Neue Hoffnung in der Zika-Virus-Forschung
Neueste Studien zeigen wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung von Therapien gegen das Zika-Virus.
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Inhaltsverzeichnis
Das Zika-Virus wurde 1947 zuerst in Afrika entdeckt. Es breitete sich nach Asien und Polynesien aus, bevor es zwischen Mai und Dezember 2013 Brasilien erreichte. Von Brasilien aus verbreitete es sich schnell weltweit. Anfangs dachten die Ärzte nicht viel über das Zika-Fieber nach, weil die Symptome mild waren. Das änderte sich, als Studien Zika-Infektionen mit ernsthaften Problemen bei Neugeborenen verknüpften, wie einem Zustand namens Mikrozephalie, bei dem Babys mit kleineren Köpfen und möglichen Entwicklungsproblemen geboren werden. Auch Erwachsene waren gefährdet, einschliesslich dem Guillain-Barré-Syndrom, das zu Lähmungen führen kann. Diese Erkenntnisse führten zur Identifizierung des Zika-Kongenital-Syndroms (ZCS), das mehrere neurologische Probleme bei Babys umfasst.
Obwohl die Fälle von Zika-Virus in letzter Zeit zurückgegangen sind, treten sie weiterhin auf, was die Ängste vor einem erneuten Ausbruch verstärkt. Ein weiteres Problem ist, dass es derzeit keine Impfstoffe oder wirksamen Behandlungen für das Virus gibt, was es entscheidend macht, neue Medikamente zu finden, um dagegen anzukämpfen.
Eigenschaften des Zika-Virus
Das Zika-Virus gehört zu einer Familie von Viren namens Flaviviridae. Es wird als Flavivirus eingestuft, ähnlich wie Dengue- und Gelbfieberviren. Das Virus enthält einen einzelnen RNA-Strang, der etwa 10.000 Basen lang ist. Diese RNA wird in ein Polyprotein übersetzt, das dann in 10 verschiedene Proteine zerlegt wird. Diese Proteine werden in zwei Gruppen unterteilt: drei Strukturproteine, die helfen, das Virus zu formen, und sieben nicht-strukturelle Proteine, die an der Virusreplikation und der Umgehung des Immunsystems beteiligt sind.
Eines der wichtigen nicht-strukturellen Proteine ist NS3, das aus zwei Teilen besteht, die unterschiedliche Funktionen haben. Der erste Teil fungiert als Protease, die das Polyprotein in kleinere Stücke zerlegt, nachdem es hergestellt wurde. Der zweite Teil hilft, die RNA zu entwirren, was entscheidend für die Replikation des Virus ist.
Zielgerichtete Entwicklung von NS3 für Medikamente
Angesichts der wichtigen Rolle von NS3 bei der Virusreplikation gilt es als erstklassiger Kandidat für die Medikamentenentwicklung. Forscher testen derzeit Medikamente, die die Wechselwirkungen zwischen NS3 und einem anderen Protein namens NS4B ansprechen, um das Dengue-Virus zu behandeln. Um neue antivirale Behandlungen zu entwickeln, werden jedoch mehr strukturelle Daten über die Wechselwirkungen von NS3 mit kleinen Molekülen benötigt.
Um diese Lücke zu füllen, verwendeten Forscher eine Hochdurchsatzmethode, um potenzielle Medikamente zu screenen, die das NS3-Protein effektiv angreifen könnten.
Fragment-Screening und Ergebnisse
Mit Hilfe von Kristallen des NS3-Proteins, die aus dem Zika-Virus gewonnen wurden, konnten die Forscher seine Struktur bestimmen. Die anfänglichen Kristalle zeigten eine gute Qualität, wobei die meisten der Proteinreste in bevorzugten Bereichen eines Schlüsseldiagramms zur Analyse lagen. Nach der Verarbeitung der Kristalle tränkten die Forscher sie in einer Lösung mit mehr als tausend verschiedenen chemischen Fragmenten, was zu vielen verwendbaren Datensätzen führte. Der Prozess offenbarte mehrere potenzielle Medikamentenkandidaten, die an unterschiedlichen Stellen des NS3-Proteins binden.
Die Struktur von NS3 zeigte, dass es drei Hauptteile oder Subdomänen enthält. Diese Subdomänen schaffen spezifische Bindungsstellen für RNA, die für das Virus unerlässlich ist. Die Forscher fanden viele Fragmente, die an NS3 banden, insbesondere solche, die mit RNA interagierten.
Wichtige Erkenntnisse zu Bindungsstellen
Unter den getesteten Fragmenten wurde festgestellt, dass eine spezifische Gruppe an einer Stelle namens RNA-Spalt bindet. Elf Fragmente zeigten vielversprechende Ergebnisse. Ein interessantes Fragment wurde gefunden, das kovalent an eine konservierte Aminosäure namens C262 bindet, die für verschiedene Viren, einschliesslich des Zika-Virus, bedeutend ist. Diese Bindung könnte zur Entwicklung neuer Medikamente führen, die das Virus effektiv angreifen können.
