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Enzyme und Proteinengineering: Zukünftige Einblicke

Entdecke, wie Protein-Engineering die Enzymleistung mit maschinellem Lernen verbessert.

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Inhaltsverzeichnis

Enzyme sind spezielle Proteine, die chemische Reaktionen in der Natur beschleunigen. Sie sind super wichtig für viele Prozesse und helfen, dass Reaktionen schneller ablaufen, als sie es ohne sie tun würden. Zum Beispiel findet man Enzyme in unseren Körpern, in den Lebensmitteln, die wir essen, und sogar in Produkten wie Waschmitteln.

Enzyme sind nicht nur für das Leben wichtig, sondern auch um verschiedene Probleme in der Gesellschaft anzugehen. Zum Beispiel können sie Kohlendioxid einfangen, was hilft, die Verschmutzung zu reduzieren. Sie können auch Plastik abbauen, was ein grosses Umweltproblem ist. Ausserdem werden Enzyme in vielen Alltagsprodukten verwendet, wie beim Entfernen von Flecken aus Kleidung oder beim Bierbrauen.

Die Rolle der Protein-Engineering

Protein-Engineering ist ein Bereich, der sich darauf konzentriert, die Leistung von Enzymen zu verbessern. Das geschieht oft durch kleine Veränderungen, die als Mutationen bekannt sind, in der Struktur des Enzyms. Das Ziel ist, ein Enzym zu erschaffen, das besser für eine spezifische Anwendung funktioniert. Zum Beispiel könnten Wissenschaftler Mutationen einführen, um ein Enzym effektiver beim Abbau von Flecken zu machen.

Um zu entscheiden, welche Mutationen sie ausprobieren wollen, verwenden Forscher oft eine Methode namens Variant Effect Prediction (VEP). Diese Technik ermöglicht es ihnen, vorherzusagen, wie verschiedene Mutationen die Leistung des Enzyms beeinflussen. VEP ist nicht nur im Protein-Engineering nützlich, sondern auch in der Medizin und Landwirtschaft, wo Veränderungen in der Struktur eines Proteins zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können.

Maschinelles Lernen im Protein-Engineering einsetzen

Maschinelles Lernen ist eine Technologie, die es Computern ermöglicht, aus Daten zu lernen. Im Kontext des Protein-Engineerings kann maschinelles Lernen helfen, vorherzusagen, wie Mutationen die Enzymleistung beeinflussen. Das ist wertvoll, weil das Erstellen und Testen von Enzymmutationen im Labor teuer und zeitaufwendig sein kann.

Durch maschinelles Lernen können Forscher viele mögliche Mutationen mit Computer-Modellen bewerten. So können sie die vielversprechendsten Optionen identifizieren, die wahrscheinlich die Enzymleistung verbessern, bevor sie teure Experimente durchführen.

Einige aktuelle Fortschritte im maschinellen Lernen haben bedeutende Auswirkungen in Bereichen wie der strukturellen Biologie. Zum Beispiel können Wissenschaftler jetzt die dreidimensionale Struktur von Proteinen basierend auf ihren Sequenzen vorhersagen. Trotzdem bleibt es eine Herausforderung, genau vorherzusagen, wie Mutationen die Struktur und Funktion eines Enzyms beeinflussen.

Herausforderungen bei VEP-Modellen

Ein grosses Problem mit aktuellen VEP-Modellen ist, dass sie oft schlecht abschneiden, wenn es darum geht, die Auswirkungen von Mutationen vorherzusagen. Dieses Problem kann auftreten, weil viele maschinelle Lernmodelle annehmen, dass die untersuchten Proteine Strukturen haben, die natürlichen Proteinen ähnlich sind. Wenn jedoch willkürliche Mutationen vorgenommen werden, könnten diese Annahmen nicht zutreffen.

Ausserdem können Sprachmodelle zwar Vorhersagen basierend auf natürlichen Sequenzen treffen, berücksichtigen aber nicht die spezifischen Änderungen, die Protein-Ingenieure möglicherweise einführen. Darüber hinaus können Proteine viele verschiedene Strukturen haben, und es gibt keinen einheitlichen Weg, die Effektivität eines Enzyms zu messen, da sie von verschiedenen Faktoren abhängt.

Um VEP-Modelle zu verbessern, ist es wichtig zu verstehen, warum einige Vorhersagen fehlschlagen. Die Ursachen dieser Fehler zu verstehen, kann den Forschern helfen, bessere Modelle zu entwickeln und zusätzliche Merkmale, wie die Struktur oder Dynamik des Proteins, in ihre Vorhersagen einzubeziehen.

