Dünne Schichten von FeSe auf SrTiO: Einblicke in die Supraleitung
Forschung zeigt einzigartige Superleitfähigkeitsmerkmale in ultradünnen FeSe-Filmen, die auf SrTiO geschichtet sind.
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Inhaltsverzeichnis
Im Bereich der Supraleitfähigkeit hat sich ein spezielles Interesse an einem Material namens FeSe in Kombination mit einem anderen Material, SrTiO, entwickelt. Supraleiter sind Materialien, die Elektrizität ohne Widerstand leiten können, wenn sie unter eine bestimmte Temperatur gekühlt werden. Diese Forschung konzentriert sich auf das Schichten von FeSe auf SrTiO mithilfe einer Technik namens Pulsed Laser Deposition (PLD), um dünne Filme mit unterschiedlichen Dicken zu erstellen.
Die Bedeutung von Dünnschichten
Dünne Filme von FeSe, besonders mit einer Dicke von nur 4 Nanometern, zeigen interessante Verhaltensweisen. Eine bemerkenswerte Entdeckung ist der negative Hall-Effekt, der darauf hindeutet, dass Elektronen von der SrTiO-Schicht in die FeSe-Schicht wandern. Diese Wechselwirkung zwischen den beiden Materialien ist entscheidend für die beobachteten supraleitenden Eigenschaften. Frühere Studien mit ultradünnem FeSe auf SrTiO mit anderen Wachstumsmethoden unterstützen diese Ergebnisse.
Beobachtungen zur Supraleitfähigkeit
Bei der Untersuchung der Supraleitfähigkeit dieser Dünnschichten ist es wichtig zu beachten, dass das obere kritische Feld, welches ein Mass für das maximale Magnetfeld ist, das ein Supraleiter aushalten kann, bevor er seine supraleitenden Eigenschaften verliert, eine signifikante Anisotropie zeigt. Das bedeutet, dass das Verhalten der Supraleitfähigkeit je nach Richtung des angelegten Magnetfeldes variiert.
Insbesondere haben Forscher herausgefunden, dass die Kohärenzlängen, die beschreiben, wie Paare von Elektronen, bekannt als Cooper-Paare, ohne Widerstand bewegen können, zwischen 0,15 und 0,27 Nanometern lagen. Diese Messung ist kürzer als der normale Abstand zwischen den Schichten von FeSe, was darauf hindeutet, dass die Supraleitfähigkeit hauptsächlich an der Grenzfläche der beiden Materialien stattfindet und nicht im gesamten Layer.
Die Rolle der Grenzfläche
Die Grenzfläche zwischen FeSe und SrTiO ist entscheidend für die Supraleitfähigkeit, die in diesen Filmen beobachtet wird. Beim Wachsen dieser Filme mussten die Forscher sicherstellen, dass die Oberfläche des SrTiO-Substrats atomar glatt war. Jede Unregelmässigkeit kann die supraleitenden Eigenschaften negativ beeinflussen.
Während des Wachstumsprozesses der FeSe-Filme wurde klar, dass diese ultradünnen Filme empfindlich auf Luftkontakt reagieren, was zu einer Zersetzung führt, die ihre supraleitenden Eigenschaften beseitigt. Um die Filme zu schützen, wurde eine Schicht aus amorphem Silizium hinzugefügt, nachdem das FeSe aufgetragen wurde.
Experimentelle Techniken
Um die Eigenschaften dieser Filme besser zu verstehen, wurden verschiedene experimentelle Techniken eingesetzt. Röntgendiffraktion half dabei, die Orientierung und Struktur der Filme zu untersuchen. Widerstands- und Hall-Messungen wurden durchgeführt, um ihre elektrischen Eigenschaften über einen Temperaturbereich zu bewerten.
Ergebnisse der Messungen
Bei diesen Tests stellten die Forscher fest, dass sowohl die 4 nm als auch die 19 nm dicken Filme bei tiefen Temperaturen Supraleitfähigkeit zeigten. In früheren Studien wurde festgestellt, dass ein leicht dickerer Film (5 nm) aufgrund der Luftreaktion keine Supraleitfähigkeit zeigte. Das hob die schützende Rolle der Siliziumabdeckung hervor, die in der aktuellen Studie angewendet wurde.
Der Beginn der Supraleitfähigkeit trat bei 30 K für den 4 nm Film und 26 K für den 19 nm Film auf. Der dünnere Film zeigte einen breiteren Übergang, was auf einige Variationen in seinen Eigenschaften hindeutet.
Verständnis der Ladungsträgerdichte
Die unterschiedlichen Supraleitfähigkeitsverhalten in den beiden Filmen könnten durch die Untersuchung der Ladungsträgerdichte an der Grenzfläche erklärt werden. Die Ladungsträgerdichte bezieht sich auf die Anzahl der verfügbaren Ladungsträger (wie Elektronen), die die elektrische Leitung erleichtern. Der dünnere Film hatte wahrscheinlich eine niedrigere Ladungsträgerdichte im Vergleich zum dickeren Film, was seine Supraleitfähigkeit beeinflusste. Dennoch zeigten beide Filme Anzeichen von Supraleitfähigkeit, die auf die Grenzfläche beschränkt waren.
