RNA-bindende Proteine und Gedächtnis in C. elegans
Eine Studie zeigt, wie RNA-bindende Proteine das Gedächtnis beeinflussen, indem sie C. elegans als Modell nutzen.
― 6 min Lesedauer
Inhaltsverzeichnis
- RNA-bindende Proteine und ihre Rolle
- Untersuchung von RNA-bindenden Proteinen
- Fokus auf CEY-Proteine
- Variationen in der Kopienanzahl und menschliche Gesundheit
- Screening nach Gedächtnisregulatoren
- Der Mechanismus von CEY-1
- Die Rolle der YBX-Gene bei Menschen
- Einführung genetischer Varianten in C. elegans
- Fazit
- Originalquelle
Die Art und Weise, wie RNA in Neuronen funktioniert, ist super wichtig für die Funktionsweise unseres Gehirns. Neuronen haben verschiedene Teile, wie den Körper, den langen Schwanz (Axon) und Äste (Dendriten). Jeder Teil hat spezielle Proteine, die ihm helfen, gut zu arbeiten. Das ist besonders wichtig für Neuronen, weil sie auf Veränderungen in der Umgebung reagieren müssen. Ein wichtiger Prozess im Gehirn ist die Übersetzung von mRNA in Protein, die entscheidend für Lernen und Gedächtnis ist.
RNA-bindende Proteine und ihre Rolle
RNA-bindende Proteine (RBPs) sind spezielle Proteine, die steuern, wie RNA in Neuronen funktioniert. Sie helfen bei Dingen wie dem Spleissen, also wie RNA bearbeitet wird, und beeinflussen auch, wohin RNA geht, wie sie in Proteine übersetzt wird und wie stabil sie ist. Eine richtige Funktion dieser RBPs ist notwendig für Lernen und Gedächtnis. Wenn RBPs nicht richtig funktionieren, kann das zu Hirnerkrankungen führen, von Entwicklungsproblemen bis zu Krankheiten, die ältere Erwachsene betreffen.
Einige häufige Probleme, die mit RBPs in Verbindung stehen, sind kognitive Schwierigkeiten und Lernprobleme. Zum Beispiel ist ein spezifisches RBP, das mit kognitiven Beeinträchtigungen in Verbindung steht, FMRP, das mit dem Fragilen-X-Syndrom, einer genetischen Erkrankung, assoziiert ist. Andere, wie PUMILIO1, sind mit verschiedenen Störungen verbunden, was zeigt, wie vielfältig die Auswirkungen von RBPs sein können.
Untersuchung von RNA-bindenden Proteinen
Trotz ihrer Wichtigkeit sind viele RBPs im Nervensystem noch nicht vollständig untersucht worden. Ein Grund dafür ist die Komplexität, diese Proteine bei Säugetieren zu untersuchen. Es gibt fast 2000 RBPs im menschlichen Genom, und deren Funktionen in verschiedenen Geweben zu studieren, kann teuer und zeitaufwendig sein. Forscher können jedoch einfachere Modellorganismen, wie den Nematoden Caenorhabditis elegans (C. Elegans), nutzen, um zu verstehen, wie diese RBPs funktionieren. C. elegans ermöglicht schnellere Experimente und eine einfachere Analyse spezifischer RNA-Funktionen in Neuronen.
C. elegans wurde in vielen Experimenten verwendet, die Hochdurchsatz-Screening umfassen, und hat geholfen, wichtige Regulatoren von Hirnfunktionen zu entdecken. Das Genom des Wurms enthält etwa 900 RBPs, und die meisten davon haben ähnliche Proteine bei Säugetieren. Durch das Studium dieser RBPs in C. elegans können Forscher ihre Rollen beim Lernen und Gedächtnis effektiver verstehen.
Fokus auf CEY-Proteine
In dieser Studie konzentrierten sich die Forscher auf eine spezifische Familie von RBPs, die C. elegans Y-Box (CEY)-Familie. Sie fanden heraus, dass viele dieser Proteine daran beteiligt sind, wie Gedächtnis im Nervensystem des Wurms funktioniert. Durch gezielte Experimente entdeckten sie, dass ein spezifisches RBP, namens CEY-1, eine entscheidende Rolle dabei spielt, dem Wurm zu helfen, Erinnerungen zu bilden.
