Mobile Gesundheitslösungen für Drogenkonsum in Tansania
Untersuchung der Rolle von mobilen Apps zur Unterstützung von Drogenkonsumenten in Tansania.
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In den letzten Jahren ist das Thema Drogenkonsum zu einem grossen Problem geworden, besonders in Afrika. Bis 2020 war ein beträchtlicher Teil der Menschen, die wenigstens einmal im Leben Drogen genutzt haben, vom afrikanischen Kontinent. Dieser Trend stellt eine wachsende Herausforderung für die psychische Gesundheit und verwandte Themen dar. Prognosen deuten darauf hin, dass wir bis 2050 einen dramatischen Anstieg von psychischen Erkrankungen und Drogenmissbrauch sehen könnten, was es wichtig macht, Wege zu finden, um Drogenkonsum zu verhindern.
In Tansania gibt's eine nennenswerte Anzahl an Menschen, die Drogen spritzen. Insbesondere die Region Tanga hat viele Leute, die mit Drogenabhängigkeit kämpfen. Diese Situation setzt sie einem höheren Risiko für Gesundheitsprobleme wie HIV und andere Infektionen aus, hauptsächlich wegen unsicherer Praktiken.
Trotz des Wachstums von mobiler Technologie gibt's in Tansanias Gesundheitssektor nur begrenzte Anwendung digitaler Lösungen. Allerdings wurden mobile Methoden als potenzielles Werkzeug erkannt, um Gesundheitsprobleme zu adressieren, besonders im Bereich der Drogenprävention und -unterstützung. Dieser Artikel untersucht die Nutzung von mobilen Gesundheitsplattformen (MHealth), um Menschen in Tansania, die mit Drogenabhängigkeit kämpfen, zu helfen.
Studienüberblick
Die Studie wollte die Akzeptanz von mHealth-Interventionen unter Drogenkonsumenten in Tanga, Tansania, ermitteln. Durch die Analyse der Bereitschaft, solche Technologien zu nutzen, möchte die Forschung dazu beitragen, die Gesundheitsdienste für Drogenkonsumenten in der Region zu verbessern.
Studiendesign und Methodik
Es wurde eine Kombination aus quantitativen und qualitativen Methoden verwendet, um Daten zur Akzeptanz von mHealth zu sammeln. Die Forschung fand von Oktober 2020 bis Januar 2021 in zwei Bezirken statt: Muheza, das eine ländliche Gegend repräsentiert, und Tanga-Stadt, die urbaner ist. Die Studie umfasste Teilnehmer ab 18 Jahren, die Drogenmissbrauch erfuhren.
Die Forscher nutzten strukturierte Interviews, um wichtige Informationen zu sammeln, einschliesslich demografischer Details und Nutzungsmuster von Mobiltelefonen. Sie wollten herausfinden, wie viele Leute Handys hatten, wie sie diese nutzten und ob sie daran interessiert waren, Informationen zu Drogen über ihre Geräte zu erhalten.
Teilnehmerauswahl
Die Teilnehmer wurden aus verschiedenen Orten rekrutiert, darunter Strassen, die für Drogenkonsum bekannt sind, Rehabilitationszentren und Behandlungseinrichtungen. Die Stichprobengrösse wurde mit etablierten statistischen Methoden bestimmt. Insgesamt nahmen 481 Personen an der Studie teil, um eine ausgewogene Vertretung sowohl aus städtischen als auch ländlichen Gebieten zu gewährleisten.
Datenerhebung
Die Datenerhebung beinhaltete die Verwendung von Fragebögen für den quantitativen Teil, während Interviews für qualitative Einblicke durchgeführt wurden. Ziel war es, reiche Informationen über die Erfahrungen der Teilnehmer mit der Nutzung von Mobiltelefonen und ihrer Bereitschaft zu sammeln, sich mit digitalen Lösungen zur Drogenunterstützung auseinanderzusetzen.
Besitz und Nutzungsmuster von Mobiltelefonen
Die Studie ergab, dass etwa ein Drittel der Teilnehmer Mobiltelefone besass. Die Besitzraten waren in Tanga-Stadt deutlich höher als in Muheza. Die meisten der besessenen Telefone waren einfache Modelle, wobei nur ein kleiner Prozentsatz der Teilnehmer Smartphones hatte. Viele berichteten, dass sie manchmal ihre Telefone verkauft haben, um Drogen zu kaufen oder ihre Gewohnheiten zu unterstützen, was auf eine Schwierigkeit hinweist, den Besitz von Handys aufrechtzuerhalten.
Trotz dieser Herausforderung erkannten viele Teilnehmer die Bedeutung von Mobiltelefonen für Kommunikation und den Zugang zu Informationen. Sie äusserten ein klares Interesse daran, ihre Geräte zu nutzen, um mehr über Drogenkonsum und die verfügbaren Behandlungsressourcen zu erfahren.
Bereitschaft, Mobiltelefone für Informationen zu nutzen
Eine erhebliche Mehrheit der Teilnehmer zeigte sich bereit, Mobiltelefone zu nutzen, um Informationen über den Drogenkonsum zu erhalten. Sie waren sich bewusst, wie mobile Technologie wertvolle Kenntnisse über Substanzkonsum und Behandlungsoptionen bereitstellen könnte. Die Interviews zeigten, dass viele Teilnehmer glaubten, dass Mobiltelefone ihnen helfen könnten, nützliche Informationen zu finden, aber einige fühlten, dass persönliche Unterstützung und Anleitung ebenfalls wichtig seien.
