Die Rolle von Wasser bei der Bildung von Sternen und Planeten
Diese Studie analysiert den Einfluss von Wasser auf die Sternentstehung in L1551 IRS5.
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Inhaltsverzeichnis
Wasser ist ein wichtiges Element bei der Sternentstehung und kommt in verschiedenen Regionen des Weltraums vor. Ein wichtiger Aspekt ist, wie Wasser Deuterium enthält, eine schwerere Form von Wasserstoff. Indem Wissenschaftler das Verhältnis von HDO (deuteriertem Wasser) zu H2O (normalem Wasser) messen, können sie mehr darüber erfahren, wie sich Sterne und Planeten entwickeln.
Diese Studie konzentriert sich auf den Klass I Protostern L1551 IRS5. Dieser Protostern befindet sich in der Taurus-Molekülwolke und gehört zu einem Doppelsternsystem. Das Ziel ist es, das HDO/H2O-Verhältnis in dieser Region zu messen. Frühere Forschungen zeigen, dass Messungen in Klass 0 Protosternen und Kometen verfügbar sind, aber Informationen über Klass I Protosterne wie L1551 IRS5 sind rar.
Die Messungen wurden mit einem Radioteleskop-Array namens NOrthern Extended Millimeter Array (NOEMA) durchgeführt. Das Team untersuchte mehrere Übergänge von Wasser bei unterschiedlichen Frequenzen. Sie fanden sowohl HDO als auch H2O und entdeckten, dass beide zwei Peaks bei unterschiedlichen Geschwindigkeitsniveaus zeigten. Aus ihren Beobachtungen berechneten sie ein HDO/H2O-Verhältnis von etwa 2,1 × 10 für eine der Geschwindigkeitskomponenten und fanden eine untere Grenze von 0,3 × 10 für eine andere.
Interessanterweise ist dieses Verhältnis ähnlich zu den Werten, die in isolierten Klass 0 Protosternen und in der Scheibe eines anderen Klass I Protosterns, V883 Ori, gefunden wurden. Allerdings ist es im Vergleich zu gruppierten Klass 0 Quellen und Kometen wesentlich höher. Das deutet darauf hin, dass Protosterne in Regionen mit niedrigerer Quellendichte, wie L1551, chemische Eigenschaften haben, die eher isolierten Quellen ähneln als denen in dichten Clustern.
Bedeutung von Wasser in der Sternentstehung
Wasser ist entscheidend in Regionen, in denen Sterne entstehen. Es kühlt wärmere Bereiche und unterstützt den gravitativen Kollaps, was für die Bildung von Sternen und Planeten wichtig ist. Wasser wurde in verschiedenen Umgebungen gefunden, darunter Protosterne, protoplanetare Scheiben, Kometen und Asteroiden.
Der Deuteriumgehalt im Wasser, also das D/H-Verhältnis, reagiert empfindlich auf Bedingungen wie Temperatur und Dichte während der Entstehung. Höhere D/H-Verhältnisse werden eher in kälteren, dichteren Umgebungen gefunden. Ein Vergleich des D/H-Verhältnisses der Ozeane der Erde mit dem, das in Kometen und Asteroiden gefunden wird, deutet darauf hin, dass diese Himmelskörper möglicherweise einen Teil des Wassers der Erde beigetragen haben.
Chemische Modelle zeigen, dass die üblichen Prozesse zur Bildung von Wasser in protoplanetaren Scheiben das D/H-Verhältnis, das im terrestrischen Wasser gefunden wird, ohne Einfluss der umgebenden Molekülwolke nicht ausreichend erzeugen können.
Neueste Erkenntnisse zur Deuterierung in Protosternen
In den letzten zehn Jahren wurde das D/H-Verhältnis von Wasser in mehreren Klass 0 Protosternen mittels fortschrittlicher interferometrischer Techniken gemessen. Diese Studien zeigen, dass gruppierte Quellen eine Reihe von HDO/H2O-Verhältnissen aufweisen, während isolierte Quellen höhere Verhältnisse zeigen.
Zum Beispiel variiert das HDO/H2O-Verhältnis in gruppierten Quellen zwischen 6 × 10 und 19 × 10. Im Gegensatz dazu zeigen isolierte Quellen Verhältnisse zwischen 1,7 und 2,2 × 10, was auf einen erheblichen Unterschied hinweist. Dieser Unterschied könnte durch unterschiedliche Umweltbedingungen während des Sternentstehungsprozesses verursacht werden.
Die Untersuchung der Wasserdeuterierung in fortgeschritteneren Protosternen, wie Klass I, ist wichtig, um die Wissenslücke zwischen der Sternentstehung in Klass 0 und den späteren Phasen, die zu Kometen und Planeten führen, zu schliessen.
Beobachtungen und Messungen in L1551 IRS5
Die Forschung zu L1551 IRS5 umfasste die Messung der HDO- und H2O-Übergänge mittels NOEMA. Die Beobachtungen konzentrierten sich auf mehrere Frequenzen und wurden unter bestimmten Konfigurationen durchgeführt, um die Datenqualität zu verbessern. Zwei Übergänge von HDO und einer von H2O wurden gleichzeitig gemessen.
