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# Biologie# Immunologie

SANSARA: Ein neuer Ansatz zur Analyse der RNA-Spleissung

SANSARA liefert Einblicke in RNA-Spleissung für Einzelzellstudien.

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RNA-Verarbeitung ist ein entscheidender Schritt, wie genetische Informationen in Zellen genutzt werden. Bei diesem Prozess werden RNA-Moleküle nach ihrer Herstellung modifiziert, damit sie richtig in der Proteinproduktion funktionieren können. Eine wichtige Methode, um RNA zu untersuchen, ist das Einzelzell-RNA-Sequencing (scRNA-Seq), das es Forschern ermöglicht, die RNA einzelner Zellen zu analysieren. Die Analyse des Splicing von RNA ist entscheidend dafür, wie Zellen funktionieren und kommunizieren.

Herausforderungen bei der Analyse von Splicing in scRNA-Seq

Trotz ihrer Bedeutung konzentrieren sich viele Studien, die scRNA-Seq verwenden, nicht auf die Analyse von Splicing. Das liegt hauptsächlich an den Einschränkungen der aktuellen Sequenzierungstechnologien. Zu den Herausforderungen gehören:

  1. Coverage Bias: Nicht alle Gene sind gleich in den Sequenzierungsdaten vertreten, was die Analyse beeinflussen kann.
  2. Unvollständige Erkennung: Es ist schwierig, alle Splicing-Stellen in der RNA zu finden, was zu fehlenden Informationen führen kann.
  3. Unzureichende Tiefe: Manchmal gibt es nicht genug Daten, um Splicing-Muster genau zu analysieren.
  4. Hohe Ausfallquote: Viele RNA-Nachrichten werden im Sequenzierungsprozess nicht erfasst, was es schwierig macht, zwischen gesplicter (verarbeiteter) und ungesplicter (unverarbeiteter) RNA zu unterscheiden.

Die meisten Studien, die sich mit Splicing in scRNA-Seq beschäftigen, konzentrieren sich darauf, wie sich das Splicing verändert, während Zellen zwischen verschiedenen Zuständen wechseln. Forscher haben jedoch das Splicing nicht genutzt, um Zellen in verschiedene Gruppen basierend auf den enthaltenen RNA-Typen zu sortieren. Bestimmte Zelltypen könnten ungesplicte RNA behalten, die bei Bedarf schnell in funktionale RNA und Proteine umgewandelt werden kann. Das bedeutet, dass es nützlich sein könnte, herauszufinden, welche ungesplicten RNAs vorhanden sind, um verschiedene Typen stabiler oder semi-stabiler Zellen zu identifizieren.

Einführung von SANSARA

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, wurde eine neue Methode namens SANSARA (Splicing-Aware scRNA-Seq Approach) entwickelt. Diese Methode erstellt eine spezielle Art von Genexpressionsmatrix, die saGEX genannt wird und das Splicing für jedes Gen in jeder Zelle berücksichtigt. Die saGEX-Matrix kann dann mit gängigen Techniken wie Clustering und Dimensionsreduktion analysiert werden, was Forschern hilft, die Daten besser zu visualisieren und zu interpretieren.

SANSARA wurde an der komplexen Landschaft menschlicher Helfer-T-Zellen getestet, die eine Art Immunzelle sind. Durch diesen splicing-achtsamen Ansatz kann man die Unterschiede innerhalb der regulatorischen T-Zellen und zwischen verschiedenen Typen von Helfer-T-Zellen besser verstehen. Das Ziel ist es, SANSARA über T-Zell-Studien hinaus anzuwenden und mehr Details über verschiedene Zelltypen in Geweben zu entdecken.

