Infektionen und ihr Zusammenhang mit Blutgerinnseln
Untersucht, wie Infektionen zu Blutgerinnungsproblemen in verschiedenen Organen führen.
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Inhaltsverzeichnis
Infektionen können den Körper stark reagieren lassen und zu Entzündungen führen. Während diese Reaktion hilft, Keime abzuwehren, kann sie manchmal über die Stränge schlagen und Probleme wie Blutgerinnsel verursachen. Diese Gerinnsel können in verschiedenen Organen entstehen und ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen, besonders in schweren Fällen wie COVID-19. Zu verstehen, wie Infektionen zu Blutgerinnseln führen, ist wichtig, um die Patientenversorgung zu verbessern.
Entzündung und Gerinnung
Die Reaktion des Körpers auf Infektionen umfasst Entzündungen, die darauf abzielen, schädliche Erreger zu kontrollieren und zu beseitigen. Zu viel Entzündung kann jedoch Probleme verursachen, wie ein erhöhtes Risiko für Gerinnsel. Infektionen können dazu führen, dass sich Gerinnsel an Orten wie den Lungen, dem Herzen und den Nieren bilden. Zum Beispiel entwickeln Menschen mit schwerem COVID-19 oft Gerinnsel, was ihrer Gesundheit negativ schaden kann.
Ähnliche Muster sind auch bei anderen Infektionen zu sehen, wie etwa bei Bakterien wie Salmonellen. Studien haben gezeigt, dass Menschen oder Tiere mit schweren bakteriellen Infektionen ein höheres Risiko für Blutgerinnsel haben. Es gibt Hinweise darauf bei Patienten mit nicht-typhösem Salmonellose, die wahrscheinlicher ernsthafte Probleme mit der Blutzirkulation entwickeln, einschliesslich tiefer Venenthrombose (DVT) und Lungenembolie (PE). Selbst bei Patienten mit Typhus zeigt sich, dass Veränderungen in den Blutkörperchen und Gerinnungsmarkern auftreten, selbst wenn die Bakterien nicht aktiv in ihrem Blut nachgewiesen werden.
Gerinnsel in verschiedenen Organen
Forschung hat gezeigt, dass verschiedene Organe unterschiedlich auf Infektionen reagieren, wenn es um die Bildung von Gerinnseln geht. In einer Studie mit mit Salmonella Typhimurium (STm) infizierten Mäusen fanden die Forscher nach einer Woche Gerinnsel in der Leber, während ein Tag nach der Infektion bereits Gerinnsel in der Milz auftraten. Das deutet darauf hin, dass einige Mechanismen zur Bildung von Gerinnseln zwischen den Organen geteilt werden, es aber auch einzigartige Merkmale gibt, die beeinflussen, wie und wann sich Gerinnsel entwickeln.
In der Milz und Leber sind bestimmte Immunzellen notwendig, damit sich Gerinnsel bilden können. Studien zeigen, dass spezifische Arten von Immunzellen eine entscheidende Rolle in diesem Prozess spielen und das möglicherweise auf unterschiedliche Weise je nach Organ. Die Anwesenheit dieser Zellen kann auch andere Signale aktivieren, die zur Gerinnung führen, was auf eine komplexe Wechselwirkung zwischen der Immunantwort und den Gerinnungsmechanismen hindeutet.
Rolle der Immunzellen
Neutrophile und monocyte Zellen sind entscheidende Akteure im Prozess der Gerinnselbildung nach Infektionen. Diese Immunzellen gehören zu den ersten, die auf eine Infektion reagieren und sind an der Entzündungsreaktion beteiligt. Forscher haben herausgefunden, dass Gerinnsel eine Mischung aus Immunzellen wie Neutrophilen, Monozyten und anderen Komponenten wie Fibrin enthalten, das für die Struktur des Gerinnsels wichtig ist.
