Ändern der Trends bei sexuell übertragbaren Infektionen in Subsahara-Afrika
Eine Studie zeigt, dass die Ursachen für STI-Symptome in Subsahara-Afrika sich verändern.
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Inhaltsverzeichnis
In den letzten Jahren sind sexuell übertragbare Infektionen (STIs) weltweit ein grosses Gesundheitsproblem geworden, besonders in Subsahara-Afrika (SSA). 2020 berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von etwa 374 Millionen neuen Infektionen weltweit mit vier häufig behandelbaren STIs: Chlamydien, Gonorrhö, Syphilis und Trichomoniasis. SSA trägt etwa 40% der weltweiten STI-Belastung, trotzdem ist der Zugang zu angemessenen Tests und Behandlungen in dieser Region ziemlich eingeschränkt.
Aktueller Behandlungsansatz
Der Standardansatz zur Behandlung von STIs in SSA heisst syndromische Fallmanagement. Das bedeutet, dass Gesundheitsdienstleister oft Menschen basierend auf den Symptomen, die sie zeigen, behandeln, anstatt spezifische Tests durchzuführen, um die genaue Ursache der Krankheit zu finden. Diese Methode wurde 1984 von der WHO eingeführt und wird bis heute verwendet. Obwohl dieser Ansatz eine schnelle Behandlung ermöglicht, hat er viele Schwächen. Viele STIs bleiben oft unbemerkt, weil sie keine Symptome zeigen, besonders bei Frauen. Ausserdem ist die Genauigkeit dieses Verfahrens zur Diagnose der spezifischen Infektionen nicht immer zuverlässig. Obwohl die WHO empfiehlt, dass Länder alle zwei Jahre ihr Verständnis der Ursachen dieser Symptome aktualisieren, hinken viele afrikanische Länder hinter diesem Leitfaden hinterher.
Neue Richtlinien für das Management von STIs
2021 führte die WHO neue Richtlinien für das Management von STIs ein, die erste Aktualisierung seit vielen Jahren. Diese Richtlinien basieren auf einer umfassenden Überprüfung globaler Studien, die bewertet haben, wie gut die aktuellen Behandlungsmethoden funktionieren. Allerdings berücksichtigen die Richtlinien nicht vollständig, wie STIs bei Menschen mit Symptomen variieren. Dieses Wissen ist entscheidend, um Behandlungsstrategien an die lokale Verbreitung der Infektionen anzupassen.
Studienziele
Eine Studie wurde durchgeführt, um die Ursachen von drei häufigen STI-Symptomen in SSA zu identifizieren: vaginaler Ausfluss, urethraler Ausfluss und Geschwüre im Genitalbereich. Die Forscher haben eine systematische Überprüfung vergangener Studien durchgeführt, um zu schätzen, wie oft verschiedene Infektionen für diese Symptome verantwortlich waren. Sie schauten sich auch an, wie sich diese Ursachen über die Zeit änderten und je nach Faktoren wie Geschlecht, Alter und HIV-Status variierten.
Forschungsmethoden
Die Forscher suchten nach Studien, die sich speziell mit den Ursachen von vaginalem Ausfluss, urethralem Ausfluss und Geschwüren im Genitalbereich innerhalb von SSA befassten. Sie durchsuchten mehrere Datenbanken und berücksichtigten Grauliteratur von Quellen wie der WHO und UNAIDS. Dabei stellten sie sicher, dass sie nur Studien mit validen, empirischen Daten und einer ausreichenden Teilnehmerzahl einbeziehen.
Datensammlung
Die Daten wurden sorgfältig aus jeder Studie extrahiert, wobei der Fokus auf dem Prozentsatz der Personen lag, die mit spezifischen Infektionen diagnostiziert wurden. Sie berücksichtigten Faktoren wie Alter und ob die Teilnehmer HIV-positiv oder HIV-negativ waren. Ausserdem sorgten sie dafür, die genauesten diagnostischen Methoden für jeden Erreger zu verwenden.
Datenanalyse
Um die Ergebnisse zu bewerten, passten die Forscher die berichteten Diagnosen basierend darauf an, wie gut verschiedene Tests abschneiden. Sie verwendeten statistische Modelle, um die tatsächlichen Infektionsraten bei denjenigen mit Symptomen zu schätzen. Sie schauten sich Trends über die Zeit an und machten Vergleiche zwischen verschiedenen Populationen.
Ergebnisse zur Ätiologie der Symptome
2015 waren die häufigsten Ursachen für vaginalen Ausfluss keine STIs, sondern Zustände wie Bakterielle Vaginose und verschiedene Arten von Hefepilzinfektionen. Chlamydien und Trichomoniasis waren ebenfalls bedeutende, aber weniger häufige Ursachen. Bei urethralem Ausfluss tauchte Gonorrhö konsistent als Hauptursache auf, gefolgt von Chlamydien. Geschwüre im Genitalbereich wurden hauptsächlich durch Herpes, speziell HSV-2, verursacht.
Im Laufe der Zeit zeigten bestimmte Infektionen veränderte Trends. Zum Beispiel nahm die Rate der Diagnosen für Trichomoniasis ab, während die für bakterielle Vaginose bei Frauen zunahm. Ähnlich verschob sich die Hauptursache für Geschwüre im Genitalbereich im Laufe der Jahre von Chancroid zu Herpes.
