Genetische Verbindungen zwischen Autoimmunerkrankungen und Non-Hodgkin-Lymphom
Studie zeigt überraschende genetische Verbindungen, die das Krebsrisiko beeinflussen.
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Inhaltsverzeichnis
Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) ist eine der häufigsten Krebsarten und betrifft jedes Jahr viele Menschen. Dieser Krebs entsteht aus Lymphozyten, einer Art von weissen Blutkörperchen, die wichtig für das Immunsystem sind. Weltweit gibt es jedes Jahr über eine halbe Million neue NHL-Fälle. Trotz umfangreicher Forschung sind die genauen Ursachen von NHL noch nicht vollständig verstanden.
Autoimmunerkrankungen und ihre Verbindung zu NHL
Eine aktuelle Übersicht hat die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Umweltfaktoren und dem Risiko, NHL zu entwickeln, untersucht. Sie hat zehn Autoimmunerkrankungen hervorgehoben, die das Risiko, NHL zu bekommen, erhöhen könnten. Diese Krankheiten sind:
- Behçet-Krankheit
- Zöliakie
- Dermatitis herpetiformis
- Psoriasis
- Rheumatoide Arthritis
- Sarkoidose
- Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
- Sjögren-Syndrom
- Systemische Sklerose
- Typ-1-Diabetes (T1D)
Unter diesen zeigten Zöliakie, rheumatoide Arthritis, Sjögren-Syndrom und SLE starke Hinweise darauf, dass sie mit einem höheren Risiko für NHL verbunden sind. Forscher haben vorgeschlagen, dass chronische Entzündungen, die Reaktion des Immunsystems auf Antigene und gemeinsame genetische Faktoren die Verbindung zwischen Autoimmunerkrankungen und NHL erklären könnten. Allerdings haben die bisher durchgeführten Studien Einschränkungen, da sie oft andere Faktoren, die die Ergebnisse beeinflussen könnten, wie sozioökonomischen Status oder familiäre Vorgeschichte, nicht berücksichtigt haben.
Herausforderungen durch genetische Studien angehen
Eine Möglichkeit, die Probleme früherer Studien anzugehen, ist die Methode der Mendelschen Randomisierung (MR). Dieser Ansatz betrachtet Genetische Varianten, die vererbt werden und nicht von Lebensstil oder anderen externen Faktoren beeinflusst sind. Durch die Fokussierung auf diese genetischen Marker hoffen die Forscher, klarere Zusammenhänge zwischen Autoimmunerkrankungen und NHL zu finden, ohne die Verzerrungen, die in traditionellen Beobachtungsstudien zu sehen sind.
Das Ziel der Forschung war es, zu untersuchen, wie genetische Marker für zehn Autoimmunerkrankungen mit dem Risiko von NHL und seinen Subtypen zusammenhängen. Die Forscher glaubten, dass ein höheres genetisches Risiko für diese Autoimmunerkrankungen mit einem höheren Risiko für NHL und seine verschiedenen Formen korreliert.
Studienaufbau und Methoden
Um die Studie durchzuführen, folgten die Forscher drei Hauptschritten:
Auswahl genetischer Instrumente: Sie wählten genetische Varianten aus, die mit jeder Autoimmunerkrankung verknüpft sind, basierend auf früheren grossen Studien. Nur Varianten, die stark mit den Krankheiten assoziiert sind und sich nicht überschneiden, wurden ausgewählt.
Verknüpfung mit Ergebnissen: Sie schauten sich an, wie diese genetischen Varianten mit NHL-Ergebnissen aus anderen Studien assoziiert waren.
Berechnung der Assoziationen: Indem sie die mit den genetischen Varianten assoziierten Ergebnisse durch die mit den Krankheiten assoziierten teilten, schätzten die Forscher die Stärke der Beziehung.
Um genaue Ergebnisse zu gewährleisten, bezogen die Forscher nur Personen europäischer Abstammung ein, da dies potenzielle Verzerrungen im Zusammenhang mit unterschiedlichen genetischen Hintergründen reduzieren würde.
Beobachtungen aus der Forschung
Die Studie stellte fest, dass eine genetisch vorhergesagte Anfälligkeit für T1D mit einem geringeren Risiko für NHL verbunden war, was darauf hindeutet, dass eine genetische Prädisposition für T1D die Wahrscheinlichkeit, diesen Krebs zu entwickeln, tatsächlich verringern könnte. Eine ähnliche, aber schwächere Assoziation wurde für Sarkoidose gefunden. Bei den anderen acht Autoimmunerkrankungen wurden keine signifikanten Zusammenhänge beobachtet.
