Untersuchung der Anaphylaxie-Raten nach mRNA-Impfstoffen
Studie untersucht allergische Reaktionen nach mRNA COVID-19 Impfungen.
― 6 min Lesedauer
Inhaltsverzeichnis
Ende 2020 wurden mRNA COVID-19-Impfstoffe in Grossbritannien und den USA der Öffentlichkeit vorgestellt. Kurz darauf hatten einige Personen eine schwere allergische Reaktion, die als Anaphylaxie bekannt ist. Das weckte Bedenken, ob diese Impfstoffe mehr Fälle von Anaphylaxie verursacht haben als andere Impfstoffe. Berichte zeigten, dass die Raten von Anaphylaxie bei etwa 4,7 Fällen pro Million Dosen für Pfizer-BioNTech-Impfstoffe und 2,5 Fälle pro Million für Moderna-Impfstoffe lagen. Eine Zusammenarbeit namens Vaccine Safety Datalink, die Daten aus mehreren Gesundheitsplänen von etwa 12 Millionen Menschen umfasst, schätzte rund 5 Fälle von Anaphylaxie pro Million Dosen für beide Impfstoffe. Im Vergleich dazu zeigte ein gängiger Grippeimpfstoff viel niedrigere Raten von etwa 1,35 Fällen pro Million Dosen.
Wichtigkeit der Ursachenidentifizierung
Es ist wichtig herauszufinden, warum einige Leute nach der Impfung mit mRNA-Impfstoffen solche Reaktionen hatten. Für eine optimale Immunität sind mehrere Dosen, einschliesslich Booster-Impfungen, nötig. Ausserdem wird man mRNA-Technologie wahrscheinlich auch in Zukunft für andere Impfstoffe nutzen. Ein gemeinsamer Bestandteil in beiden mRNA-Impfstoffen ist Polyethylenglykol (PEG), das in manchen Medikamentenreaktionen als potenzielles Allergen aufgefallen ist. Das führte die Forscher zu dem Verdacht, dass PEG mit den gemeldeten Anaphylaxiefällen nach der Impfung in Verbindung stehen könnte. Andere mögliche Erklärungen für diese allergischen Reaktionen umfassen eine Art Immunreaktion, die als komplementaktivierende Pseudoallergie bekannt ist, und direkte Effekte auf bestimmte Immunzellen.
Testen auf Antikörper
Die Forscher wollten anti-PEG IgE-Antikörper bei Personen nachweisen, die nach der Impfung mit mRNA-Impfstoffen Anaphylaxie erfahren hatten. Das könnte helfen, die allergische Reaktion und ihre Ursache zu identifizieren. Sie erwarteten, dass Leute mit einer Geschichte von Anaphylaxie in Verbindung mit PEG-haltigen Medikamenten anti-PEG IgE-Antikörper zeigen würden. Allerdings sind Tests auf diese Antikörper nicht weit verbreitet, und die genaue Erkennung kann kompliziert sein.
Kürzlich wurde ein neuer Test entwickelt, der hilft, anti-PEG IgE-Antikörper genau zu messen. Die Forscher verwendeten diesen Test, um sowohl anaphylaktische Patienten als auch eine Kontrollgruppe, die keine allergischen Reaktionen hatte, zu testen.
Identifikation von Fällen und Kontrollen
Um die Fallpatienten zu identifizieren, suchten die Forscher nach Berichten über Anaphylaxie in Verbindung mit mRNA-Impfstoffen in einem bestimmten Zeitraum. Sie arbeiteten eng mit Allergologen zusammen, um die Fälle zu bestätigen, die am konsistentesten mit Anaphylaxie übereinstimmten. Personen mit Gesundheitszuständen, die aus anderen Gründen Anaphylaxie verursachen könnten, wurden ausgeschlossen.
Das Ziel war es, mindestens 10 Fallpatienten für jeden Impfstofftyp zu finden. Die Fallpatienten wurden kontaktiert, um an der Studie teilzunehmen, und diejenigen, die zustimmten, lieferten eine Serumprobe, die ein Teil des Blutes ist, der für Tests verwendet wird. Der Zeitpunkt der Probenentnahme war wichtig; Blutproben wurden mindestens sechs Wochen nach der anaphylaktischen Reaktion entnommen, um genaue Ergebnisse zu gewährleisten.