Als Mäuse weiteren Tests unterzogen wurden, um die Auswirkungen von Neutrophilen auf die Gerinnselbildung zu untersuchen, stellte sich heraus, dass das Entfernen dieser Zellen zu einem völligen Stillstand der Gerinnselentwicklung führte. Dieses Ergebnis hebt hervor, wie entscheidend Neutrophile in den frühen Phasen der Gerinnselbildung nach einer Infektion sind.
Bedeutung der Cytokine
Cytokine wie TNFα spielen eine bedeutende Rolle in der Kommunikation zwischen Zellen während einer Immunreaktion. Nach einer STm-Infektion wird TNFα von Neutrophilen und monocyten Zellen produziert, was zur Entzündung beiträgt und möglicherweise die Gerinnselbildung vorantreibt. In Tierstudien führte die Blockade dieses Cytokins zu einem deutlichen Rückgang der Blutgerinnsel.
Die Aktivität von Cytokinen kann beeinflussen, wie gut Immunzellen an die Wände der Blutgefässe haften, was im Kontext der Gerinnung wichtig ist. Unter nicht-infizierten Bedingungen ist die Expression von Adhäsionsmolekülen niedrig. Während einer Infektion hingegen nehmen diese Moleküle zu, was die Rekrutierung von Immunzellen an den Ort der Infektion erleichtert.
Gewebefaktor und Gerinnung
Gewebefaktor (TF) ist ein weiteres wichtiges Element im Gerinnungsprozess. Er befindet sich auf der Oberfläche bestimmter Zellen und kann die Gerinnungskaskade aktivieren, indem er ein Protein namens Thrombin aktiviert. Untersuchungen zeigen, dass nach einer STm-Infektion die Expression von TF in der Milz und Leber signifikant ansteigt.
In Studien, in denen die TF-Spiegel bewertet wurden, fanden die Forscher heraus, dass die Anwesenheit von TF mit aktivem Thrombin verbunden war, was darauf hindeutet, dass es eine entscheidende Rolle bei der Gerinnselbildung spielt. Wenn Mäuse mit niedrigen TF-Spiegeln infiziert wurden, zeigten sie keine Anzeichen einer Gerinnselbildung, obwohl die Bakterien vorhanden waren. Dies bestätigt, dass TF ein notwendiger Bestandteil für die Entwicklung von Gerinnseln während Infektionen ist.
Rolle des P-Selectin-Glykoprotein-Ligand-1 (PSGL-1)
PSGL-1 ist ein Molekül, das Immunzellen hilft, miteinander und mit den Wänden der Blutgefässe zu interagieren. Während Infektionen wird die Rolle von PSGL-1 entscheidend, da es die Rekrutierung von Neutrophilen und anderen Immunzellen in die Bereiche unterstützt, wo sich Gerinnsel bilden. Studien haben gezeigt, dass die Blockade von PSGL-1 die Bildung von Blutgerinnseln verringern kann.
In Experimenten, in denen Mäuse mit anti-PSGL-1-Antikörpern behandelt wurden, führte dies zu einem signifikanten Rückgang der Anzahl der gebildeten Blutgerinnsel in der Milz und der Leber, ohne die bakterielle Belastung zu beeinflussen. Das deutet darauf hin, dass die gezielte Ansprache von PSGL-1 eine Strategie zur Behandlung von infektionsbedingten Thrombosen sein könnte.
Unterschiede zwischen den Organen
Die Reaktionen verschiedener Organe auf Infektionen hinsichtlich der Gerinnung können sich erheblich unterscheiden. Zum Beispiel scheinen Neutrophile in der Milz eine dominantere Rolle bei der Bildung von Gerinnseln zu spielen, während in der Leber Monozyten einen grösseren Einfluss haben könnten. Diese Unterscheidung hebt die Notwendigkeit hervor, massgeschneiderte Behandlungsansätze basierend auf dem spezifischen betroffenen Organ zu entwickeln.
Unterschiede im Timing der Gerinnselbildung könnten auch die Behandlungsstrategien beeinflussen. Da die Milz viel früher nach einer Infektion Gerinnsel bildet als die Leber, müssten Therapien entsprechend angepasst werden.
