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# Biologie# Mikrobiologie

Mikrobielle Zusammenarbeit im Boden: Die Rolle des Stickstoffaustauschs

Eine Studie zeigt, wie S. indica und B. subtilis beim Stickstoffaustausch zusammenarbeiten.

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MikrobielleMikrobielleStickstoffteilungaufgedecktB. subtilis in nährstoffreichem Boden.S. indica gedeiht auf dem Ammoniak von
Inhaltsverzeichnis

Der Boden ist das Zuhause einer riesigen Anzahl winziger Lebensformen, die Mikroorganismen genannt werden. Diese Mikroben arbeiten zusammen in einer sogenannten mikrobiellen Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft spielt eine entscheidende Rolle dafür, wie der Boden funktioniert, besonders in Bezug auf Nährstoffe, Pflanzenwachstum und die allgemeine Gesundheit der Pflanzen.

Mikroorganismen helfen dabei, die Nährstoffe zu verarbeiten, die Pflanzen brauchen, wehren Krankheiten ab, die Pflanzen schädigen könnten, und unterstützen Pflanzen, mit Stress umzugehen. Zu verstehen, wie diese Mikroben interagieren, ist wichtig, um die Bodenfruchtbarkeit und den Ertrag zu erhalten und zu verbessern.

Forschung hat gezeigt, dass Umweltfaktoren Einfluss darauf haben, wie sich diese mikrobiellen Gemeinschaften bilden und funktionieren. Das bedeutet, dass Dinge wie die Verfügbarkeit von Nährstoffen beeinflussen können, welche Mikroben im Boden gedeihen. Zum Beispiel können hohe Nährstofflevel dazu führen, dass ein paar konkurrenzstarke Arten dominieren, während niedrige Nährstofflevel eine grössere Vielfalt an Arten fördern.

Die Rolle der Mikroorganismen beim Nährstoffaustausch

Die Interaktionen zwischen Mikroorganismen können wettbewerbsorientiert oder kooperativ sein. Einige Mikroben sind auf andere angewiesen, um essentielle Nährstoffe zu liefern. Eine dieser Methoden des Nährstoffaustauschs erfolgt durch einen Prozess namens Auxotrophie, bei dem ein Organismus eine notwendige Verbindung nicht produzieren kann und stattdessen auf einen anderen Organismus angewiesen ist, um sie bereitzustellen.

Ein Beispiel für diese Art der Interaktion findet zwischen einer Art von Pilz und einem Bakterium statt. Der Pilz, bekannt als S. indica, kann ein wichtiges Vitamin namens Thiamin nicht herstellen. Das bedeutet, er braucht Hilfe von anderen Mikroben, wie dem Bakterium B. Subtilis, das Thiamin produzieren kann.

Das Fehlen bestimmter Fähigkeiten bei diesen Mikroben wirft wichtige Fragen auf. Wenn ein Pilz eine häufige Stickstoffquelle wie Nitrat nicht nutzen kann, wie überlebt er dann in Umgebungen, die reich an Nitrat sind? Eine mögliche Erklärung ist, dass andere Mikroben dabei helfen, alternative Stickstoffquellen neben dem Nitrat zu schaffen.

Die Untersuchung der Interaktion zwischen S. indica und B. subtilis

Diese Studie konzentriert sich auf das Zusammenspiel zwischen S. indica und B. subtilis, um zu erforschen, wie diese Mikroben Stickstoff teilen. Sie bestätigt, dass S. indica nicht wachsen kann, wenn Nitrat seine einzige Stickstoffquelle ist. Wenn es jedoch zusammen mit B. subtilis wächst, verbessert sich sein Wachstum erheblich.

Die Anwesenheit von B. subtilis führt zur Freisetzung von Ammoniak in die Umgebung. Dieses Ammoniak dient als alternative Stickstoffquelle, die S. indica nutzen kann. Ein mathematisches Modell unterstützt die Idee, dass Ammoniak aus Zellen entweichen und von benachbarten Mikroben aufgenommen werden kann. Dieses Auslaufen fungiert als Strategie des Stickstoffaustauschs, die helfen könnte, die Stabilität der Bodenmikroben-Gemeinschaft aufrechtzuerhalten.

