Fortschritte in der bakteriellen Genomik für bessere Infektionsbehandlungen
Untersuchung der bakteriellen Genomik zur Verbesserung von Behandlungsstrategien für Infektionen.
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Inhaltsverzeichnis
Jüngste Fortschritte in der Technologie ermöglichen eine detaillierte Analyse von bakteriellen Genomen. Dieser Fortschritt hat die Bemühungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit und die Krankenhausverfahren zur Bekämpfung von Infektionen verbessert. Eine wichtige Anwendung ist die Vorhersage, wie Bakterien gegen Antibiotika resistent werden könnten. Allerdings ist der Einsatz dieser Technologie bei der Behandlung bakterieller Infektionen noch selten. Das liegt an zwei Hauptproblemen: Die Zeit, die benötigt wird, um Ergebnisse zu erhalten, ist oft zu lang für dringende Fälle, und es gibt immer noch nicht genug Klarheit darüber, wie genetische Eigenschaften in Bakterien die Patientenergebnisse beeinflussen.
Warum bakterielle Genomik wichtig ist
Die bakterielle Genomik liefert präzise Informationen über die Bakterien, die Infektionen verursachen. Mit hochauflösenden Sequenzierungen können Ärzte spezifische Bakterienstämme bei einem Patienten sehen. Diese detaillierten Einblicke sind entscheidend, um Behandlungspläne für Infektionen anzupassen. Ein grosser Vorteil bei der Untersuchung bakterieller Genome ist das Lernen darüber, wie Bakterien sich während Infektionen verändern und anpassen. Diese Veränderungen können zu Antibiotikaresistenz führen, was die Behandlung der Infektion erschwert.
Die Herausforderung der Anpassungsentwicklung
Anpassungsentwicklung bezieht sich darauf, wie Bakterien sich entwickeln, um besser in einer feindlichen Umgebung zu überleben, wie etwa, wenn Antibiotika gegen sie eingesetzt werden. Viele Bakterien können sich anpassen, was es ihnen ermöglicht, dem Immunsystem zu entkommen und weiterhin Krankheiten zu verursachen. Obwohl dieses Konzept in der Krebsbehandlung gut verstanden ist, wird es in der Behandlung bakterieller Infektionen nicht regelmässig betrachtet.
Zu verstehen, wie Bakterien sich während einer Infektion entwickeln, könnte entscheidende Einblicke in Behandlungsfehler geben. Wenn Ärzte erkennen können, wie Bakterien Resistenzen entwickeln, kann das zu effektiveren Behandlungsstrategien führen.
Ein neues Framework zur Bewertung von Infektionen
Wir schlagen ein praktisches Framework vor, um die bakterielle Genomik zu nutzen, um zu verstehen, wie Bakterien sich während laufender oder wiederholter Infektionen anpassen, insbesondere mit Fokus auf Staphylococcus aureus. Diese Art von Bakterien ist ein häufiger Verursacher schwerer Infektionen, und es ist klar geworden, dass ihre Fähigkeit, persistieren zu können, zu erheblichen Gesundheitsproblemen führen kann.
Wir glauben, dass das Verständnis dieser genetischen Veränderungen in S. aureus den Ärzten helfen kann, herauszufinden, warum Behandlungen fehlschlagen und wie sie angepasst werden können. Unser Ansatz besteht aus mehreren Schritten. Zuerst können Ärzte durch den Vergleich der genetischen Informationen von Bakterien zu Beginn der Behandlung mit denen, die genommen werden, wenn die Behandlung fehlschlägt, feststellen, ob der Patient reinfiziert wurde oder ob die ursprüngliche Infektion zurückgekehrt ist. Diese Unterscheidung ist wichtig, da die Behandlungspläne für jede Situation unterschiedlich sind.
Zweitens können wir durch Tests neue Formen von Resistenzen identifizieren, die den Ärzten möglicherweise nicht bekannt sind. Diese Informationen können Ärzten helfen, die richtigen Antibiotika für die jeweilige Situation auszuwählen. Drittens kann die Analyse, wie sich die Bakterien über die Zeit innerhalb des Patienten entwickeln, Muster im Zusammenhang mit Resistenzen aufdecken und den Ärzten zusätzliche Einblicke geben, wie sie die Behandlung ihrer Patienten effektiv steuern können.
Schliesslich, wenn die Tests keine Anzeichen von Anpassung zeigen, könnte das bedeuten, dass die gleiche Behandlung fortgesetzt werden kann. Es könnte jedoch auch darauf hindeuten, dass tiefere Probleme innerhalb der Infektion des Patienten bestehen, die angegangen werden müssen, was möglicherweise zu aggressiveren Behandlungsmassnahmen führt.
Tests in Krankenhäusern
Um unser Framework in die Praxis umzusetzen, haben wir eine Vorstudie in Lehrkrankenhäusern durchgeführt. Ärzte wurden eingeladen, Fälle zu überweisen, bei denen sie eine Behandlungsfehlschlag bei S. aureus-Infektionen vermuteten. Wir haben die genetischen Informationen der Bakterien von diesen Patienten untersucht und gleichzeitig ihre Reaktion auf verschiedene Antibiotika getestet.