CEY-1 hat eine enge Beziehung zu ähnlichen Proteinen, die bei Säugetieren gefunden werden. Die Forscher fanden heraus, dass es in Neuronen arbeitet, um das Gedächtnis zu verbessern. Würmer mit einer Mutation im cey-1-Gen hatten Schwierigkeiten bei Gedächtnisaufgaben, was darauf hindeutet, dass CEY-1 für eine gute Gedächtnisfunktion essentiell ist. Ausserdem zeigten Experimente, dass schon eine einzige zusätzliche Kopie von CEY-1 das Gedächtnis verbesserte, was seine Wichtigkeit weiter unterstreicht.
Variationen in der Kopienanzahl und menschliche Gesundheit
Die Forscher schauten sich auch an, wie Veränderungen in der Anzahl der YBX-Gene bei Menschen mit neurologischen Symptomen verbunden sein könnten. Sie fanden heraus, dass Personen mit Deletionen von YBX1 oder YBX3 häufig intellektuelle Behinderungen und andere kognitive Probleme aufwiesen. Das deutete auf eine Beziehung zwischen RBP-Dysfunktion und Problemen in der menschlichen Gehirngesundheit hin.
Um das zu unterstützen, untersuchte das Team spezifische genetische Variationen in YBX3 bei Personen mit neurologischen Problemen. Sie fanden eine seltene genetische Variante im YBX3-Gen, die von einigen Personen mit neurologischen Symptomen geteilt wurde, was die potenziellen Auswirkungen dieser genetischen Veränderungen auf die Gehirnfunktion unterstreicht.
Screening nach Gedächtnisregulatoren
Um die Rolle der RBPs im Gedächtnis besser zu verstehen, führte das Team ein unvoreingenommenes Screening verschiedener RBPs in C. elegans durch. Sie konzentrierten sich auf die, die bekannte Rollen im Nervensystem haben, und testeten ihre Effekte auf das Gedächtnis. Von den 20 gesichteten RBPs hatten 80% eine Rolle in mindestens einer Form des Gedächtnisses, wobei acht davon als neue Gedächtnisregulatoren identifiziert wurden.
Jedes Mitglied der CEY-Familie zeigte einzigartige Rollen im Gedächtnis, wobei einige mit Kurzzeitgedächtnis und andere mit Langzeitgedächtnis verbunden waren. Interessanterweise war cey-1 für sowohl Kurz- als auch Zwischenzeitgedächtnis zuständig, während cey-2 und cey-3 jeweils Rollen in unterschiedlichen Gedächtnisarten hatten.
Der Mechanismus von CEY-1
Um zu verstehen, wie CEY-1 funktioniert, untersuchten die Forscher seine Expression im Nervensystem. Sie bestätigten, dass CEY-1 tatsächlich in den Neuronen exprimiert wird, die für das Gedächtnis verantwortlich sind. Durch das Untersuchen, wie Neuronen reagierten, als die Funktion von CEY-1 verändert wurde, entdeckten sie, dass die Aktivität des Proteins eng mit der Gedächtnisleistung verbunden ist.
Als CEY-1 in Neuronen reduziert wurde, hatten die Würmer signifikante Lern- und Gedächtnisdefizite. Doch die Wiederintroduktion von CEY-1 speziell im Nervensystem half, die Gedächtnisfunktion wiederherzustellen, was seine wichtige Rolle in gedächtnisbezogenen Prozessen zeigt.
Die Rolle der YBX-Gene bei Menschen
Bei der Untersuchung der YBX-Proteine bei Menschen fanden die Forscher heraus, dass Veränderungen in diesen Genen zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen könnten. Sie konzentrierten sich auf YBX1 und YBX3 und entdeckten, dass genetische Variationen oder Deletionen dieser Proteine oft mit intellektuellen Behinderungen und anderen kognitiven Beeinträchtigungen assoziiert waren.