Erkenntnisse aus der Studie
Die Ergebnisse dieser Forschung zeigten, dass es eine erhebliche Chance gibt, mobile Gesundheitslösungen in Unterstützungssysteme für Menschen mit Drogenmissbrauch zu integrieren.
Die Huru-App
Infolge der Studie wurde eine neue mobile Anwendung namens Huru-App entwickelt. Diese App soll bestehende Ressourcen ergänzen und Menschen mit Informationen über Drogenbehandlung und Unterstützungsdienste in Tanga und Muheza verbinden.
Die App bietet eine Plattform für Benutzer, um Bildungsressourcen und Behandlungsoptionen zuzugreifen und fördert einen gemeindebasierten Ansatz zur Bewältigung von Drogenmissbrauchsproblemen. Sie wurde benutzerfreundlich und zugänglich gestaltet, um den unterschiedlichen Besitz- und Lese-Levels von möglichen Nutzern Rechnung zu tragen.
Gemeinschaftsansatz
Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie ist die Notwendigkeit eines gemeinschaftlichen Ansatzes zur Bekämpfung von Drogenmissbrauch. Da viele Menschen auf Familienmitglieder oder Freunde für den Zugang zu Mobiltelefonen angewiesen sind, wird es entscheidend, die breitere Gemeinschaft in Bildungsinitiativen einzubeziehen. Dadurch können auch diejenigen, die keinen direkten Zugang zu Mobilgeräten haben, von den verfügbaren Ressourcen profitieren.
Die Präsenz von Informationszentren in der Gemeinschaft kann das Unterstützungsnetzwerk für Menschen, die mit Drogenmissbrauch kämpfen, weiter verbessern. Diese Zentren könnten persönliche Hilfe und Bildung anbieten, was die digitalen Angebote ergänzen würde.
Fazit
Die Forschung in der Tanga-Region zeigt ein erhebliches Potenzial für den Einsatz von mobilen Gesundheitsinterventionen zur Unterstützung von Menschen mit Drogenmissbrauch. Die Ergebnisse zeigen ein hohes Interesse daran, mobile Technologie zur Informationsbeschaffung und Ressourcen zu nutzen. Ausserdem ist die Entwicklung der Huru-App ein vielversprechender Schritt, um die Lücke bei den verfügbaren Behandlungsoptionen zu schliessen.
Für diese Bemühungen, wirklich effektiv zu sein, muss jedoch der Fokus auf die Bereitstellung einer ganzheitlichen Unterstützung gelegt werden, die sowohl digitale Werkzeuge als auch menschliche Verbindungen umfasst. Indem eine Gemeinschaftsatmosphäre gefördert wird, in der Menschen Erfahrungen und Wissen teilen können, kann Tansania besser mit den Herausforderungen des Drogenmissbrauchs umgehen und auf gesündere Ergebnisse für Einzelpersonen und die Gesellschaft als Ganzes hinarbeiten.
Insgesamt bietet die Nutzung mobiler Technologie in Kombination mit Gemeinschaftsunterstützung einen einzigartigen Weg, das Leben der von Drogenmissbrauch betroffenen Menschen in Tansania zu verbessern und ihnen zu helfen, die Informationen und Ressourcen zu finden, die sie für die Genesung und die Reintegration in die Gesellschaft benötigen.
Titel: Acceptability of using mobile Health (mHealth) as an intervention tool for People with Drug Use Disorders in Tanga, Tanzania.
Zusammenfassung: BackgroundWith the increasing numbers of people with drug use disorders (PWDUD) in Tanzania as in other parts of the world the need for innovative interventions specifically tailored for this population has increased. Tanga, a coastal region on the Northeast of Tanzania has the second highest number of PWDUD in Tanzania. Evidence on the additional benefit in treatment and recovery process among PWDUD using digital health interventions is lacking. This study aimed to describe the acceptability of using a digital intervention to increase information access for PWDUD in Tanga region, Tanzania. MethodsA cross-sectional descriptive study using both quantitative and qualitative approaches was conducted in Tanga Municipality and Muheza District. The quantitative approach used face to face interviews with a pre-tested questionnaire with 465 participants, while the quantitative method was carried out through In-Depth Interviews with 12 participants by the saturation point. Analysis was done descriptively to generate frequencies, cross tabulations, and chi-square test used to examine associations between categorical variables. Thematic analysis using codes was used to analyze qualitative data. ResultsMajority of the PWDUD 67.6% do not own mobile phones. Out of the 156 participants with mobile phones, only 6.4% owned a smartphone. Most of the participants, 83.6%, reported to live with someone who owns a mobile phone. Importantly, a significant number of participants, 98.5% from both areas showed readiness to use mobile phones to access information about the harmful use of substance and substance use disorder treatment options. Participants described how mobile phones can be useful to them in accessing information related to treatment and access to treatment options. The reasons they gave for not owning mobile phones included the need of money to buy drugs and the lack of money to buy credit drives them to sell their phones. A digital app called Huru app was developed during study as part of an information sharing campaign on substance use. Conclusion and recommendationsThe findings of this study helped to inform the target audience for the developed Huru app that should not be only PWDUD but the community at large. Despite the participants having expressed high readiness to use mobile phones to access drug use disorder treatment information, only few of them were found to own mobile phones but reported to live with family members who own mobile phones. Thus, a mobile phone intervention should also target their family members who are key in supportive treatment.
Autoren: Castory Munishi, H. P. Ndumwa, J. E. Massawe, B. J. Njiro, J. Ngowi, S. Suhartono, A. Busse, G. Campello, G. Garofalo, P. Cipolla, C. Nyandindi, O. Ubuguyu, B. Sunguya
Letzte Aktualisierung: 2023-04-17 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.04.14.23288562
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.04.14.23288562.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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