Magneto-Transport-Messungen
Um die Supraleitfähigkeit weiter zu untersuchen, wurden Magneto-Transport-Messungen durchgeführt. Diese Experimente beinhalteten das Anlegen von Magnetfeldern, um deren Auswirkungen auf den elektrischen Widerstand der Filme zu analysieren. Die Ergebnisse zeigten eine lineare Beziehung zwischen dem Hall-Widerstand und den Magnetfeldern in beiden Filmen.
Besonders im 4 nm Film wurde bei niedrigeren Temperaturen ein negativer Gradient beobachtet, während die Ergebnisse bei Raumtemperatur positiv wurden. Dieses Verhalten deutete darauf hin, dass die Elektronen tatsächlich vom SrTiO-Substrat in die FeSe-Schicht übertragen wurden. Im Gegensatz dazu behielt der 19 nm Film sogar bei tiefen Temperaturen einen positiven Hall-Widerstand, möglicherweise wegen einer dünneren Ladungsträgerkonzentration in den oberen Schichten.
Anisotropie der Supraleitfähigkeit
Um die anisotropische Natur der Filme vollständig zu erfassen, wurden die oberen kritischen Felder unter variierenden Magnetfeldern bewertet. Im dünneren Film wurde ein leichter Rückgang der Übergangstemperatur festgestellt, als das Magnetfeld zunahm. Für den dickeren Film wurde fast keine Veränderung beobachtet, was darauf hinweist, dass er höhere Magnetfelder aushalten konnte.
Die Ergebnisse bestätigten, dass die oberen kritischen Felder viel höher waren als die, die in Standardfilmen mit grösserer Dicke beobachtet wurden, und deuteten auf eine starke Anisotropie in den supraleitenden Eigenschaften hin.
Kohärenzlänge und Filmdicke
Weitere Untersuchungen zeigten, dass die Kohärenzlängen für beide Filme im Vergleich zu den Abständen zwischen FeSe-Schichten durchweg kurz blieben. Dieses Ergebnis stützte weiterhin die Idee, dass Supraleitfähigkeit hauptsächlich auf die Grenzfläche beschränkt ist.
Im Vergleich zu zuvor untersuchten dickeren Schichten von FeSe wurde festgestellt, dass während die Dicke die Kohärenzlänge reduzierte, dieses Verhalten in den aktuellen ultradünnen Filmen markant anders war, was die Bedeutung der FeSe- und SrTiO-Grenzfläche betont.
Fazit und Ausblick
Diese Forschung zeigt, dass das Wachsen von Dünnschichten aus FeSe auf SrTiO über PLD interessante Einblicke in die Natur der Supraleitfähigkeit bietet. Die signifikanten Eigenschaften, die in den oberen kritischen Feldern, Kohärenzlängen und der Wechselwirkung zwischen den Materialien beobachtet wurden, unterstreichen die Bedeutung der Grenzfläche für das supraleitende Verhalten.
Die nächste Phase dieser Arbeit zielt darauf ab, höhere Werte der Nullwiderstands-Supraleitfähigkeit an der Grenzfläche zu erreichen, um die potenziellen Anwendungen dieser Materialien in verschiedenen Technologien weiter zu verbessern. Die Zusammenarbeit in dieser Forschung zeigt, wie sorgfältige Materialauswahl und Wachstumstechniken zu spannenden Entwicklungen in der Supraleitungstechnologie führen können.
Titel: Anisotropy of upper critical fields and interface superconductivity in FeSe/SrTiO3 grown by PLD
Zusammenfassung: In this study, we grow FeSe/SrTiO$_{3}$ with thicknesses of 4-19 nm using pulsed laser deposition and investigate their magneto-transport properties. The thinnest film (4 nm) exhibit negative Hall effect, indicating electron transfer into FeSe from the SrTiO$_{3}$ substrate. This is in agreement with reports on ultrathin FeSe/SrTiO$_{3}$ grown by molecular beam epitaxy. The upper critical field is found to exhibit large anisotropy ($\gamma >$ 11.9), estimated from the data near the transition temperature ($T_{\mathrm{c}}$). In particular, the estimated coherence lengths in the perpendicular direction are 0.15-0.27 nm, which are smaller than the c-axis length of FeSe, and are found to be almost independent of the total thicknesses of the films. These results indicate that superconductivity is confined at the interface of FeSe/SrTiO$_{3}$.
Autoren: Tomoki Kobayashi, Hiroki Nakagawa, Hiroki Ogawa, Fuyuki Nabeshima, Atsutaka Maeda
Letzte Aktualisierung: 2023-06-20 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2306.11462
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2306.11462
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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