Einfache Centromerstrukturen im Pneumocystis-Pilz
Forschung zeigt, dass Pneumocystis ganz eigene Merkmale im Centromer hat im Vergleich zu anderen Pilzen.
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Inhaltsverzeichnis
Centromere sind wichtige Teile von Chromosomen. Sie sind die Stellen, an denen Spindeln ansetzen, um die Chromosomen während der Zellteilung auseinanderzuziehen. Dieser Prozess ist entscheidend, damit die Zellen richtig teilen. Wenn bei den Centromeren etwas schiefgeht, kann das zu Problemen wie Aneuploidie führen, bei der Zellen eine abnormale Anzahl von Chromosomen haben. Das kann ernsthafte Probleme verursachen, einschliesslich Krebs. Bei Pilzen können Centromere zerbrechlich sein und oft zu Veränderungen in der Chromosomenstruktur und Arzneimittelresistenz beitragen.
Die meisten eukaryotischen Organismen haben Centromere, die spezielle Proteine namens CENP-A-Nukleosome enthalten. Diese Proteine sind notwendig für die Anheftung anderer Komponenten, die helfen, die Chromosomen während der Zellteilung zu trennen. Es gibt verschiedene Arten von Centromeren. Punkt-Centromeren sind kurz und haben eine spezifische DNA-Sequenz, während regionale Centromeren länger sind und aus wiederholten DNA-Sequenzen ohne striktes Muster bestehen können.
Arten von Centromeren
Punkt-Centromeren finden sich in Organismen wie der Hefe Saccharomyces cerevisiae. Diese Centromere haben spezifische DNA-Segmente, die es Faktoren ermöglichen, sich anzuhängen und bei der Chromosomen-Trennung zu helfen. Regional-Centromeren hingegen sind in vielen anderen Organismen zu finden, einschliesslich einiger Pilze. Diese Centromere sind länger, haben keine universell konservierten DNA-Sequenzen und bestehen oft aus repetitiver DNA. Die Faktoren, die die Struktur und Funktion regionaler Centromere bestimmen, sind noch nicht vollständig verstanden.
Bei Pilzen können Centromere je nach Länge klassifiziert werden: kurze Centromere sind weniger als 20.000 Basenpaare lang, mittellange liegen zwischen 40.000 und 110.000 Basenpaaren und lange Centromere reichen von 150.000 bis 300.000 Basenpaaren.
Pneumocystis und seine einzigartigen Centromere
Pneumocystis ist ein Pilz, der Säugetiere infiziert, aber nicht im Labor gezüchtet werden kann. Er gehört zu einer Gruppe von Pilzen, die sich vor etwa 460 Millionen Jahren von anderen Pilzen abgespalten hat. Im Gegensatz zum Modellsystem Schizosaccharomyces pombe hat Pneumocystis weniger Gene aufgrund seiner Anpassung an das Leben als Parasit in Tieren. Jüngste Studien haben mehrere Pneumocystis-Arten sequenziert, aber ihre Centromere konnten nicht definiert werden, da die Forscher keine traditionellen Methoden verwenden konnten, die auf einem Referenzgenom basieren.
Um Pneumocystis zu studieren, wollten die Forscher seine Centromere verstehen und vergleichen, wie sie sich von denen in Schizosaccharomyces pombe unterscheiden. Sie fanden heraus, dass Pneumocystis kleine regionale Centromere hat. Diese Centromere sind durch das Vorhandensein von CENP-A gekennzeichnet und von Heterochromatin umgeben, einer Art von dicht gepackter DNA. Allerdings hat Pneumocystis nicht das gleiche Set von Genen, die für die Funktion des Centromers notwendig sind wie S. pombe, was darauf hindeutet, dass ihre Centromere möglicherweise anders funktionieren.
Analyse der Centromere in Taphrinomycotina-Pilzen
Um die Evolution der Centromere in einer Gruppe von Pilzen namens Taphrinomycotina zu betrachten, untersuchten die Forscher die vorhergesagten Proteine verschiedener Arten, einschliesslich sieben Pneumocystis-Arten und mehreren anderen verwandten Pilzen. Sie wollten Proteine finden, die für Centromere und die Trennung der Chromosomen unerlässlich sind.
Mit speziellen Techniken suchten sie nach Schlüsselproteinen, die an der Funktion des Centromers beteiligt sind. Sie suchten nach CENP-A, CENP-C und anderen äusseren Kinetochor-Proteinen. Sie stellten fest, dass viele dieser Proteine in Pneumocystis vorhanden und konserviert sind, einige Schlüsselproteine, die in S. pombe gefunden werden, wie fta2 und fta3, jedoch in Pneumocystis fehlen. Das unterstützt die Idee, dass die Funktionen der Centromere in diesen beiden Arten von Pilzen unterschiedlich sein könnten.