Die Forschung zeigte, dass YBX1 und YBX3 in Bereichen des Gehirns exprimiert werden, die mit Gedächtnis und Lernen zusammenhängen. Das untermauert die starke Annahme, dass Störungen dieser Proteine erheblich zu neurologischen Krankheiten beitragen könnten.
Einführung genetischer Varianten in C. elegans
Das Team führte eine spezifische genetische Variante aus dem YBX3-Gen in das cey-1-Gen in C. elegans ein, um zu sehen, wie sie das Gedächtnis beeinflusste. Diese Variante war mit neurologischen Symptomen bei Menschen verknüpft, und als sie auf Würmer angewendet wurde, führte sie zu merklichen Gedächtnisdefiziten. Diese Verbindung stärkt die Idee, dass Veränderungen in YBX-Proteinen eine Rolle bei menschlichen neurologischen Störungen spielen könnten.
Fazit
Zusammenfassend zeigt diese Studie, wie der C. elegans-Wurm ein starkes Modell für die Erforschung der Rollen von RNA-bindenden Proteinen im Lernen und Gedächtnis ist. Die CEY-Protein-Familie, insbesondere CEY-1, wurde als wichtiger Akteur in diesen Prozessen identifiziert. Die Forschung weist auch auf wichtige Verbindungen zwischen RBPs wie YBX1 und YBX3 und ihren potenziellen Rollen bei menschlichen kognitiven Störungen hin. Zukünftige Studien könnten diese Arbeit erweitern und die Mechanismen dieser Proteine sowie ihre Implikationen für die neurologische Gesundheit erkunden.
Titel: Behavioral screening of conserved RNA-binding proteins reveals CEY-1/YBX RNA-binding protein dysfunction leads to impairments in memory and cognition
Zusammenfassung: RNA-binding proteins (RBPs) regulate translation and plasticity which are required for memory. RBP dysfunction has been linked to a range of neurological disorders where cognitive impairments are a key symptom. However, of the 2,000 RBPs in the human genome, many are uncharacterized with regards to neurological phenotypes. To address this, we used the model organism C. elegans to assess the role of 20 conserved RBPs in memory. We identified eight previously uncharacterized memory regulators, three of which are in the C. elegans Y-Box (CEY) RBP family. Of these, we determined that cey-1 is the closest ortholog to the mammalian Y-Box (YBX) RBPs. We found that CEY-1 is both necessary in the nervous system for memory ability and sufficient to increase memory. Leveraging human datasets, we found both copy number variation losses and single nucleotide variants in YBX1 and YBX3 in individuals with neurological symptoms. We identified one predicted deleterious YBX3 variant of unknown significance, p.Asn127Tyr, in two individuals with neurological symptoms. Introducing this variant into endogenous cey-1 locus caused memory deficits in the worm. We further generated two humanized worm lines expressing human YBX3 or YBX1 at the cey-1 locus to test evolutionary conservation of YBXs in memory and the potential functional significance of the p.Asn127Tyr variant. Both YBX1/3 can functionally replace cey-1, and introduction of p.Asn127Tyr into the humanized YBX3 locus caused memory deficits. Our study highlights the worm as a model to reveal memory regulators and identifies YBX dysfunction as a potential new source of rare neurological disease. GRAPHICAL ABSTRACT O_FIG O_LINKSMALLFIG WIDTH=200 HEIGHT=66 SRC="FIGDIR/small/574402v2_ufig1.gif" ALT="Figure 1"> View larger version (26K): [email protected]@6d82b9org.highwire.dtl.DTLVardef@1a15571org.highwire.dtl.DTLVardef@f0ad20_HPS_FORMAT_FIGEXP M_FIG C_FIG
Autoren: Rachel N Arey, A. N. Hayden, K. L. Brandel, P. R. Merlau, P. Vijayakumar, E. J. Leptich, E. W. Pietryk, E. S. Gaytan, C. W. Ni, H.-T. Chao, J. A. Rosenfeld
Letzte Aktualisierung: 2024-05-02 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.01.05.574402
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.01.05.574402.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
Vielen Dank an biorxiv für die Nutzung seiner Open-Access-Interoperabilität.