Aufschlüsselung der Genexpressionsdaten

Um Genexpressionsmuster zu analysieren, müssen Forscher die gesplicten und ungesplicten RNA-Formen in den scRNA-Seq-Daten trennen. Die Verwendung von oligo-dT-Primern, die auf bestimmte RNA-Typen abzielen, kann die Messung des Splicings komplizieren. Ein Rahmen namens veloVI wurde für diesen Zweck angepasst. Mithilfe spezifischer Marker, die einzigartige molekulare Identifikatoren (UMIs) genannt werden, können Forscher bestimmen, ob ein Gen in gesplicter oder ungespaltener Form vorliegt.

Bei der SANSARA-Methode kartieren die Forscher zuerst die scRNA-Seq-Daten auf das Genom einer Zelle. Dann unterscheiden sie zwischen gesplicten und ungesplicten Zählungen mithilfe eines Werkzeugs namens velocyto. Gene, die eine hohe Variabilität aufweisen, werden basierend auf ihren Splicing-Eigenschaften ausgewählt. Das Ergebnis dieses Prozesses ist die saGEX-Matrix, die beide RNA-Formen erfasst und zur Clusteranalyse ähnlicher Zelltypen verwendet werden kann.

Tests und Ergebnisse von SANSARA

Um SANSARA zu validieren, analysierten Forscher Datensätze, die CD4+-T-Zellen von verschiedenen gesunden Spendern enthielten. Diese Datensätze hatten hochwertige RNA-Sequenzierungsdaten. Nachdem die saGEX-Werte für etwa 1.500 Gene ermittelt wurden, integrierten die Forscher diese Daten, um mögliche Batch-Effekte zu entfernen, die durch die Analyse verschiedener Spender entstehen könnten.

Beim Vergleich der Ergebnisse der traditionellen Genexpressionsanalyse mit denen von SANSARA war die Gesamstruktur der Daten ähnlich, was darauf hindeutet, dass die splicing-achtsame Analyse wichtige Informationen bewahrt hat. SANSARA ermöglichte jedoch ein tieferes Verständnis dafür, wie sich das Splicing auf das Verhalten und die Identität verschiedener T-Zell-Subtypen auswirkt.

Einblicke in Helfer-T-Zellen mit SANSARA

Die Anwendung von SANSARA offenbarte unterschiedliche Muster der Genexpression unter Helfer-T-Zell-Subtypen. Zum Beispiel zeigte das Gen CRIP1, das für bestimmte T-Zell-Funktionen wichtig ist, unterschiedliche Expressionslevels je nach Splicing-Form in verschiedenen T-Zell-Clustern.

Viele andere Gene zeigten ebenfalls interessante Splicing-Muster. In regulatorischen T-Zellen wurde beispielsweise der Master-Transkriptionsfaktor FOXP3 hauptsächlich in seiner ungesplicten Form in naiven Tregs beobachtet, was darauf hindeutet, dass diese Zellen bereit sind zu handeln, aber momentan nicht aktiv sind. Im Gegensatz dazu wurde FOXP3 in aktivierten oder Effektor-Tregs häufiger in seiner gesplichten Form gesehen, was auf eine aktive Funktionalität hinweist.

Diese Splicing-Differenz liefert neue Erkenntnisse über die Rollen von Transkriptionsfaktoren und deren Dynamik in verschiedenen T-Zell-Zuständen. Zum Beispiel zeigte ein anderer wichtiger Transkriptionsfaktor, IKZF2, ebenfalls ein kontrastierendes Splicing-Verhalten in verschiedenen Treg-Clustern.

Einfluss des Splicings auf die Funktionalität von Tregs

Die Analyse von SANSARA brachte auch wichtige Erkenntnisse über die Treg-Population ans Licht. Aktivierte Tregs exprimierten die gesplizte Form von IL10RA, die ihre Funktion zur Kontrolle von Immunantworten stärkt. Währenddessen zeigten naive Tregs höhere Levels von ungesplictem IL10RA, was auf eine unterschiedliche Bereitschaft hinweist, in die Immunsuppression einzugreifen.

