Erneute Betrachtung von intraventrikulären Antibiotika bei neonataler Meningitis
Untersuchung neuer Ergebnisse zu intraventrikulären Antibiotika bei der Behandlung von neonataler Meningitis.
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Inhaltsverzeichnis
Neugeborenen-Meningitis ist eine ernsthafte Infektion, die Neugeborene betrifft. Sie kann lebensbedrohlich sein und hat hohe Sterblichkeitsraten sowie ernsthafte langfristige Probleme. In ärmeren Ländern liegt die Sterberate zwischen 40 % und 58 %. In reicheren Ländern ist diese Rate niedriger, zwischen 5 % und 25 %. Selbst wenn Babys überleben, haben fast die Hälfte von ihnen später erhebliche Gesundheitsprobleme. Jedes Jahr sterben schätzungsweise 248.000 bis 402.000 Babys weltweit an Neugeborenen-Meningitis und verwandten Infektionen.
Früher, in den 1970er und 1980er Jahren, haben Ärzte versucht, Antibiotika direkt in die Ventrikel des Gehirns (die mit Flüssigkeit gefüllten Räume) zu geben, um Neugeborenen-Meningitis zu behandeln. Allerdings zeigte eine klinische Studie aus dem Jahr 1980 sehr hohe Sterberaten mit dieser Methode, was das Interesse an ihrer Anwendung bei Babys verringert hat. Stattdessen nahm die Verwendung von intraventrikulären Antibiotika bei Erwachsenen zu.
Kürzlich haben einige Studien gezeigt, dass die Verwendung von intraventrikulären Antibiotika bei Neugeborenen sicher und effektiv sein kann. Das hat zu einem erneuten Interesse an der Erforschung der Wirksamkeit bei der Behandlung von Neugeborenen-Meningitis und Ventrikulitis, einer Entzündung der Ventrikel, geführt.
Um die Forschung zu diesem Thema besser zu verstehen, haben wir sie in zwei Bereiche aufgeteilt: die Verwendung von intraventrikulären Antibiotika in der Neurochirurgie und bei pädiatrischen Patienten. Die Neurochirurgie-Studien schauten sich Fälle an, in denen Infektionen mit Problemen wie Hydrozephalus (Wasser im Gehirn) oder der Verwendung von medizinischen Geräten verbunden waren. Die pädiatrischen Studien konzentrierten sich hauptsächlich auf die Behandlung von Meningitis und Ventrikulitis ohne diese strukturellen Probleme.
Wir haben spezifische Richtlinien für unsere Überprüfung befolgt, indem wir nur experimentelle und beobachtende Studien betrachtet haben, in denen Standardbehandlungen für Meningitis oder Ventrikulitis eingesetzt wurden. In Bezug auf die Behandlung von Infektionen in den Ventrikeln haben wir Studien einbezogen, die die infizierten Teile entfernt und diese ersetzt haben, sobald die Infektion behandelt war.
Unsere Forschung umfasste die Durchsuchung mehrerer Datenbanken, um relevante Studien zu finden. Die verwendeten Schlüsselwörter bezogen sich auf Meningitis, neugeborene Patienten und spezifische Antibiotika. Wir haben Studien unabhängig von der Sprache, in der sie veröffentlicht wurden, überprüft.
Um in unsere Analyse einbezogen zu werden, mussten Studien verschiedene Behandlungen klar vergleichen, die Ergebnisse angemessen berichten, niedrige Raten an Teilnehmern ohne Nachverfolgung haben und eine ausreichende Anzahl von Patienten einschliessen.
Der Hauptfokus lag auf der Sterberate, während sekundäre Ergebnisse die Genesung von Infektionen, Gesundheitsprobleme, Komplikationen und Nebenwirkungen der Behandlungen umfassten.
Wir haben die Qualität der Studien bewertet und auf potenzielle Biases mit speziellen Werkzeugen geachtet, die dafür entwickelt wurden. Zwei Hauptforscher führten diese Analyse durch, und im Falle von Uneinigkeit half ein dritter Prüfer, einen Konsens zu erreichen.
