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# Physik# Geophysik# Numerische Analyse# Numerische Analysis# Optimierung und Kontrolle

Fortschrittliche seismische Datenanalyse mit der EGN-Methode

Ein neuer Ansatz zur Verbesserung von seismischen Wellenform-Inversionsmethoden.

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Full Waveform Inversion (FWI) ist ein Verfahren in der Geophysik, um die Eigenschaften des Untergrunds der Erde zu schätzen, indem seismische Daten analysiert werden. Diese Technik ist entscheidend, um geologische Strukturen zu verstehen und für Anwendungen wie Öl- und Gasexploration. Das Hauptziel von FWI besteht darin, den Unterschied zwischen beobachteten seismischen Daten und synthetischen Daten, die aus einem Modell des Erduntergrunds erzeugt werden, zu minimieren.

Der Prozess ist kompliziert, weil es um grosse Datenmengen geht und raffinierte mathematische Methoden erforderlich sind. FWI ist oft nichtlinear und schlecht definiert, was bedeutet, dass es mehrere Lösungen liefern oder in lokalen Minima stecken bleiben kann, die nicht die besten verfügbaren Lösungen sind. Diese Herausforderungen sind besonders ausgeprägt, wenn das Ausgangsmodell für die Inversion nicht ideal ist, insbesondere wenn es an niederfrequenten Informationen mangelt.

Die Herausforderungen traditioneller Methoden

Traditionelle Methoden für FWI verlassen sich oft auf Newton-artige Ansätze, wie die Gauss-Newton-Methode. Diese Methoden sind rechenintensiv, was bedeutet, dass sie beträchtliche Rechenleistung und Zeit benötigen. Ausserdem können sie in lokalen Minima gefangen werden, wenn das Anfangsmodell nicht ausreichend genau ist.

Die Methode des steilsten Abstiegs ist eine beliebte traditionelle Methode. Sie ist recheneffizient, weil sie einige komplexe Berechnungen ignoriert, konvergiert aber langsam, was bedeutet, dass es viele Iterationen braucht, um eine Lösung zu finden. Andere Methoden verwenden eine endliche Anzahl von Iterationen, was ebenfalls zur Rechenlast beiträgt. Die Hessian-Matrix, die in diesen Methoden verwendet wird, um die Suchrichtung zu bestimmen, kann schlecht konditioniert oder singulär sein, was die genaue Bestimmung der Suchrichtung erschwert.

Wenn es um FWI geht, haben Wissenschaftler mit verschiedenen Methoden experimentiert, um die Leistung zu verbessern. Zwei gängige Strategien umfassen „Modellverlängerung“, bei der zusätzliche Parameter zum Optimierungsproblem hinzugefügt werden, und „Quellenverlängerung“, die die Physik der Wellengleichung entspannt, um die Daten besser anzupassen.

Ein alternativer Ansatz: Erweiterte Gauss-Newton-Methode

Um die Probleme traditioneller FWI-Methoden zu bewältigen, wurde eine modifizierte Gauss-Newton-Methode, die als erweiterte Gauss-Newton (EGN) Methode bezeichnet wird, vorgeschlagen. Diese Methode behandelt die Einschränkungen bestehender Techniken, indem sie die Suchrichtung auf neue Weise anpasst.

Im Standardansatz wird die Suchrichtung durch einen Vektor dargestellt. In der EGN-Methode hingegen wird die Suchrichtung in eine Matrix erweitert. Diese Änderung ermöglicht mehr Flexibilität und bietet zusätzliche Optionen während des Inversionsprozesses. Sie hilft auch, die Hessian-Matrix, die entscheidend für die Bestimmung der Suchrichtung ist, leichter handhabbar zu machen.

Durch diese Entspannung führt die EGN-Methode zu einer neuen Möglichkeit, die Untergrunddaten zu interpretieren, was es ermöglicht, eine bessere Übereinstimmung mit den beobachteten Daten zu erreichen. Die Methode passt sich effektiv an die Komplexität der analysierten Daten an und bleibt dabei rechentechnisch machbar.

Schlüsselmerkmale der EGN-Methode

Die EGN-Methode hebt sich durch mehrere Schlüsselmerkmale hervor:

  1. Matrixdarstellung: Durch die Verwendung einer Matrix anstelle eines Vektors zur Darstellung der Suchrichtung kann die Methode den Untergrundverschiebungsraum gründlicher erkunden. Diese Fähigkeit ermöglicht es dem Algorithmus, bessere Modelle zu erzeugen, die die wahre Struktur unter der Oberfläche genauer widerspiegeln.

  2. Separierbare Hessian: Die EGN-Methode führt zu einer separierbaren Hessian-Matrix. Diese Bedingung ist vorteilhaft, da sie den Prozess der Inversion der Matrix vereinfacht und die Berechnungen schneller und effizienter macht.

  3. Datenresidual-Entschärfung: Die Methode umfasst einen Schritt zur Entschärfung der Datenresidualmatrix. Durch die Anwendung der entsprechenden Hessian-Matrizen kann die EGN-Methode die Ergebnisse verfeinern, was zu einer verbesserten Schätzung der Untergrundeigenschaften führt.

