Emotionale Ansteckung bei mimenischen Giftdrachenfrogs
Studie zeigt, dass emotionale Ansteckung bei Amphibien durch hormonelle Reaktionen existiert.
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Inhaltsverzeichnis
Emotionale Ansteckung ist, wenn die Gefühle einer Person die einer anderen beeinflussen. Das ist eine grundlegende Form von Empathie, wo Menschen anfangen, das zu fühlen, was andere fühlen. Studien zeigen, dass dieser Prozess bei vielen Tieren vorkommen kann, nicht nur bei Menschen. Zum Beispiel hat Charles Darwin gesagt, dass Mitgefühl bei verschiedenen Arten häufig vorkommt.
Bei Tieren, die enge Bindungen eingehen, könnte emotionale Ansteckung besonders stark sein. Solche engen Beziehungen gibt's bei Menschen und ein paar anderen Tieren. Partner in diesen Beziehungen verlassen sich oft stark aufeinander. Sie kümmern sich gemeinsam um ihren Nachwuchs, schützen ihr gemeinsames Zuhause und achten aufeinander in gefährlichen Situationen. Da ihr Überleben und der Erfolg bei der Aufzucht von Familien voneinander abhängt, wird es wichtig, die Bedürfnisse des anderen zu verstehen und darauf zu reagieren.
Obwohl wir wissen, dass emotionale Ansteckung bei einigen Tieren existiert, ist es ausserhalb von ein paar Arten, hauptsächlich Säugetiere und Vögel, nicht gut untersucht. Um diese Lücke zu schliessen, haben wir einen einzigartigen Amphibien, den mimetischen Pfeilgiftfrosch (Ranitomeya imitator), betrachtet. Bei dieser Art bilden männliche und weibliche Frösche langfristige Partnerschaften. Sie arbeiten zusammen, um ihren Nachwuchs grosszuziehen und verteidigen ihr Lebensgebiet.
Unsere Forschung wollte herausfinden, ob Männchen emotionale Ansteckung zeigen, wenn ihre Partnerinnen Stress erleben. Wir haben ein Experiment eingerichtet, bei dem die männlichen Frösche zugesehen haben, wie ihre Partnerinnen in eine stressige Situation gerieten, ohne den Stressor selbst zu sehen. Wir haben vorausgesagt, dass die männlichen Frösche auch ohne persönliche Erfahrung auf den emotionalen Zustand ihrer Partnerinnen reagieren würden und Veränderungen im Verhalten und den Hormonspiegel zeigen.
Experiment einrichten
Alle Frösche, die in unserer Studie verwendet wurden, waren Erwachsene, die in einer kontrollierten Umgebung aufgezogen wurden. Um uns auf das Experiment vorzubereiten, haben wir die männlichen und weiblichen Frösche ein paar Tage zusammen gehalten, damit sie sich aneinander gewöhnen. Wir haben ihr Verhalten in einem speziellen Setup beobachtet, das dafür gedacht war.
Während des Experiments haben wir zuerst aufgezeichnet, wie die Frösche sich gegenseitig gegenüber verhielten, bevor irgendein Stress eingeführt wurde. Dann haben wir Hormonproben von beiden Fröschen gesammelt, um ihre Grundstresslevel zu verstehen. Auf das Hormon, das wir uns konzentriert haben, nennt sich Corticosteron, das häufig mit Stress bei vielen Tieren, einschliesslich Fröschen, assoziiert wird.
Nach den ersten Beobachtungen haben wir die weiblichen Frösche einem Stresstest unterzogen, der darin bestand, dass wir eines ihrer Beine leicht hielten, um die Bewegung zu begrenzen. Wir haben sichergestellt, dass die männlichen Frösche den Stressor, der ihrer Partnerin zugefügt wurde, nicht sehen konnten. Nach der Stressbehandlung haben wir gemessen, wie sich die Weibchen verhielten und erneut ihre Hormonwerte gesammelt. Wir haben das mit beiden, ihren Partnern und vertrauten nicht-Partnerinnen wiederholt, um ihre Reaktionen zu vergleichen.
Ergebnisse des Experiments
Unsere Ergebnisse zeigten, dass die männlichen Frösche tatsächlich die Hormonlevel ihrer Partnerinnen angepasst haben, was auf irgendeine Form von emotionaler Ansteckung hinweist. Wenn ihre Partnerinnen Stress erlebten, zeigten die Männchen auch Veränderungen in ihren Hormonwerten. Auffällig war, dass dieses Anpassen bei vertrauten Weibchen, die nicht ihre Partnerinnen waren, nicht stattfand. Das deutet darauf hin, dass die Frösche selektiv auf die emotionalen Zustände ihrer Partnerinnen abgestimmt sind und nicht einfach auf allgemeine Umweltstressoren reagieren.
Allerdings fanden wir kein passendes Verhalten, das auf eine Verhaltensreaktion auf den emotionalen Zustand ihrer Partnerinnen hindeutet. Die Männchen zeigten kein anderes Verhalten, wenn ihre Partnerinnen gestresst waren, im Vergleich dazu, als sie es nicht waren. Es gab auch keinen Anstieg der Hormonlevel bei den Weibchen aufgrund der Stressbehandlung, was darauf hinweist, dass die verwendete Stressmethode möglicherweise nicht intensiv genug war, um eine signifikante Reaktion auszulösen.
