Der Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status und Depression
Untersuchen, wie niedriges Einkommen und Armut das Risiko für Depressionen beeinflussen.
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Inhaltsverzeichnis
Depression ist einer der Hauptgründe, warum Menschen weltweit im Alltag kämpfen. Mehr als 320 Millionen Menschen sind betroffen. Dieses psychische Gesundheitsproblem macht das Leben nicht nur schwer, sondern erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, früh zu sterben, teilweise weil depressive Menschen ein höheres Suizidrisiko haben. Ausserdem kommt Depression oft mit anderen ernsthaften Gesundheitsproblemen, die das Leben verkürzen können.
Obwohl Gene eine Rolle dabei spielen, ob jemand Depressionen entwickeln kann, tragen auch äussere Faktoren erheblich dazu bei. Dazu gehören das Leben in Armut, Entbehrungen und ein niedriger sozioökonomischer Status (SES). SES beschreibt die wirtschaftliche und soziale Stellung einer Person basierend auf Einkommen, Bildung und Beruf. Wenn der SES niedrig ist, bedeutet das oft, dass jemand mit verschiedenen Schwierigkeiten im Leben konfrontiert ist.
Studien zeigen, dass ein niedriger SES mit einer höheren Wahrscheinlichkeit verbunden ist, Depressionen zu entwickeln. Es ist eines der wichtigsten Anzeichen für schlechte psychische und physische Gesundheit. Menschen mit niedrigem SES haben oft chronische Krankheiten, die mit Depressionen einhergehen können. Diese Beziehung ist oft komplex; zum Beispiel könnte die Entwicklung einer chronischen Krankheit zu Arbeitsplatzverlust oder finanziellen Schwierigkeiten führen, was dann das Risiko für Depressionen erhöht.
Forschungen zur Depression berücksichtigen normalerweise den SES, wenn sie andere Risikofaktoren betrachten, aber manchmal wird dabei die Auswirkung von Armut selbst heruntergespielt. Neueste Übersichten über Studien, die sich mit Risikofaktoren für psychische Gesundheitsprobleme befassen, haben nicht immer gründlich untersucht, wie sozioökonomische Faktoren eine Rolle spielen.
Trotz einer allgemeinen Verbesserung der Lebenserwartung und Bildungsniveaus weltweit profitieren nicht alle Länder gleich. Einige Regionen kämpfen weiterhin mit hohen Armutsraten und einer schlechteren Lebensqualität. Das führt zu einem Bedarf an mehr Forschung, um zu verstehen, wie stark die Verbindung zwischen niedrigem SES und Depression wirklich ist. Es ist auch wichtig herauszufinden, ob das Risiko für Depressionen mehr von der tatsächlichen wirtschaftlichen Situation einer Person abhängt oder davon, wie diese Position im Vergleich zu anderen im gleichen Land ist.
Frühere Forschungen haben Verbindungen zwischen SES und Depressionen in bestimmten Gruppen oder Kulturen, Altersgruppen und Gesellschaftsbereichen gefunden. Um ein klareres Bild zu bekommen, wurde eine detaillierte Überprüfung der bestehenden Literatur durchgeführt, um zu analysieren, wie niedriger SES die Wahrscheinlichkeit von Depressionen beeinflusst. Studien aus verschiedenen wirtschaftlichen Hintergründen wurden untersucht, um zu sehen, ob Unterschiede im SES mit dem Armutslevel in verschiedenen Ländern übereinstimmten oder ob sie in allen Einkommensbereichen konsistent waren.
Kriterien für Ein- und Ausschluss
Nur peer-reviewed Studien und veröffentlichte Arbeiten, die die Verbindung zwischen SES und klinisch relevanten Depressionen betrachteten, wurden in diese Überprüfung einbezogen. Arbeiten wurden berücksichtigt, um sicherzustellen, dass unveröffentlichte Studien nicht ignoriert werden. Die Überprüfung umfasste Teilnehmer, die mit klinischer Depression gemäss akzeptierten Kriterien diagnostiziert wurden, entweder durch Selbstberichte oder klinische Interviews. Studien, die sich nur auf Symptome oder den Vergleich verschiedener Arten von Depressionen konzentrierten, wurden jedoch ausgeschlossen.
