Verbindung zwischen dem SLC6A1-Gen und neurodevelopmentalen Störungen
SLC6A1-Mutationen beeinflussen die Gehirnfunktion und führen zu Epilepsie und Entwicklungsproblemen.
Michael F Wangler, K. Jay, N. Gogate, K. Ezell, J. Andrews, S. Jangam, P. Hall, H. Pan, K. Pham, R. German, V. Gomez, E. Jellinek-Russo, E. Storch, S. YAMAMOTO, O. Kanca, H. J. Bellen, H. Dierick, J. Cogan, J. A. Phillips, R. Hamid, T. Cassini, L. Rives, J. E. Posey
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Inhaltsverzeichnis
- Verbindung zu Epilepsie und neurodevelopmentalen Störungen
- Symptome und Herausforderungen
- Genetische Varianten und ihre Auswirkungen
- Fallstudien und Bewertungen
- Forschungsmethoden
- Bedeutung einer gründlichen Bewertung
- Drosophila als Modelltier
- Anfallsbewertungen in Drosophila
- Schlafverhaltensstudien
- Ergebnisse und Fazit
- Zukünftige Richtungen
- Originalquelle
- Referenz Links
SLC6A1 ist ein Gen, das für die richtige Funktion des Gehirns wichtig ist. Es produziert ein Protein, das hilft, die Mengen an γ-Aminobuttersäure (GABA) zu kontrollieren, einem wichtigen Neurotransmitter, der die Nervenaktivität hemmt oder verlangsamt. GABA ist entscheidend für das Gleichgewicht der Gehirnaktivität und spielt eine Rolle bei der Regulierung von Stimmung, Angst und Schlaf. Probleme mit den GABA-Werten können zu verschiedenen neurologischen Problemen führen, darunter Anfälle und Entwicklungsstörungen.
Verbindung zu Epilepsie und neurodevelopmentalen Störungen
Mutationen im SLC6A1 wurden mit verschiedenen Gesundheitszuständen in Verbindung gebracht, insbesondere mit einer Art von Epilepsie, die als myoklonisch-atonische Epilepsie (MAE) bekannt ist. Diese Krankheit verursacht plötzliche Muskelzuckungen und Verlust des Muskeltonus. Neben MAE wurden SLC6A1-Mutationen mit einer neuen Gruppe von Erkrankungen verbunden, die als SLC6A1-bezogene neurodevelopmentale Störungen bezeichnet werden. Diese Störungen können zu verschiedenen Symptomen führen, darunter Entwicklungsverzögerungen, geistige Behinderungen, Kommunikationsprobleme und Verhaltensprobleme.
Symptome und Herausforderungen
Eine Studie identifizierte, dass die häufigsten Symptome, die mit SLC6A1-bezogenen Störungen verbunden sind, folgende sind:
- Anfälle: Diese betreffen etwa 91 % der Personen mit SLC6A1-Mutationen.
- Entwicklungsverzögerungen: Rund 82 % der Betroffenen haben Verzögerungen in ihrer Entwicklung.
- Weitere Symptome können Schwierigkeiten bei Bewegung, Sprache, Verhalten, Schlaf und sogar Autismus-Spektrum-Störungen (ASD) oder Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) beinhalten.
Die Vielzahl an Symptomen macht es für Ärzte schwierig, diese Störungen effektiv zu diagnostizieren und zu behandeln. Viele Behandlungen konzentrieren sich darauf, die Symptome zu managen, wenn sie auftreten, anstatt die zugrunde liegende Ursache anzugehen.
Genetische Varianten und ihre Auswirkungen
Forschungen zeigen, dass Personen mit SLC6A1-bezogenen Störungen oft spezifische genetische Veränderungen, insbesondere Missense-Varianten, aufweisen. Diese Veränderungen können zu weniger effektiven oder völlig nicht funktionalen Versionen des GABA-Transporterproteins führen, was letztlich zu unangemessenen GABA-Werten im Gehirn führt. Dies kann die Symptome verursachen, die bei betroffenen Personen beobachtet werden.
In einigen Fällen haben Personen Mutationen, die eine teilweise Funktion des Proteins ermöglichen, was zu milderen Symptomen führt. Die Variabilität, wie sich Symptome äussern – manchmal mild, manchmal schwer – hängt nicht nur von der spezifischen Mutation, sondern auch von anderen genetischen oder umweltbedingten Faktoren ab.