Einfluss von Bevölkerungsfaktoren
Die Studie bewertete auch, wie Faktoren wie HIV-Status und Alter die Arten von Diagnosen beeinflussten. Zum Beispiel wurden Frauen, die HIV-positiv sind, häufiger mit Infektionen wie Trichomoniasis und bakterieller Vaginose diagnostiziert als HIV-negative Frauen. Jüngere Frauen zeigten auch eine höhere Rate an Chlamydien-Diagnosen.
Bei Männern hatten HIV-positive Personen eine höhere Wahrscheinlichkeit, mit Trichomoniasis diagnostiziert zu werden im Vergleich zu ihren HIV-negativen Kollegen. Unter denen mit Geschwüren im Genitalbereich waren Männer weniger wahrscheinlich als Frauen mit Herpes diagnostiziert.
Regionale Trends
Die Forscher fanden keine starken Hinweise auf signifikante Unterschiede in den Infektionsraten basierend auf verschiedenen Regionen innerhalb von SSA. Das deutet auf ein gewisses Mass an Konsistenz hin, wie diese Infektionen unter verschiedenen Populationen auftreten.
Einschränkungen der Studie
Es gab einige Einschränkungen in der Studie. Besonders viele Länder in SSA wurden in der Forschung nicht berücksichtigt, insbesondere in Zentralafrika. Ausserdem konzentrierten sich die meisten Studien nur auf Patienten, die medizinische Hilfe suchten, und spiegeln möglicherweise nicht die Erfahrungen der allgemeinen Bevölkerung wider. Informationen zur Prävalenz von HIV und dem Alter der Teilnehmer wurden oft nicht berichtet, was mehr Einblick in die Ergebnisse gegeben hätte.
Fazit
Die Studie hob hervor, wie sich die Ursachen von drei häufigen STI-bezogenen Symptomen im Laufe der Zeit in SSA verändert haben. Sie betonte die anhaltende Notwendigkeit für regelmässige Bewertungen, um Behandlungsstrategien zu aktualisieren. Die Ergebnisse stimmen gut mit den bestehenden WHO-Richtlinien zur Behandlung von STIs überein und zeigen, dass sie im Allgemeinen in verschiedenen Umgebungen anwendbar sind, ohne dass eine Anpassung an spezifische regionale oder Bevölkerungsunterschiede erforderlich ist. Allerdings muss die Überwachung von STIs umfassend sein und sowohl symptomatische als auch asymptomatische Personen einschliessen, um das volle Ausmass des Problems zu erfassen.
Titel: Aetiology of vaginal discharge, urethral discharge, and genital ulcer in sub-Saharan Africa: systematic review and meta-regression
Zusammenfassung: IntroductionSyndromic management is widely used to treat symptomatic sexually transmitted infections in settings lacking aetiologic diagnostics. However, heterogeneity in underlying aetiologies and consequent treatment suitability are uncertain without regular assessment. This systematic review characterised aetiologies for vaginal discharge, urethral discharge, and genital ulcer in sub-Saharan Africa (SSA). MethodsWe searched Embase, MEDLINE, Global Health, and Web of Science until July 25, 2022, and grey literature until August 31, 2022, for studies reporting aetiologic diagnoses among symptomatic populations in SSA. We adjusted observations for diagnostic test performance and used generalised linear mixed-effects meta-regressions to estimate aetiologic distributions, trends, and determinants. ResultsOf 4136 identified records, 198 reports were included from 183 studies in 32 countries between 1969 and 2022. In 2015, primary aetiologies for vaginal discharge were candidiasis (69.4% [95% CI:44.1-86.6%], n=50), bacterial vaginosis (50.0% [32.3-67.8%], n=39), chlamydia (16.5% [8.7-29.0%], n=49), and trichomoniasis (12.9% [7.7-20.7%], n=78); for urethral discharge were gonorrhoea (78.8% [70.9-85.1%], n=67) and chlamydia (22.2% [16.0-30.1%], n=48); and for genital ulcer were HSV-2 (56.1% [39.2-71.6%], n=46) and syphilis (7.8% [5.3-11.4%], n=115). Regional variation was marginal. Temporal variation was substantial, particularly for genital ulcer. For each symptom, HIV-status and age were significantly associated with infection diagnoses, although aetiologic hierarchies were largely the same by strata. ConclusionSyndrome aetiologies in SSA align with WHO guidelines without strong evidence of contextual or demographic variation, supporting broad guideline applicability. Temporal changes underscore the need for aetiologic re-assessment. STI surveillance using syndrome-based assessments is noncomprehensive and requires studies among symptomatic and asymptomatic populations. PROSPERO numberCRD42022348045
Autoren: Julia Michalow, M. K. Walters, O. Edun, M. Wybrant, B. Davies, T. Kufa, T. Mathega, S. T. Chabata, F. M. Cowan, A. Cori, M.-C. Boily, J. W. Imai-Eaton
Letzte Aktualisierung: 2023-11-10 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.11.09.23298288
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.11.09.23298288.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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