Fortschritte in der Neutrino-Forschung mit neuen Detektoren
Forscher testen Lithium-Molybdän-Drähte, um den Zerfall seltener Teilchen zu untersuchen.
― 6 min Lesedauer
Inhaltsverzeichnis
- Was sind scinillierende Bolometer?
- Das Experiment-Setup
- Die Suche nach neutrinolosem Doppel-Beta-Zerfall
- Die Rolle der Bolometer bei der Detektion
- Leistungstests der scinillierenden Bolometer
- Ergebnisse des Zwölf-Kristall-Arrays
- Lichtsammlung und Empfindlichkeit
- Herausforderungen
- Radioaktivitätslevel in Kristallen
- Zukünftige Richtungen
- Fazit
- Originalquelle
- Referenz Links
Ein neuer Detektortyp wurde entwickelt, um Wissenschaftlern zu helfen, ein seltenes Phänomen namens neutrinolose Doppel-Beta-Zerfall zu untersuchen. Dabei ändern sich zwei Neutronen in einem Atom in zwei Protonen und emittieren nur zwei Elektronen – das könnte unser Verständnis von Physik verändern. Die Detektoren nutzen spezielle Materialien, die Lithium-Molybdatkristalle genannt werden und die winzige Energiemengen erkennen können.
Dieses Projekt ist mit zwei Hauptexperimenten verbunden: CROSS und CUPID. Beide zielen darauf ab, neutrinolosen Doppel-Beta-Zerfall mithilfe fortschrittlicher Erkennungstechniken weiter zu untersuchen.
Was sind scinillierende Bolometer?
Scinillierende Bolometer sind eine Art Detektor, der kleine Energieänderungen messen kann. Sie funktionieren, indem sie Energie von Teilchen aufnehmen und in Wärme umwandeln. Das Besondere an diesen Detektoren ist, dass sie auch Licht erzeugen, wenn sie Energie absorbieren, was ihre Leistung verbessern kann.
In diesem Projekt wurde ein Array von zwölf Lithium-Molybdatkristallen hergestellt, die jeweils etwa 0,28 kg wiegen. Diese Kristalle wurden mit Ge (Germanium) Lichtdetektoren kombiniert, um ihre Fähigkeit zu verbessern, Licht zu sammeln, was anzeigt, wann ein Teilchen mit dem Kristall interagiert.
Das Experiment-Setup
Die zwölf Kristalle wurden in eine spezielle Kühlungseinheit im tief unterirdisch gelegenen Canfranc Underground Laboratory in Spanien eingebaut. Dieser Standort ist ideal für Experimente, die darauf abzielen, sehr niedrige Strahlungslevel zu messen, da er von kosmischen Strahlen und anderem Hintergrundgeräusch abgeschirmt ist.
Die Kristalle wurden etwa acht Monate lang getestet. Die Leistungsänderungen wurden überwacht, basierend auf der Grösse der an ihnen befestigten Lichtsensoren, der Form der Lichtdetektoren und der Anwesenheit oder Abwesenheit von reflektierenden Materialien um die Kristalle.
Das Ziel war es, die beste Anordnung zu finden, die zur höchsten Empfindlichkeit bei der Erkennung seltener Ereignisse im Zusammenhang mit dem Doppel-Beta-Zerfall führt.
Die Suche nach neutrinolosem Doppel-Beta-Zerfall
Neutrinoloser Doppel-Beta-Zerfall ist ein Ereignis, das, wenn es erkannt wird, auf Physik jenseits des derzeitigen Verständnisses hinweisen würde, das im Standardmodell beschrieben wird. Dieser Zerfall wird als theoretisch angesehen, wenn zwei Neutronen in Protonen umgewandelt werden, ohne Neutrinos zu erzeugen, die normalerweise zusammen mit Elektronen in anderen Beta-Zerfällen emittiert werden.