Für unsere Analyse haben wir statistische Software verwendet, um die Ergebnisse verschiedener Studien zu kombinieren. Wir haben uns angesehen, wie die verschiedenen Studien variieren, und haben nach signifikanten Unterschieden in den Ergebnissen geschaut. Wenn wir starke Variationen gefunden haben, haben wir weiter untersucht, um zu verstehen, warum, und durchführten Subgruppenanalysen.
Unsere Suche ergab über 600 Studien. Nach sorgfältiger Überprüfung wählten wir 23 für eine beschreibende Analyse und 4 für eine statistische Metaanalyse aus, die insgesamt 272 Patienten umfasste.
Intraventrikuläre Antibiotika in der Neurochirurgie
Im Abschnitt über intraventrikuläre Antibiotika in der Neurochirurgie haben wir Daten aus 19 Studien mit 59 Neugeborenen analysiert. Die meisten davon waren Fallberichte oder sehr kleine Studien, nur wenige waren vergleichend. Eine Metaanalyse war aufgrund der kleinen Grössen der vergleichenden Studien nicht möglich.
Die kombinierten Ergebnisse zeigten eine niedrige Sterberate von 5 % bei Babys, die mit intraventrikulären Antibiotika behandelt wurden. Die meisten dieser Patienten zeigten Anzeichen der Genesung von ihren Infektionen. Allerdings waren Informationen über Nebenwirkungen oder langfristige Gesundheitsprobleme begrenzt. Infektionen wurden hauptsächlich bei Babys mit entweder multiresistenten Infektionen oder solchen, die nicht auf andere Behandlungen ansprachen, festgestellt.
Die Gründe für die Verwendung dieser Antibiotika umfassten schwerwiegende Infektionen, die mit Standard-Antibiotika nicht besser wurden, und Situationen, in denen die Infektionen besonders schwer zu behandeln waren. Die Studien konzentrierten sich hauptsächlich auf Säuglinge mit medizinischen Geräten, die zur Behandlung von Zuständen wie Hydrozephalus verwendet wurden, was ihr Risiko erhöhte, Infektionen zu entwickeln.
Intraventrikuläre Antibiotika in der Pädiatrie
Unsere pädiatrische Analyse umfasste vier Studien, die unsere Kriterien für eine Metaanalyse erfüllten, mit 115 Patienten. Wir haben auch vier Beobachtungsstudien für eine beschreibende Synthese hinzugefügt.
Die einzigen zwei Ergebnisse, die wir durch die Metaanalyse analysieren konnten, waren Sterberaten und neurologische Gesundheit. Die Ergebnisse dieser Studien zeigten keinen signifikanten Unterschied in den Sterberaten zwischen Babys, die mit intraventrikulären Antibiotika behandelt wurden, und denen, die eine standardmässige intravenöse Behandlung erhielten.
Allerdings war die Variabilität in den Ergebnissen hoch. Wir führten eine Subgruppenanalyse basierend auf der Anzahl der verabreichten Dosen durch und fanden heraus, dass die Sterberate signifikant niedriger war, wenn Babys mindestens drei Tage mit intraventrikulären Antibiotika behandelt wurden.
Wir haben auch die neurologische Gesundheit betrachtet, aber nur Daten aus einer Studie gefunden, was zu einer sehr unsicheren Schätzung der Ergebnisse führte.
Risiko von Bias in den Studien
Das Risiko von Bias in diesen Studien war auffallend hoch, besonders in der einzigen randomisierten klinischen Studie, die wir überprüft haben. Obwohl die Studie darauf abzielte, zwei Gruppen zu vergleichen, gab es signifikante Unterschiede in den Patienteneigenschaften, die die Ergebnisse beeinflussen konnten.
Ausserdem erhielten viele Patienten in der Kontrollgruppe am Ende intraventrikuläre Antibiotika, weil sie mit der Standardbehandlung nicht besser wurden, was die Ergebnisse verwischte.
