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Verdrehte Bilayer Graphen: Neue Grenzen in der Supraleitung

Verdrehte bilayer-Graphen zeigt einzigartige supraleitende Eigenschaften durch Josephson-Kontakte ohne magnetische Materialien.

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Aktuelle Studien haben gezeigt, dass verdrehtes Bilayer-Graphen zur Herstellung von Verbindungen verwendet werden kann, die einzigartige supraleitende Eigenschaften zeigen. Diese Verbindungen nennt man Josephson-Übergänge. Das Aufregende an diesen Übergängen ist, dass sie gut funktionieren, ohne dass magnetische Materialien nötig sind, was in vielen Fällen üblich ist. Das schafft Möglichkeiten für verschiedene Anwendungen in der Quantentechnologie und hilft, die zugrunde liegende Physik der Supraleitung zu erforschen.

Was sind Josephson-Übergänge?

Josephson-Übergänge sind Verbindungen zwischen zwei Supraleitern. Sie ermöglichen den Fluss von Supraleitstrom, also Strom, der ohne Widerstand fliesst. Es gibt viele Arten dieser Übergänge, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften und Verhaltensweisen basierend auf ihrem Design und den verwendeten Materialien haben.

Der Reiz von verdrehtem Bilayer-Graphen

Verdrehtes Bilayer-Graphen besteht aus zwei Schichten von Graphen, einer einzelnen Schicht von Kohlenstoffatomen, die in einem hexagonalen Gitter angeordnet sind. Wenn diese Schichten unter einem bestimmten Winkel verdreht werden, können sie neue elektronische Eigenschaften zeigen, einschliesslich Supraleitung. Der magische Winkel, der ungefähr 1,1 Grad beträgt, ist der Winkel, der zur Bildung flacher Bänder führt, in denen die Wechselwirkungen der Elektronen dominant werden und Wege zur Supraleitung eröffnen.

Supraleitende Eigenschaften

In den letzten Jahren ist es Forschern gelungen, Supraleitung in verdrehtem Bilayer-Graphen zu erreichen, indem sie die elektronischen Eigenschaften des Materials sorgfältig abgestimmt haben. Das geschieht durch das Anlegen von elektrischen Feldern, was eine Kontrolle über die Übergänge ermöglicht. Elektronenkorrelationen entstehen, wenn die Bänder flach sind, was zu dem ungewöhnlichen Verhalten in diesen Systemen führt.

Chiral-Paarung und anomalöses Verhalten

Eine der interessantesten Entdeckungen in diesem Bereich ist die Beobachtung der chiralen Paarungssymmetrie. Einfach ausgedrückt bezieht sich chirale Paarung auf eine Situation, in der die Paare von Elektronen auf eine bestimmte, asymmetrische Weise agieren. Dieses chirale Verhalten kann zu dem führen, was als anomalöser Josephson-Effekt bezeichnet wird, bei dem Supraleitströme fliessen, selbst wenn es keinen Unterschied in der supraleitenden Phase zwischen den beiden Seiten des Übergangs gibt.

Das ist überraschend, denn normalerweise wird für solch einen Stromfluss ein Phasendifferenz benötigt. Das Vorhandensein von chiraler Paarung ermöglicht es, dass Supraleitströme ohne diesen Phasendifferenz erscheinen, was die einzigartige Natur von verdrehtem Bilayer-Graphen als supraleitendes Material unterstreicht.

Symmetriebruch

Im Allgemeinen ist das Auftreten dieses anomalösen Verhaltens mit dem Brechen bestimmter Symmetrien im System verbunden. Im Falle von verdrehtem Bilayer-Graphen kann die einzigartige Anordnung der Atome und ihre elektronischen Wechselwirkungen zu gebrochener Inversionssymmetrie führen, was entscheidend ist, um die Bedingungen für chirale Paarung zu schaffen.

