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# Biologie# Krebsbiologie

Zielgerichtete FADS1: Ein neuer Hoffnungsschimmer in der Nierenkrebsbehandlung

Neue Forschungen zeigen, dass das Anvisieren von FADS1 die Behandlung von Nierenkrebspatienten verbessern könnte.

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Inhaltsverzeichnis

Klarzellen-Nierenkarzinom (ccRCC) ist die häufigste Art von Nierenkrebs. Die Überlebenschancen fünf Jahre nach der Diagnose von ccRCC liegen bei etwa 50-69%. Wenn der Krebs sich allerdings auf andere Körperteile ausgebreitet hat, sinkt diese Rate auf rund 10%. Bei Patienten mit lokalisiertem ccRCC ist die Operation oft die Hauptbehandlungsoption. Leider entwickeln rund 30% der Patienten metastasierenden Nierenzellkarzinom (mRCC), der nicht gut auf die Standard-Chemotherapie reagiert. Die Erstlinientherapie für mRCC kombiniert normalerweise Immuntherapie mit bestimmten zielgerichteten Therapien, die sich auf die Blockierung eines Moleküls namens vaskulär endothelialer Wachstumsfaktor (VEGF) konzentrieren. Obwohl diese Behandlungen effektiv sein können, haben sie ihre Grenzen, was den dringenden Bedarf an neuen Therapien unterstreicht.

Jüngste Studien haben gezeigt, dass Krebszellen oft ihre Stoffwechselprozesse verändern, um ihr Wachstum und Überleben zu unterstützen. Diese Veränderung nennt man metabolische Reprogrammierung und ist bei vielen Krebsarten verbreitet. Durch das Zielen auf bestimmte Gene oder Enzyme, die an diesen metabolischen Veränderungen beteiligt sind, glauben Forscher, dass es möglich ist, das Wachstum von Krebszellen zu hemmen. Ein wichtiges Enzym im Fettsäurestoffwechsel ist Stearoyl-CoA-Desaturase (SCD), das hilft, bestimmte Fettsäuren in andere umzuwandeln. Die Forschung hat gezeigt, dass SCD eine Rolle im Krebsfortschritt spielt, insbesondere in Bezug auf die Stabilität des endoplasmatischen Retikulums (ER), einem Teil der Zelle, der an der Verarbeitung von Proteinen beteiligt ist.

In Studien hat man herausgefunden, dass die Bereitstellung bestimmter Fettsäuren den Stress auf das ER, der durch die Hemmung von SCD verursacht wird, minimiert. Zudem scheint eine Reduktion von langkettigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren (LC-PUFAs) die ER-Stabilität zu stören. Diese Fettsäuren, insbesondere solche wie Arachidonsäure (AA), Eicosatetraensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), sind entscheidend für die Zell-Signalübertragung und die Bildung von Zellmembranen. Die Forschung zeigt, dass sie verschiedene Rollen im Krebsfortschritt und der Metastasierung haben könnten. Ein weiteres Enzym, Fettsäure-Desaturase 1 (FADS1), das wichtig in der Produktion von LC-PUFAs ist, wurde mit dem Wachstum mehrerer Krebsarten in Verbindung gebracht und fand sich in verschiedenen Krebsarten, einschliesslich Kolon- und Brustkrebs, überexprimiert.

Um dies weiter zu erforschen, haben Forscher die Rolle von FADS1 im Nierenkrebs untersucht. Sie fanden heraus, dass hohe FADS1-Expressionswerte mit schlechteren Überlebensraten bei Nierenkrebspatienten verbunden sind. Wenn die Aktivität von FADS1 gehemmt wurde, verringerte sich das Wachstum von ccRCC-Zellen, was darauf hindeutet, dass das Zielen auf FADS1 eine neue Behandlungsstrategie sein könnte.

