SeeDB-Live: Fortgeschrittene Live-Gewebeabbildung
Eine neue Methode verbessert die Bildgebung von lebenden Geweben mit minimalen Auswirkungen auf die Zellen.
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Inhaltsverzeichnis
- Das Problem der Trübung verstehen
- Die Herausforderung der Bildgebung lebender Gewebe
- Eine neue Lösung vorstellen: SeeDB-Live
- Wie SeeDB-Live funktioniert
- SeeDB-Live auf Sicherheit und Wirksamkeit testen
- Bildgebung mit SeeDB-Live: Sphäroiden und Organoiden
- Bildgebung akuter Hirnschnitte
- Neuronale Funktionen mit SeeDB-Live erhalten
- In Vivo Bildgebung: Eine neue Grenze
- Sensory Response in Neuronen untersuchen
- Bildgebungstechniken mit SeeDB-Live erweitern
- Die wichtigsten Erkenntnisse
- Originalquelle
Lebende Gewebe verändern sich ständig. Sie ändern ständig ihre Form und die Art und Weise, wie sie auf zellulärer Ebene miteinander kommunizieren. Um diese Veränderungen zu studieren, nutzen Wissenschaftler spezielle Werkzeuge, um Bilder von lebenden Geweben und Organen zu machen. Eine gängige Methode ist die Fluoreszenzmikroskopie, bei der wir sehen können, wie sich Zellen in Echtzeit verhalten, indem wir leuchtende Marker verwenden. Ein grosses Problem dabei ist jedoch, dass diese Gewebe trüb sein können, was es schwer macht, zu sehen, was tief im Inneren passiert.
Das Problem der Trübung verstehen
Die Trübung der Gewebe entsteht durch winzige Unterschiede darin, wie Licht hindurchgeht. Wenn Wissenschaftler versuchen, Licht durch eine Probe zu scheinen, wird es gestreut, was es schwierig macht, zu sehen. Eine Technik namens Zwei-Photonen-Mikroskopie hilft ein wenig, indem sie eine andere Lichtquelle verwendet, die die Streuung minimiert. Aber selbst mit dieser Methode ist die Bildtiefe immer noch auf nur ein paar hundert Mikrometer in lebenden Geweben begrenzt.
Ein anderer Ansatz ist die Adaptive Optik, die versucht, die Verzerrungen durch die Trübung zu beheben, aber für extrem dicke Gewebe nicht sehr effektiv ist. Bei fixierten oder nicht lebenden Proben können Wissenschaftler optische Klärtechniken verwenden. Dieser Prozess entfernt bestimmte Teile des Gewebes, um es durchsichtiger zu machen. Viele der Substanzen, die für diese Klärung verwendet werden, sind jedoch schädlich für lebende Zellen.
Die Herausforderung der Bildgebung lebender Gewebe
Obwohl einige weniger schädliche Substanzen getestet wurden, stören sie oft die Funktionsweise der Zellen. Das bedeutet, dass sie nicht verwendet werden können, um lebende Gewebe zu studieren, ohne das Risiko einer Schädigung der Zellen. Zum Beispiel verändern bestimmte Chemikalien die Art und Weise, wie Zellen Wasser aufnehmen, was zu Problemen in ihrem Verhalten führen kann.
Einige Chemikalien zeigen vielversprechende Ergebnisse für die Bildgebung lebender Zellen. Jodhaltige Kontrastmittel sind eine Möglichkeit, da sie eine geringe Toxizität aufweisen, aber ihre Sicherheit für lebende Säugetierzellen wurde noch nicht vollständig untersucht. Andere Methoden, wie das Hinzufügen von Glycerin zum Trinkwasser von Mäusen, wurden versucht, um die Transparenz in lebenden Hirngeweben zu verbessern. Es ist jedoch unklar, ob diese Veränderungen effektiv sind, da Glycerin schnell im Körper abgebaut werden kann.
Eine neue Lösung vorstellen: SeeDB-Live
Wissenschaftler haben eine neue Substanz namens SeeDB-Live entwickelt, die darauf abzielt, Gewebe zu klären und gleichzeitig sicher für lebende Zellen zu sein. Diese Lösung enthält ein Protein, das als bovines Serumalbumin (BSA) bekannt ist. BSA ist sanft zu den Zellen und hat eine niedrige Osmolarität, was bedeutet, dass es die Art und Weise, wie Zellen ihre Flüssigkeiten verwalten, nicht stört. Wenn SeeDB-Live verwendet wird, kann es effektiv die Fähigkeit verbessern, tiefer in Gewebe während der Bildgebung zu sehen, sogar bis zu doppelt so tief wie üblich.
SeeDB-Live ist besonders nützlich, um zu beobachten, wie das Gehirn in lebenden Tieren funktioniert. Es ermöglicht eine bessere Bildgebung in verschiedenen Szenarien, was hilft, komplexe Systeme innerhalb der Biologie zu studieren.
