Ungleichheiten in der Behandlung von Fettleibigkeit bei Veteranen
Eine Studie zeigt Behandlungslücken für Veteranen mit Adipositas bei verschiedenen Rassen auf.
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Inhaltsverzeichnis
In den letzten Jahren gab's echt grosse Entwicklungen in der Behandlung von Fettleibigkeit, besonders durch neue Medikamente, die als inkretin-basierte Spritzen bekannt sind, wie Semaglutid und Tirzepatid. Diese Medikamente haben sich als effektiv erwiesen und sind eine Antwort auf die wachsende Fettleibigkeitsepidemie in den USA, wo etwa 42 % der Erwachsenen betroffen sind. Dieses Gesundheitsproblem führt jährlich zu über 300.000 vorzeitigen Todesfällen, vor allem durch Herzkrankheiten, und belastet das Gesundheitssystem finanziell schwer, mit Kosten von etwa 173 Milliarden Dollar pro Jahr.
Leider ist die Auswirkung von Fettleibigkeit nicht für alle gleich. Bestimmte Gruppen, besonders solche, die historisch marginalisiert wurden, haben höhere Fettleibigkeitsraten. Zum Beispiel sind schwarze und hispanische Menschen tendenziell stärker betroffen. Native American und Alaska Native Veteranen zeigen ebenfalls deutlich hohe Fettleibigkeitsraten. Die steigenden Fettleibigkeitsraten, kombiniert mit Unterschieden in der Verbreitung unter verschiedenen Gruppen, könnten gesundheitliche Ungleichheiten im Laufe der Zeit verschärfen. Es bleibt unklar, ob diese neuen Behandlungen für alle zugänglich sein werden, besonders für marginalisierte Gruppen, die bereits einen eingeschränkten Zugang zu Innovationen im Gesundheitswesen haben.
Um die Gesundheitsresultate zu verbessern, müssen alle neuen Fettleibigkeitsbehandlungen fair verteilt werden. Medikamente wie Semaglutid sind nur ein Teil der verfügbaren Behandlungsoptionen, die auch Lebensstilprogramme, ältere Medikamente und chirurgische Optionen beinhalten. Diese Optionen wurden in der Vergangenheit oft nicht vollständig genutzt. Historisch gesehen hatten marginalisierte Gemeinschaften Verzögerungen beim Zugang zu neuen Innovationen im Gesundheitswesen im Vergleich zu anderen. Zudem gab's auffällige Ungleichheiten in der Nutzung bestehender Fettleibigkeitsbehandlungen. Es ist noch nicht klar, ob diese neuen Medikamente gleichmässig verfügbar gemacht werden.
Die Veterans Health Administration (VA) ist ein einzigartiges Fallbeispiel. Da viele Veteranen an Fettleibigkeit leiden und die Patientenschaft vielfältig ist, kann die VA Einblicke geben, ob es noch Ungleichheiten beim Zugang zu Behandlungen in einem Gesundheitssystem gibt, das versicherungsbedingte Barrieren minimiert. Diese Studie konzentriert sich darauf, wie Fettleibigkeitsbehandlungen unter VA-Patienten über einen bestimmten Zeitraum genutzt wurden, mit besonderem Augenmerk auf Unterschiede basierend auf Rasse und Ethnie.
Überblick über die Studienteilnehmer
Die VA ist das grösste integrierte Gesundheitssystem in den USA und versorgt über 9 Millionen Veteranen durch viele Medizinzentren und Kliniken. Die Forscher identifizierten alle VA-Patienten ab 18 Jahren, die mindestens zwei Gewicht- und Grössenmessungen, die mindestens eine Woche auseinander lagen, hatten und einen Body-Mass-Index (BMI) von 27 oder mehr zwischen dem 1. Januar 2018 und dem 31. Dezember 2022 aufwiesen. Personen, deren anfängliche BMI-Messung ausserhalb der USA stattfand oder die extrem hohe BMI-Werte hatten (wahrscheinlich aufgrund von Datenfehlern), wurden ausgeschlossen. Zum Kontext: Ein BMI von 27 gilt als übergewichtig.