Mutationen und ihre Vorhersehbarkeit untersuchen

Um die genannten Herausforderungen anzugehen, streben Forscher an, Muster zu identifizieren, die beeinflussen, wie gut VEP-Modelle die Auswirkungen von Mutationen vorhersagen können. Sie konzentrieren sich auf spezifische Aspekte von Mutationen, wie deren Lage innerhalb der Enzymstruktur. Dieses Wissen kann helfen, Mutationen auszuwählen, die wahrscheinlich genauere Vorhersagen liefern, was letztendlich zu besseren Enzymdesigns führt.

In ihren Studien entwarfen die Forscher ihre Experimente, um verschiedene Arten von Mutationen anhand ihrer strukturellen Merkmale zu analysieren. Sie klassifizierten Mutationen danach, ob sie verborgen oder exponiert waren, wie nah sie an der aktiven Stelle lagen, wie verbunden sie mit anderen Teilen des Enzyms waren und ob sie sich in stabilen Strukturen wie Helices und Schichten befanden.

Das Ziel war es, zu bestimmen, wie diese Merkmale die Vorhersehbarkeit der Enzymleistung beeinflussten. Durch die Untersuchung verschiedener Enzymvarianten wollten die Forscher Trends finden, die zukünftige Ingenieurefforts leiten könnten.

Einen einzigartigen Datensatz für die Analyse erstellen

Um den Einfluss struktureller Merkmale auf die Vorhersehbarkeit zu untersuchen, erstellten die Forscher einen Datensatz von Enzymvarianten. Sie wählten ein spezifisches Enzym namens Alpha-Amylase, das nützlich ist, um Stärkeflecken aus Stoffen zu entfernen. Sie erzeugten eine Vielzahl von Mutationen und testeten dann deren Effektivität beim Entfernen von Flecken.

Die Erstellung dieses Datensatzes beinhaltete die Kennzeichnung jeder Mutation basierend auf ihren strukturellen Merkmalen. Die Forscher strebten eine ausgewogene Darstellung verschiedener Mutationen an, um zu analysieren, wie die Vorhersehbarkeit in diesen Gruppen variierte.

Nach den Experimenten und der Datensammlung fanden die Forscher heraus, dass alle strukturellen Klassen einige Varianten mit verbesserten Eigenschaften enthielten. Die Leistung der Varianten variierte jedoch erheblich, was darauf hinweist, dass die Beziehung zwischen strukturellen Merkmalen und Vorhersehbarkeit komplex war.

Vorhersehbarkeit und strukturelle Merkmale

Nach ihrer ersten Analyse tauchten die Forscher tiefer in die Faktoren ein, die bestimmte Mutationen schwerer vorhersehbar machten. Sie fanden heraus, dass strukturelle Merkmale eine wesentliche Rolle bei der Vorhersehbarkeit der Enzymaktivität spielten. Zum Beispiel waren Mutationen, die im Enzym verborgen oder nah an der aktiven Stelle lagen, oft schwieriger genau zu modellieren.

Interessanterweise entdeckten sie, dass sogar einzelne Mutationen ähnliche Vorhersage-Muster folgten. Während die Richtung der Effekte je nach spezifischem Test variieren konnte, blieben die allgemeinen Trends in verschiedenen Datensätzen konstant.

Diese Informationen betonten die Bedeutung struktureller Merkmale im Enzymdesign. Durch ein besseres Verständnis dieser Beziehungen könnten Forscher ihre prädiktiven Modelle verfeinern und sich auf Bereiche konzentrieren, die Verbesserung benötigen.

Einschränkungen bestehender Datensätze angehen

Die Studie hob auch die Einschränkungen der aktuellen Datensätze zu Proteinvarianten hervor. Viele verfügbare Datensätze bestehen hauptsächlich aus einzelnen Mutationen, und obwohl einige mehrere Mutationen berücksichtigen, beinhalten sie oft überlappende Änderungen, die die Analyse komplizieren.

Um diese Lücke zu schliessen, wollten die Forscher einen Datensatz erstellen, der ein besseres Verständnis der Beziehung zwischen Struktur und Funktion ermöglichte. Ihr Ansatz sollte es ihnen ermöglichen, die Auswirkungen verschiedener Mutationen zu bewerten, ohne die Beeinträchtigung überlappender Positionen.