Evidenz für diesen Zerfall zu finden, könnte den Wissenschaftlern helfen, mehr über die Natur von Neutrinos zu erfahren und möglicherweise neue Physik zu enthüllen. Daher sind die Forscher dringend darum bemüht, die Erkennungsmethoden für diesen Prozess zu verbessern.
Die Rolle der Bolometer bei der Detektion
Bolometer sind wichtige Komponenten in der Suche nach neutrinosem Doppel-Beta-Zerfall. Sie sind hochsensible Detektoren, die die Energie messen können, die von interagierenden Teilchen abgegeben wird. Wenn ein Teilchen den Bolometer trifft, erzeugt es eine kleine Menge Wärme, die vom Detektor gemessen werden kann.
Die speziellen Bolometer in diesem Projekt wurden so konzipiert, dass sie bei sehr niedrigen Temperaturen, nahe dem absoluten Nullpunkt, arbeiten. Dadurch wird das thermische Rauschen minimiert, was genauere Messungen von jeglicher Energie ermöglicht, die durch die Interaktionen freigesetzt wird.
Leistungstests der scinillierenden Bolometer
Während der Testphase schauten die Wissenschaftler, wie gut die Bolometer unter verschiedenen Bedingungen abschneiden. Sie massen, wie effektiv die Detektoren Licht sammeln konnten und wie empfindlich sie auf die Energie von eintreffenden Partikeln reagierten.
Die Grösse der Sensoren und die Anordnung der Kristalle wurden variiert, um zu sehen, welche Konfigurationen am besten funktionierten. Verschiedene Setups zu untersuchen, ermöglichte es den Forschern, Daten darüber zu sammeln, wie diese Elemente die Detektorleistung beeinflussten.
Die Forscher fanden heraus, dass die spezifischen Licht-Sammelbedingungen und die Art der verwendeten Sensoren einen spürbaren Einfluss auf die Leistung hatten. Diese Informationen sind hilfreich für zukünftige Designs und Verbesserungen.
Ergebnisse des Zwölf-Kristall-Arrays
Das zwölf-Kristall-Array hat erfolgreich gezeigt, dass die Lithium-Molybdatkristalle in der Lage sind, niedrige Strahlungslevel zu detektieren. Die Experimente zeigten, dass die Kristalle über einen Zeitraum von acht Monaten effektiv arbeiten konnten.
Die während dieser Zeit gesammelten Daten lieferten wertvolle Einblicke in die Gesamtempfindlichkeit der Detektoren. Einige Kristalle schnitten besser ab als andere, abhängig von verschiedenen Faktoren wie ihrer Beschichtung und den angeschlossenen Lichtsensoren.
Lichtsammlung und Empfindlichkeit
Einer der kritischsten Aspekte des Experiments war das Verständnis darüber, wie viel Licht die Kristalle sammeln und in Signale umwandeln konnten. Wenn ein Teilchen einen Kristall trifft, erzeugt es sowohl Wärme als auch Licht. Durch das Messen beider Werte können Wissenschaftler genauer bestimmen, was passiert ist.
Die Ergebnisse zeigten, dass bestimmte Konfigurationen – wie die Verwendung von quadratischen Lichtdetektoren anstelle von runden – die Menge des gesammelten Lichts erheblich verbesserten. Auch die Anwesenheit von reflektierenden Beschichtungen trug dazu bei, mehr Licht zu sammeln, wodurch die gesamte Detektionsfähigkeit verbessert wurde.
Herausforderungen
Trotz der erfolgreichen Aspekte des Projekts traten Herausforderungen auf, insbesondere in Bezug auf das Rauschen, das durch das Kühlsystem verursacht wurde. Der verwendete Puls-Rohr-Kryostat, um die Detektoren bei niedrigen Temperaturen zu halten, brachte Vibrationen mit sich, die die Messungen störten.
Die Forscher stellten fest, dass einige Systeme Rauschspitzen erzeugten, die die Leistung der Detektoren einschränkten. Die Identifizierung und Minderung dieser Probleme wurde während des Experiments zu einem Fokus, was zu weiteren Verbesserungen im Detektordesign führte.