Die Ergebnisse zeigten zwei unterschiedliche Geschwindigkeitskomponenten in den Wasseremissionen. Die Beobachtungen lieferten wichtige Informationen über die Verteilung und die Eigenschaften von Wasser in L1551 IRS5. Die Ergebnisse stimmten mit der Vorstellung überein, dass Wasser in diesen warmen Regionen der Protosterne von eisigen Teilchen stammt, die durch Erwärmung subliniert sind.
Das HDO/H2O-Verhältnis
Das gemessene HDO/H2O-Verhältnis für die hochgeschwindigkeitskomponente von L1551 IRS5 ähnelt isolierten Klass 0 Protosternen und der Scheibe von V883 Ori. Dieses Verhältnis deutet darauf hin, dass sich die chemischen Eigenschaften von Wasser möglicherweise nicht signifikant von der Klass 0- zur Klass I-Phase ändern, was auf minimale Wasseraufbereitung während dieser Phasen hindeutet.
Die untere Grenze für das Verhältnis der anderen Komponente ermöglicht keine klaren Unterscheidungen, ist aber dennoch wichtig für das Verständnis der Chemie von L1551 IRS5. Die Studie zeigt, dass die Umgebung von L1551 IRS5 wahrscheinlich kälter ist im Vergleich zu anderen, stärker gruppierten Quellen, was die beobachteten Ähnlichkeiten mit isolierten Quellen unterstützt.
Implikationen und Schlussfolgerungen
Diese Arbeit hebt den Wert der Messung von Wasserdeuterierung in verschiedenen Arten von Protosternen hervor. Mehr Daten über verschiedene Phasen der Sternebildung zu sammeln, wird unser Verständnis darüber verbessern, wie Wasser in diesen Systemen entsteht und sich entwickelt. Die Ergebnisse von L1551 IRS5 zeigen, dass die Eigenschaften des Protosterns eher mit isolierten Quellen als mit denen in dichteren Clustern übereinstimmen.
Die Ähnlichkeit des HDO/H2O-Verhältnisses in L1551 IRS5 und V883 Ori deutet darauf hin, dass Doppelsternsysteme die Wasserdeuterierung nicht signifikant beeinflussen. Die Forschung deutet auch darauf hin, dass weitere Studien zu Klass I Protosternen und ihren Wasserverhältnissen vorteilhaft sein werden, um unser Wissen in der Astrochemie zu vertiefen.
Insgesamt stellen diese Erkenntnisse ein wichtiges Puzzlestück in der Entstehung von Sternen und Planeten dar und beleuchten, wie essentielle Elemente wie Wasser sich in verschiedenen Umgebungen im gesamten Kosmos verhalten. Zu verstehen, wie die Präsenz und Zusammensetzung von Wasser während der Sternentstehung sich verändern, wird letztendlich helfen, grundlegende Fragen zur Entstehung unseres eigenen Sonnensystems und der Prozesse, die andere Himmelskörper formen, zu beantworten.
Titel: A high HDO/H$_{2}$O ratio in the Class I protostar L1551 IRS5
Zusammenfassung: Water is a very abundant molecule in star-forming regions. Its deuterium fractionation is an important tool for understanding its formation and evolution during the star and planet formation processes. While the HDO/H$_2$O ratio has been determined toward several Class 0 protostars and comets, the number of studies toward Class I protostars is limited. We aim to study the water deuteration toward the Class I binary protostar L1551 IRS5 and to investigate the effect of evolutionary stage and environment on variations in the water D/H ratio. Observations were made using the NOEMA interferometer. The HDO 3$_{1,2}$-2$_{2,1}$ transition at 225.9 GHz and the H$_2^{18}$O 3$_{1,3}$-2$_{2,0}$ transition at 203.4 GHz were covered with a spatial resolution of 0.5'' $\times$ 0.8'', while the HDO 4$_{2,2}$-4$_{2,3}$ transition at 143.7 GHz was observed with a resolution of 2.0'' $\times$ 2.5''. We used both LTE and non-LTE models. The three transitions are detected. The line profiles display two peaks, one at $\sim$6 km s$^{-1}$ and one at $\sim$9 km s$^{-1}$. We derive an HDO/H$_2$O ratio of (2.1 $\pm$ 0.8) $\times$ 10$^{-3}$ for the redshifted component and a lower limit of $>$ 0.3 $\times$ 10$^{-3}$ for the blueshifted component due to the blending with the redshifted CH$_3$OCH$_3$ emission. The HDO/H$_2$O in L1551 IRS5 is similar to the ratios in isolated Class 0 sources and to the Class I V883 Ori, while it is significantly higher than in the clustered Class 0 sources and the comets. This suggests that the chemistry of protostars in low source densities clouds share more similarities with the isolated sources than the protostars of very dense clusters. If Class 0 protostars with few sources around and isolated Class 0 objects are comparable in the HDO/H$_2$O ratio, it would mean that there is little water reprocessing from the Class 0 to Class I protostellar stage.
Autoren: Audrey Andreu, Audrey Coutens, Fernando Cruz-Sáenz de Miera, Nicolas Houry, Jes K. Jørgensen, Ágnes Kóspál, Daniel Harsono
Letzte Aktualisierung: 2023-09-04 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2309.01688
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2309.01688
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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