S. indica's Unfähigkeit, Nitrat zu nutzen

Bakterien und Pilze folgen normalerweise ähnlichen Wegen bei der Nutzung von Stickstoff. Nitrat als Stickstoffquelle erfordert mehrere Enzyme, um seine Aufnahme und Umwandlung in nutzbare Formen zu ermöglichen. S. indica fehlen die notwendigen Transporter und Enzyme, um Nitrat effektiv zu nutzen. Jüngste Forschungen zeigen, dass es Schwierigkeiten hat, in Umgebungen zu wachsen, in denen Nitrat die Haupt-Stickstoffquelle ist.

Experimente haben bestätigt, dass S. indica nur minimal wächst, wenn Nitrat die einzige vorhandene Stickstoffquelle ist, was frühere Erkenntnisse unterstützt, die auf seine Unfähigkeit hinweisen, Nitrat zu assimilieren.

Verbesserte Wachstumsbedingungen in Anwesenheit von B. subtilis

Die Studie untersucht weiter, ob B. subtilis das Wachstum von S. indica in nitratreichen Umgebungen steigern kann. Wenn S. indica auf Medien mit Nitrat zusammen mit B. subtilis wächst, gedeiht es viel besser. Das deutet darauf hin, dass B. subtilis S. indica hilft, indem es Stickstoffquellen freisetzt, die es nutzen kann.

Um diese Idee zu untersuchen, haben Forscher Proben von Flüssigkeiten untersucht, in denen S. indica und B. subtilis zusammen kultiviert wurden. Sie beobachteten, dass das Wachstum von S. indica zunahm, als es Zugang zu B. subtilis-Nebenprodukten hatte. Tests bestätigten, dass B. subtilis Nitrat konsumierte und Ammoniak freisetzte, das S. indica als Stickstoffquelle nutzen konnte.

Ammoniak: Der Schlüssel zum Wachstum

Durch zusätzliche Experimente identifizierten Forscher Ammoniak als den Hauptfaktor für das verbesserte Wachstum von S. indica, wenn es mit B. subtilis in Kontakt war. Sie fanden signifikante Ammoniakkonzentrationen in den Überständen von B. subtilis-Kulturen, was die Theorie unterstützt, dass dieses Ammoniak entscheidend für das Wachstum von S. indica ist.

Bemerkenswert ist, dass S. indica auch etwas Ammoniak produzierte, als es allein wuchs, was darauf hindeutet, dass es möglicherweise gespeicherte Stickstoffquellen nutzt oder Aminosäuren recycelt. Das deutet darauf hin, dass S. indica selbst ohne B. subtilis etwas Stickstoff erzeugen kann, aber nicht genug, um zu gedeihen.

Der Einfluss des pH-Werts der Umwelt

Die allgemeine Gesundheit und Leistung beider Mikroben kann durch Umweltbedingungen wie pH-Werte beeinflusst werden. Ammoniak verhält sich je nach pH unterschiedlich, was Auswirkungen darauf hat, wie viel Stickstoff zwischen diesen Mikroben ausgetauscht werden kann.

Niedrigere pH-Werte können das Auslaufen von Ammoniak aus den Zellen erhöhen, was bedeutet, dass, wenn ein Mikroorganismus eine verringerte Fähigkeit hat, Ammonium aufzunehmen, er mehr Ammoniak in die Umwelt auslaufen lässt. Solches Auslaufen kann anderen Mikroben wie S. indica zugutekommen, da sie dieses auslaufende Ammoniak aufnehmen können.

Um dies weiter zu erforschen, untersuchten Forscher, wie B. subtilis-Stämme, insbesondere eine mutierte Version mit verringerter Fähigkeit zur Ammoniakaufnahme, auf verschiedene pH-Werte reagierten. Die Ergebnisse bestätigten, dass die mutierte Stamm bei niedrigeren pH-Werten mehr Schwierigkeiten hatte als der Wildtyp-Stamm, was zeigt, wie Umweltfaktoren mikrobiologische Interaktionen beeinflussen.

Fazit

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen eine komplexe und vorteilhafte Beziehung zwischen S. indica und B. subtilis. In Umgebungen, in denen Nitrat reichlich vorhanden ist, kann S. indica nicht unabhängig wachsen, sondern gedeiht durch seine Beziehung zu B. subtilis, das ihm Ammoniak liefert.