Die Patienten wurden basierend auf ihrer Rasse und Ethnie kategorisiert, dazu gehören Gruppen wie amerikanische Ureinwohner/Alaska-Native, Schwarz, Asiatisch, Hispano-Amerikanisch, Native Hawaiian/Pazifikinsulaner und Weiss. Die Studie sammelte Daten zu verschiedenen Gesundheitszuständen basierend auf medizinischer Kodierung und erfasste den Status von Diabetes, was wichtig ist, um die Medikamentennutzung zu verstehen.
Behandlungsarten
Die Studie untersuchte drei Hauptkategorien von Behandlungen für Fettleibigkeit:
MOVE!-Programm: Das ist ein Lebensstiländerungsprogramm, das in allen VA-Medizinzentren ohne zusätzliche Kosten für Veteranen verfügbar ist. Es bietet Anleitung und Strategien zur Verbesserung der Essgewohnheiten, körperlichen Aktivität und verwandten Bereichen.
Medikamente: Dazu gehören mehrere Medikamente zur Gewichtsreduktion, wobei Semaglutid in der Studienzeit am häufigsten unter Veteranen verwendet wurde.
Bariatrische Chirurgie: Diese Kategorie umfasst chirurgische Optionen wie Magenbandung, Schlauchmagen und Magenbypass.
Die Studie betrachtete auch, wie oft diese Behandlungen in Kombination genutzt wurden, obwohl solche Kombinationen selten waren.
Statistische Analyse
Die Analyse hatte zum Ziel, die Merkmale der Studienteilnehmer nach Rasse und Ethnie aufzuschlüsseln, wobei Faktoren wie Alter, Geschlecht, Fettleibigkeitsklasse, Gesundheitszustände und sozioökonomischer Status berücksichtigt wurden. Ausserdem untersuchten die Forscher, wie die Nutzung von Gewichtsreduktionsmedikamenten in verschiedenen Regionen der USA variierte.
Allgemeine lineare Regressionsmodelle wurden verwendet, um den Zusammenhang zwischen Rasse/Ethnie und der Wahrscheinlichkeit der Nutzung jeder Art von Fettleibigkeitsintervention zu schätzen. Die Analyse umfasste auch verschiedene Faktoren wie Fettleibigkeitsklasse, Geschlecht, Alter und Gesundheitsgeschichte.
Verbreitung von Fettleibigkeit und Demografie
Unter den Veteranen mit einem BMI von 27 oder höher war ein erheblicher Teil als Klasse 1 Fettleibigkeit (BMI 30-34,9), Klasse 2 Fettleibigkeit (BMI 35-39,9) oder Klasse 3 Fettleibigkeit (BMI 40 oder höher) kategorisiert. Verschiedene Rassen- und Ethniegruppen zeigten unterschiedliche Trends in der Fettleibigkeitsklasse, besonders bei schwarzen und amerikanischen Ureinwohnern, die höhere Raten an schwerer Fettleibigkeit hatten im Vergleich zu anderen Gruppen.
Die Studie zeigte Unterschiede in den demografischen Faktoren wie Alter und Geschlecht, wobei weisse Patienten im Allgemeinen älter waren und Frauen stärker in Minderheiten vertreten waren. Zum Beispiel machten schwarze Patienten einen grösseren Prozentsatz der schwer Fettleibigen aus im Vergleich zu ihrer Vertretung in der Gesamtgruppe.
Nutzung der Interventionen
Die Inanspruchnahme von Fettleibigkeitsinterventionen bei Veteranen war insgesamt gering. Die Teilnahme am MOVE!-Programm wurde mit 7,7 % verzeichnet, die Medikamenten-Nutzung zur Gewichtsreduktion lag bei 7,9 % und bariatrische Chirurgie betrug nur 0,1 %. Interessanterweise erhielten die meisten Medikamenten-Nutzer auch Semaglutid.
Der Zugang zu diesen Interventionen variierte in Abhängigkeit von der Rasse und Ethnie. Bei MOVE! lagen die Teilnahmequoten zwischen 6,6 % bei weissen Patienten und 10,6 % bei schwarzen Patienten. Obwohl die Medikamenten-Nutzung am höchsten unter hispanischen und asiatischen Veteranen mit 9,0 % war, blieb sie im Vergleich zu ihren weissen Kollegen niedriger. Die Nutzung von bariatrischer Chirurgie war nahezu einheitlich über die Rassengruppen hinweg, mit nur geringen Variationen.
