Fortschritte bei der Erkennung handschriftlicher Texte mit selbstüberwachtem Lernen
Neuer Ansatz verbessert die Handwritten-Text-Erkennung durch selbstüberwachtes und kontinuierliches Lernen.
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Inhaltsverzeichnis
Die Erkennung von handschriftlichem Text (HTR) ist ein herausforderndes Forschungsfeld, das darauf abzielt, handschriftliche Dokumente in digitalen Text umzuwandeln. Diese Aufgabe ist schwierig wegen der Vielzahl an Schreibstilen und oft der schlechten Qualität der gescannten Dokumente. Normalerweise basiert HTR auf Techniken des Deep Learning, die eine Menge an markierten Daten benötigen, um Modelle effektiv zu trainieren. Das Kennzeichnen von Dokumenten kann jedoch zeitaufwändig und teuer sein, was es schwierig macht, genügend Trainingsdaten zu sammeln.
Eine vielversprechende Lösung für dieses Problem ist das selbstüberwachte Lernen, bei dem das Modell aus unmarkierten Daten lernen kann. Im selbstüberwachten Lernen kann das Modell seine eigenen Labels aus den Daten selbst erstellen und über die Zeit nützliche Muster lernen. Diese Methode reduziert den Bedarf an grossen Mengen markierter Daten, was das Trainieren von Modellen für Aufgaben wie HTR machbarer macht.
Kontinuierliches Lernen
Eine zentrale Herausforderung im maschinellen Lernen ist, wie man Modelle dazu bringt, über die Zeit neue Aufgaben zu lernen, ohne das bereits Gelernte zu vergessen. Dieses Problem nennt sich katastrophales Vergessen. Wenn zum Beispiel ein Modell lernt, englische Handschrift zu erkennen, aber dann auf italienische Handschrift trainiert wird, könnte es vergessen, wie man Englisch erkennt. Um dem entgegenzuwirken, werden Methoden des kontinuierlichen Lernens entwickelt, die es Modellen ermöglichen, sich an neue Aufgaben anzupassen, während sie das Wissen über alte behalten.
Diese Methoden ahmen nach, wie Menschen lernen. Menschen lernen oft neue Informationen, ohne das, was sie schon wissen, zu vergessen. Techniken des kontinuierlichen Lernens sind so gestaltet, dass Maschinen ähnlich agieren können, damit sie wachsen und lernen, ohne vergangenes Wissen zu verlieren.
Herausforderungen im HTR mit kontinuierlichem Lernen
Für HTR bringt kontinuierliches Lernen spezielle Herausforderungen mit sich. Handschriftliche Dokumente können in vielen Sprachen und Stilen vorliegen, und das Modell sollte in der Lage sein, verschiedene Schriften oder Sprachen nacheinander zu erkennen, ohne die vorherigen zu vergessen. Oft wird im Laufe der Zeit neue Daten verfügbar, und das Modell muss sich kontinuierlich an diese Daten anpassen.
Ausserdem ist es oft nicht praktisch, ein Modell jedes Mal mit allen vorherigen Daten neu zu trainieren, wenn neue Daten auftauchen, besonders wenn es um Datenschutzbedenken oder Speicherbeschränkungen geht. Das erfordert einen effizienteren Trainingsprozess, der sich darauf konzentriert, was wirklich nötig ist, um Wissen aus vorherigen Aufgaben zu bewahren, während neues Wissen hinzugefügt wird.
Vorgeschlagene Methode
Um die oben genannten Herausforderungen anzugehen, wird eine neue Herangehensweise vorgeschlagen, die kontinuierliches Lernen mit selbstüberwachtem Lernen für HTR kombiniert. Diese Methode ermöglicht es dem Modell, schrittweise aus neuen Sprachen oder Schriften zu lernen, während das Vergessen vergangener Aufgaben minimiert wird.
Schlüsselkomponenten
Adapter: Das vorgeschlagene Modell verwendet spezielle Komponenten, die Adapter genannt werden. Jedes Mal, wenn eine neue Aufgabe eingeführt wird, wird nur der Adapter für diese Aufgabe trainiert. Der Rest des Modells bleibt unverändert. Diese Struktur hilft, das Gelernte aus vorherigen Aufgaben zu bewahren.
Speicher-Wiederholung: Eine Speicher-Wiederholungsstrategie wird eingesetzt, bei der eine kleine Menge an Daten aus vorherigen Aufgaben im Speicher gehalten wird. Beim Training an einer neuen Aufgabe werden Daten aus früheren Aufgaben gemischt. Dies hilft dem Modell, die Leistung bei früheren Aufgaben aufrechtzuerhalten, während es die neuen lernt.
Maskierte Autoencoder: Das Modell nutzt einen maskierten Autoencoder für das Vortraining. Bei dieser Methode werden Teile der Eingabebilder verborgen (maskiert), und das Modell lernt, die fehlenden Teile vorherzusagen. Das fördert, dass das Modell nützliche Darstellungen der Daten lernt, ohne vollständige beschriftete Datensätze zu benötigen.
Wie es funktioniert
Der Trainingsprozess besteht aus zwei Hauptphasen: Vortraining und Feintuning.
Vortraining: Während der Vorbereitungsphase lernt das Modell Darstellungen aus verschiedenen Schriften oder Sprachen nacheinander. Jedes Mal, wenn eine neue Sprache eingeführt wird, wird der entsprechende Adapter trainiert, während der Rest des Modells fixiert bleibt. So wird sichergestellt, dass das Wissen aus früheren Aufgaben nicht verloren geht.