Zellkultur

Die Forscher verwendeten mehrere menschliche Nierenkrebszelllinien, um Experimente durchzuführen. Sie hielten die Zellen spezifisch in einer kontrollierten Umgebung mit den richtigen Nährstoffen und Bedingungen für ihr Wachstum. Für bestimmte Experimente behandelten sie die Zellen mit verschiedenen Substanzen, um die Aktivität von FADS1 zu reduzieren. Dies geschah durch die Einführung von kurzen Haarpin-RNA (shRNA), die gezielt das FADS1-Gen anvisiert. Nach der Behandlung wurde der Zustand der Zellen mit verschiedenen Methoden bewertet.

FADS1-Hemmungsassay

Um zu verstehen, wie FADS1 das Wachstum von Krebszellen beeinflusst, testeten die Forscher die Wirkung eines kleinen Molekülinhibitors namens D5D-IN-326, der gezielt FADS1 hemmt. Durch die Behandlung verschiedener Nierenkrebszellen mit unterschiedlichen Konzentrationen dieses Inhibitors über mehrere Tage stellten sie fest, dass die Anzahl der Krebszellen signifikant reduziert wurde, während die normalen Nierenzellen kaum betroffen waren.

ER-Stress-Stimulationstest

Um die Rolle von ER-Stress im Wachstum von Krebszellen weiter zu untersuchen, wendeten die Forscher bestimmte Substanzen an, von denen bekannt ist, dass sie ER-Stress induzieren können, auf die Nierenkrebszellen. Sie massen, wie die Behandlung die Expression von Genen beeinflusste, die mit ER-Stress und FADS1 zusammenhängen. Die Ergebnisse zeigten einen klaren Zusammenhang zwischen der Hemmung von FADS1 und erhöhtem ER-Stress in den Krebszellen.

Zellzyklus-Assay

Eine Zellzyklusanalyse wurde durchgeführt, um zu verstehen, wie die Hemmung von FADS1 die Phasen des Zellzyklus beeinflusst. Die Forscher behandelten die Nierenkrebszellen und verwendeten dann eine Methode, um zu analysieren, wie viele Zellen in verschiedenen Phasen ihres Zyklus waren. Sie stellten fest, dass die Hemmung von FADS1 zu einer Veränderung im Gleichgewicht der Zellen in verschiedenen Phasen führte, was auf einen Stopp der Proliferation hindeutet.

RNA-Extraktion und RT-qPCR

Um Veränderungen in der Genexpression nach den Behandlungen zu bestätigen, extrahierten die Forscher RNA aus behandelten Zellen und führten eine quantitative Analyse durch. Dies ermöglichte ihnen, die Expressionsniveaus von FADS1 und anderen verwandten Genen in behandelten im Vergleich zu Kontrollzellen zu vergleichen.

Immunfluoreszenz-Färbung

Die Immunfluoreszenz-Färbung wurde verwendet, um spezifische Proteine in den Nierenkrebszellen zu visualisieren. Diese Methode ermöglichte es den Forschern zu sehen, wie Behandlungen die Expression wichtiger Proteine beeinflussten, die mit Krebsfortschritt und Zellproliferation in Verbindung stehen.

Western Blot

Western Blotting wurde angewendet, um die Mengen spezifischer Proteine in den mit dem FADS1-Inhibitor und anderen Wirkstoffen behandelten Nierenkrebszellen zu messen. Die Ergebnisse gaben Einblick in die molekularen Veränderungen, die als Reaktion auf die Behandlungen auftreten.

Tierversuch

Um die Wirkung von FADS1 auf das Tumorwachstum in lebenden Organismen zu bewerten, führten Wissenschaftler Experimente an Mäusen durch. Die Mäuse erhielten Injektionen von Nierenkrebszellen mit normaler oder reduzierter FADS1-Aktivität, und das Tumorwachstum wurde über mehrere Wochen überwacht. Die Tumoren, die aus Zellen mit reduzierter FADS1-Aktivität stammten, waren deutlich kleiner als die aus normalen Zellen, was darauf hindeutet, dass die Hemmung von FADS1 das Tumorwachstum einschränken könnte.

