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Verschreibungs-Trends von Antidepressiva während COVID-19

Studie untersucht den Einfluss von COVID-19 auf Antidepressiva-Verschreibungen im UK.

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Inhaltsverzeichnis

In den letzten Jahren ist die Zahl der Menschen im Vereinigten Königreich, die Antidepressiva nehmen, stetig gestiegen. Dieser Trend hat sich während der COVID-19-Pandemie beschleunigt, als viele Leute berichteten, dass sie sich depressiver fühlten als zuvor. Es gibt jedoch Bedenken, dass Ärzte möglicherweise zu viele Antidepressiva Verschreiben, besonders bei Leuten mit leichter Depression.

Um das Problem der Überverschreibung anzugehen, wurde 2016 eine Initiative namens STOMP ins Leben gerufen. Dieses Programm soll sicherstellen, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Autismus die notwendige Pflege ohne unnötige Medikamente erhalten. Um diese Bemühungen zu unterstützen, begann NHS Digital zu verfolgen, wie viele Menschen mit Lernbehinderungen Antidepressiva erhielten, ohne eine ordnungsgemässe Depression-Diagnose zu haben.

Die Pandemie hat viele Dienste für Menschen mit Lernbehinderungen und Autismus gestört, was sich negativ auf ihre Psychische Gesundheit ausgewirkt hat. Viele dieser Personen erlebten während dieser Zeit erhöhte Ängste und Depressionen.

OpenSAFELY ist eine sichere Plattform, die entwickelt wurde, um Gesundheitsdaten während der Pandemie zu analysieren. Forscher nutzten diese Plattform, um zu verstehen, wie die COVID-19-Pandemie die Verschreibung von Antidepressiva in verschiedenen Bevölkerungsgruppen, einschliesslich der Allgemeinbevölkerung und Menschen mit Lernbehinderungen oder Autismus, beeinflusste.

Studienaufbau

Die Studie untersuchte Daten von Januar 2018 bis Dezember 2022. Die Forscher teilten die Zeit in drei Phasen auf: vor der Pandemie, während des Lockdowns und nach dem Ende der Einschränkungen. Das Ziel war zu bewerten, wie sich die Verschreibung von Antidepressiva über diese Zeiträume verändert hat.

Der Lockdown begann im März 2020, und die Erholungsphase begann im März 2021, als die Schulen wieder öffneten. Durch den Vergleich der Verschreibungstrends vor, während und nach der Pandemie wollten die Forscher den Gesamteinfluss verstehen.

Datenquelle und Verarbeitung

Die Analyse verwendete Daten von über 24 Millionen Patienten, die bei Hausärzten in England registriert sind. Diese Informationen beinhalteten verschiedene medizinische Aufzeichnungen, wie Rezepte und Diagnosen, enthielten jedoch keine Freitexte. Um die Privatsphäre der Patienten zu schützen, waren die Personen in den für die Forschung bereitgestellten Daten nicht persönlich identifizierbar.

Die Daten wurden mit einer Programmiersprache namens Python verarbeitet, und alle Forschungstechniken und Codes sind öffentlich verfügbar, um von anderen überprüft und genutzt zu werden.

Studienpopulation

Die Studie umfasste alle Personen, die während des Analysezeitraums bei Hausarztpraxen registriert waren. Einige Personen wurden ausgeschlossen, wenn ihr Alter oder Geschlecht unbekannt war, um eine mögliche Identifizierung zu vermeiden. Die endgültigen Ergebnisse spiegelten die Anzahl der Patienten wider, die während der Studie mindestens ein Rezept für Antidepressiva erhalten hatten.

Studienergebnisse

Antidepressiva wurden anhand spezifischer Codes klassifiziert, die im Gesundheitswesen verwendet werden. Die Studie konzentrierte sich darauf, zu zählen, wie viele Patienten mindestens ein Rezept für ein Antidepressivum innerhalb der festgelegten Zeiträume erhielten.

Im Oktober 2022, einem repräsentativen Monat für die Analyse, schauten die Forscher auf die demografische Aufschlüsselung der Patienten, die Antidepressiva verschrieben bekamen, und notierten Trends in Bezug auf Alter, Geschlecht und Standort.

