Training für bessere Fähigkeiten zur Emotionserkennung
Neue Trainingsaufgabe zeigt vielversprechende Ansätze zur Verbesserung der Emotionserkennung.
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Inhaltsverzeichnis
Das Erkennen von Gesichtsemotionen ist ein wichtiger Teil davon, wie wir kommunizieren und mit anderen interagieren. Es hilft uns zu verstehen, was andere fühlen und denken, ohne Worte zu benutzen. Diese Fähigkeit beeinflusst unser soziales Verhalten, ob wir uns entscheiden, mit Leuten in Kontakt zu treten oder Abstand zu halten. Wenn jemand Schwierigkeiten hat, Emotionen zu erkennen, kann das zu verschiedenen Problemen führen, unter anderem in sozialen Situationen, im schulischen Umfeld und allgemein bei sozialen Fähigkeiten. Diese Herausforderung sieht man oft bei Leuten mit psychischen Problemen wie Depressionen oder Autismus.
Die Auswirkungen schlechter Emotionserkennung
Schwierigkeiten beim Erkennen von Emotionen können mit mehreren psychischen und entwicklungsbedingten Störungen verbunden sein. Menschen mit Depressionen haben oft Probleme, Emotionen wahrzunehmen, was zu anhaltenden depressiven Symptomen beitragen kann. Ausserdem haben Menschen im Autismus-Spektrum oft Schwierigkeiten, Emotionen genau zu erkennen, was ihre sozialen Interaktionen und Entwicklungen über die Zeit beeinflussen kann. Die Verbesserung der Fähigkeiten zur Emotionserkennung könnte für diese Personen und andere, die ähnliche Herausforderungen haben, nützlich sein.
Training zur Verbesserung der Emotionserkennung
Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Training die Fähigkeit von Menschen, Emotionen in Gesichtsausdrücken zu erkennen, verbessern kann. Einige Studien haben gezeigt, dass eine kurze Trainingsaufgabe Vorurteile beim Erkennen von Emotionen verringern kann, insbesondere bei Menschen mit Angst oder Depressionen. Das deutet darauf hin, dass gezieltes Training therapeutische Vorteile für diejenigen bieten könnte, die Schwierigkeiten mit der Emotionserkennung haben.
Allerdings konzentrieren sich Trainingsprogramme oft auf spezifische Emotionen und erweitern möglicherweise nicht die Fähigkeit, Emotionen in verschiedenen Gesichtern oder Kontexten zu erkennen. Daher besteht ein Bedarf an neuen Trainingsmethoden, die nicht nur lehren, sondern auch die Erkennungsfähigkeiten in verschiedenen Situationen verbessern.
Entwicklung einer neuen Trainingsaufgabe
Wir haben eine computerbasierte Aufgabe entwickelt, die speziell darauf abzielt, Menschen zu trainieren, Emotionen in Gesichtsausdrücken zu erkennen. Diese Aufgabe wurde entworfen, um zu messen, wie gut die Teilnehmer Emotionen identifizieren können und zu sehen, ob sie angepasst werden kann, um die Erkennungsfähigkeiten zu verbessern. Erste Hinweise aus dieser Aufgabe wären bedeutend für die Erstellung von Interventionen, die Menschen mit Schwierigkeiten in diesem Bereich, wie beispielsweise Personen im Autismus-Spektrum, zugutekommen.
Die Bedeutung der Generalisierung
Bei der Erstellung eines Trainingsprogramms ist es wichtig, dass Verbesserungen auf reale Szenarien ausserhalb des Trainingsumfelds übertragen werden. Die meisten bestehenden Forschungen zur Emotionserkennung verwenden Standbilder von Gesichtsausdrücken. Einige Studien haben gezeigt, dass Training zu Verbesserungen bei der Erkennung von Emotionen in verschiedenen Kontexten und mit unterschiedlichen Reizen führen kann. Daher ist es wichtig zu evaluieren, ob unsere Trainingsmethode ähnliche Generalisierungen erreichen kann.
Durchgeführte Forschungsstudien
Um zu untersuchen, ob unsere Trainingsaufgabe die Genauigkeit der Emotionserkennung verbessert, haben wir drei Online-Studien durchgeführt. Jede Studie war darauf ausgelegt, verschiedene Aspekte unserer Trainingsmethode zu bewerten.