Höhere Fettleibigkeitsgrade waren mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit verbunden, auf alle drei Arten von Interventionen zuzugreifen, besonders bei bariatrischer Chirurgie, wo Personen mit Klasse II und Klasse III Fettleibigkeit viel höhere Chancen hatten, das Verfahren zu durchlaufen im Vergleich zu denen, die als übergewichtig eingestuft wurden.
Ungleichheiten waren beim Zugang zu diesen Gewichtsreduktionsinterventionen entlang der Rasse- und Ethniegrenzen offensichtlich, wobei Minderheiten, insbesondere schwarze Veteranen, geringere Chancen hatten, Behandlungen zu erhalten im Vergleich zu weissen Veteranen.
Analyse der Trends über die Zeit
Im Laufe des Studienzeitraums nahm die Nutzung des Semaglutid-Medikaments signifikant zu. Allerdings zeigten schwarze Patienten über viele Jahre hinweg konstant niedrigere Nutzungsraten im Vergleich zu weissen Patienten.
Insgesamt hob die Studie hervor, dass trotz des schrittweisen Anstiegs der Medikamentennutzung unter Veteranen die Gesamtquoten für den Zugang zu den empfohlenen Behandlungen für Fettleibigkeit niedrig blieben. Das ist besorgniserregend angesichts der hohen Gesundheitsrisiken und Kosten, die mit Fettleibigkeit verbunden sind.
Fazit
Diese Analyse zeigt klare Ungleichheiten bei der Nutzung von Fettleibigkeitsbehandlungen unter Veteranen, insbesondere bei marginalisierten Rassen- und Ethniegruppen. Selbst innerhalb eines Gesundheitssystems, das darauf ausgelegt ist, Barrieren abzubauen, bleiben erhebliche Lücken, insbesondere für neuere und effektivere Behandlungsoptionen.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Gesundheitssysteme die Gleichheit im Zugang zur Behandlung berücksichtigen sollten, während neue Optionen entwickelt werden. Strategien könnten darin bestehen, virtuelle Pflegeoptionen zu nutzen und einen umfassenden Zugang zu allen Formen der Behandlung zu gewährleisten, von Lebensstiländerungen bis hin zu Medikamenten und Operationen.
Es ist wichtig, die Faktoren zu verstehen und anzugehen, die zu diesen Ungleichheiten beitragen. Während sich das Feld der Fettleibigkeitsbehandlungen weiterentwickelt, besteht ein dringender Bedarf an einem gerechten Ansatz, um sicherzustellen, dass alle Personen, unabhängig von ihrem Hintergrund, Zugang zu effektiver Versorgung erhalten.
Titel: Racial and Ethnic Differences in Obesity Treatment in the Veterans Affairs Healthcare System
Zusammenfassung: BackgroundThe burden of obesity in the United States and in the Veterans Affairs (VA) population disproportionately affects minoritized individuals. Major advances in the treatment of obesity have emerged in the last decade, including incretin-based injectables like semaglutide, but it is not clear that they are being distributed equitably. We examined the role that race and ethnicity play in the receipt of a lifestyle change program, medications, and surgical treatment for obesity. MethodsWe analyzed data from patients with BMI [≥]27 in the national VA Healthcare System from 2018-2022. We used multivariate logistic regression to evaluate the association between race/ethnicity (American Indian/Alaska Native [AI/AN], Asian/Native Hawaiian/Pacific Islander [NHOPI], Non- Hispanic Black, Hispanic/Latino, Non-Hispanic White) and use of weight loss interventions (VA lifestyle change program, medication prescriptions, bariatric surgery), adjusting for age, gender, comorbidities, and diagnosis year. ResultsAmong Veterans with BMI [≥]27 (n=2,423,070), 38.8% had Class 1 obesity (BMI 30-34.9), 18.1% had Class 2 obesity (BMI 35-39.9), and 9.8% had Class 3 obesity (BMI>40), with significant differences by race/ethnicity (p
Autoren: Rebecca Lauren Tisdale, T. Beyene, W. Tang, P. Heidenreich, S. M. Asch, C. M. Yong
Letzte Aktualisierung: 2024-02-04 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.02.02.24302244
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.02.02.24302244.full.pdf
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