Radioaktivitätslevel in Kristallen
Ein weiterer kritischer Aspekt der Untersuchung war die Messung der radioaktiven Verunreinigungen in den Lithium-Molybdatkristallen. Niedrigere Radioaktivitätslevel sind wichtig, um sicherzustellen, dass die erkannten Signale von den beabsichtigten Ereignissen kommen und nicht von Hintergrundstrahlung.
Die Experimente deuteten darauf hin, dass die Kristalle sehr niedrige radioaktive Kontamination aufwiesen, was vielversprechend für empfindliche Messungen in zukünftigen Experimenten ist.
Zukünftige Richtungen
Mit den Erkenntnissen aus diesem Experiment können Forscher zukünftige Detektoren besser entwerfen, die auf die Messung von Doppel-Beta-Zerfall abzielen. Die Lektionen über Kristallstruktur, Sensoranordnungen und Rauschminderung werden eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung dieses Bereichs spielen.
Die CROSS- und CUPID-Kooperationen zielen darauf ab, auf diesen Erkenntnissen aufzubauen, um noch leistungsfähigere Detektoren zu entwickeln. Diese Arbeit wird zu verbesserten Strategien führen, um seltene Ereignisse zu identifizieren und wird helfen, die Grenzen unseres Verständnisses der Teilchenphysik zu erweitern.
Fazit
Die Schaffung und Prüfung des Zwölf-Kristall-Arrays von Lithium-Molybdat-Scinillationsbolometern stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Suche nach neutrinolosem Doppel-Beta-Zerfall dar.
Das Projekt hat die Bedeutung von Lichtsammlung, Empfindlichkeit und die Herausforderungen durch Rauschen in Niedertemperatur-Experimenten hervorgehoben. Während die Teams weiterhin auf diesen Erkenntnissen aufbauen, gibt es grosse Hoffnung, dass Durchbrüche im Verständnis der Natur von Neutrinos und der fundamentalen Physik erreicht werden.
Während die Wissenschaft weiterhin fortschreitet und die Erkennungsmethoden verbessert, bleibt das Potenzial, neue Physik zu entdecken, eine spannende und treibende Kraft auf diesem Gebiet.
Titel: Twelve-crystal prototype of Li$_2$MoO$_4$ scintillating bolometers for CUPID and CROSS experiments
Zusammenfassung: An array of twelve 0.28 kg lithium molybdate (LMO) low-temperature bolometers equipped with 16 bolometric Ge light detectors, aiming at optimization of detector structure for CROSS and CUPID double-beta decay experiments, was constructed and tested in a low-background pulse-tube-based cryostat at the Canfranc underground laboratory in Spain. Performance of the scintillating bolometers was studied depending on the size of phonon NTD-Ge sensors glued to both LMO and Ge absorbers, shape of the Ge light detectors (circular vs. square, from two suppliers), in different light collection conditions (with and without reflector, with aluminum coated LMO crystal surface). The scintillating bolometer array was operated over 8 months in the low-background conditions that allowed to probe a very low, $\mu$Bq/kg, level of the LMO crystals radioactive contamination by $^{228}$Th and $^{226}$Ra.