Das widersprach früheren Studien, die eine positive Assoziation zwischen Autoimmunerkrankungen und NHL nahelegten. Die Forscher bemerkten, dass die Ergebnisse die Möglichkeit hervorheben, dass unterschiedliche Wege an der Beziehung zwischen Autoimmunerkrankungen und Krebs beteiligt sein könnten.
Einschränkungen früherer Studien
Die vorherigen Beobachtungsstudien hatten oft Probleme mit Verwirrungsfaktoren und Berichtsbias. Viele Studien hatten kleine Stichprobengrössen oder berücksichtigten andere Gesundheitsprobleme, die die Ergebnisse beeinflussen könnten, nicht. Beispielsweise deuteten einige Studien darauf hin, dass Sarkoidose nach der NHL-Behandlung auftrat, es blieb jedoch unklar, ob diese Autoimmunerkrankung vor oder nach dem Krebs entstand.
Ein weiterer Faktor ist, dass MR-Studien sich auf genetische Exposition über das Leben hinweg konzentrieren, während traditionelle Studien typischerweise aktuelle oder frühere Gesundheitszustände bewerten, die sich im Laufe der Zeit ändern könnten.
Stärken der Studie
Die Stärke dieser Studie liegt in der Verwendung von MR, wodurch das Risiko von Verzerrungen, die in früheren Studien vorherrschten, reduziert wird. Die Forscher konzentrierten sich auf einen grossen Datenpool, wodurch der Einfluss anderer potenzieller Verwirrungsfaktoren minimiert wurde.
Einschränkungen der Studie
Allerdings hat die Studie auch ihre Einschränkungen. Sie umfasste hauptsächlich Menschen europäischer Abstammung, was Fragen aufwirft, wie diese Ergebnisse auf andere Bevölkerungen zutreffen. NHL ist auch eine vielfältige Gruppe von Erkrankungen mit vielen Subtypen, und die Klassifizierung dieser Subtypen könnte die Ergebnisse beeinflussen.
Einige Autoimmunerkrankungen hatten schwächere genetische Instrumente, was die Ergebnisse beeinflussen könnte. Die Forscher haben Schritte unternommen, um potenzielle Verzerrungen aufgrund genetischer Faktoren, die die Immunfunktion beeinflussen, zu reduzieren.
Fazit und zukünftige Richtungen
Zusammenfassend hat diese Forschung ergeben, dass eine genetische Prädisposition für T1D und, in geringerem Masse, für Sarkoidose mit einem reduzierten Risiko für NHL verbunden ist. Diese Ergebnisse stellen die vorherrschende Ansicht in Frage, dass Autoimmunerkrankungen universell das Krebsrisiko erhöhen. Weitere Studien mit unterschiedlichen Populationen und Methoden sind notwendig, um das Verständnis darüber, wie Autoimmunerkrankungen mit NHL zusammenhängen und um potenzielle zugrunde liegende Mechanismen zu identifizieren, zu vertiefen.
Da das Interesse in diesem Bereich wächst, hoffen die Forscher, dass umfassendere Studien Licht auf die komplexen Beziehungen zwischen Immunfunktion, Autoimmunerkrankungen und verschiedenen Krebsarten, einschliesslich NHL, werfen.
