proteine basierend auf ihren Interaktionsmustern, während sichergestellt wird, dass die Cluster für die biologische Analyse handhabbar bleiben. In diesem Schritt werden Proteine so gruppiert, dass Forscher ihre Funktionen genauer untersuchen können.

Der dritte Schritt führt eine Methode namens ReCIPE ein, die Cluster wieder miteinander verbindet, um die Konnektivität unter den Proteinen zu verbessern. Dieser Prozess stellt sicher, dass Proteine, die biologisch zusammengehören, auch eher in einem Cluster zusammengefasst werden, obwohl sie in den ersten Schritten getrennt wurden.

Zuletzt verwendet PHILHARMONIC zusätzliche Methoden, um die Funktionen der Proteine innerhalb dieser Cluster zu kennzeichnen. Durch Techniken, die Gen-Sequenzen und bekannte funktionale Rollen analysieren, kann PHILHARMONIC biologischen Bedeutungen für uncharakterisierte Proteine basierend auf ihren Beziehungen zu besser bekannten Proteinen zuordnen.

Anwendung auf Korallen-Proteome

Korallenriffe sind extrem wichtige Ökosysteme, die eine reiche Vielfalt an Meeresleben beherbergen. Allerdings stehen sie verschiedenen Bedrohungen wie Verschmutzung und Klimawandel gegenüber. Die Untersuchung der Korallenbiologie ist wichtig, um Strategien zum Schutz dieser Umgebungen zu entwickeln. Leider macht die Distanz zwischen Korallen und gut annotierten Arten funktionale Studien besonders herausfordernd.

Mit PHILHARMONIC haben Forscher sich auf die Korallenart Pocillopora damicornis und ihre assoziierten Algen konzentriert. Durch die Anwendung des Rahmens konnten die Forscher funktionale Bezeichnungen für zahlreiche zuvor uncharakterisierte Proteine vorhersagen. Diese Vorhersage beleuchtet Cluster von Proteinen, die entscheidend für das Überleben der Korallen sind – wie Temperaturwahrnehmung und Reaktion auf Umweltreize.

Die Bedeutung funktionaler Cluster

In der biologischen Forschung ist es wichtig, Gruppen von Proteinen mit ähnlichen Funktionen zu identifizieren. Diese Cluster ermöglichen es Wissenschaftlern, die miteinander verknüpften Rollen zu verstehen, die Proteine innerhalb von Zellen spielen. Der Clustering-Ansatz von PHILHARMONIC führt zu nicht überlappenden Gruppen, die funktionale Beziehungen betonen.

Da Proteine aber oft mehrere Rollen haben können, erlaubt der Algorithmus auch Flexibilität. Die ReCIPE-Methode verbindet zuvor isolierte Proteine wieder, wodurch kohärentere und interpretierbarere Cluster entstehen. Dieser Prozess erhöht die biologische Relevanz der Cluster, was sie für die Forscher leichter analysierbar macht.

Validierung von PHILHARMONIC

Um sicherzustellen, dass die Vorhersagen von PHILHARMONIC sinnvoll sind, müssen die Ergebnisse validiert werden. Dabei werden die von PHILHARMONIC generierten Cluster mit bekannten funktionalen Daten verglichen. Indem sie die Kohärenz der Cluster untersuchen – wie gut die den Proteinen zugewiesenen Funktionen ineinander greifen – können die Forscher die Genauigkeit bewerten.

Wissenschaftler fanden heraus, dass die von PHILHARMONIC generierten Cluster eine bemerkenswerte funktionale Kohärenz aufwiesen. Das bedeutet, dass die Proteine innerhalb eines Clusters tendenziell ähnliche biologische Rollen hatten, was das Vertrauen in die Vorhersagefähigkeiten des Rahmens stärkt.

Ausserdem wurde festgestellt, dass die Cluster mit Genexpressionsdaten korrelieren. Das deutet darauf hin, dass die von PHILHARMONIC zusammengruppierten Proteine wahrscheinlich zeitgleich unter bestimmten Bedingungen aktiv sind, was die Idee unterstützt, dass diese Cluster reale biologische Prozesse widerspiegeln.

Anwendungen über Korallen hinaus

Obwohl Korallen ein überzeugendes Fallbeispiel darstellen, ist PHILHARMONIC nicht auf die Meeresbiologie beschränkt. Der Rahmen wurde auch an anderen Organismen, wie der Fruchtfliegenart, getestet. Die Ergebnisse zeigten, dass PHILHARMONIC erfolgreich funktionale Cluster für diese gut untersuchten Arten identifizieren konnte, was seine Vielseitigkeit verdeutlicht.