Die Kontrollgruppe bestand aus Teilnehmern aus nicht verwandten Impfstudien, die ihre Impfungen ohne allergische Reaktionen toleriert hatten. Sie wurden anhand verschiedener Faktoren wie Alter und Geschlecht den Fallpatienten zugeordnet, um die Gruppen vergleichbar zu halten.
Probenhandhabung und Ethik
Alle Serumproben wurden zur Analyse in ein bestimmtes Labor geschickt. Die Labore wussten nicht, ob die Proben von Fallpatienten oder Kontrollen stammten, um Verzerrungen zu vermeiden. Diese Studie wurde von Gesundheitsbehörden geprüft und nicht als Forschung eingestuft, die eine formelle Genehmigung oder Einwilligung benötigte.
Testen auf Anti-PEG IgE
Die Proben wurden getestet, um nach anti-PEG IgE-Antikörpern zu suchen. Das Verfahren umfasste die Verwendung von speziellen Perlen, die mit PEG beschichtet waren, um zu sehen, ob die Blutproben eine positive Reaktion zeigen. Die Ergebnisse wurden durch ein Verfahren analysiert, das die Lichtintensität misst, was auf die Anwesenheit von Antikörpern hinweist.
Ein gewisser Schwellenwert wurde festgelegt, um festzustellen, ob eine Probe als positiv für anti-PEG IgE angesehen wurde. Die Forscher schauten auch auf Ergebnisse früherer Studien, um die Konsistenz ihrer Befunde zu prüfen.
Testergebnisse
Die Ergebnisse zeigten, dass der Anteil der Fallpatienten, die positiv auf anti-PEG IgE testeten, gering war. Unter allen Patienten hatte nur einer von zwanzig nachweisbare anti-PEG IgE, während die Kontrollgruppe eine höhere Anzahl von Positiven aufwies. Bei genauerer Betrachtung jedes Impfstoffs variierten die Ergebnisse leicht, doch insgesamt gab es keinen starken Zusammenhang zwischen anti-PEG IgE und dem Auftreten von Anaphylaxie.
In weiteren Analysen mit unterschiedlichen Grenzwerten blieben die Ergebnisse konsistent. Eine grössere Anzahl von Kontrollen war positiv für anti-PEG IgE, unabhängig davon, welchen Impfstoff sie erhalten hatten.
Anti-PEG IgG und IgM Ergebnisse
Neben IgE suchten die Forscher auch nach anti-PEG IgG und IgM-Antikörpern. Die Ergebnisse zeigten, dass die Kontrollen im Allgemeinen eine höhere Präsenz von anti-PEG IgG im Vergleich zu Fallpatienten hatten. Besonders bei Moderna-Impfstoffempfängern wurde ein deutlicher Unterschied beobachtet, da ein erheblicher Teil der Kontrollen positiv testete. Der Trend war bei Pfizer-BioNTech-Empfängern weniger eindeutig.
Was anti-PEG IgM angeht, waren die Ergebnisse im Allgemeinen niedriger, ohne grossen Unterschied zwischen Fallpatienten und Kontrollen. Die Ergebnisse beider Antikörpertypen deuteten darauf hin, dass die IgG-Spiegel positiv mit der Präsenz von IgE-Antikörpern korrelierten, was auf eine mögliche Beziehung zwischen ihnen hinweist.
Unterschiede zwischen Impfstofftypen
Beim Vergleich der beiden Impfstofftypen zeigten Moderna-Kontrollen höhere Positivitätsraten sowohl für anti-PEG IgE als auch für IgG im Vergleich zu den Pfizer-BioNTech-Kontrollen. Unterschiede in der Immunantwort könnten auf Unterschiede in der Zusammensetzung des Impfstoffs oder darauf zurückzuführen sein, wie der Körper auf jeden Impfstofftyp reagiert.
