Fortschritte bei der Handgestenerkennung für energieeffiziente Geräte
Ein neues System verbessert die Erkennung von Handgesten mit energiesparender Technologie.
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Inhaltsverzeichnis
Handgestenerkennung ist ein spannendes Forschungsgebiet, das sich damit beschäftigt, wie Maschinen menschliche Handbewegungen verstehen und darauf reagieren können. Mit dem technologischen Fortschritt wird der Bedarf an dieser Art der Erkennung immer wichtiger. Während viele Systeme auf Kameras angewiesen sind, um Handbewegungen zu beobachten, gibt es immer mehr Anforderungen an Systeme, die auf kleineren Geräten mit weniger Strom und einfacheren Sensoren funktionieren können.
Traditionelle Systeme
In vielen traditionellen Systemen werden Kameras verwendet, um Bilder von Händen aufzunehmen. Diese Bilder werden dann mit komplexen Algorithmen analysiert, um spezifische Gesten zu identifizieren. Das funktioniert gut mit hochwertigen Bildern, benötigt aber eine Menge Strom und Rechenleistung. Daher sind diese Systeme oft nicht für tragbare oder stromsparende Geräte geeignet.
Andererseits gibt es auch Hardwaresysteme, die nicht auf Kameras angewiesen sind. Stattdessen verwenden sie direkte Messungen vom Körper, um Bewegungen zu erkennen. Diese Systeme können Muskelbewegungen verfolgen oder Sensoren nutzen, um die Positionen der Finger zu bestimmen, was schnellere Reaktionszeiten ermöglicht und die Privatsphäre der Nutzer schützt, da keine Bilder aufgenommen werden.
Bedarf an stromsparenden Lösungen
Der Bedarf an stromsparenden Gestenerkennungsgeräten ist gross, besonders in Bereichen wie Mensch-Computer-Interaktion, der Unterstützung von Menschen mit Bewegungsstörungen und für den Einsatz in Alltagsgadgets. Diese stromsparenden Systeme können ohne das Risiko betrieben werden, persönliche Daten versehentlich durch Bilder zu erfassen.
Die Gestenerkennungstechnologie muss schnell und effizient sein, indem sie einfache Signale von Sensoren anstelle von detaillierten Bildern verwendet. Viele der älteren Methoden, die auf komplexen neuronalen Netzen basieren, benötigen riesige Datenmengen und viel Strom, was ihre Nutzung in kleineren Geräten einschränkt.
Unser Ansatz
Unsere Forschung konzentriert sich darauf, ein System zur Handgestenerkennung zu entwickeln, das auf stromsparenden Geräten funktioniert. Wir wollen ein System aufbauen, das aus seinen Fehlern lernen und sich an den einzelnen Nutzer anpassen kann, ohne dabei übermässige Ressourcen zu benötigen.
Wir haben ein spezielles Gerät namens etee Handcontroller verwendet, das Kapazitive Sensoren hat, die Signale von jedem Finger des Nutzers messen. Durch das Sammeln dieser Daten können wir Gesten in Echtzeit identifizieren.
Datensammlung
Um Daten zu sammeln, haben wir mehrere Personen gebeten, verschiedene Handgesten mit dem etee Controller auszuführen. Der Controller zeichnet die Bewegungen ihrer Finger auf und erstellt eine Reihe von Signalen, die verschiedene Gesten repräsentieren.
Wir haben unser System so konzipiert, dass es mit vier Hauptgesten arbeitet: "Zeigefinger beugen", "schiessen", "Zeigefinger schnippen" und "Mittelfinger schnippen". Ausserdem haben wir eine "keine" Geste hinzugefügt, um anzuzeigen, wenn keine spezifische Geste gemacht wurde.
Datenverarbeitung
Sobald die Daten gesammelt waren, wurden sie in ein Format umgewandelt, das unser System verstehen konnte. Die Signale von jedem Finger wurden zu einer einzigen Darstellung kombiniert, was die Analyse und Identifizierung verschiedener Gesten erleichterte.
Um die Komplexität zu reduzieren, haben wir eine Technik namens Hauptkomponentenanalyse verwendet. Das hat uns geholfen, die wichtigsten Teile der Daten auszuwählen, die dennoch das Wesentliche jeder Geste erfassen. Wir haben festgestellt, dass nur wenige Merkmale aus den Signalen benötigt werden, um Gesten genau zu identifizieren, was unser System viel effizienter macht.
Gestenklassifikationsmodelle
Nach der Verarbeitung der Daten mussten wir die Gesten klassifizieren. Wir haben zwei Hauptmodelle für die Klassifikation getestet: K-Nächste Nachbarn (KNN) und einen überwachten Variational Autoencoder (VAE).
K-nächste Nachbarn (KNN)
KNN ist eine einfache und effektive Methode. Es schaut sich die nächstgelegenen Beispiele im Datensatz an und nutzt diese, um zu bestimmen, was die neue Geste ist. Wenn eine neue Geste ähnlich wie mehrere Beispiele ist, wird sie basierend auf diesen nächstgelegenen Beispielen klassifiziert.
Obwohl KNN einfach ist, kann es langsam werden, wenn man mit vielen Merkmalen oder Datenpunkten arbeitet, weil es immer die neue Eingabe mit vielen bestehenden Beispielen vergleichen muss.