Verschreibung von Antidepressiva während der COVID-19-Pandemie

Das Hauptziel der Studie war herauszufinden, wie die COVID-19-Pandemie die Verschreibung von Antidepressiva in England beeinflusste, insbesondere für Menschen mit Lernbehinderungen oder Autismus. Sekundärziele waren die Untersuchung der Auswirkungen auf andere demografische Gruppen.

Allgemeine Verschreibungstrends

Vor der Pandemie stieg die Verschreibung von Antidepressiva monatlich. Obwohl es Bedenken über eine plötzliche Veränderung während des Lockdowns gab, fanden die Forscher keine signifikanten Unterschiede in den Verschreibungsraten im Vergleich zu den Trends vor der Pandemie.

Neue Verschreibungstrends

Die Studie analysierte auch neue Rezepte für Menschen, die in den letzten zwei Jahren keine Antidepressiva genommen hatten. Während des Lockdowns gab es einen bemerkenswerten Rückgang bei neuen Verschreibungen. Allerdings zeigten die Raten nach Beginn der Erholungsphase keine signifikanten Unterschiede im Vergleich zu dem, was passiert wäre, wenn die Pandemie nicht stattgefunden hätte.

Untergruppen: Lernbehinderungen und Autismus

Die Forscher schauten speziell auf Patienten mit Lernbehinderungen und Autismus. Die Ergebnisse waren ähnlich wie in der Gesamtbevölkerung, aber die Daten zeigten einige interessante Unterschiede.

Bei Personen mit Autismus stieg die Rate der Verschreibung von Antidepressiva vor der Pandemie an. Allerdings gab es, ähnlich wie in der Allgemeinbevölkerung, keine signifikanten Unterschiede beim Vergleich der Post-Lockdown-Raten mit den Trends vor der Pandemie. In Bezug auf neue Verschreibungen gab es während der Pandemie einen merklichen Rückgang.

Patienten mit Lernbehinderungen hatten eine steigende Rate an Gesamtrezepten, zeigten jedoch keinen signifikanten Rückgang bei neuen Verschreibungen. Im Dezember 2022 war die Gesamtverschreibungsrate etwas niedriger als erwartet, aber neue Verschreibungen zeigten keinen ähnlichen Trend.

Demografische und klinische Untergruppenanalyse

Die Studie analysierte weiter, wie verschiedene demografische Gruppen von der Pandemie betroffen waren. Bei jüngeren Menschen unter 30 gab es einen deutlichen Rückgang bei neuen Antidepressivaverschreibungen im Vergleich zu den erwarteten Raten. Allerdings gab es einen Anstieg neuer Verschreibungen für Patienten, die in Pflegeheimen leben.

Die Forscher schauten sich auch Personen mit verschiedenen psychischen Diagnosen an, um zu beurteilen, ob die Pandemie die Verschreibungsraten verändert hat. Die Daten zeigten keine signifikanten Unterschiede für diese Gruppen im Vergleich zu den Werten vor der Pandemie.

Sensitivitätsanalyse

Neben der Hauptanalyse schauten die Forscher auf die gesamten Antidepressivaverschreibungen, anstatt nur auf die Anzahl der einzigartigen Patienten, die Rezepte erhielten. Mit Daten aus einer anderen Quelle bestätigten sie, dass die Gesamtraten der Verschreibung mit den vorherigen Erwartungen übereinstimmten.

Ergebnisse

Insgesamt fand die Studie keinen signifikanten Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die Verschreibung von Antidepressiva in der Allgemeinbevölkerung. Während einige Altersgruppen niedrigere Raten neuer Verschreibungen verzeichneten, blieben die Raten für Menschen mit Lernbehinderungen stabil, ohne Hinweise darauf, dass ihre Bedürfnisse nicht erfüllt wurden.

Die Ergebnisse hoben hervor, dass ein erheblicher Teil der Patienten, die Antidepressiva verschrieben bekamen, keine dokumentierte Diagnose einer Depression oder Angst hatte. Dieses Problem der Überverschreibung ist besonders relevant für vulnerable Gruppen, wie etwa diejenigen mit Lernbehinderungen und Autismus.

Fazit

Forschungen mit OpenSAFELY haben gezeigt, dass obwohl die Verschreibung von Antidepressiva vor der COVID-19-Pandemie zunahm, sich die allgemeinen Trends während der Pandemie nicht signifikant veränderten. Einige spezifische Bevölkerungsgruppen und Altersgruppen zeigten Unterschiede, aber die Lösung dieser Probleme wird weitere Untersuchungen erfordern.