- Studie 1 zielte darauf ab, eine Trainingsaufgabe zu testen, die vier Emotionen umfasste: Wut, Freude, Traurigkeit und Angst.
- Studie 2 erweiterte dies, indem sie eine Aufgabe mit sechs Emotionen testete und Ekel und Überraschung hinzufügte.
- Studie 3 untersuchte, ob die Trainingseffekte mit neuen, zuvor unbekannten Gesichtern sichtbar waren.
In jeder Studie haben wir die Hypothese aufgestellt, dass Teilnehmer, die das aktive Training erhielten, nach der Durchführung der Trainingsaufgabe eine bessere Emotionserkennung zeigen würden als diejenigen, die ein Scheintraining erhielten.
Teilnehmer und Methodik
Insgesamt rekrutierten wir gesunde Freiwillige für unsere Studien über eine Online-Plattform. Die Teilnehmer mussten 18 Jahre oder älter und fliessend Englisch sprechen, wobei bestimmte psychische Erkrankungen oder Sehbeeinträchtigungen von der Teilnahme ausgeschlossen waren.
Für Studie 1 hatten wir 110 Teilnehmer, während Studie 2 116 Teilnehmer umfasste. Studie 3 beinhaltete 136 Teilnehmer. Alle Teilnehmer wurden zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt: eine Gruppe erhielt das aktive Training und die andere das Scheintraining, das keine Gesichtsausdrücke beinhaltete.
Die Teilnehmer absolvierten Tests sowohl vor als auch nach dem Training, um ihre Genauigkeit bei der Emotionserkennung zu messen. Sie wurden gebeten, Gesichtsemotionen in einer Reihe von Versuchen zu identifizieren, die unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und Geschwindigkeiten beinhalteten, und gaben Feedback zu ihren Antworten.
Ergebnisse der Studie: Auswirkungen des Trainings
In unseren Ergebnissen aus Studie 1 beobachteten wir leichte Verbesserungen in der Genauigkeit der Emotionserkennung nach dem aktiven Training. Die Unterschiede waren jedoch nicht statistisch signifikant, was darauf hindeutet, dass die Teilnehmer zu Beginn gut abschnitten und somit wenig Raum für Verbesserungen blieb.
In Studie 2, mit der Hinzufügung von zwei neuen Emotionen, zeigte die aktive Gruppe im Vergleich zur Schein-Gruppe eine deutlichere Verbesserung. Dies deutet darauf hin, dass die erhöhte Komplexität der Aufgabe eine klarere Unterscheidung zwischen trainierten und untrainierten Teilnehmern ermöglichte. Verbesserungen bei der Erkennung von ängstlichen und traurigen Emotionen wurden speziell festgestellt.
In Studie 3 sahen wir insgesamt Verbesserungen in der Genauigkeit der Emotionserkennung in beiden Gruppen, was darauf hinweist, dass das Training unabhängig davon wirksam war, ob die Gesichter beim Training und beim Testen gleich waren oder nicht.
Subjektive Bewertungen und Erfahrungen
Die Teilnehmer gaben auch subjektive Bewertungen zu ihrer Trainingserfahrung ab, darunter, wie anstrengend, interessant oder herausfordernd sie die Aufgaben fanden. Insgesamt gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Trainingsgruppen in Bezug auf diese subjektiven Masse, was darauf hindeutet, dass beide Gruppen trotz der Unterschiede im Trainingsinhalt eine ähnliche Erfahrung gemacht haben.
Implikationen für zukünftige Forschung
Unsere Studien legen nahe, dass diese Trainingsaufgabe zur Emotionserkennung tatsächlich die Genauigkeit beim Erkennen von Gesichtsemotionen verbessern kann. Dieses Ergebnis unterstützt das Potenzial, eine solche Aufgabe als Intervention für diejenigen zu verwenden, die Schwierigkeiten mit der Emotionserkennung haben, insbesondere Personen im Autismus-Spektrum oder Menschen mit psychischen Herausforderungen.