Lipidom-Analyse

Forscher führten eine Lipidom-Analyse an behandelten Krebszellen durch, um die Veränderungen im Lipidstoffwechsel nach der Hemmung von FADS1 zu untersuchen. Diese Analyse zeigte veränderte Mengen verschiedener Lipidmoleküle, die für die Zellfunktion und das Wachstum entscheidend sind, und betonte damit weiter die Rolle von FADS1 bei der Regulierung dieser Prozesse.

Metabolom-Analyse

Das metabolomische Profiling wurde durchgeführt, um zu erforschen, wie FADS1 den Gesamtstoffwechsel in Nierenkrebszellen beeinflusst. Die Forscher fanden heraus, dass die Hemmung von FADS1 nicht nur den Fettsäurestoffwechsel beeinflusste, sondern auch die Mengen wichtiger metabolischer Vorläufer, die eine Rolle bei der Nukleotidsynthese spielen. Dies deutet darauf hin, dass FADS1 entscheidend dafür ist, den metabolischen Bedarf schnell wachsender Krebszellen zu steuern.

Quantifizierungsstudie und statistische Analyse

Für alle biologischen Experimente wurden mehrere Wiederholungen durchgeführt, um die Zuverlässigkeit sicherzustellen. Verschiedene statistische Analysen wurden durchgeführt, um die Signifikanz der gesammelten Daten zu bestätigen.

Hemmung der FADS1-Aktivität unterdrückt das Wachstum von Nierenkrebszellen in vitro

Die Studie zeigte, dass die Hemmung von FADS1 zu einer signifikanten Reduktion des Wachstums von Nierenkrebszellen führte. Die Behandlung verursachte einen Rückgang der Anzahl der Krebszellen und veränderte das Gleichgewicht der Zellen in verschiedenen Phasen des Zellzyklus, was auf einen starken Einfluss auf ihre Proliferation hindeutet.

Nierenkrebszellproliferation wird durch stabile FADS1-Depletion gehemmt

Weitere Experimente beinhalteten die Verwendung von shRNA, um die FADS1-Expression in Nierenkrebszelllinien dauerhaft zu senken. Dies führte zu ähnlichen Ergebnissen wie der Inhibitor, wobei die Anzahl der Krebszellen signifikant reduziert und ihre Zyklusphasen verändert wurden, was die Idee unterstützte, dass FADS1 entscheidend für das Wachstum von Nierenkrebszellen ist.

Hemmung von FADS1 induziert ER-Stress und ATF3-Expression in Nierenkrebszellen

Die Studie stellte fest, dass die Hemmung von FADS1 zu erhöhtem ER-Stress in Nierenkrebszellen führte. Die Expression des ATF3-Proteins, eines kritischen Stressreaktionsfaktors, war deutlich erhöht, was darauf hindeutet, dass FADS1 eine Rolle bei der Regulierung von ER-Stressniveaus spielt.

FADS1 spielt entscheidende Rollen zum Schutz von Nierenkrebszellen vor extremem ER-Stress

Die Forscher untersuchten die Beziehung zwischen FADS1 und ER-Stress weiter, indem sie Zellen mit bekannten ER-Stress-Induktoren behandelten. Die Ergebnisse zeigten, dass die FADS1-Spiegel als Reaktion auf den Stress anstiegen, was auf eine schützende Rolle von FADS1 unter stressigen Bedingungen hindeutet, die von Krebszellen erfahren werden.

Erhöhte FADS1-Expression kehrt die durch ER-Stress induzierte Apoptose menschlicher Nierenkrebszellen um und verlangsamt das Wachstum

Die Studie zeigte, dass die Erhöhung der FADS1-Expression den Nierenkrebszellen half, unter Stress zu überleben, was darauf hindeutet, dass FADS1 entscheidend für die Stabilität und das Wachstum dieser Krebszellen unter herausfordernden Bedingungen ist.

Die Regulation der Nierenkrebszellproliferation durch FADS1 hängt von ATF3 ab

Da ATF3 eine Schlüsselrolle in der Reaktion auf die Hemmung von FADS1 spielt, zeigten Experimente, dass das Herunterregulieren von ATF3 die verringerte Zellproliferation aufgrund der FADS1-Hemmung umkehren konnte. Dies verdeutlichte, dass ATF3 entscheidend ist, um die Auswirkungen von FADS1 auf Nierenkrebszellen zu vermitteln.