Titel: Autoimmune diseases and risk of non-Hodgkin lymphoma: A Mendelian randomisation study
Zusammenfassung: ObjectiveTo examine whether genetically predicted susceptibility to ten autoimmune diseases (Behcets disease, coeliac disease, dermatitis herpetiformis, lupus, psoriasis, rheumatoid arthritis, sarcoidosis, Sjogrens syndrome, systemic sclerosis, and type 1 diabetes) is associated with risk of non-Hodgkin lymphoma (NHL). DesignTwo sample Mendelian randomization (MR) study. SettingGenome wide association studies (GWASs) of ten autoimmune diseases, NHL, and four NHL subtypes (i.e., follicular lymphoma, mature T/natural killer-cell lymphomas, non-follicular lymphoma, and other and unspecified types of NHL). AnalysisWe used data from the largest publicly available GWASs of European ancestry for each autoimmune disease, NHL, and NHL subtypes. For each autoimmune disease, we extracted single nucleotide polymorphisms (SNPs) strongly associated (P < 5x10-8) with that disease and that were independent of one another (R2 < 1x10-3) as genetic instruments. SNPs within the human leukocyte antigen region were not considered due to potential pleiotropy. Our primary MR analysis was the inverse-variance weighted analysis. Additionally, we conducted MR-Egger, weighted mode, and weighted median regression to address potential bias due to pleiotropy, and robust adjusted profile scores to address weak instrument bias. We carried out sensitivity analysis limited to the non-immune pathway for nominally significant findings. To account for multiple testing, we set the thresholds for statistical significance at P < 5x10-3. ParticipantsThe number of cases and controls identified in the relevant GWASs were 437 and 3,325 for Behcets disease, 4,918 and 5,684 for coeliac disease, 435 and 341,188 for dermatitis herpetiformis, 4,576 and 8,039 for lupus, 11,988 and 275,335 for psoriasis, 22,350 and 74,823 for rheumatoid arthritis, 3,597 and 337,121 for sarcoidosis, 2,735 and 332,115 for Sjogrens syndrome, 9,095 and 17,584 for systemic sclerosis, 18,942 and 501,638 for type 1 diabetes, 2,400 and 410,350 for NHL; and 296 to 2,340 cases and 271,463 controls for NHL subtypes. Exposures: Genetic variants predicting ten autoimmune diseases: Behcets disease, coeliac disease, dermatitis herpetiformis, lupus, psoriasis, rheumatoid arthritis, sarcoidosis, Sjogrens syndrome, systemic sclerosis, and type 1 diabetes. Main outcome measuresEstimated associations between genetically predicted susceptibility to ten autoimmune diseases and the risk of NHL. ResultsThe variance of each autoimmune disease explained by the SNPs ranged from 0.3% to 3.1%. Negative associations between type 1 diabetes and sarcoidosis and the risk of NHL were observed (odds ratio [OR] 0.95, 95% confidence interval [CI]: 0.92 to 0.98, P = 5x10-3, and OR 0.92, 95% CI: 0.85 to 0.99, P = 2.8x10-2, respectively). These findings were supported by the sensitivity analyses accounting for potential pleiotropy and weak instrument bias. No significant associations were found between the other eight autoimmune diseases and NHL risk. Of the NHL subtypes, type 1 diabetes was most strongly associated with follicular lymphoma (OR 0.91, 95% CI: 0.86 to 0.96, P = 1x10-3), while sarcoidosis was most strongly associated with other and unspecified NHL (OR 0.86, 95% CI: 0.75 to 0.97, P = 1.8x10-2). ConclusionsThese findings suggest that genetically predicted susceptibility to type 1 diabetes, and to some extent sarcoidosis, might reduce the risk of NHL. However, future studies with different datasets, approaches, and populations are warranted to further examine the potential associations between these autoimmune diseases and the risk of NHL. WHAT IS ALREADY KNOWN ON THIS TOPICO_LIThe etiology of non-Hodgkin lymphoma, a common hematological malignancy, is not fully understood. C_LIO_LIObservational studies have reported statistically significant associations between ten autoimmune diseases (Behcets disease, coeliac disease, dermatitis herpetiformis, lupus, psoriasis, rheumatoid arthritis, sarcoidosis, Sjogrens syndrome, systemic sclerosis, and type 1 diabetes) and risk of non-Hodgkin lymphoma, but these studies may be susceptible to residual confounding and reverse causation. C_LI WHAT THIS STUDY ADDSO_LIGenetically predicted susceptibility to type 1 diabetes, and to some extent sarcoidosis, may be associated with a reduced risk of non-Hodgkin lymphoma, while no clear associations were observed between the other eight autoimmune diseases and risk of non-Hodgkin lymphoma or its subtypes. C_LI HOW THIS STUDY MIGHT AFFECT RESEARCH, PRACTICE, OR POLICYO_LIUsing an approach that seeks to address residual confounding and reverse causation, these findings contradict previously reported associations between autoimmune diseases and risk of non-Hodgkin lymphoma from traditional observational studies. C_LIO_LIFuture studies with different datasets, approaches, and populations are warranted to further examine the potential associations between these autoimmune diseases and the risk of NHL. C_LI
Autoren: Xiaoting Shi, J. D. Wallach, X. Ma, T. Rogne
Letzte Aktualisierung: 2024-01-22 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.01.20.24301459
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.01.20.24301459.full.pdf
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