Politikern und Gesundheitsdienstleistern wird geraten, die Verschreibungspraxis genauer zu beobachten, insbesondere bei schutzbedürftigen Gruppen. Die STOMP-Initiative und aktuelle Richtlinien betonen die Notwendigkeit einer sorgfältigen Bewertung vor der Verschreibung von Antidepressiva, um sicherzustellen, dass Patienten die geeignete Behandlung für ihre Zustände erhalten.

Die durch diese Studie gewonnenen Erkenntnisse können helfen, zukünftige Gesundheitspolitiken im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit und Medikamentenmanagement zu informieren.

Originalquelle

Titel: The impact of the COVID-19 pandemic on Antidepressant Prescribing with a focus on people with learning disability and autism: An interrupted time-series analysis in England using OpenSAFELY-TPP

Zusammenfassung: BackgroundCOVID-19 lockdowns led to increased reports of depressive symptoms in the general population and impacted the health and social care services of people with learning disability and autism. We explored whether the COVID-19 pandemic had an impact on antidepressant prescribing trends within these and the general population. MethodsWith the approval of NHS England, we used >24 million patients primary care data from the OpenSAFELY-TPP platform. We identified patients with learning disability or autism and used an interrupted time series analysis to quantify trends in those prescribed and newly prescribed an antidepressant across key demographic and clinical subgroups, comparing pre-COVID-19 (January 2018-February 2020), COVID-19 lockdown (March 2020-February 2021) and the recovery period (March 2021-December 2022). ResultsPrior to COVID-19 lockdown, antidepressant prescribing was increasing at 0.3% (95% CI 0.2% to 0.3%) patients per month, in the general population and in those with learning disability, and 0.3% (95% CI 0.2% to 0.4%) in those with autism. We did not find evidence that the pandemic was associated with a change in trend of antidepressant prescribing in the general population (RR 1.00 (95% CI 0.97 to 1.02)), in those with autism (RR 0.99 (95% CI 0.97 to 1.01)), or in those with learning disability (RR 0.98 (95% CI 0.96 to 1.00)). New prescribing post lockdown was 13% and 12% below expected if COVID-19 had not happened in both the general population and those with autism (RR 0.87 (95% CI 0.83 to 0.93), RR 0.88 (95% CI 0.83 to 0.92))), but not learning disability (RR 0.96 (95% CI 0.87 to 1.05)). Conclusions and ImplicationsPre-COVID-19, antidepressant prescribing was increasing at 0.3% per month. While we did not see an impact of COVID-19 on overall prescribing in the general population, prescriptions to those aged 0-19, 20-29, and new prescriptions were lower than pre-COVID-19 trends would have predicted, but tricyclics and new prescriptions in care homes were higher than expected. What is already known on this topic{Rightarrow} The prescribing of antidepressants in the UK has been increasing for more than a decade. {Rightarrow}Studies globally have found differing impacts of COVID-19 on mental health outcomes in the general population, by age, sex, socio-economic status, and care home status. What this study adds{Rightarrow} This study describes the impact of COVID-19 on antidepressant prescribing in England with additional follow-up through December 2022, with a focus on people with a learning disability or autism. How this study might affect research, practice, or policy{Rightarrow} This study demonstrates how the pandemic did not lead to an increase in antidepressant prescriptions in the general population, but more is needed to ensure that antidepressants are used appropriately within vulnerable populations. {Rightarrow}Improvements are needed in the documentation of diagnosis when prescribing medicines.

Autoren: Brian MacKenna, C. Cunningham, O. Macdonald, A. L. Schaffer, A. D. Brown, M. Wiedemann, L. Fisher, H. J. Curtis, A. Mehrkar, R. Higgins, W. J. Hulme, V. Speed, T. Ward, R. Croker, A. J. Walker, B. Butler-Cole, C. D. Andrews, J. Parry, C. Bates, D. Evans, P. Inglesby, I. Dillingham, S. Davy, L. Bridges, T. O'Dwyer, S. Maude, R. Smith, L. Hart, B. Goldacre, S. Bacon

Letzte Aktualisierung: 2024-05-08 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.05.08.24306990

Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.05.08.24306990.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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