Studien wurden auch ausgeschlossen, wenn sie depressive Personen nicht klar von nicht-depressiven unterschieden. Es gab keine Einschränkungen basierend auf Alter, Geschlecht, kulturellem Hintergrund oder zusätzlichen Gesundheitsproblemen der Teilnehmer.
Wenn Studien Depressionen mit anderen psychischen Gesundheitsproblemen als Gruppe verglichen, wurden sie von der Berücksichtigung ausgeschlossen. Studien, die Teilnehmer mit mehreren Gesundheitsproblemen einbezogen, wurden jedoch akzeptiert, wenn der einzige Unterschied darin bestand, ob sie depressiv waren oder nicht.
Wie die Forschung durchgeführt wurde
Verschiedene Datenbanken wurden nach relevanten Studien durchsucht, um eine breite Sammlung medizinischer und sozialwissenschaftlicher Quellen zu gewährleisten. Diese Suchen verwendeten spezifische Fachbegriffe, die sich auf Depression und sozioökonomischen Status bezogen. Ziel war es, Studien zu sammeln, die diese Themen umfassend untersuchten, ohne wichtige Forschungen auszuschliessen.
Übersichten, Konferenzabstracts und Tierversuche wurden herausgefiltert, um den Fokus auf humanmedizinische Studien zu behalten. Es wurden keine Einschränkungen hinsichtlich des Veröffentlichungsdatums oder des Ursprungslandes gesetzt. Selbst Studien, die sich auf spezifische Arten von Depressionen konzentrierten, wurden in die erste Überprüfung einbezogen, aber während des detaillierten Screening-Prozesses ausgeschlossen, wenn sie die definierten Kriterien nicht erfüllten.
Die letzte Suche nach relevanten Studien fand im März 2019 statt.
Datenanalyse
Ein Forscher sichtete zunächst die Abstracts und Titel, und als Studien in den Datenbanken nicht gefunden werden konnten, wurden sie über Bibliotheksdienste angefordert. Um die Genauigkeit zu gewährleisten, überprüfte ein anderer Forscher einen Teil der gesichteten Studien, und sie einigten sich über die meisten ihrer Auswahlkriterien.
Dieser gründliche Ansatz ermöglichte eine systematische Datensammlung. Studien wurden basierend darauf kategorisiert, wie sie SES massen, entweder als einfache Ja/Nein-Vergleiche, als Gruppen oder mit kontinuierlichen Variablen. Diese Kategorisierung half bei der Durchführung von Meta-Analysen, die statistische Methoden sind, um Ergebnisse aus verschiedenen Studien zu kombinieren.
Die Analyse zeigte einen konsistenten Zusammenhang zwischen niedrigem SES und einem erhöhten Risiko für Depressionen in fast allen gemessenen Kategorien. Die Forscher schauten sich an, wie sich diese Beziehungen über verschiedene Einkommensniveaus und Bedingungen hinweg unterscheiden.
Hauptergebnisse
Die Ergebnisse zeigten immer wieder, dass niedriger SES, niedrigere Einkommens- und Bildungsniveaus mit einem höheren Risiko für Depressionen verbunden sind. Arbeitslosigkeit spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle. Unter den überprüften Studien berichteten viele von einem klaren Zusammenhang zwischen niedrigem SES und erhöhtem Depressionsrisiko, mit wenigen Ausnahmen.
Einkommensniveaus zeigten den stärksten Zusammenhang mit dem Depressionsrisiko, was darauf hinweist, dass es ein entscheidender Faktor für die psychische Gesundheit ist. Die Studien deuteten darauf hin, dass ein niedriges Einkommen die Wahrscheinlichkeit, Depressionen zu erleben, im Vergleich zu einem höheren Einkommen erheblich erhöht.
Interessanterweise kann die Richtung der Beziehung zwischen niedrigem SES und Depression komplex sein. Einige Studien zeigten, dass ein Einkommensrückgang zu einem erhöhten Risiko für Depressionen führte, was darauf hinweist, dass wirtschaftliche Herausforderungen psychische Gesundheitsprobleme auslösen können.
Das deutet darauf hin, dass Bemühungen zur Armutsbekämpfung und soziale Politiken positive Auswirkungen auf die Ergebnisse der psychischen Gesundheit haben können. Ein Ansatz, der an Aufmerksamkeit gewonnen hat, ist eine regelmässige, bedingungslose Geldzahlung an Einzelpersonen, bekannt als bedingungsloses Grundeinkommen (UBI). Einige kleinere Studien deuteten auf positive Ergebnisse für Gesundheit und Wohlbefinden aus solchen Interventionen hin, obwohl grössere und längere Studien noch laufen, um die langfristigen Auswirkungen zu bewerten.