Diese Unterschiede im RNA-Splicing deuten auf verschiedene funktionelle Zustände unter den Tregs hin. Solche Erkenntnisse können unser Verständnis darüber erweitern, wie Tregs in Gesundheit und Krankheit arbeiten.

Analyse von Th1- und zytotoxischen CD4+-T-Zellen

Die Methode wurde auch erweitert, um Th1- und zytotoxische CD4+-T-Zell-Subtypen zu untersuchen. Charakteristiken des Splicings in Genen, die für Immunfunktionen wichtig sind, wurden beobachtet, was zeigte, wie diese Zellen sich organisieren und auf verschiedene Situationen reagieren könnten.

Das Gen CCL5, bekannt für seine Rolle in der Immun-Signalgebung, war grösstenteils ungesplict, was auf eine potenzielle Bereitschaft hinweist, schnell aktiviert zu werden, wenn nötig. SANSARA ermöglichte es den Forschern zu sehen, dass bestimmte Gene, wie PRF1, die mit zytotoxischen Funktionen assoziiert sind, unterschiedliche Splicing-Muster in verschiedenen Lymphozyten-Clustern zeigten.

Die Fähigkeit, diese Details zu untersuchen, ist entscheidend für das Verständnis der komplexen Interaktionen im Immunsystem. Die Ergebnisse von SANSARA könnten unseren Ansatz zur Untersuchung von RNA-Splicing und dessen Auswirkungen auf das Zellverhalten verändern.

Fazit

SANSARA bietet eine neue Perspektive auf RNA-Splicing in Einzelzell-Genexpressionsstudien. Indem zwischen gesplicten und ungesplicten RNA-Formen unterschieden wird, können Forscher wichtige Informationen über Zellfunktion und -identität aufdecken. Die Methode hilft nicht nur bei der Analyse von Helfer-T-Zellen, sondern hat auch Potenzial für breitere Anwendungen in der Untersuchung verschiedener Zelltypen.

Während sich das Studium der Genetik weiterentwickelt, werden Werkzeuge wie SANSARA eine Schlüsselrolle dabei spielen, unser Wissen darüber zu vertiefen, wie Splicing das Zellverhalten beeinflusst und zu Gesundheit und Krankheit beiträgt. Die Erkenntnisse, die aus diesem Ansatz gewonnen werden, könnten zu neuen Therapien und einem verbesserten Verständnis der Immunantworten in unterschiedlichen Kontexten führen.

Originalquelle

Titel: Splicing-aware resolution of scRNA-Seq data

Zusammenfassung: Single-cell RNA sequencing (scRNA-Seq) provides invaluable insights in cell biology. Current scRNA-Seq analytic approaches do not distinguish between spliced and unspliced mRNA. RNA velocity paradigm suggests that the presence of unspliced mRNA reflects transitional cell states, informative for studies of dynamic processes such as embryogenesis or tissue regeneration. Alternatively, stable cell subsets may also maintain unspliced mRNA reservoirs for prompt initiation of transcription-independent expression. Based on the latter paradigm, we have developed a method called SANSARA (Splicing-Aware scrNa-Seq AppRoAch) for the splicing-aware analysis of scRNA-Seq data. We employed SANSARA to characterize peripheral blood regulatory T cell (Treg) subsets, revealing the complex interplay between FoxP3 and Helios master transcription factors and other unexpected splicing-informed features. For Th1 and cytotoxic CD4+ T cell subsets, SANSARA also revealed substantial splicing heterogeneity across crucial subset-specific genes. SANSARA is straightforward to implement in current data analysis pipelines and opens new dimensions in scRNA-Seq-based discoveries.

Autoren: Dmitriy M Chudakov, D. K. Lukyanov, E. S. Egorov, V. V. Kriukova, K. Ladell, D. Price, A. Franke

Letzte Aktualisierung: 2024-03-29 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.03.25.586675

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.03.25.586675.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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