Ko-Depletion von ATF3 und FADS1 rettet die durch FADS1-Hemmung herbeigeführte reduzierte Zellproliferation

Als die Forscher sowohl FADS1 als auch ATF3 herunterregulierten, beobachteten sie eine Umkehrung der Wachstumshemmung, die mit der FADS1-Hemmung einherging. Dies festigte weiter die Rolle von ATF3 in der Beziehung zwischen FADS1 und dem Wachstum von Nierenkrebszellen.

FADS1-Hemmung verringert die Biosynthese von Nukleotiden und UDP-N-Acetylglucosamin

Metabolom-Analysen deuteten darauf hin, dass die Hemmung von FADS1 die Synthese von Nukleotiden negativ beeinflusste, die wichtige Bestandteile für die DNA-Synthese und Zellteilung sind. Diese Reduzierung der Nukleotidspiegel trug zum gehemmt Wachstum der Nierenkrebszellen bei.

FADS1-Depletion hemmt das Tumorwachstum in vivo

In-vivo-Studien bestätigten, dass die Hemmung von FADS1 in Mäusen zu kleineren Tumoren führte. Die signifikante Verringerung der Tumorgrösse unterstreicht das Potenzial von FADS1 als Ziel für neue Krebstherapien.

Fazit

Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die gezielte Hemmung von FADS1 einen neuen Weg zur Behandlung von Nierenkrebs bieten könnte, indem sie das Zellwachstum und -überleben hemmt. Die Forschung zeigt eine starke Verbindung zwischen der Aktivität von FADS1, metabolischen Veränderungen und der Fähigkeit von Nierenkrebszellen, mit Stress umzugehen, was Hoffnung auf neue therapeutische Strategien im Umgang mit dieser herausfordernden Krankheit weckt.

Originalquelle

Titel: Targeting Fatty Acid Desaturase I Inhibits Renal Cancer Growth Via ATF3-mediated ER Stress Response

Zusammenfassung: Monounsaturated fatty acids (MUFAs) play a pivotal role in maintaining endoplasmic reticulum (ER) homeostasis, an emerging hallmark of cancer. However, the role of polyunsaturated fatty acid (PUFAs) desaturation in persistent ER stress driven by oncogenic abnormalities remains elusive. Fatty Acid Desaturase 1 (FADS1) is a rate-limiting enzyme controlling the bioproduction of long-chain PUFAs. Our previous research has demonstrated the significant role of FADS1 in cancer survival, especially in kidney cancers. We explored the underlying mechanism in this study. We found that pharmacological inhibition or knockdown of the expression of FADS1 effectively inhibits renal cancer cell proliferation and induces cell cycle arrest. The stable knockdown of FADS1 also significantly inhibits tumor formation in vivo. Mechanistically, we show that while FADS1 inhibition induces ER stress, its expression is also augmented by ER-stress inducers. Notably, FADS1-inhibition sensitized cellular response to ER stress inducers, providing evidence of FADS1s role in modulating the ER stress response in cancer cells. We show that, while FADS1 inhibition-induced ER stress leads to activation of ATF3, ATF3-knockdown rescues the FADS1 inhibition-induced ER stress and cell growth suppression. In addition, FADS1 inhibition results in the impaired biosynthesis of nucleotides and decreases the level of UPD-N-Acetylglucosamine, a critical mediator of the unfolded protein response. Our findings suggest that PUFA desaturation is crucial for rescuing cancer cells from persistent ER stress, supporting FADS1 as a new therapeutic target.

Autoren: Wanqing Liu, G. Heravi, M. Herroon, A. Wilson, Y. Y. Fan, Y. Jiang, N. Vakeesan, L. Tao, Z. Peng, K. Zhang, J. Li, R. S. Chapkin, I. Podgorski

Letzte Aktualisierung: 2024-03-27 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.03.23.586426

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.03.23.586426.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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