Die Fähigkeit, dieses Framework auf verschiedene Organismen anzuwenden, eröffnet neue Forschungs- möglichkeiten. Durch die Ermöglichung der Analyse von Proteinen in Nicht-Modellorganismen trägt PHILHARMONIC zu einem breiteren Verständnis biologischer Systeme bei.

Das Potenzial der funktionalen Genomik

Da PHILHARMONIC die Erkundung der funktionalen Genomik in Nicht-Modellorganismen erleichtert, könnte es neue biologische Erkenntnisse offenbaren. Diese Erkenntnisse können zu verbesserten Strategien für den Naturschutz führen, insbesondere in gefährdeten Ökosystemen wie Korallenriffen. Indem wir die Interaktionen innerhalb dieser Systeme verstehen, können Wissenschaftler umsetzbare Lösungen vorschlagen, um die Bedrohungen zu adressieren, mit denen diese Umgebungen konfrontiert sind.

In Zukunft, wenn mehr genomische Daten verfügbar werden und computergestützte Methoden fortschreiten, wird das Potenzial für PHILHARMONIC und ähnliche Rahmenwerke, Entdeckungen voranzutreiben, weiterhin wachsen.

Fazit

Die Entwicklung von PHILHARMONIC stellt einen bedeutenden Fortschritt im Studium von Protein-Protein-Interaktionen bei Nicht-Modellorganismen dar. Durch den Einsatz fortschrittlicher computergestützter Techniken können Forscher nun funktionale Beziehungen vorhersagen, die zuvor schwer zu erkennen waren.

Mit Anwendungen in der Meeresbiologie und darüber hinaus kann dieses Framework helfen, die Lücke in unserem Verständnis vielfältiger biologischer Systeme zu schliessen. Während wir uns bemühen, unsere natürliche Welt zu schützen und zu bewahren, werden Werkzeuge wie PHILHARMONIC entscheidend sein, um unsere Bemühungen zu leiten und unser Wissen über das Leben auf der Erde zu erweitern.

Originalquelle

Titel: Decoding the Functional Interactome of Non-Model Organisms with PHILHARMONIC

Zusammenfassung: Protein-protein interaction (PPI) networks are a fundamental resource for modeling cellular and molecular function, and a large and sophisticated toolbox has been developed to leverage their structure and topological organization to predict the functional roles of under-studied genes, proteins, and pathways. However, the overwhelming majority of experimentally-determined interactions from which such networks are constructed come from a small number of well-studied model organisms. Indeed, most species lack even a single experimentally-determined interaction in these databases, much less a network to enable the analysis of cellular function, and methods for computational PPI prediction are too noisy to apply directly. We introduce PHILHARMONIC, a novel computational approach that couples deep learning de novo network inference with robust unsupervised spectral clustering algorithms to uncover functional relationships and high-level organization in non-model organisms. Our clustering approach allows us to de-noise the predicted network, producing highly informative functional modules. We also develop a novel algorithm called ReCIPE, which aims to reconnect disconnected clusters, increasing functional enrichment and biological interpretability. We perform remote homology-based functional annotation by leveraging hmmscan and GODomainMiner to assign initial functions to proteins at large evolutionary distances. Our clusters enable us to newly assign functions to uncharacterized proteins through "function by association." We demonstrate the ability of PHILHARMONIC to recover clusters with significant functional coherence in the reef-building coral P. damicornis, its algal symbiont C. goreaui, and the well-annotated fruit fly D. melanogaster. We perform a deeper analysis of the P. damicornis network, where we show that PHILHARMONIC clusters correlate strongly with gene co-expression and investigate several clusters that participate in temperature regulation in the coral, including the first putative functional annotation of several previously uncharacterized proteins. Easy to run end-to-end and requiring only a sequenced proteome, PHILHARMONIC is an engine for biological hypothesis generation and discovery in non-model organisms. PHILHARMONIC is available at https://github.com/samsledje/philharmonic

Autoren: Samuel Sledzieski, C. Versavel, R. Singh, F. Ocitti, K. Devkota, L. Kumar, P. Shpilker, L. Roger, J. Yang, N. Lewinski, H. M. Putnam, B. Berger, J. Klein-Seetharaman, L. Cowen

Letzte Aktualisierung: 2024-10-29 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.10.25.620267

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.10.25.620267.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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