Anwendung der EGN-Methode

Sobald der EGN-Rahmen etabliert ist, kann er auf verschiedene Szenarien angewendet werden, in denen eine Welleninversion erforderlich ist. Zum Beispiel kann die EGN-Algorithmus bei der erweiterten Quellen-FWI die Vorteile sowohl von Modell- als auch von Quellenverlängerungen kombinieren.

In der Praxis werden die Vorteile der EGN-Methode beim Einsatz von FWI auf reale Daten, wie seismische Übertragungsdaten oder Reflexionsdaten, offensichtlich. Tests zeigen, dass die Verwendung dieser Methode zu stabileren und zuverlässigeren Ergebnissen im Vergleich zu traditionellen Ansätzen führt.

Numerische Beispiele

Die Effektivität der EGN-Methode kann durch mehrere numerische Tests veranschaulicht werden.

Camembert-Modell

Einer der ersten Tests bezieht sich auf das "Camembert"-Modell, das eine kreisförmige Anomalie in einem homogenen Hintergrund darstellt. Dieses Szenario ist besonders herausfordernd aufgrund des hohen Grades an Nichtlinearität. Ausgehend von einem einfachen homogenen Modell versucht der Inversionsprozess, das wahre Geschwindigkeitsmodell durch Iterationen wiederherzustellen.

In diesem Fall zeigen die Ergebnisse, dass die EGN-Methode die Konvergenz erheblich verbessert und eine schnellere und genauere Wiederherstellung des Modells im Vergleich zu traditionellen Methoden ermöglicht.

Marmousi-Modell

Ein weiteres Beispiel verwendet das Marmousi-Modell, das eine komplexe Untergrundstruktur beinhaltet. In diesem Szenario zeigt die EGN-Methode erneut ihre Fähigkeiten, indem sie erfolgreich Reflexionsdaten aus Oberflächenmessungen invertiert. Der Test hebt hervor, wie die EGN-Methode von einem ungenauen Anfangsmodell ausgehen kann, aber trotzdem schnell zu einer gültigen Lösung konvergiert.

Overthrust-Modell

Das Overthrust-Modell dient als drittes Beispiel und zeigt die Effektivität der EGN-Methode in einem Multiskalen-Inversionsszenario. Hierbei wird die Inversion durchgeführt, indem jeweils eine Frequenz verarbeitet wird, was eine schrittweise Verbesserung des Modells ermöglicht. Die Ergebnisse dieses Modells heben die Genauigkeit des EGN-Ansatzes hervor, der eine klarere Darstellung des Untergrunds liefert, ohne Artefakte einzuführen.

Fazit

Die erweiterte Gauss-Newton-Methode stellt einen bedeutenden Fortschritt im Bereich der seismischen Welleninversion dar. Indem sie die Einschränkungen traditioneller Methoden angeht und neue Konzepte wie Matrixdarstellungen von Suchrichtungen einführt, bietet dieser Ansatz eine flexiblere und effektivere Möglichkeit, Untergrundeigenschaften aus seismischen Daten zu schätzen.

Die vorgelegten numerischen Tests zeigen, dass EGN nicht nur die Konvergenz des Inversionsprozesses verbessert, sondern auch die allgemeine Zuverlässigkeit der Ergebnisse erhöht. Diese Methode hat das Potenzial, in verschiedenen Anwendungen eingesetzt zu werden, einschliesslich Öl- und Gasexploration, was zu besseren Modellen und tieferem Einblick in den Untergrund der Erde führt.

Da sich die Technologie weiterentwickelt, werden die Werkzeuge für Geophysiker wahrscheinlich weiter verbessert, was den Weg für anspruchsvollere und zugänglichere Methoden zur Untersuchung der komplexen Strukturen unter unseren Füssen ebnet. Die EGN-Methode, mit ihrem innovativen Ansatz, ist bereit, eine Schlüsselrolle in diesem Fortschritt zu spielen.

Originalquelle

Titel: An extended Gauss-Newton method for full waveform inversion

Zusammenfassung: Full waveform inversion (FWI) is a large-scale nonlinear ill-posed problem for which computationally expensive Newton-type methods can become trapped in undesirable local minima, particularly when the initial model lacks a low-wavenumber component and the recorded data lacks low-frequency content. A modification to the Gauss-Newton (GN) method is proposed to address these issues. The standard GN system for multisource multireceiver FWI is reformulated into an equivalent matrix equation form, with the solution becoming a diagonal matrix rather than a vector as in the standard system. The search direction is transformed from a vector to a matrix by relaxing the diagonality constraint, effectively adding a degree of freedom to the subsurface offset axis. The relaxed system can be explicitly solved with only the inversion of two small matrices that deblur the data residual matrix along the source and receiver dimensions, which simplifies the inversion of the Hessian matrix. When used to solve the extended source FWI objective function, the Extended GN (EGN) method integrates the benefits of both model and source extension. The EGN method effectively combines the computational effectiveness of the reduced FWI method with the robustness characteristics of extended formulations and offers a promising solution for addressing the challenges of FWI. It bridges the gap between these extended formulations and the reduced FWI method, enhancing inversion robustness while maintaining computational efficiency. The robustness and stability of the EGN algorithm for waveform inversion are demonstrated numerically.

Autoren: Ali Gholami

Letzte Aktualisierung: 2024-02-22 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2302.04124

Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2302.04124

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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