In Beobachtungsstudien waren Biases ebenfalls vorhanden, aufgrund von Störfaktoren und Entscheidungen der Teilnehmer. Die Ergebnisse dieser Studien deuteten auf eine hohe Wahrscheinlichkeit für Selektionsbias hin.
Qualität der Evidenz
Insgesamt zeigt die Qualität der Evidenz bezüglich der Verwendung von intraventrikulären Antibiotika bei Neugeborenen ein niedriges Mass an Sicherheit. Während es einige Hinweise gibt, dass die Verwendung dieser Antibiotika für mindestens drei Tage die Sterberaten senken kann, haben die verfügbaren Studien viele Schwächen.
In Bezug auf die Neurochirurgie deuten Beobachtungsstudien auf eine niedrigere Sterberate bei Patienten hin, die mit intraventrikulären Antibiotika behandelt wurden, aber das sollte vorsichtig betrachtet werden aufgrund potenzieller Bias und der Qualität der Berichterstattung.
In pädiatrischen Studien gab es keine signifikanten Unterschiede in den Sterberaten zwischen der Anwendung von intraventrikulären Antibiotika und der Standardbehandlung. Bei genauerer Betrachtung der Daten scheint es, dass eine längere Behandlungsdauer zu besseren Ergebnissen führen könnte.
Zusammenfassend erfordert die Unsicherheit in der Qualität der Studien bessere Forschung in diesem Bereich. Es besteht Bedarf an höherwertigen Studien, um die beste Verwendung von intraventrikulären Antibiotika zur Behandlung von Neugeborenen-Meningitis und Ventrikulitis zu bestätigen. Bessere Evidenz kann Pflegekräfte dabei unterstützen, effektive Behandlungen für Neugeborene mit diesen ernsten Infektionen auszuwählen.
Titel: Systematic review and meta-analysis of intraventricular antibiotics for neonatal meningitis and ventriculitis
Zusammenfassung: BackgroundMany pediatric and neurosurgical studies have been published regarding intraventricular antibiotics in neonatal meningitis and ventriculitis. We aimed to determine the safety and effectiveness of intraventricular antibiotics in neonates with meningitis and/or ventriculitis and analyze the quality of available evidence. MethodsWe systematically reviewed scientific literature from the PubMed, EMBASE, LILACS, and SCOPUS databases. Randomized experimental and observational studies were included. The Cochrane methodology was used for systematic reviews. ResultsTwenty six observational studies and one randomized clinical trial involving 272 patients were included. The risk of bias in both pediatric and neurosurgical studies was high, and the quality of evidence was low (evidence level C). In the pediatric studies, no significant differences in mortality were found between intraventricular antibiotics and only systemic antibiotic [25.4% vs 16.1%, OR=0.96 (0.42- 2.24), P=0.93]. However, when analyzing the minimum administered doses, we found a lower mortality when a minimum duration of 3 days for intraventricular antibiotics was used compared to only systemic antibiotic [4.3% vs 17%, OR=0.22 (0.07-0.72), P=0.01]. In the neurosurgical studies, the use of intraventricular antibiotics in ventriculitis generally results in a mortality of 5% and a morbidity of 25%, which is lower than that in cases where intraventricular antibiotics were not used, with an average mortality of 37.3% and a morbidity of 50%. ConclusionConsidering the low quality of evidence in pediatric and neurosurgical studies, we can conclude with a low level of certainty that intraventricular antibiotics may not significantly impact mortality in neonatal meningitis and ventriculitis. However, reduced mortality was observed in cases treated with a minimum duration of 3 days of intraventricular antibiotic, particularly the multidrug-resistant or treatment-refractory infections. Higher-quality studies are needed to improve the quality of evidence and certainty regarding the use of intraventricular antibiotics for treating neonatal meningitis and ventriculitis.
Autoren: Doriam Alejandrino Perera Valdivia, E. A. Herrera Perez, L. R. Zapata Vega, K. V. Herrera
Letzte Aktualisierung: 2023-12-01 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.09.07.23295218
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.09.07.23295218.full.pdf
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