Unsere Tests konzentrierten sich auf spezifische Merkmale der Bakterien, wie Veränderungen in ihrer Reaktion auf Antibiotika. Wir haben isolierte Bakterienstämme im Labor untersucht, um detaillierte genetische Informationen zu sammeln.
Analyse der Ergebnisse
Von Mai 2019 bis August 2023 haben wir 65 Bakterienstämme aus 13 verschiedenen Fällen von S. aureus-Infektionen untersucht. In all diesen Fällen war S. aureus im Blutkreislauf das Hauptanliegen. Von den Fällen betrafen neun wiederholte Infektionen und zwei waren Persistenzinfektionen.
In den meisten Fällen begann die Untersuchung mit Informationen von behandelnden Ärzten oder klinischen Mikrobiologen. Durch unsere Antibiotika-Tests haben wir herausgefunden, dass einige Stämme eine erhöhte Resistenz im Vergleich zu den ursprünglichen Stämmen entwickelt hatten. Beispielsweise zeigten unsere Tests in einigen Fällen, dass sich die Bakterien so angepasst hatten, dass sie gegen bestimmte Behandlungen weniger wirksam waren.
Verständnis von Behandlungsfehlern
Indem wir die Details jedes Falls genauer untersuchten, haben wir die Gründe für den Behandlungsfehler kategorisiert. Wir fanden heraus, dass in sieben Fällen das Problem wahrscheinlich auf verbliebene Infektionsstellen im Patienten zurückzuführen war. In vier Fällen hatten sich die Bakterien eindeutig über die Zeit angepasst. In zwei Fällen konnten wir keine definitiven Schlussfolgerungen ziehen.
Wichtig ist, dass wir keine Co-Infektionen oder Re-Infektionen gefunden haben, was bedeutet, dass der Behandlungsfehler wahrscheinlich auf die gleiche Bakterienart zurückzuführen ist, die sich entwickelt hat, anstatt auf neue Infektionen. Durch diesen Prozess haben wir Beweise gesammelt, die die Vorstellung unterstützen, dass die bakterielle Evolution eine bedeutende Rolle dabei spielt, wie gut Patienten auf Behandlungen ansprechen.
Wichtige Beobachtungen
Während unserer Studie haben wir spezifische Mutationen in der DNA der Bakterien festgestellt, die mit einer erhöhten Resistenz gegen Antibiotika in Verbindung gebracht werden. Beispielsweise wurden einige Mutationen in einem Gen gefunden, das mit der Resistenz gegen gängige Antibiotika in Zusammenhang steht. Das unterstreicht die Bedeutung laufender Forschungen zur bakteriellen Genomik und deren Auswirkungen auf Behandlungsresultate.
Klinische Herausforderungen bleiben sowohl für Patienten als auch für Gesundheitsdienstleister bei der Behandlung komplizierter Infektionen, wie sie durch S. aureus verursacht werden. Unser Ansatz, der auf genomischer Analyse basiert, zeigt vielversprechende Ansätze zur Bewältigung dieser Herausforderungen.
Ausblick
Während unsere Forschung noch in den frühen Phasen und begrenzt in ihrem Umfang ist, stellt sie eine Grundlage für eine strukturierte Methode dar, um Genetische Veränderungen bei Bakterien, die für Behandlungsfehler verantwortlich sind, zu verfolgen. Das Ziel ist es, genomische Erkenntnisse mit Antibiotika-Empfindlichkeitstests zu kombinieren, um klinische Entscheidungen besser zu informieren.
Zukünftige Arbeiten sind nötig, um vollständig zu bewerten, wie diese Ergebnisse die Behandlungsergebnisse für Patienten beeinflussen können. Die Auseinandersetzung mit den klinischen Implikationen der bakteriellen Genomik wird entscheidend sein, um die medizinische Versorgung zu verbessern und die Gesundheit der Patienten zu fördern.
Titel: A multi-hospital, clinician-initiated bacterial genomics program to investigate treatment failure in severe Staphylococcus aureus infections
Zusammenfassung: Bacterial genomics is increasingly used for infectious diseases surveillance, outbreak control and prediction of antibiotic resistance. With expanding availability of rapid whole-genome sequencing, bacterial genomics data could become a valuable tool for clinicians managing bacterial infections, driving precision medicine strategies. Here, we present a novel clinician-driven bacterial genomics framework that applies within-patient evolutionary analysis to identify in real-time microbial genetic changes that have an impact on the outcome of severe Staphylococcus aureus infections, a strategy that is increasingly used in cancer genomics. Our approach uses a combination of bacterial genomics and novel microbiological testing to identify and track bacterial adaptive mutations that underlie antibiotic treatment failure. We show real-life examples of the impact of our approach and propose a roadmap for the use of bacterial genomics to advance the management of severe bacterial infections.
Autoren: Stefano G Giulieri, M. Leroi, D. Daniel, R. Chean, K. Bond, H. Walker, N. Holmes, N. Mothobi, A. Alexander, A. Jenney, C. Beckett, A. Mahony, K. Stevens, N. Sherry, B. P. Howden
Letzte Aktualisierung: 2023-10-24 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.10.23.23297384
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.10.23.23297384.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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