CENP-A-Protein in Pneumocystis
Das CENP-A-Protein ist entscheidend für die Identifikation von Centromeren. Um zu sehen, ob das CENP-A-Protein von Pneumocystis im Zellkern lokalisiert ist, verwendeten die Forscher spezifische Antikörper und fortschrittliche Mikroskopietechniken. Sie fanden heraus, dass CENP-A am Rand des Zellkerns vorhanden ist, was darauf hindeutet, dass es tatsächlich ähnlich funktioniert wie das CENP-A-Protein in S. pombe.
Um die Rolle von CENP-A aus Pneumocystis weiter zu bestätigen, testeten die Forscher, ob es auch in S. pombe funktionieren könnte. Sie drückten Pneumocystis CENP-A in S. pombe aus und sahen, dass es den Zellen helfen konnte, zu überleben, selbst wenn das ursprüngliche CENP-A von S. pombe fehlte. Das deutet darauf hin, dass Pneumocystis CENP-A die notwendigen Funktionen eines Centromer-Proteins erfüllen kann.
Centromere in replizierenden Pneumocystis-Zellen
Um nachzuvollziehen, wo CENP-A im Genom von Pneumocystis während der Replikation bindet, etablierten die Forscher ein Kurzzeit-Kultursystem. Sie fanden heraus, dass CENP-A an spezifische Regionen auf allen Chromosomen in beiden Pneumocystis-Arten bindet, wobei jedes Chromosom einen einzelnen Peak der CENP-A-Bindung zeigt. Das deutet darauf hin, dass die Centromere von Pneumocystis tatsächlich einzigartig und gut definiert sind, obwohl sie sich von den Centromeren in S. pombe unterscheiden.
Aktive Gene in Pneumocystis-Centromeren
Interessanterweise enthalten die Regionen des Genoms, die durch CENP-A in Pneumocystis markiert sind, aktive Gene. Das ist etwas ungewöhnlich, da viele Centromere in anderen Organismen als genfrei bekannt sind. Im Fall von Pneumocystis steht die Präsenz aktiver Gene innerhalb der Centromere im Gegensatz zu der typischen Struktur, die in anderen Pilzen erwartet wird.
Heterochromatin und Centromerfunktion
Die Regionen rund um die Centromere von Pneumocystis sind durch Heterochromatin gekennzeichnet. Diese Art von DNA ist dicht gepackt und oft mit Genrepression assoziiert. Die Forscher führten Experimente durch, um das Vorhandensein spezifischer Histonmodifikationen zu überprüfen, die auf die Bildung von Heterochromatin um die Centromere hinweisen. Ihre Ergebnisse bestätigten, dass hohe Mengen an Heterochromatin die Centromere in Pneumocystis umgeben.
DNA-Methylierung in Pneumocystis
Ein weiterer Faktor, der eine Rolle bei der Centromerfunktion in vielen Pilzen spielt, ist die DNA-Methylierung. Die Forscher fanden jedoch heraus, dass DNA-Methyltransferasen, die Enzyme, die für das Hinzufügen von Methylgruppen zur DNA in Pneumocystis verantwortlich sind, fehlen. Dennoch wurde eine gewisse Methylierung auf DNA-Ebene nachgewiesen, obwohl es scheint, dass sie die Funktionalität des Centromers nicht beeinträchtigt. Die einzigartige Natur der Centromere in Pneumocystis stellt die typischen Assoziationen in Frage, die in anderen Pilzen zu sehen sind.
Erhaltung und Evolution der Centromere
Obwohl Pneumocystis murina und P. carinii vor etwa 35 Millionen Jahren auseinandergegangen sind, zeigen ihre Centromere Ähnlichkeiten, die darauf hinweisen, dass sie möglicherweise zusammen evolviert sind. Die Positionierung der Centromere bleibt bei verschiedenen Pneumocystis-Arten erhalten, was darauf hindeutet, dass diese Standorte durch natürliche Selektion im Laufe der Zeit bewahrt wurden.
Zusammenfassung und Implikationen
Diese Forschung hebt die Komplexität und Einzigartigkeit der Centromere in Pneumocystis-Pilzen hervor. Sie zeigt, dass sie zwar einige Merkmale mit Centromeren in anderen Organismen teilen, aber auch erhebliche Unterschiede aufweisen, insbesondere in Bezug auf das Vorhandensein von Genen und die Struktur des Centromers.