Stärken und Einschränkungen
In dieser Studie wurden mehrere Stärken festgestellt, darunter die sorgfältige Auswahl der Fälle, eine grosse Kontrollgruppe und unabhängige Testmethoden. Es gab jedoch auch Einschränkungen. Die Stichprobengrösse war relativ klein, und die Fälle basierten auf Berichten, die möglicherweise nicht alle relevanten Details aufgezeichnet hatten. Ausserdem könnte die Tatsache, dass alle Fallpatienten nach ihren Reaktionen umgehend medikamentös behandelt wurden, die Schwere und die Art ihrer allergischen Reaktionen beeinflusst haben.
Fazit
Die Studie hatte zum Ziel, zu klären, ob anti-PEG IgE eine Hauptursache für Anaphylaxie bei Personen ist, die mRNA COVID-19-Impfstoffe erhalten haben. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass anti-PEG IgE für viele Einzelne möglicherweise keine signifikante Rolle bei diesen schweren allergischen Reaktionen spielt. Viele, die nach ihrer ersten Dosis Anaphylaxie erfuhren, konnten später die zweite Dosis ohne Komplikationen erhalten, was darauf hinweist, dass möglicherweise andere Faktoren beteiligt sind. Zukünftig ist mehr Forschung nötig, um die Mechanismen hinter diesen Reaktionen besser zu verstehen und um die Sicherheit der Impfstoffe für alle zu gewährleisten.
Titel: Evaluation of association of anti-PEG antibodies with anaphylaxis after mRNA COVID-19 vaccination
Zusammenfassung: BackgroundThe mechanism for anaphylaxis following mRNA COVID-19 vaccination has been widely debated; understanding this serious adverse event is important for future vaccines of similar design. A mechanism proposed is type I hypersensitivity (i.e., IgE-mediated mast cell degranulation) to excipient polyethylene glycol (PEG). Using an assay that, uniquely, had been previously assessed in patients with anaphylaxis to PEG, our objective was to compare anti-PEG IgE in serum from mRNA COVID-19 vaccine anaphylaxis case-patients and persons vaccinated without allergic reactions. Secondarily, we compared anti-PEG IgG and IgM to assess alternative mechanisms. MethodsSelected anaphylaxis case-patients reported to U.S. Vaccine Adverse Event Reporting System December 14, 2020 - March 25, 2021 were invited to provide a serum sample. mRNA COVID-19 vaccine study participants with residual serum and no allergic reaction post-vaccination ("controls") were frequency matched to cases 3:1 on vaccine and dose number, sex and 10-year age category. Anti-PEG IgE was measured using a dual cytometric bead assay. Anti-PEG IgG and IgM were measured using two different assays. Laboratorians were blinded to case/control status. ResultsAll 20 case-patients were women; 17 had anaphylaxis after dose 1, 3 after dose 2. Thirteen (65%) were hospitalized and 7 (35%) were intubated. Time from vaccination to serum collection was longer for case-patients vs controls (post-dose 1: median 105 vs 21 days). Among Moderna recipients, anti-PEG IgE was detected in 1 of 10 (10%) case-patients vs 8 of 30 (27%) controls (p=0.40); among Pfizer-BioNTech recipients, it was detected in 0 of 10 case-patients (0%) vs 1 of 30 (3%) controls (p>0.99). Anti-PEG IgE quantitative signals followed this same pattern. Neither anti-PEG IgG nor IgM was associated with case status with both assay formats. ConclusionOur results support that anti-PEG IgE is not a predominant mechanism for anaphylaxis post-mRNA COVID-19 vaccination.
Autoren: Steven Kozlowski, Z.-H. Zhou, M. M. Cortese, J.-L. Fang, R. Wood, D. S. Hummell, K. A. Risma, A. E. Norton, M. KuKuruga, S. Kirshner, R. L. Rabin, C. Agarabi, M. A. Staat, N. Halasa, R. Ware, A. Stahl, M. McMahon, P. Browning, P. Maniatis, S. Bolcen, K. M. Edwards, J. R. Su, S. Dharmarajan, R. Forshee, K. R. Broder, S. Anderson
Letzte Aktualisierung: 2023-04-12 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.04.11.23288372
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.04.11.23288372.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
Vielen Dank an medrxiv für die Nutzung seiner Open-Access-Interoperabilität.