Fallstudien und Bewertungen
Ein besonderer Fall betraf eine Person, die über ein medizinisches Netzwerk namens Undiagnosed Diseases Network (UDN) identifiziert wurde. Diese Person hatte eine Variante im SLC6A1-Gen, die noch nicht vollständig klassifiziert war, was bedeutete, dass ihre Bedeutung unklar war. Die Person hatte mehrere Symptome, darunter Epilepsie und Entwicklungsprobleme. Weitere Familienstudien zeigten, dass Geschwister ebenfalls die gleiche Variante hatten, aber unterschiedliche Symptome aufwiesen, was zeigt, wie dieselbe genetische Veränderung Menschen unterschiedlich betreffen kann.
Um die Auswirkungen dieser genetischen Entdeckung besser zu verstehen, verglichen Forscher die betroffene Person (UF1) mit einer Gruppe anderer Personen mit bestätigten SLC6A1-Varianten durch eine detaillierte klinische Bewertung, die einen vielschichtigen Ansatz beinhaltete. Dazu gehörten genetische Tests, neurologische Bewertungen und das Sammeln detaillierter Familiengesundheitsgeschichten.
Forschungsmethoden
Die Forscher verwendeten standardisierte Methoden, um die Bedingungen der Individuen zu bewerten. Sie kategorisierten Symptome und kompilierten Daten in einer Datenbank, was effektive Vergleiche zwischen den Individuen ermöglichte. Die klinischen Bewertungen verwendeten einen umfassenden Fragebogen, der verschiedene Bereiche der Entwicklung und Funktion abdeckte, wie kognitive Fähigkeiten, Sprache und Verhalten.
Bedeutung einer gründlichen Bewertung
Die Komplexität der SLC6A1-bezogenen Störungen machte gründliche Bewertungen und Vergleiche notwendig. Unter den untersuchten Personen war es wichtig, spezifische Phänotypen – beobachtbare Merkmale oder Symptome – zu analysieren, die mit der Genvariante verbunden sind. Dies wurde durch verschiedene statistische Methoden erreicht, um die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den Fällen zu analysieren.
Drosophila als Modelltier
Um die Auswirkungen von SLC6A1-Varianten weiter zu untersuchen, nutzten die Forscher Drosophila, auch bekannt als Fruchtfliegen, als Modelltier. Fruchtfliegen teilen genetische Wege und einige funktionale Ähnlichkeiten mit Menschen, insbesondere darin, wie Gene Verhalten und neurologische Prozesse beeinflussen. Dies ermöglicht es Wissenschaftlern, die Auswirkungen spezifischer Mutationen in einer kontrollierten Umgebung zu studieren.
Die Forscher erzeugten Fruchtfliegen, die menschliche SLC6A1-Varianten exprimierten, um zu beobachten, wie diese Mutationen das Verhalten beeinflussten, insbesondere in Bezug auf Anfallsaktivität und Schlafmuster. Dieser Ansatz bot eine Möglichkeit, die biologischen Auswirkungen der Genmutationen direkt zu studieren und die funktionalen Ergebnisse verschiedener genetischer Varianten zu bewerten.
Anfallsbewertungen in Drosophila
Ein bedeutender Schwerpunkt lag darauf, zu verstehen, wie diese genetischen Varianten die Anfallsanfälligkeit beeinflussen. Die Forscher setzten Fliegen mechanischem Stress aus, um ihre Anfallreaktionen zu bewerten. Dabei stellten sie fest, dass Fliegen, die bestimmte SLC6A1-Mutationen, einschliesslich der neu untersuchten p.(A334S)-Variante, exprimierten, eine veränderte Anfallsaktivität im Vergleich zu Fliegen ohne diese Mutationen zeigten.
Schlafverhaltensstudien
Zusätzlich zu Anfällen untersuchten die Forscher, wie SLC6A1-Mutationen den Schlaf bei Fruchtfliegen beeinflussten. Schlaf ist eine kritische Funktion, die durch GABA-Werte beeinträchtigt werden kann. Sie beobachteten, dass Fliegen mit spezifischen Genvarianten eine verringerte Schlaflatenz zeigten – sie schliefen schneller ein als normal – und dass ihre Schlafmuster insgesamt gestört waren.