Zu verstehen, wie Pneumocystis-Centromere wirken, könnte Einblicke nicht nur in diesen speziellen Pilz, sondern auch in die breitere Kategorie von Pilzen geben, die ähnliche evolutionäre Hintergründe teilen. Das langfristige Ziel ist es, dieses Verständnis zu nutzen, um bessere Werkzeuge für genetische Manipulationen zu entwickeln und potenzielle Behandlungen für Infektionen, die durch Pneumocystis bei Säugetieren verursacht werden, zu erkunden.
Zukünftige Richtungen
Es ist mehr Forschung nötig, um die Centromermechanismen in Pneumocystis und anderen verwandten Pilzen vollständig zu verstehen. Wenn Werkzeuge für genetische Manipulationen und Kurzzeit-Kultursysteme entwickelt werden, hoffen die Forscher, tiefere Einblicke in die Biologie dieser Organismen zu gewinnen. Zukünftige Studien könnten auch untersuchen, wie diese einzigartigen Centromere die Fähigkeit des Pathogens beeinflussen, in Wirtstieren zu überleben und wie sie die Entwicklung von Behandlungen für Infektionen beeinflussen.
Durch den Vergleich der Pneumocystis-Centromere mit denen anderer Pilze wollen Wissenschaftler die Evolution der Centromerstrukturen und deren Funktionen aufdecken. Dieses Wissen könnte letztendlich zu Fortschritten in der Biotechnologie und Medizin führen, was potenziell die Gesundheitslage von Menschen, die von Pneumocystis und ähnlichen Erregern betroffen sind, verbessern könnte.
Titel: Regional Centromere Configuration in the Fungal Pathogens of Pneumocystis Genus
Zusammenfassung: Centromeres are constricted chromosomal regions that are essential for cell division. In eukaryotes, centromeres display a remarkable architectural and genetic diversity. The basis of centromere accelerated evolution remains elusive. Here we focused on Pneumocystis species, a group of Mammalian-specific fungal pathogens that form a sister taxon with that of the Schizosaccharomyces pombe, an important genetic model for centromere biology research. Methods allowing reliable continuous culture of Pneumocystis species do not currently exist, precluding genetic manipulation. CENP-A, a variant of histone H3, is the epigenetic marker that defines centromeres in most eukaryotes. Using heterologous complementation, we show that the Pneumocystis CENP-A ortholog is functionally equivalent to CENP-ACnp1 of Schizosaccharomyces pombe. Using organisms from a short-term in vitro culture or infected animal models and ChIP-Seq, we identified CENP-A bound regions in two Pneumocystis species that diverged [~]35 million years ago. Each species has a unique short regional centromere (< 10kb) flanked by heterochromatin in 16-17 monocentric chromosomes. They span active genes and lack conserved DNA sequence motifs and repeats. These features suggest an epigenetic specification of centromere function. Analysis of centromeric DNA across multiple Pneumocystis species suggest a vertical transmission at least 100 million years ago. Common ancestry of Pneumocystis and S. pombe centromeres is untraceable at the DNA level but the overall architectural similarity could be the result of functional constraint for successful chromosomal segregation. Significance StatementPneumocystis species offer a suitable genetic system to study centromere evolution in pathogens because of their phylogenetic proximity with the nonpathogenic yeast Schizosaccharomyces pombe, a popular model for cell biology. We used this system to explore how centromeres have evolved after divergence of the two clades [~]460 million years ago. To address this question, we established a protocol combining short-term culture and ChIP-Seq to characterize centromeres in multiple Pneumocystis species. We show that Pneumocystis have short epigenetic centromeres that function differently from those in S. pombe. One sentence summaryInsights into the formation of genic centromeres in fungal pathogens.
Autoren: Ousmane H Cisse, S. Curran, H. D. Folco, Y. Liu, L. Bishop, H. Wang, E. R. Fischer, A. S. Davis, C. Combs, J. P. Dekker, S. Grewal, M. Cushion, L. Ma, J. A. Kovacs
Letzte Aktualisierung: 2024-02-22 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2023.05.12.540427
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2023.05.12.540427.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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Referenz Links
- https://phylopic.org
- https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/
- https://macvector.com/
- https://hmmer.org
- https://www.uniprot.org/peptide-search
- https://broadinstitute.github.io/picard
- https://www.R-project.org
- https://www.sigmaaldrich.com/US/en/technical-documents/protocol/genomics/qpcr/chip-qpcr-data-analysis