Durch die sorgfältige Gestaltung ihres Datensatzes, um sich auf strukturelle Merkmale zu konzentrieren und sicherzustellen, dass die Variationen klar voneinander unterschieden werden konnten, hofften die Forscher, eine wertvolle Ressource für zukünftige Studien im Bereich Protein-Engineering bereitzustellen.

Zukünftige Forschungrichtungen

Die Forschungsergebnisse eröffneten mehrere Wege für zukünftige Untersuchungen im Protein-Engineering. Eine zentrale Herausforderung bleibt die Fähigkeit, die Eignung neuer Mutationen vorherzusagen, die ausserhalb der bestehenden Daten liegen. Während Wissenschaftler daran arbeiten, Enzyme mit verbesserten Eigenschaften zu schaffen, müssen sie auch die Methoden verbessern, die sie zur Vorhersage verwenden.

Ein Ansatz besteht darin, biologische Prinzipien in VEP-Modelle zu integrieren. Der Einsatz von mechanistischen Modellen, die physikalische Eigenschaften berücksichtigen, könnte helfen, die Auswirkungen von Mutationen genauer zu modellieren.

Zusätzlich erkannten die Forscher die Herausforderungen, die durch kombinatorische Designräume entstehen. Zwar ist es möglich, einzelne Mutationen umfassend zu charakterisieren, aber die Vielzahl möglicher Kombinationen für mehrere Mutationen stellt eine viel grössere Herausforderung dar. Künftig wird es entscheidend sein, zu verstehen, wie diese Kombinationen die Vorhersehbarkeit beeinflussen.

Die Forscher wiesen auch auf die Notwendigkeit besserer Methoden hin, um die Leistung prädiktiver Modelle zu bewerten. Traditionelle Evaluierungstechniken könnten möglicherweise nicht ausreichend die Fähigkeit eines Modells adressieren, auf neue Daten zu generalisieren. Durch die Entwicklung effektiverer Evaluationsstrategien können Wissenschaftler besser verstehen, wie gut ihre Modelle abschneiden.

Fazit

Zusammenfassend spielen Enzyme eine entscheidende Rolle in vielen biologischen und industriellen Prozessen, und die Verbesserung ihrer Fähigkeiten durch Protein-Engineering birgt grosses Potenzial. Der Einsatz von maschinellem Lernen und sorgfältig gestalteten Datensätzen ist entscheidend, um die Auswirkungen von Mutationen vorherzusagen und die Enzymleistung zu verbessern.

Durch fortlaufende Forschung zielen Wissenschaftler darauf ab, ihr Verständnis der Beziehungen zwischen strukturellen Merkmalen und Vorhersehbarkeit zu vertiefen. Dieses Wissen wird es ihnen ermöglichen, ihre Modelle zu verfeinern und die Fähigkeiten von Enzymen für verschiedene Anwendungen zu verbessern, was letztendlich zur Lösung realer Herausforderungen beiträgt.

Originalquelle

Titel: Enzyme structure correlates with variant effect predictability

Zusammenfassung: Protein engineering increasingly relies on machine learning models to computationally pre-screen promising novel candidates. Although machine learning approaches have proven effective, their performance on prospective screening data leaves room for improvement; prediction accuracy can vary greatly from one protein variant to the next. So far, it is unclear what characterizes variants that are associated with large prediction error. In order to establish whether structural characteristics influence predictability, we created a combinatorial variant dataset for an enzyme, that can be partitioned into subsets of variants with mutations at positions exclusively belonging to a particular structural class. By training four different variant effect prediction (VEP) models on structurally partitioned subsets of our data, we found that predictability strongly depended on all four structural characteristics we tested; buriedness, number of contact residues, proximity to the active site and presence of secondary structure elements. These same dependencies were found in various single mutation enzyme variant datasets, with effect directions being specific to the assay. Most importantly, we found that these dependencies are highly alike for all four models we tested, indicating that there are specific structure and function determinants that are insufficiently accounted for by popular existing approaches. Overall, our findings suggest that significant improvements can be made to VEP models by exploring new inductive biases and by leveraging different data modalities of protein variants, and that stratified dataset design can highlight areas of improvement for machine learning guided protein engineering.

Autoren: Dick de Ridder, F. J. van der Flier, D. Estell, S. Pricelius, L. Dankmeyer, S. van Stigt Thans, H. Mulder, R. Otsuka, F. Goedegebuur, L. Lammerts, D. Staphorst, A. D. J. van Dijk, H. Redestig

Letzte Aktualisierung: 2024-06-12 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2023.09.25.559319

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2023.09.25.559319.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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