Experimentelle Verbesserungen

Um diese Effekte weiter zu untersuchen, können Forscher die Eigenschaften der Übergänge mithilfe von elektrostatischem Gating verbessern und steuern. Durch das Anpassen der Dotierungsniveaus in verschiedenen Bereichen des Graphens ist es möglich, das Verhalten des Übergangs fein abzustimmen, was noch mehr Erkundungen in Bezug auf die Effekte von Elektronenkorrelationen und Paarungssymmetrien ermöglicht.

Bedeutung des Valley- Freiheitsgrades

Verdrehtes Bilayer-Graphen bringt auch einen neuen Freiheitsgrad mit sich, der als Valley-Freiheitsgrad bekannt ist. Das bezieht sich auf die unterschiedlichen Energiezustände, die Elektronen im Material einnehmen können. Der Valley-Freiheitsgrad kann genutzt werden, um zusätzliche Funktionalitäten in den Übergängen zu schaffen, was sie für zukünftige Technologien noch interessanter macht.

Wichtige Erkenntnisse

Die Forschung hat gezeigt, dass, wenn diese Josephson-Übergänge aus verdrehtem Bilayer-Graphen konstruiert werden, sie das zuvor erwähnte anomalöse Verhalten zeigen können. Das weist auf eine starke Beziehung zwischen der chiralen Paarung und der nicht-trivialen Bandtopologie des Graphens hin. Das Verhalten wird in einfacheren Modellen der Supraleitung nicht beobachtet, was die einzigartigen Eigenschaften von verdrehtem Bilayer-Graphen hervorhebt.

Typen von Übergängen

Je nach Ausrichtung der Schichten können innerhalb von verdrehtem Bilayer-Graphen unterschiedliche Arten von Übergängen geschaffen werden. Zwei gängige Typen sind Zigzag (ZZ) und Armchair (AC) Übergänge. Die Orientierung des Übergangs beeinflusst das Verhalten der Supraleitströme, die durch sie fliessen. Der Symmetriebruch, der unter bestimmten Bedingungen in diesen Übergängen auftritt, kann zu unterschiedlichen Ergebnissen in Bezug auf den Supraleitstrom führen.

Armchair-Übergänge

In Armchair-Übergängen ist der Symmetriebruch besonders ausgeprägt, was das einzigartige Verhalten der Supraleitströme auch in Abwesenheit von Phasendifferenzen ermöglicht. Der Effekt ist so stark, dass er potenziell für praktische Anwendungen genutzt werden kann.

Zigzag-Übergänge

Zigzag-Übergänge hingegen zeigen unter normalen Bedingungen dazu neigen, kompensierte Supraleitströme zu zeigen. Wenn jedoch die Sublattensymmetrie gebrochen wird, können sie ebenfalls ein Nicht-Null-Verhalten zeigen, das mit den beobachteten Phänomenen in Armchair-Übergängen übereinstimmt.

Berechnung von Strom-Phasen-Beziehungen

Um tiefere Einblicke in die Funktionsweise dieser Übergänge zu gewinnen, können Forscher Berechnungen der Strom-Phasen-Beziehungen (CPR) der Übergänge durchführen. Dies hilft, wie sich der Supraleitstrom unter verschiedenen Bedingungen verhält, was ein klareres Verständnis der zugrunde liegenden Physik bietet.

Fazit

Die aktuellen Erkenntnisse zu intrinsischen nicht-magnetischen Josephson-Übergängen in verdrehtem Bilayer-Graphen öffnen neue Türen im Bereich der Supraleitung. Indem man die einzigartigen Eigenschaften dieses Materials nutzt, wird es möglich, supraleitende Verhaltensweisen zu erforschen, die zuvor ausschliesslich mit magnetischen Systemen verbunden waren.

Die Fähigkeit, kontrollierbare und einstellbare Übergänge zu schaffen, wird unser Verständnis der Supraleitung und ihrer potenziellen Anwendungen, wie in der Quantencomputing und anderen fortschrittlichen Technologien, weiter verbessern. Während die Forschung fortschreitet, könnten die besonderen Merkmale von verdrehtem Bilayer-Graphen den Weg für innovative Lösungen in der Materialwissenschaft und darüber hinaus ebnen.

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