Wie SeeDB-Live funktioniert
Zu verstehen, wie Gewebe transparenter gemacht werden, bedeutet zu wissen, wie Licht darin streut. Lichtstreuung wird durch Unterschiede in der Art und Weise verursacht, wie Licht durch verschiedene Materialien reist. Wenn sichtbares Licht auf eine Probe scheint, kann es möglicherweise nicht tief eindringen, da es von verschiedenen Komponenten im Gewebe gestreut wird.
Für lebende Gewebe wird eine Kombination aus zwei Arten von Chemikalien benötigt: solche, die durch Zellmembranen hindurchgehen können, und solche, die nicht hindurchgehen können. Chemisch durchlässige Substanzen können helfen, ohne die umgebenden Salzkonzentrationen zu stark anzupassen. Auf der anderen Seite helfen membranundurchlässige Substanzen, den Brechungsindex der Umgebung anzugleichen, was hilft, das Gewebe klarer zu machen.
SeeDB-Live auf Sicherheit und Wirksamkeit testen
Um sicherzustellen, dass SeeDB-Live sicher ist, bewerteten Wissenschaftler, wie gut lebende Zellen auf verschiedene Stimuli reagieren können, während sie mit verschiedenen Kandidatchemikalien behandelt wurden. Sie fanden heraus, dass einige Substanzen die zellulären Reaktionen erheblich beeinträchtigten, was sie ungeeignet machte. Jodhaltige Kontrastmittel und bestimmte Polymere ermöglichten es jedoch, dass die Zellfunktionen intakt blieben.
Darüber hinaus wurde SeeDB-Live an verschiedenen Zelltypen getestet, um mögliche langfristige Auswirkungen zu überprüfen. Die Ergebnisse zeigten, dass das Zellwachstum ähnlich wie in Kontrollgruppen war, was darauf hinweist, dass die Zellen während der Behandlung gesund blieben.
Bildgebung mit SeeDB-Live: Sphäroiden und Organoiden
Um zu sehen, ob SeeDB-Live bei der Bildgebung grosser Zellansammlungen, wie Sphäroiden und Organoiden, helfen würde, verwendeten Forscher es, um Strukturen zu klären, die aus vielen Zellen bestehen. Die Ergebnisse waren optimistisch, da SeeDB-Live die Fähigkeit verbesserte, in diese Aggregate hineinzusehen.
Diese Experimente zeigten, wie SeeDB-Live die Bildgebung verbessern konnte, indem es Wissenschaftlern ermöglichte, besser durch dicke Gewebe zu beobachten. Kulturen wie intestinale Organoide, die winzigen Organen ähneln, wurden effektiv geklärt, was zu klareren Bildern interner Strukturen führte.
Bildgebung akuter Hirnschnitte
Im Bereich der Neurowissenschaften ist es entscheidend, Hirnschnitte zu visualisieren, um zu verstehen, wie Hirnzellen zusammenarbeiten. Forscher nahmen Schnitte von Mäusehirnen und wandten SeeDB-Live an, um klarere Bilder zu erzeugen. Dieser Prozess erhöhte signifikant die Tiefe, in der sie Details im Gehirn beobachten konnten.
Nach der Anwendung von SeeDB-Live zeigten die erhaltenen Bilder eine verbesserte Klarheit, sodass die Forscher die Morphologie und Aktivität von Hirnzellen, die zuvor verdeckt waren, untersuchen konnten. Diese Verbesserung lieferte ein detaillierteres Verständnis dafür, wie verschiedene Gehirnstrukturen interagieren und funktionieren.
Neuronale Funktionen mit SeeDB-Live erhalten
Für eine effektive Bildgebung ist es wichtig, dass die Hirnzellen nach der Behandlung ihre Funktionen beibehalten. Forscher führten Experimente durch, um zu messen, wie Neuronen sich verhielten, nachdem sie SeeDB-Live ausgesetzt waren. Die Tests zeigten, dass die Zellen grösstenteils ihre Eigenschaften und Reaktionen beibehielten, was SeeDB-Live zu einer zuverlässigen Methode für das Studium lebender Hirnaktivität macht.
Die Ergebnisse bestätigten, dass die neuronale Aktivität, wie Aktionspotentiale, erhalten blieb. Das bedeutet, dass Wissenschaftler SeeDB-Live verwenden können, um die Echtzeitaktivität des Gehirns zu studieren, ohne die Zellen zu schädigen.
In Vivo Bildgebung: Eine neue Grenze
Um die Ergebnisse weiterzuführen, wollten die Forscher sehen, ob SeeDB-Live für die in vivo Bildgebung verwendet werden könnte, also zur Untersuchung lebender Wesen. Sie führten Kraniotomien an Mäusen durch, um das Gehirn freizulegen, und wandten SeeDB-Live an. Dies ermöglichte es der Lösung, tiefer in das Gewebe einzudringen, was zu klareren Bildern der Gehirnaktivität führte.