Neben der RNA-Spaltstelle hat das Protein auch eine Stelle, die für die Bindung eines Moleküls namens ATP entscheidend ist. Diese ATP-Bindungsstelle ist wichtig für die Energiebedürfnisse des Virus während der Replikation. Während der Studie wurde ein einzelnes Fragment an dieser Stelle beobachtet, aber es konkurrierte mit einem inneren Phosphatmolekül, das wahrscheinlich aus der Expression des Proteins stammte, die in Laborstudien verwendet wurde.
Auswirkungen auf die Entwicklung zukünftiger Medikamente
Die gesammelten Informationen aus diesem Screening und die erhaltenen Strukturen deuten auf spannende Möglichkeiten zur Entwicklung neuer antiviraler Medikamente hin, die auf Zika und möglicherweise andere Flaviviren abzielen. Die identifizierten Fragmente könnten als Ausgangspunkte für die Schaffung neuer Medikamente dienen, die die Replikation des Virus im Körper verhindern könnten.
Der Erfolg dieses Ansatzes zeigt, wie wichtig es ist, die strukturellen Details von Virusproteinen zu verstehen. Durch den Fokus auf NS3 und seine Wechselwirkungen im Replikationsprozess gewinnen die Forscher wertvolle Einblicke, die das Design effektiver Therapeutika informieren können.
Herausforderungen bei der Medikamentenentwicklung
Trotz der gewonnenen Erkenntnisse bleiben Herausforderungen bei der Entwicklung effektiver Medikamente gegen Zika und ähnliche Viren. Die meisten vorhandenen Daten zu potenziellen Medikationskandidaten sind begrenzt, und nur eine Handvoll von Inhibitoren wurde detailliert beschrieben. Frühere Versuche, Medikamente zu finden, die das NS3-Protein angreifen, führten oft zu begrenztem Erfolg, was den Bedarf an weiterer Forschung und Erkundung unterstreicht.
Umfassende strukturelle Daten zu erwerben, ist entscheidend, um fundierte Entscheidungen im Medikamentendesign zu treffen. Die Erkenntnisse aus dem Fragment-Screening bieten eine solide Grundlage, auf der Forscher zukünftige Entdeckungen im Bereich der Medikamente aufbauen können.
Fazit
Die fortlaufende Studie des Zika-Virus und seines NS3-Proteins gibt Hoffnung bei der Suche nach neuen antiviralen Medikamenten. Während die Forscher weiterhin die Struktur und Funktionen des Proteins erkunden, ebnen sie den Weg für die Entwicklung effektiver Behandlungen für Zika und andere Viren mit ähnlichen Eigenschaften. Es ist noch viel Arbeit nötig, aber der bisherige Fortschritt deutet auf eine vielversprechende Richtung zur Bekämpfung von Virusinfektionen in der Zukunft hin. Durch gemeinschaftliche Anstrengungen und innovative Forschungstechniken könnten wir bald die Entstehung neuer antiviraler Mittel erleben, die unsere Fähigkeit verbessern, auf virale Bedrohungen zu reagieren.
Titel: High-throughput crystallographic fragment screening of Zika virus NS3 Helicase
Zusammenfassung: The Zika virus (ZIKV), discovered in Africa in 1947, swiftly spread across continents, causing significant concern due to its recent association with microcephaly in newborns and Guillain-Barre syndrome in adults. Despite a decrease in prevalence, the potential for a resurgence remains, necessitating urgent therapeutic interventions. Like other flaviviruses, ZIKV presents promising drug targets within its replication machinery, notably the NS3 helicase (NS3Hel) protein, which plays critical roles in viral replication. However, a lack of structural information impedes the development of specific inhibitors targeting NS3Hel. Here we applied high-throughput crystallographic fragment screening on ZIKV NS3Hel, which yielded structures that reveal 3D binding poses of 46 fragments at multiple sites of the protein, including 11 unique fragments in the RNA-cleft site. These fragment structures provide templates for direct design of hit compounds and should thus assist the development of novel direct-acting antivirals against ZIKV and related flaviviruses, thus opening a promising avenue for combating future outbreaks.
Autoren: Frank von Delft, A. S. Godoy, N. C. M. R. Mesquita, G. D. Noske, V. O. Gawriljuk, R. M. Lithgo, B. H. Balcomb, J. C. Aschenbrenner, C. W. E. Tomlinson, M. Winokan, J. Scheen, P. G. Marples, A. V. Chandran, X. Ni, W. Thompson, M. Fairhead, D. Fearon, L. Koekemoer, M.-A. E. Xavier, M. Walsh, G. Oliva
Letzte Aktualisierung: 2024-04-29 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.04.27.591279
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.04.27.591279.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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