Zukünftige Forschungen könnten tiefer in die Wirksamkeit dieses Trainings für Menschen mit bestehenden Schwierigkeiten eintauchen. Ausserdem könnte die Erkundung der Auswirkungen mehrerer Trainingssitzungen Erkenntnisse über nachhaltige Verbesserungen über die Zeit liefern. Es wäre auch vorteilhaft, das Training über ein vielfältigeres Spektrum von Gesichtern zu testen, um zu beurteilen, wie gut die Ergebnisse verallgemeinerbar sind.
Einschränkungen zu berücksichtigen
Obwohl unsere Studien vielversprechende Ergebnisse lieferten, sollten bestimmte Einschränkungen anerkannt werden. Zum Beispiel hat die erste Studie keinen klaren Trainingseffekt gezeigt, was auf einen Deckeneffekt zurückzuführen sein könnte, bei dem die Teilnehmer bereits vor dem Training gut abschnitten. Ausserdem könnte das Online-Format der Studien zu Problemen mit dem Engagement und der Aufmerksamkeit der Teilnehmer geführt haben, obwohl diese Methode auch eine breite Rekrutierung ermöglichte.
Abschliessende Gedanken
Zusammenfassend zeigt unsere Forschung das Potenzial einer Trainingsaufgabe zur Emotionserkennung zur Verbesserung der Fähigkeiten, Gesichtsemotionen genau zu identifizieren. Die Fähigkeit, Emotionen zu erkennen, ist entscheidend für soziale Interaktion und könnte erheblich von Vorteil für diejenigen sein, die in diesem Bereich Schwierigkeiten haben. Weiterführende Forschung und die Entwicklung von Trainingsprogrammen, die auf spezifische Gruppen zugeschnitten sind, könnten den Weg für effektive Interventionen und unterstützende Werkzeuge in der Zukunft ebnen.
Titel: Assessing the effectiveness of online emotion recognition training in healthy volunteers
Zusammenfassung: BackgroundDifficulties in facial emotion recognition are associated with a range of mental health and neurodevelopmental conditions and can negatively impact longer term social functioning. Interventions that target facial emotion recognition may therefore have important clinical potential, for example for autistic individuals. We investigated the effect of an emotion recognition training (ERT) task on emotion recognition ability and, importantly, whether training generalises to novel (non-trained) faces. MethodsWe conducted three online experimental studies with healthy volunteers completing a single ERT session to test: 1) the efficacy of our four-emotion ERT (training to improve recognition of angry, happy, sad and scared emotional expressions) (N=101), 2) the efficacy of our six-emotion ERT (adding disgusted and surprised) (N=109), and 3) the generalisability of ERT to novel (non-trained) facial stimuli (N=120). In all three studies, our primary outcome was total correct hits across all emotions. In Studies 1 and 2, this was compared across active training and control (sham) training groups (randomised). In Study 3, this was compared across groups who were trained on stimuli that were either the same identity (stimulus-congruent), or a different identity (stimulus-incongruent) to those they were tested on (randomised). Linear mixed effects models were used to test for effects of training. ResultsThe effect estimate from Study 1 was in the direction of improvement in the active training group, however, confidence intervals were wide (b=0.02, 95% CI=-0.02 to 0.07, p=0.27) and our effect may have been reduced due to ceiling effects. Study 2, with the additional emotions, indicated total hits were greater following active (vs. sham) training, which remained following inclusion of baseline covariates (b=0.07, 95% CI=0.03 to 0.12, p=0.002). Study 3 demonstrated that improvement post-training was similar across stimulus-congruent and incongruent groups (b=-0.01, 95% CI=-0.05 to 0.02, p = 0.52). ConclusionOur results indicate that ERT improves emotion recognition and that this improvement generalises to novel stimuli. Our data suggest six emotions should be used rather than four to avoid ceiling effects in training. Future studies should explore generalisability of facial stimuli of different ages and ethnicities as well as examining longer-term effects of ERT. The application of ERT as an intervention may be particularly beneficial to populations with known emotion recognition difficulties, such as autistic individuals.
Autoren: Zoe E Reed, S. Suddell, A. Eastwood, L. Thomas, I. Dwyer, I. S. Penton-Voak, C. Jarrold, M. R. Munafo, A. S. Attwood
Letzte Aktualisierung: 2023-03-10 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.03.10.23286897
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.03.10.23286897.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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