Stärken und Einschränkungen der Studie
Obwohl diese Überprüfung wertvolle Einblicke bietet, hat sie auch einige Einschränkungen. Viele der beteiligten Studien waren Beobachtungsstudien, was Verzerrungen einführen kann. Unterschiede in den Populationen und Forschungsmethoden zwischen den Studien trugen zu einem gewissen Mass an Unsicherheit bei.
Trotz dieser Einschränkungen sammelte diese systematische Überprüfung einen umfassenden Datensatz, der einen breiten Überblick darüber bietet, wie SES mit Depressionen über Kulturen, Altersgruppen und Gesundheitszustände hinweg zusammenhängt. Die Ergebnisse können zukünftige Forschungen leiten, die sich auf spezifische sozioökonomische Faktoren konzentrieren, die wahrscheinlich den Depressionsrisiko am stärksten beeinflussen.
Zukünftige Forschungsrichtungen
Es ist wichtig, zukünftig zu klären, wie niedriger SES und Depressionen zusammenhängen. Zukünftige Studien könnten sich auf langfristige Bevölkerungsstudien konzentrieren, die mehrere Generationen verfolgen, um bessere Einblicke zu gewinnen.
Forschungsmethoden, die genetische Faktoren berücksichtigen, könnten ebenfalls helfen zu bestimmen, ob es eine direkte kausale Beziehung zwischen SES und Depressionen gibt oder ob die Verbindung von anderen Faktoren beeinflusst wird. Diese Art von Forschung könnte effektive Bereiche für Intervention und Prävention in Bezug auf Depressionen identifizieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verbindung zwischen niedrigem sozioökonomischen Status und Depression signifikant und komplex ist und die Bedeutung der Berücksichtigung sozialer Faktoren in Diskussionen und Interventionen zur psychischen Gesundheit unterstreicht.
Titel: Socioeconomic Status and Depression - A Systematic Review
Zusammenfassung: ObjectiveLow socioeconomic status (SES) has been associated with an increased risk of depression and psychiatric disorders in general. In this systematic review and meta-analysis, we aim to provide an estimate of the risk of clinical depression associated with low SES across cultures, age groups and study designs. Finally, we tested whether associations between SES and depression differed by the income of the country in which the study was conducted. MethodsA literature search across five databases returned 7,943 studies. Title, abstract and full text screening resulted in 162 included studies of which 122 were meta-analysed, 22 were included in a cross-sectional narrative review and 19 studies were included in a longitudinal narrative review. Meta-analyses were divided into risk estimates for composite SES, income, education, and employment. Sensitivity analyses based on differences in economic situation in the country of study origin were performed to investigate a possible source of between study heterogeneity. ResultsLow SES was associated with an increased risk of depression across all measures of SES. Low income was associated with the highest odds ratio for depression (OR = 1.96, 95% CI = 1.53-2.52). Sensitivity analyses revealed no significant differences in between-study heterogeneity or risk of depression between high- and low-income economy groups. ConclusionsComparable risks of depression across economy groups suggest that income relative to your peers, rather than absolute income, is a risk factor for depression. Preventative measures and possible policy interventions are discussed. Strengths and limitations of this studyO_LIThis systematic review provides the largest and most comprehensive review and meta-analysis of the association between socioeconomic status and depression. C_LIO_LIThe included studies span a broad range of ages, cultures, and country economies, allowing for better generalisation of the results. C_LIO_LIThe inclusion of component parts of socioeconomic status (income, education, and employment) in the meta-analysis allows for comparisons of the different risk estimates. C_LIO_LIThe broad inclusion criteria are likely to allow for increased between-study heterogeneity. C_LIO_LIDue to the observational nature of the studies included it is difficult to make conclusions on the direction of causality between socioeconomic status and depression. However, the inclusion of a longitudinal narrative review may give an indication of a direction of causality. C_LI
Autoren: Anders Jespersen, R. Madden, H. Whalley, R. Reynolds, S. M. Lawrie, A. M. McIntosh, M. H. Iveson
Letzte Aktualisierung: 2023-12-04 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.12.04.23299380
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.12.04.23299380.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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