Autoren: CUPID, CROSS collaborations, K. Alfonso, A. Armatol, C. Augier, F. T. Avignone, O. Azzolini, M. Balata, I. C. Bandac, A. S. Barabash, G. Bari, A. Barresi, D. Baudin, F. Bellini, G. Benato, V. Berest, M. Beretta, M. Bettelli, M. Biassoni, J. Billard, V. Boldrini, A. Branca, C. Brofferio, C. Bucci, J. M. Calvo-Mozota, J. Camilleri, A. Campani, C. Capelli, S. Capelli, L. Cappelli, L. Cardani, P. Carniti, N. Casali, E. Celi, C. Chang, D. Chiesa, M. Clemenza, I. Colantoni, S. Copello, E. Craft, O. Cremonesi, R. J. Creswick, A. Cruciani, A. D'Addabbo, G. D'Imperio, S. Dabagov, I. Dafinei, F. A. Danevich, M. De Jesus, P. de Marcillac, S. Dell'Oro, S. Di Domizio, S. Di Lorenzo, T. Dixon, V. Dompé, A. Drobizhev, L. Dumoulin, G. Fantini, M. Faverzani, E. Ferri, F. Ferri, F. Ferroni, E. Figueroa-Feliciano, L. Foggetta, J. Formaggio, A. Franceschi, C. Fu, S. Fu, B. K. Fujikawa, A. Gallas, J. Gascon, S. Ghislandi, A. Giachero, A. Gianvecchio, M. Girola, L. Gironi, A. Giuliani, P. Gorla, C. Gotti, C. Grant, P. Gras, P. V. Guillaumon, T. D. Gutierrez, K. Han, E. V. Hansen, K. M. Heeger, D. L. Helis, H. Z. Huang, A. Ianni, L. Imbert, J. Johnston, A. Juillard, G. Karapetrov, G. Keppel, H. Khalife, V. V. Kobychev, Yu. G. Kolomensky, S. I. Konovalov, R. Kowalski, T. Langford, M. Lefevre, R. Liu, Y. Liu, P. Loaiza, L. Ma, M. Madhukuttan, F. Mancarella, C. A. Marrache-Kikuchi, L. Marini, S. Marnieros, M. Martinez, R. H. Maruyama, Ph. Mas, D. Mayer, G. Mazzitelli, Y. Mei, S. Milana, S. Morganti, T. Napolitano, M. Nastasi, J. Nikkel, S. Nisi, C. Nones, E. B. Norman, V. Novosad, I. Nutini, T. O'Donnell, E. Olivieri, M. Olmi, J. L. Ouellet, S. Pagan, C. Pagliarone, L. Pagnanini, L. Pattavina, M. Pavan, H. Peng, G. Pessina, V. Pettinacci, C. Pira, S. Pirro, D. V. Poda, O. G. Polischuk, I. Ponce, S. Pozzi, E. Previtali, A. Puiu, S. Quitadamo, A. Ressa, R. Rizzoli, C. Rosenfeld, P. Rosier, J. A. Scarpaci, B. Schmidt, V. Sharma, V. N. Shlegel, V. Singh, M. Sisti, P. Slocum, D. Speller, P. T. Surukuchi, L. Taffarello, C. Tomei, J. A. Torres, V. I. Tretyak, A. Tsymbaliuk, M. Velazquez, K. J. Vetter, S. L. Wagaarachchi, G. Wang, L. Wang, R. Wang, B. Welliver, J. Wilson, K. Wilson, L. A. Winslow, M. Xue, L. Yan, J. Yang, V. Yefremenko, V. I. Umatov, M. M. Zarytskyy, J. Zhang, A. Zolotarova, S. Zucchelli
Letzte Aktualisierung: 2023-04-10 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2304.04611
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2304.04611
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
Vielen Dank an arxiv für die Nutzung seiner Open-Access-Interoperabilität.
Referenz Links
- https://jinst.sissa.it/jinst/help/JINST/TeXclass/jinst-author-manual.pdf
- https://cupid.lngs.infn.it
- https://cupid-it.lngs.infn.it
- https://arxiv.org/abs/2202.01787
- https://arxiv.org/abs/2212.11099
- https://dx.doi.org/10.1007/b137878
- https://dx.doi.org/10.1007/b12169
- https://arxiv.org/abs/1504.03599
- https://arxiv.org/abs/1907.09376
- https://indico.fnal.gov/event/19348/contributions/186385/
- https://indico.fnal.gov/event/19348/contributions/186492/
- https://eom.umicore.com/en/germanium-solutions/products/germanium-substrates/
- https://www.mtixtl.com/ge.aspx
- https://indico.fnal.gov/event/19348/contributions/186315/
- https://cryoconcept.com/product/the-ultra-quiet-technology/
- https://indico.fnal.gov/event/19348/contributions/186216/