Feintuning: Nach dem Vortraining wird das Modell feinabgestimmt, um seine Leistung bei bestimmten Aufgaben der handschriftlichen Texterkennung zu verbessern. Dabei nutzt das Modell die während des Vortrainings gelernten Darstellungen, um Texte effektiv zu erkennen.
Bewertung und Ergebnisse
Um die Effektivität der vorgeschlagenen Methode zu beweisen, werden mehrere Experimente durchgeführt. Das Modell wird in mehreren Sprachen getestet, einschliesslich Englisch, Italienisch und Russisch. Die Leistung wird mit einer Standardmetrik namens Zeichenfehlerrate (CER) gemessen, die quantifiziert, wie viele Zeichenfehler während der Erkennung gemacht werden.
Die Ergebnisse zeigen, dass die vorgeschlagene Methode darin hervorragend ist, Wissen aus zuvor gelernten Sprachen zu bewahren, während eine hohe Genauigkeit bei neu eingeführten Sprachen erreicht wird. Die Speicher-Wiederholungsstrategie ermöglicht dem Modell, begrenzten Speicher effektiv zu nutzen und sich nur auf essentielle Daten aus vergangenen Aufgaben zu konzentrieren.
Vergleich mit anderen Methoden
Der neue Ansatz wird mit mehreren bestehenden Techniken auf diesem Gebiet verglichen. Im Vergleich zu anderen, die ausschliesslich auf beaufsichtigtem Lernen oder älteren Methoden des kontinuierlichen Lernens basieren, zeigt das vorgeschlagene Modell eine bessere Leistung in Bezug auf Effizienz und Genauigkeit.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Kombination aus kontinuierlichem selbstüberwachtem Lernen, Adaptern und Speicher-Wiederholung den handschriftlichen Texterkennungsaufgaben, insbesondere im mehrsprachigen Kontext, erheblich zugutekommt.
Anwendungsbeispiele in der Praxis
Die Auswirkungen dieser Forschung sind erheblich. Da Unternehmen zunehmend darauf drängen, handschriftliche Dokumente zu digitalisieren, werden Werkzeuge, die diese Daten automatisch erkennen und transkribieren können, unverzichtbar. Diese neue Methode verbessert die Effizienz und Effektivität solcher Werkzeuge und liefert bessere Ergebnisse mit weniger manuellem Aufwand.
In Umgebungen, in denen Datenschutz wichtig ist, wie bei medizinischen Akten oder rechtlichen Dokumenten, ist die Fähigkeit, die Leistung aufrechtzuerhalten, ohne vollständige Kopien sensibler Daten zu speichern, besonders vorteilhaft. Dies kann Organisationen helfen, Datenschutzvorschriften einzuhalten und gleichzeitig die Vorteile fortschrittlicher maschineller Lerntechniken zu nutzen.
Fazit
Zusammenfassend bietet die vorgeschlagene Methode eine frische und effektive Herangehensweise, um die Herausforderungen der handschriftlichen Texterkennung anzugehen. Durch die Nutzung von kontinuierlichem selbstüberwachtem Lernen lernt das Modell nicht nur schrittweise neue Schriften, sondern bewahrt auch Wissen aus vergangenen Aufgaben.
Diese Forschung eröffnet Türen für effizientere Trainingsmethoden, die sich im Laufe der Zeit anpassen können, ohne die mit traditionellem beaufsichtigtem Lernen verbundenen Lasten. Zukünftige Arbeiten werden darauf abzielen, diese Ideen weiter auszubauen und möglicherweise auf komplexere Dokumentenanalysetasks anzuwenden und deren Nutzbarkeit in der Praxis zu verbessern.
Mit fortlaufenden Verbesserungen in der Technologie und Methoden wie der vorgestellten sieht die Zukunft der handschriftlichen Texterkennung vielversprechend aus. Robustere Systeme werden voraussichtlich entstehen, die den Übergang von handschriftlichen Dokumenten zu digitalem Text reibungsloser und effizienter gestalten.
Titel: CSSL-MHTR: Continual Self-Supervised Learning for Scalable Multi-script Handwritten Text Recognition
Zusammenfassung: Self-supervised learning has recently emerged as a strong alternative in document analysis. These approaches are now capable of learning high-quality image representations and overcoming the limitations of supervised methods, which require a large amount of labeled data. However, these methods are unable to capture new knowledge in an incremental fashion, where data is presented to the model sequentially, which is closer to the realistic scenario. In this paper, we explore the potential of continual self-supervised learning to alleviate the catastrophic forgetting problem in handwritten text recognition, as an example of sequence recognition. Our method consists in adding intermediate layers called adapters for each task, and efficiently distilling knowledge from the previous model while learning the current task. Our proposed framework is efficient in both computation and memory complexity. To demonstrate its effectiveness, we evaluate our method by transferring the learned model to diverse text recognition downstream tasks, including Latin and non-Latin scripts. As far as we know, this is the first application of continual self-supervised learning for handwritten text recognition. We attain state-of-the-art performance on English, Italian and Russian scripts, whilst adding only a few parameters per task. The code and trained models will be publicly available.
Autoren: Marwa Dhiaf, Mohamed Ali Souibgui, Kai Wang, Yuyang Liu, Yousri Kessentini, Alicia Fornés, Ahmed Cheikh Rouhou
Letzte Aktualisierung: 2024-04-26 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2303.09347
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2303.09347
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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