Vorgeschlagenes Modell zur Induktion von Thrombose
Basierend auf den Forschungsergebnissen kann ein Modell entwickelt werden, das beschreibt, wie Infektionen zu Thrombosen führen. Zunächst, wenn Bakterien in Gewebe eindringen, bewirken sie die lokale Freisetzung von entzündlichen Signalen wie TNFα. Dies aktiviert die Blutgefässe, erhöht ihre Durchlässigkeit und erlaubt es Immunzellen, einzutreten und miteinander zu interagieren.
Während diese Immunzellen sich versammeln, helfen PSGL-1 und andere Moleküle ihnen, sich an die Wände der Blutgefässe zu heften, was ihre Bewegung zum Ort der Infektion erleichtert. Im Fall der Leber können zusätzliche Signale wie IFN-γ die Rekrutierung von monocyten Zellen verstärken, während die Anwesenheit von TF die Fibrinbildung fördert und zur Bildung von Gerinnseln führt.
Fazit
Infektionen können die Reaktion des Körpers drastisch verändern und zu ernsthaften Komplikationen wie Thrombosen führen. Dieser komplexe Prozess umfasst verschiedene Immunzellen, Cytokine und molekulare Interaktionen, die zwischen verschiedenen Organen variieren. Das Verständnis dieser Mechanismen verbessert unsere Fähigkeit, Probleme mit der blutgerinnenden Beeinflussung bei Infektionen effektiv zu behandeln und zu managen. Indem wir spezifische Komponenten dieses Prozesses ansprechen, wie PSGL-1 oder TNFα, könnten wir potenziell Therapien entwickeln, die die Gerinnselbildung minimieren und gleichzeitig die zugrunde liegende Infektion ansprechen.
Zusammenfassend betont das Zusammenspiel von Entzündung und Gerinnung während Infektionen die Bedeutung, diese Prozesse zu studieren, um die gesundheitlichen Ergebnisse für infizierte Patienten zu verbessern. Die einzigartige Reaktion jedes Organs bietet einen Weg für effektivere Behandlungsstrategien, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind.
Titel: Discrete and conserved inflammatory signatures drive thrombosis in different organs after Salmonella infection
Zusammenfassung: Inflammation-induced thrombosis is a common consequence of bacterial and viral infections, such as those caused by Salmonella Typhimurium (STm) and SARS-CoV-2. The identification of multi-organ thrombosis and the chronological differences in its induction and resolution raises significant challenges for successfully targeting multi-organ infection-associated thrombosis. Here, we identified specific pathways and effector cells driving thrombosis in the spleen and liver following STm infection. Thrombosis in the spleen is independent of IFN-{gamma} or the platelet C-type lectin-like receptor CLEC-2, while both molecules were previously identified as key drivers of thrombosis in the liver. Furthermore, we identified platelets, monocytes, and neutrophils as core constituents of thrombi in both organs. Depleting neutrophils or monocytic cells independently abrogated thrombus formation. Nevertheless, blocking TNF, which is expressed by both myeloid cell types, diminished both thrombosis and inflammation which correlates with reduced endothelial expression of E-selectin and leukocyte infiltration. Moreover, tissue factor and P-selectin glycoprotein ligand 1 inhibition impair thrombosis in both spleen and liver, identifying multiple common checkpoints to target multi-organ thrombosis. Therefore, organ-specific, and broad mechanisms driving thrombosis potentially allow tailored treatments based on the clinical need and to define the most adequate strategy to target both thrombosis and inflammation associated with systemic infections.
Autoren: Adam F. Cunningham, M. Perez-Toledo, N. Beristain-Covarrubias, J. Pillaye, R. R. Persaud, E. Marcial-Juarez, S. E. Jossi, J. R. Hitchcock, A. Alshayea, W. M. Channell, R. E. Lamerton, D. P. Kavanagh, A. Carestia, W. G. Horsnell, I. R. Henderson, N. Mackman, A. R. Clark, C. N. Jenne, J. Rayes, S. P. Watson
Letzte Aktualisierung: 2024-01-17 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.01.16.575813
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.01.16.575813.full.pdf
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