Die verbesserte Helligkeit und Klarheit, die durch SeeDB-Live in in vivo-Settings geboten werden, sind wertvoll für das Studium der Reaktion des Gehirns auf verschiedene Stimuli und für das Verständnis seiner Funktionen im Laufe der Zeit.
Sensory Response in Neuronen untersuchen
Um zu bewerten, wie effektiv SeeDB-Live die sensorischen Reaktionen bewahrte, untersuchten Wissenschaftler Zellen im visuelle Cortex und dem olfaktorischen Bulbus. Sie wollten sehen, ob die Reaktionen auf visuelle und Geruchshinweise nach der Behandlung mit SeeDB-Live noch intakt waren.
Die Ergebnisse zeigten, dass die sensorischen Neuronen weiterhin so reagierten, wie es zu erwarten war, was es den Forschern ermöglichte, die unmittelbaren Auswirkungen visueller und sensorischer Eingaben auf die Gehirnfunktion auch tiefer im Gewebe zu untersuchen.
Bildgebungstechniken mit SeeDB-Live erweitern
Eine der aufregenden Möglichkeiten mit SeeDB-Live ist seine Fähigkeit, verschiedene Bildgebungstechniken zu verbessern. Es eröffnet Chancen, verschiedene Mikroskopiemethoden zu verwenden, um die Hirnaktivität detaillierter zu studieren. Die erhöhte Klarheit und Tiefe bedeuten, dass Wissenschaftler einfachere, kostengünstigere Fluoreszenz-Bildgebungssysteme anstelle von komplexen Mehrphotonenmethoden nutzen können, die oft teuer und umständlich sind.
Diese Zugänglichkeit ist wichtig, da sie es mehr Forschern ermöglicht, fortschrittliche Bildgebung zu nutzen und unser Verständnis verschiedener biologischer Prozesse auf zellulärer und Gewebeebene zu vertiefen.
Die wichtigsten Erkenntnisse
Die Entwicklungen rund um SeeDB-Live stellen einen wichtigen Schritt nach vorne im Studium lebender biologischer Gewebe dar. Die Kombination von BSA mit sorgfältiger Anpassung der Osmolarität ermöglicht es den Forschern, klarere Einblicke in zelluläre Aktivitäten zu erhalten, ohne die Gesundheit der Zellen zu gefährden.
Von der Bildgebung einfacher Zellaggregate bis hin zu komplexen Gehirnstrukturen zeigt SeeDB-Live vielversprechende Anwendungen. Seine Fähigkeit, die Bildtiefe und Helligkeit zu verbessern, hilft Forschern, biologische Phänomene zu erkunden, die zuvor in undurchsichtigen Geweben verborgen waren.
In der Zukunft haben die durch SeeDB-Live ermöglichten Techniken das Potenzial für eine Vielzahl von Anwendungen sowohl in der Forschung als auch in klinischen Settings und bieten Einblicke, wie Gewebe in Gesundheit und Krankheit funktionieren. Die kontinuierliche Entwicklung von Werkzeugen und Techniken in Kombination mit SeeDB-Live wird unser Verständnis der Komplexität des Lebens auf zellulärer und Gewebeebene weiter verbessern.
Titel: Isotonic and minimally invasive optical clearing media for live cell imaging ex vivo and in vivo
Zusammenfassung: Tissue clearing has been widely used for fluorescence imaging of fixed tissues, but not for live tissues due to its toxicity. Here we develop minimally invasive optical clearing media for fluorescence imaging of live mammalian tissues. Light scattering is minimized by adding spherical polymers with low osmolarity to the extracellular medium. A clearing medium containing bovine serum albumin (SeeDB-Live) is minimally invasive to live cells, allowing for structural and functional imaging of live tissues, such as spheroids, organoids, acute brain slices, and the mouse brain in vivo. SeeDB-Live minimally affects the electrophysiological properties and sensory responses of neurons. We demonstrate its utility for widefield imaging of subcellular voltage dynamics, such as backpropagating action potentials, in acute brain slices. We also utilize SeeDB-Live for widefield voltage imaging of dozens of dendrites in vivo, demonstrating population dynamics. Thus, SeeDB-Live expands the scale and modalities of fluorescence imaging of live mammalian tissues.
Autoren: Takeshi Imai, S. Inagaki, N. Nakagawa-Tamagawa, N. Huynh, Y. Kambe, R. Yagasaki, S. Manita, S. Fujimoto, T. Noda, M. Mori, A. Teranishi, H. Takeshima, Y. Naito, T. Yokoyama, M. Sakamoto, K. Hayashi, K. Kitamura, Y. Tagawa, S. Okuda, T. Sato
Letzte Aktualisierung: 2024-09-15 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.09.13.612584
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.09.13.612584.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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