Variational Autoencoder (VAE)
Der VAE funktioniert anders. Er lernt, die Daten in einem niedriger dimensionalen Raum darzustellen, was die Arbeit erleichtert. Das System verwendet eine Art neuronales Netzwerk, um ein Modell der Daten zu erstellen, das es ihm ermöglicht, neue Beispiele basierend auf dem, was es gelernt hat, zu generieren.
Allerdings benötigen VAEs typischerweise eine Menge Daten und Rechenleistung, was sie weniger geeignet für stromsparende Geräte macht.
Fehlerkorrektur
Selbst bei guten Klassifikationssystemen können Fehler passieren. Unser nächstes Ziel war es, einen Weg zu schaffen, damit das System erkennt, wenn es einen Fehler macht und sich selbst korrigiert.
Um das zu erreichen, haben wir einen Fehlerkorrekturmechanismus eingeführt. Dieser ermöglicht es dem System, Fehler eigenständig zu handhaben, ohne die Gesamtleistung zu beeinträchtigen. Indem wir die Arten von Fehlern klassifizieren, die das System macht, können wir spezifische Modelle erstellen, die helfen, diese Fehler anzupassen oder zu korrigieren.
Wenn das System beispielsweise fälschlicherweise eine "Zeigefinger schnippen"-Geste als "keine"-Geste identifiziert, können wir einen speziellen Klassifizierer trainieren, um diesen Fehler zu identifizieren und zu korrigieren.
Leistungsbewertung
Wir haben unser System gründlich getestet, um sicherzustellen, dass es genau funktioniert. Wir haben die Genauigkeit sowohl der KNN- als auch der VAE-Modelle bewertet und ihre Leistung über verschiedene Benutzer und Gestentypen verglichen.
Das KNN-Modell zeigte eine starke Leistung und erreichte eine Genauigkeit, die mit der von komplexeren Modellen vergleichbar war, jedoch deutlich schneller lief. Im Gegensatz dazu benötigte der VAE mehr Zeit und Ressourcen, was ihn für stromsparende Anwendungen benachteiligte.
Ergebnisse
Insgesamt zeigte unser System grosses Potenzial. Als wir den Fehlerkorrekturmechanismus einfügten, konnten wir die Leistung noch weiter steigern. Die Kombination aus KNN zur Gestenklassifikation und dem Fehlerkorrektor half, die Genauigkeit des Systems über eine Vielzahl von Gesten zu verbessern.
Unser Fehlerkorrektor war leichtgewichtig und benötigte nur minimalen Verarbeitungsaufwand, sodass er effektiv auf stromsparenden Geräten arbeiten kann. Das stellt sicher, dass das Gestenerkennungssystem gut in Echtzeitszenarien funktioniert und somit für den täglichen Gebrauch geeignet ist.
Fazit
Zusammenfassend haben wir erfolgreich ein Handgestenerkennungssystem entwickelt, das auf stromsparenden Geräten mit einfachen kapazitiven Sensoren arbeitet. Unser Ansatz, KNN für die Klassifikation mit einem adaptiven Fehlerkorrekturmechanismus zu kombinieren, hat vielversprechende Ergebnisse gezeigt und macht das System zuverlässig und effizient.
Diese innovative Kombination steigert nicht nur die Genauigkeit der Gestenerkennung, sondern verbessert auch das gesamte Nutzererlebnis. Obwohl wir bedeutende Ergebnisse erzielt haben, erkennen wir einige Einschränkungen in der Gestenerkennung an, insbesondere in Bezug auf bestimmte Fehlergruppen. Zukünftige Arbeiten werden sich darauf konzentrieren, den Fehlerkorrektor zu verbessern und neue Techniken zu erkunden, um das System weiter zu optimieren.
Während die Technologie weiterhin voranschreitet, hoffen wir, dass unsere Forschung zur Entwicklung effektiverer und benutzerfreundlicherer Gestenerkennungssysteme beiträgt, die in verschiedenen Anwendungen von Smart-Geräten bis hin zu Assistenztechnologien eingesetzt werden können.
Titel: Agile gesture recognition for capacitive sensing devices: adapting on-the-job
Zusammenfassung: Automated hand gesture recognition has been a focus of the AI community for decades. Traditionally, work in this domain revolved largely around scenarios assuming the availability of the flow of images of the user hands. This has partly been due to the prevalence of camera-based devices and the wide availability of image data. However, there is growing demand for gesture recognition technology that can be implemented on low-power devices using limited sensor data instead of high-dimensional inputs like hand images. In this work, we demonstrate a hand gesture recognition system and method that uses signals from capacitive sensors embedded into the etee hand controller. The controller generates real-time signals from each of the wearer five fingers. We use a machine learning technique to analyse the time series signals and identify three features that can represent 5 fingers within 500 ms. The analysis is composed of a two stage training strategy, including dimension reduction through principal component analysis and classification with K nearest neighbour. Remarkably, we found that this combination showed a level of performance which was comparable to more advanced methods such as supervised variational autoencoder. The base system can also be equipped with the capability to learn from occasional errors by providing it with an additional adaptive error correction mechanism. The results showed that the error corrector improve the classification performance in the base system without compromising its performance. The system requires no more than 1 ms of computing time per input sample, and is smaller than deep neural networks, demonstrating the feasibility of agile gesture recognition systems based on this technology.
Autoren: Ying Liu, Liucheng Guo, Valeri A. Makarov, Yuxiang Huang, Alexander Gorban, Evgeny Mirkes, Ivan Y. Tyukin
Letzte Aktualisierung: 2023-05-12 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2305.07624
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2305.07624
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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