Diese Arbeit beleuchtet die komplexen Wechselwirkungen zwischen Bodenmikroben und betont die Bedeutung, diese Interaktionen für die Bodengesundheit und die Produktivität der Pflanzen zu verstehen. Durch das Verständnis, wie diese Mikroben Ressourcen teilen, könnten bessere landwirtschaftliche Praktiken und verbesserte Nährstoffmanagementmethoden im Boden entwickelt werden.

Zusammenfassend unterstreicht die Beziehung zwischen diesen beiden Mikroben die Bedeutung der Kooperation in mikrobiellen Gemeinschaften und wie Umweltbedingungen diese Interaktionen formen können. Das Wissen, das aus dieser Studie gewonnen wurde, könnte zukünftige Arbeiten in der Bodenmikrobiologie und nachhaltigen Landwirtschaftspraktiken unterstützen.

Zukünftige Richtungen

Zukünftige Forschungen könnten sich darauf konzentrieren, andere Mikroben zu identifizieren, die zum Stickstoffaustausch beitragen, und wie verschiedene Umweltfaktoren diese Beziehungen weiter beeinflussen können. Das Erkunden komplexerer Bodenökosysteme könnte zusätzliche vorteilhafte Interaktionen aufdecken, die genutzt werden könnten, um das Pflanzenwachstum und die Bodengesundheit zu verbessern.

Das Verständnis der genetischen Mechanismen hinter diesen Interaktionen wird ebenfalls wertvoll sein. Indem spezifische Gene, die an der Stickstoffaufnahme und -teilung beteiligt sind, untersucht werden, könnten Wissenschaftler möglicherweise Pflanzen züchten, die widerstandsfähiger sind und in stickstoffarmen Böden gedeihen können.

Darüber hinaus könnte das Erfassen, wie verschiedene landwirtschaftliche Praktiken die mikrobiellen Interaktionen beeinflussen, den Weg für innovative Methoden ebnen, die auf die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und die Sicherstellung nachhaltiger Lebensmittelproduktion abzielen.

Originalquelle

Titel: Ammonia leakage can underpin nitrogen-sharing among soil microbes

Zusammenfassung: AbstractSoil microbial communities host a large number of microbial species that support important ecological functions such as biogeochemical cycling and plant nutrition. The extent and stability of these functions are affected by inter-species interactions among soil microbes, yet the different mechanisms underpinning microbial interactions in the soil are not fully understood. Here, we study the extent of nutrient-based interactions among two model, plant-supporting soil microbes, the fungi Serendipita indica and the bacteria Bacillus subtilis. We find that S. indica is unable to grow with nitrate - a common nitrogen source in the soil - but this inability can be rescued, and growth restored in the presence of B. subtilis. We demonstrate that this effect is due to B. subtilis utilising nitrate and releasing ammonia, which can be used by S. indica. We refer to this type of mechanism as ammonia mediated nitrogen sharing (N-sharing). Using a mathematical model, we demonstrate that the pH dependent equilibrium between ammonia (NH3) and ammonium (NH4+) results in an inherent cellular leakiness, and that reduced amonnium uptake or assimilation rates can result in higher levels of leaked ammonia. In line with this model, a mutant B. subtilis - devoid of ammonia uptake - shows higher S. indica growth support in nitrate media. These findings highlight that ammonia based N-sharing can be a previously under-appreciated mechanism underpinning interaction among soil microbes and could be influenced by microbial or abiotic alteration of pH in microenvironments. Significance statementSoil microbial communities are an important factor in environmental nutrient cycling and sub-sequently plant health. S. indica is a well-studied plant growth promoting soil fungus but its inability to use nitrate, a major component of both agricultural/natural soils and crop fertilisers, may have important implications for agriculture and microbial ecology. We have demonstrated that S. indica is dependant on external sources of nitrogen in nitrate-only environments and these can be produced by B. subtilis, another common soil microbe. We then demonstrate that this nitrogen sharing interaction is likely mediated by leaked ammonia and that ammonia leakage is influenced by environmental pH. Ammonia leakage and sharing represent currently unexplored and potentially vital components of nutrient interactions between microbes in soil communities, with profound implications for microbiome community structure and subsequent consequences for soil biogeochemical cycling and crop health.

Autoren: Orkun S Soyer, L. Richards, P. Schaefer

Letzte Aktualisierung: 2024-04-08 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.04.08.588523

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.04.08.588523.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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