Die Studie zeigte, dass, während die normale Funktion des SLC6A1-Gens stabile Schlafmuster fördert, Veränderungen aufgrund von Mutationen zu fragmentierten und gestörten Schlafverhalten führten, was den Schlafproblemen bei betroffenen Personen ähnelt.
Ergebnisse und Fazit
Die Forschung bestätigte, dass die p.(A334S)-Variante im SLC6A1 einen hypomorphen Verlust-of-Function Allel darstellt. Das bedeutet, dass sie die Gesamtfunktionalität des Proteins verringert und zu den Symptomen beiträgt, die mit der Störung verbunden sind. Die Variabilität, die bei Personen mit ähnlichen genetischen Veränderungen beobachtet wird, deutet darauf hin, dass zusätzliche Faktoren wahrscheinlich eine Rolle bei der Bestimmung der Schwere der Symptome spielen.
Diese Studie betonte die Bedeutung umfassender genetischer Bewertungen und funktionaler Studien, um die Auswirkungen von Genvarianten zu verstehen. Die Identifizierung der spezifischen Natur dieser Mutationen ebnet den Weg für potenzielle gezielte Therapien, die zu einer verbesserten Behandlung von Symptomen bei Personen mit SLC6A1-bezogenen Störungen führen könnten.
Zukünftige Richtungen
Künftige Forschungen könnten sich darauf konzentrieren, zusätzliche genetische oder umweltbedingte Faktoren zu erforschen, die die Ausprägung von SLC6A1-bezogenen Störungen beeinflussen. Das Verständnis des breiteren genetischen Umfelds durch umfangreichere Studien wird helfen zu bestimmen, wie diese Faktoren mit bekannten Mutationen interagieren und könnte potenzielle therapeutische Ansätze für Betroffene informieren.
Zusammenfassend hebt diese Arbeit die Bedeutung tiefgehender klinischer Phänotypisierung und funktionaler Studien zur Klärung von Varianten unklarer Bedeutung innerhalb bekannter Krankheitsgene wie SLC6A1 hervor. Die Ergebnisse verdeutlichen das Potenzial für gezielte Interventionen bei der Behandlung von Epilepsie und neurodevelopmentalen Störungen, die mit diesem Gen verbunden sind.
Titel: Resolution of SLC6A1 variable expressivity in a multi-generational family using deep clinical phenotyping and Drosophila models
Zusammenfassung: PurposeVariants in SLC6A1 result in a rare neurodevelopmental disorder characterized by a variable clinical presentation of symptoms including developmental delay, epilepsy, motor dysfunction, and autism spectrum disorder. SLC6A1 haploinsufficiency has been confirmed as the predominant pathway of SLC6A1-related neurodevelopmental disorders (NDDs), however, the molecular mechanism underlying the variable clinical presentation remains unclear. MethodsHere, through work of the Undiagnosed Diseases Network, we identify an undiagnosed individual with an inherited p.(A334S) variant of uncertain significance. To resolve this case and better understand the variable expressivity with SLC6A1, we assess the phenotypes of the proband with a cohort of cases diagnosed with SLC6A1-related NDDs. We then create an allelic series in the Drosophila melanogaster to functionally characterize case variants. ResultsWe identify significant clinical overlap between the unsolved case and confirmed cases of SLC6A1-related NDDs and find a mild to severe clinical presentation associated with missense variants. We confirm phenotypes in flies expressing SLC6A1 variants consistent with a partial loss-of-function mechanism. ConclusionWe conclude that the p.(A334S) variant is a hypomorphic allele and begin to elucidate the underlying variability in SLC6A1-related NDDs. These insights will inform clinical diagnosis, prognosis, treatment and inform therapeutic design for those living with SLC6A1- related NDDs.
Autoren: Michael F Wangler, K. Jay, N. Gogate, K. Ezell, J. Andrews, S. Jangam, P. Hall, H. Pan, K. Pham, R. German, V. Gomez, E. Jellinek-Russo, E. Storch, S. YAMAMOTO, O. Kanca, H. J. Bellen, H. Dierick, J. Cogan, J. A. Phillips, R. Hamid, T. Cassini, L. Rives, J. E. Posey
Letzte Aktualisierung: 2024-09-28 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.09.27.24314092
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.09.27.24314092.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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