Diese Ergebnisse sind interessant, weil sie darauf hindeuten, dass emotionale Ansteckung auch bei Amphibien vorhanden sein könnte, was unser Verständnis von Empathie über Arten hinweg erweitert. Allerdings bedeutet das Fehlen einer Verhaltensübereinstimmung, dass wir vorsichtig sein müssen, bevor wir schliessen, dass diese Veränderungen in den Hormonspiegeln rein auf emotionale Ansteckung zurückzuführen sind.
Bedeutung der Ergebnisse
Diese Forschung hebt das Potenzial hervor, dass emotionale Ansteckung über Säugetiere hinaus existieren könnte. Die Fähigkeit eines Tieres, die emotionalen Zustände eines anderen zu erkennen und darauf zu reagieren, hat bedeutende Implikationen für soziale Verhaltensweisen und Interaktionen in der Natur. Diese Verbindungen zu verstehen, kann uns helfen, mehr darüber zu lernen, wie Tiere kommunizieren und miteinander umgehen.
Im Kontext von Paarung und Bindung bei Tieren könnte emotionale Ansteckung eine wichtige Rolle dabei spielen, die Zusammenarbeit und den Erfolg bei der Aufzucht von Nachkommen zu verbessern. Diese Idee stimmt mit Erkenntnissen aus anderen Arten überein und deutet darauf hin, dass die emotionalen Zustände eines Partners den anderen beeinflussen können.
Das Fehlen beobachtbarer Verhaltensweisen, die emotionalen Zuständen entsprechen, erfordert jedoch weitere Studien. Zukünftige Experimente könnten sich andere Stresslevel anschauen oder andere Möglichkeiten erkunden, um emotionale Reaktionen zu messen. Diese Forschung öffnet die Tür für weitere Untersuchungen in das emotionale Leben von Amphibien und anderen nicht-säugetierartigen Arten.
Schlussfolgerungen
Unsere Studie gibt einen Einblick in die komplexen emotionalen Interaktionen, die selbst bei Arten auftreten können, die nicht typischerweise für solche Verhaltensweisen anerkannt sind. Der mimetische Pfeilgiftfrosch zeigt, dass emotionale Ansteckung durch gemeinsame hormonelle Reaktionen möglich ist und betont, dass dieses Phänomen nicht ausschliesslich Menschen oder anderen Säugetieren vorbehalten ist.
Das Verständnis der emotionalen Verbindungen zwischen Tieren kann unser Bewusstsein für ihre Bedürfnisse in natürlichen Lebensräumen und in Gefangenschaft verbessern. Fortlaufende Forschung in diesem Bereich ist entscheidend, um das volle Spektrum emotionaler Interaktionen unter verschiedenen Arten zu entdecken. Indem wir diese Beziehungen und emotionalen Bindungen anerkennen, können wir das Wohlbefinden von Tieren besser unterstützen und ihre sozialen Komplexitäten schätzen.
Zusammenfassend legen die Ergebnisse dieser Forschung nahe, dass emotionale Ansteckung möglicherweise eine weit verbreitete Fähigkeit im Tierreich ist, als bisher gedacht. Unser Fokus auf den mimetischen Pfeilgiftfrosch liefert wertvolle Beweise für das breitere Verständnis von Empathie und emotionaler Kommunikation bei nicht-säugetierartigen Wirbeltieren. Weitere Studien sind notwendig, um unser Verständnis dieser Dynamiken und wie sie mit Überleben und sozialer Kooperation in der Tierwelt zusammenhängen, zu vertiefen.
Titel: Physiological state matching in a pair bonded poison frog
Zusammenfassung: More than a century ago, Charles Darwin hypothesized that the empathy-like phenotype is a phylogenetically widespread phenomenon. This idea remains contentious, due to the challenges of empirically examining emotions, and few investigations among non-mammalian vertebrates. We provide support for Darwins hypothesis by discovering partial evidence for the most ancestral form of empathy, emotional contagion (i.e., matching another individuals emotional state), in the pair bonding mimetic poison frog, Ranitomeya imitator. We found that male corticosterone, a physiological biomarker of stress, positively correlates with female partners in experimental and semi-natural conditions. This does not appear to coincide with behavioral state-matching. However, it is specific to female partners relative to familiar female non-partners, and is independent of effects that commonly confound studies on emotional contagion. Furthermore, this physiological state-matching is irrespective of partnership longevity or lifetime reproductive output. These results physiologically indicate socially selective emotional contagion in a monogamous amphibian, and paradigms that elicit coinciding neural and behavioral indicators and morphogenic co-variation are needed for further corroboration. Further studies on ancestral forms of empathy in non-mammalian vertebrates are warranted.
Autoren: Lauren A O'Connell, J. P. Nowicki, C. Rodriguez, J. C. Lee, B. C. Goolsby, C. Yang, T. A. Cleland
Letzte Aktualisierung: 2024-05-05 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2022.09.25.509360
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2022.09.25.509360.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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